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Karlsruhe,Substage 15.08.2016 Exodus?? In Karlsruhe??? Eigentlich kaum zu glauben, daß sich
eine Band der Bay Area-Thrash-Elite in unsere Stadt verirrt, die nicht gerade
für Metal-Konzerte bekannt ist. Und so sah es dann am Einlass auch aus, vielleicht
gerade mal 30 Mann verloren sich da und als ich gerade begann, mich
stellvertretend für meine Heimatstadt zu schämen, füllten sich die Reihen zur
Vorgruppe wenigstens noch so, daß das zur Hälfte per Vorhang abgetrennte
Substage einigermaßen gut besucht war (ich schätze mal, daß es so ca 400 Leute
gewesen sind, die sich den Montagabend um die Ohren schlugen). Von Gruesome aus den USA hatte ich noch nie gehört und auch
nix verpasst – die ehemalige Death-Coverband hat für mich einfach das Problem,
daß sich auch das eigene Material haargenau wie von Chuck Shuldiners Band
anhört und ich muß leider gestehen, daß ich zwar „Scream Bloody Gore“ als CD
und „Leprosy“ irgendwo als LP rumstehen habe, ein Fan von Death war ich
allerdings nie. Und so waren mir Gruesome in Sachen Vocals einfach zu extrem,
mehr als ausdruckslose Growls kamen da nicht und bei allem musikalischem Können
war mir der Thrash Marke Knüppel aus dem Sack zu derb. Ehrlicherweise sei an
dieser Stelle aber erwähnt, daß die Band beim Publikum sehr gut angekommen sind
und gut Stimmung gemacht haben (das „Black Magic“-Cover vom geilen Slayer-Debut
„Show no mercy“ gabs noch obendrauf), nur dem Verfasser dieser Zeilen hats
aufgrund der Paralellen zu Death nicht sonderlich gefallen. Geschmackssache halt,
gell? Als
Exodus ihren Gig begannen, dachte ich zunächst, ich höre
nicht recht – die bei
Gruesome laut und klar zu vernehmenden Gitarren waren den Tick zu
leise, den
die Drums plötzlich zu laut waren und Zetro Souzas Stimme ging
völlig unter.
Zum Glück änderte sich das schon beim nächsten Song und
während die Band uns
Klassiker und Neues aus allen Bereichen der Bandgeschichte um die Ohren
blies
(von „Bonded by Blood“, über „Exodus“,
„And then there were none“, „Piranha“,
„Strike of the Beast“ und „Toxic Waltz“ bis hin
zu „Children of a worthless
god“, „War is my shepherd“ und
„Blacklist“ und Sachen vom neuen (sehr guten!)
Album „Blood in, Blood out“), ertappte ich mich bei dem
Gedanken, daß ich hier
wirklich jede verdammte Sekunde genoss. Die Band legte eine enorme
Spielfreude
an den Tag, Lee Altus ist ein Meister seines Faches wie schon bei
Heathen, Zetro
sprach des öfteren mit den Fans zwischen den Songs, war aggressiv
und genau so
geil bei Stimme wie ich erhofft hatte (bin schon seit dem Legacy-Demo
absoluter
Fan von ihm!!!), da machte auch das Slayer-bedingte Fehlen von Gary
Holt nichts
aus. Und wo wir gerade dabei sind – was Tom Hunting da hinter den
Drums abzog,
war nicht von dieser Welt. Tierisch. Womit wir beim Sound und der
Lautstärke
und ein paar Worten an die Macher des Substage wären: Ich kannte
noch das alte,
kleinere, unterirdisch und an ganz anderer Stelle in KA gelegene
Substage und
war mangels gescheiter Metal-Konzerte (Powerwolf ist jetzt nicht
wirklich was
für mich) zum ersten Mal da und gleich von der Location
begeistert, das ist mal
eine geile Sache für Konzerte! Und was hier in Sachen Sound
fabriziert wurde,
ist grandios: Laut, richtig laut, ohne wie bei so vielen anderen Gigs
unangenehm zu sein, dazu eine glasklare Vernehmbarkeit aller (!)
Instrumente,
auch und gerade bei der Vorgruppe, das verdient Anerkennung und Lob und
das sei
an dieser Stelle ausgesprochen. Klasse! Leider
verließen Exodus nach 80 Minuten die Bühne schon wieder, was ich als ein wenig
kurz empfand, aber unterm Strich bleibt ein richtig geiles Erlebnis, das Bock
auf mehr macht. Nur schade, daß nicht mehr Leute dagewesen sind…hoffentlich hat
sich das fürs Substage gerechnet, sonst war´s das schon wieder mit Old School
Metal dort… Frank
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