MÖTLEY CRÜE: THE DIRT
Sie
wollten Sex, Drugs & Rock´n´Roll
Ich muß zugeben, daß ich seit dem
83er Album „Shout at the Devil“ und dem Auftritt der Band beim
MOR in Karlsruhe eine Schwäche für Mötley Crüe habe. Die Alben danach gefielen
mir nicht mehr besonders, aber einzelne Songs immer wieder mal und so habe ich
die Band stets verfolgt; auch wenn sie mich damals ein Date gekostet haben (ich
war damals im Alter von 18 Jahren mit einer 16-jährigen unterwegs, in die ich
wahnsinnig verschossen war und wir waren im Music Pool und ich zeigte ihr,
welche Platte ich cool fand – zuerst schaute sie etwas mißtrauisch auf das
Pentagram auf dem Cover und als sie das Gatefold aufklappte und die 4 Gestalten
riesig vor den Flammen stehen sah, hatte ich verloren. Man konnte das richtig
an ihrem Gesicht ablesen, daß sie es dann doch lieber mit nem Popper zu tun
gehabt hätte, hahaha!!!).
Das gleichnamige Buch hatte ich
gelesen, als es rauskam und den Soundtrack gekauft, den Film aber irgendwie
vergessen. Bis jetzt, 6 Jahre später….mein lieber Freund, da geht’s echt zur
Sache (FSK18 ist kein Wunder), der deutsche Filmtitel-Zusatz wird hier brutal
ausgelebt und auch hier mag ich das Gesehene. Da waren einfach 4 Idioten (und
das meine ich positiv, was haben WIR mit Anfang 20 denn so getrieben? Okay,
sicher nicht DAS, aber gesoffen und uns dumm verhalten haben wir auch), die
zusammen durch dick und dünn gegangen sind, um erfolgreich zu werden. Das haben
sie geschafft und mit diesem massiven Erfolg stellte sich halt all das ein, was
sich bei jeder großen Band eingestellt hatte.
Was den Film so sehenswert macht,
ist die Tatsache, daß die Band sich eben nicht im besten Licht darzustellen
versucht, sondern auch eher peinliche Dinge dargestellt werden. Die
Schauspieler machen ihre Sache großartig, die deutsche Synchro ist sehr gut gelungen
und so muß man sich lediglich drauf gefasst machen, daß der bis dahin extrem
klischeehaft erscheinende Film beginnend mit der Fahrt eines besoffenen Vince
Neil, welche mit dem Tod von Hanoi Rocks-Drummer Razzle endete, einen Turn zu
ernsteren Themen nimmt (u. a. auch der tragische Krebs-Tod von Neils kleiner
Tochter Skylar sowie dessen Ausstieg) und erst gegen Ende und mit der Reunion
wieder in positivere Gewässer einbiegt.
Ich habe den Film genossen, mag
die Band nach wie vor und leg jetzt erstmal „Shout at the Devil“ auf. Mit
schönem Gruß an die damals 16-jährige, deren Name ich hier nicht nennen mag:
Knock 'em dead, kid
The blade is red, kid
Heard a steel-belted scream
Now I'm black, I'm black, I'm black
Another sidewalk's bloody dream
Frank
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