QUEENSRYCHE



Live
08.02.2025
at

Sutbstage
Karlsruhe
Night Demon






Queensryche

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Queensryche


 

Queensryche auf „Origins“-Tour spielen die EP + das Debut „The Warning“ komplett – das konnten wir uns nicht entgehen lassen, die Karten hatten wir schon seit nem halben Jahr und das war auch gut so, denn das Substage war mit 1.000 Leuten ausverkauft.

 

Vorband waren Night Demon und da schwanke ich echt zwischen Häme und Anerkennung. Das Trio könnte zunächst mal einen zweiten Gitarristen vertragen, die Lücke bei den Soli hat das zu laute Schlagzeug zugehämmert. Auf der Plusseite steht der wirklich tolle (bei den Refrains zweistimmige) Gesang, der richtig melodisch und kein bissel schräg rüberkam; die Songs haben einiges an Abwechslung zu bieten. Aber (wie Guido feststellte) sie zünden irgendwie nicht. Oder kaum. Das klingt dann auch live ein bissel sehr altbacken nach nem lahmen 1980er Demo-Mix von Bands wie Holocaust, Blitzkrieg, Praying Mantis oder Vardis, die ich allesamt nie mochte, weil sie einfach harm-, saft- und kraftlos rüberkamen und ich zu meinem Einstieg so ca 1978 herum immer Bands wie Motörhead, AC/DC mit Bon Scott oder Priest (auch wenn es die alle vorher schon gab) bevorzugt habe und sich Truppen wie Maiden oder Saxon mir von den nachrückenden Bands immer viel besser gefallen haben, weil sie wesentlich aggressiver zur Sache gingen. Die Jungs ließen kein Posing-Klischee aus und als dann noch eine schwarze Gestalt mit Totenkopf-Maske (bei der die Augen rot leuchteten) mit nem Kelch auf die Bühne kam, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Alter…. Unvorteilhaft auch, daß die Jungs bis kurz vor Ende ihres Auftritts Song an Song reihten, ohne ein einziges Wort an die Fans zu richten. Slayer konnten sich das erlauben, eine kaum bekannte Band wie Night Demon sicher nicht. Da viele der anwesenden Mitt-60er in der damaligen Zeit stehengeblieben zu sein scheinen, kam die Band gut an. Ich sage mal so, ich fühlte mich unterhalten. Mit Guido einigte ich mich auf „Nett“ und „Harmlos“. Wenn wir das nicht gesehen hätten, hätten wir auch nichts verpasst.

 

Als Queensryche gleich mit „Queen of the Reich“ einstiegen, wußte man sofort, daß es hier zur Sache ging; klasse Sound, die beiden Gitarren gingen nicht im Drum-Sound unter und was Sänger Todd La Torre die rund eindreiviertel Stunden vom Stapel ließ, war aller Ehren wert. Da wurden wirklich die allerhöchsten Töne getroffen, nichts umschifft und Gas gegeben. Die vielen ruhigeren Passagen auf der „Warning“ kamen glasklar und gefühlvoll („No Sanctuary“ oder der epische Klassiker „Road to Madness“), die schnelleren Sachen wie „NM156“ voll Power und Ausgelassenheit. Mir ist auch der viel kritisierte Drummer Casey Grillo nicht negativ aufgefallen, da hat alles auf den Punkt genau gepasst; die beiden Gründungsmitglieder Eddie Jackson und Michael Wilton waren zwar sichtlich angegraut, hatten aber ihren Spaß am begeisterten Publikum und der zweite Gitarrist Mike Stone sah zwar aus, als ob er in ner Country-Band besser aufgeboben wäre, spielte aber richtig genial mit Michael Wilton zusammen. Natürlich waren EP + Debutalbum zeitlich nicht aureichend und so war noch Platz für einige Zugaben bekannterer Sachen wie „Walk in the Shadows“ oder „Empire“; witzig, daß vor Beginn der Zugaben von einem Fan lautstark „Prophecy“ gefordert wurde, was Todd La Torre elegant umschiffte und mit den vorgesehenen Zugaben weitergemacht wurde. Als die Band allerdings merkte, wie das Substage vor Begeisterung bebte (da war wirklich was los, weil es halt auch richtig geil gewesen ist), besprachen sie sich kurz und hängten noch eben jenes „Prophecy“ an, obwohl bereits das eine oder andere am Runterfahren war, wie La Torre erklärte, weil das eigentlich nicht vorgesehen gewesen ist.

 

Ich habe echt selten so ein geiles Konzert gesehen, mir ist auch egal, daß Geoff Tate oder Scott Rockenfield nicht mehr dabei sind, Queensryche sind eine richtig geile und genial eingespielte Band, die viel Spaß an den Songs hat und bei der Sänger Todd La Torre einen fantastischen Job macht und noch dazu sehr sympathisch rüberkommt. Die 49,-- Euro waren verdammt gut angelegtes Geld und Guido und ich sowie die restlichen 998 Fans haben das Substage happy verlassen. Sehr sehr geil!!!

 

Frank

Night Demon


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