NEVERMORE
Dreaming neon black

Außer 4 Songs („The sanity assassin“ vom Debut sowie „Optimist or pessimist“, „Matricide“ und „The sorrowed man“ von der EP) haben Nevermore meiner Meinung nach noch nichts geleistet, was sie einmal in Erinnerung halten müßte. Gekauft hab´ ich mir das ganze Zeug aber trotzdem, weil ich eben immer noch den alten Sanctuary-Tagen nachtrauere und Warrel Dane auch heute noch eine grandiose Stimme besitzt. Nun also „Dreaming neon black“, der Titel erinnert ans Sanctuary-Meisterwerk „Into the mirror black“ und eine CD, die für mich erst bei Track 5 so richtig beginnt (die 3 Songs und 1 Intro davor kann man vergessen): Der Titelsong ist klasse, ein wenig alte Queensryche, ein bissel Sanctuary und eine Sängerin, das ergibt die gelungenste Mischung dieser Scheibe, über 6 Minuten Genialität! Die Songs danach sind auch okay, seien es nun das folgende „Deconstruction“, das schöne „The Lotus Eaters“, welches nahtlos ins krachende „Poison Godmachine“ übergeht, „Cenotaph“ (düster und irgendwie geheimnisvoll), das langsam eingeleitete „No more will“ oder der  Minimal-Rauswerfer „Forever“, alles gelungene Songs, die ich mir auch zukünftig noch öfter anhören werde. Klar, richtig genial sind sie außer dem Titelsong alle nicht, aber wenigstens gut und damit bin ich nach den bisherigen Enttäuschungen auch ganz zufrieden. Die Produktion stimmt (fett und druckvoll), das Booklet ist auch gelungen und wenn sie nun noch „Sanctuary“, „Into the mirror black“ und „Taste revenge“ sowie „Future tense“ auf der Tour spielen (so wie beim letzten Mal), dann bin ich glücklich. Ja ja, man wird bescheiden...

Frank
 


GOTTHARD
Open

Zusammen mit der Nevermore-CD erstand ich auch die neue Gotthard: Für nur 24,99 DM und in einer schönen Box mußte ich nicht lange überlegen, auch wenn ich die Warnungen über den seichteren Stil der Schweizer wohl vernommen hatte. Na ja, Gotthard standen schon immer für knackigen Hardrock und so ganz sein lassen würden sie´s doch nicht, oder? Doch, es knackt wirklich gar nichts mehr auf „Open“, aber da Gotthard schon in der Vergangenheit auch gute ruhigere Songs geschrieben haben, störte mich das an sich gar nicht. Eher schon die Tatsache, daß die Jungs vor lauter Weichspülerei wie einst Krokus (ja ja, Produzent und sechstes Bandmitglied Chris von Rohr hat nichts aus dem Schicksal seiner alten Band gelernt...) leider vergessen haben, den Songs auch das nötige Hitpotential mitzugeben (außer „Vision“ und „Blackberry Way“, da hat´s funktioniert) und so ganz nebenbei mit dem Opener „Free and alive“ (Refrain-Chor wird in der letzten Minute sage und schreibe 8 x (!) wiederholt) sowie „Want you in“ die mit Abstand peinlichsten und auf Boygroup-Niveau-Singsang liegenden Dinger geschaffen haben, die je von einer Band verbrochen wurden. Dafür kann man sich Gotthard jetzt aber neben Pur ins Regal stellen und die CD beim Bügeln nebenher hören, da ändert auch die gelungene Hendrix-Hommage „Hey Jimi“ nichts. Habt ihr das wirklich so gewollt, Jungs? Wenn ja, dann werdet glücklich mit all den Kiddies, Hausfrauen und spießigen Anzugrockern, die meinen, sie würden jetzt Hardrock hören...

Frank
 


SORROGATE
The Split (Demo-CD)

Bereits die zweite CD haben die Schweinfurter Sorrogate am Start (die erste erschien 1995), nach 2 Umbesetzungen wurde die Stilrichtung vom Thrash hin zum „normalen“ Metal geändert, was ja nicht unbedingt ein Nachteil sein muß. Rein musikalisch haben die 4 Jungs ihre Hausaufgaben gemacht, insbesondere die Gitarrensoli kommen sehr gut und stellen den Höhepunkt der CD dar; soundmäßig ist´s auch in Ordnung, die 4 Songs kommen bis auf den schrecklich langweiligen Opener (gleichzeitig Titelsong) auch ganz gut, die große Schwachstelle von Sorrogate liegt beim Gesang, wie das bei deutschen Bands leider so oft der Fall ist. Dieser wird vom Bassisten erledigt und fällt leider extrem monoton aus – wenn sich hier ein Sänger finden würde, der auch mal eine Melodie transportieren kann, könnte aus der Band vielleicht was werden. So aber bleibt unter dem Strich „nur“ eine talentierte Metal-Band mit schwachem Gesang und ob das für einen Plattenvertrag reicht, ist eher fraglich. Leider wurde kein Preis angegeben, ich weiß daher nicht, ob das Teil überhaupt für den Verkauf bestimmt ist (die goldene Farbe der CD und die fehlende Aufschrift kommen mir doch irgendwie bekannt vor...wer kopiert noch gleich mit PC-CD-Brenner.....ich komm´ einfach nicht drauf....). Kontakt: Roland Schäfer, Am Steingraben 9, 97456 Dittelbrunn, E-Mail: dloesch@swin.de

Frank
 


ACROSS THE BORDER
If I can´t dance, it´s not my revolution

Nach der an anderer Stelle besprochenen Maxi nun also die Fulltime-CD der Folk-Punks (wenn man eine Schublade aufziehen will) von Across the Border, die die Entwicklung einer teilweise noch recht holprig agierenden Nachwuchscombo hin zu einer international konkurrenzfähigen Band sehr deutlich macht: Zunächst mal gibt es eine absolute Major-Produktion (aufgenommen nicht etwa in irgendeinem bekannten Studio im Ausland, sondern in Karlsdorf und Karlsruhe) zu bewundern, bei einem kleinen Indielabel wie Wolverine sicher nicht unbedingt zu erwarten. Musikalisch gibt´s dann ein geiles Intro aus einem geilen Film (Robin Hood, Disney-Zeichentrickversion, wo alle Figuren als Tiere dargestellt sind, Kult), danach allerlei Folkiges vom wirklich Allerbesten: Durchdachte Songs, massig gute Ideen, Breaks, Akustik-Gitarren, Akkordeon, Geigen, schöne Melodien und jede Menge Dampf - es macht einfach Spaß zuzuhören. Höhepunkte sind „The king is dead“ (mit Metal-Riff, mehr davon!), „This guardian angel“ (Ohrwurm), das getragene „Fear of freedom“ sowie „Declaration“ und „Stepmother Earth“, wo die Melodien zünden wie die Rakete, die ich im Juni anläßlich des KSC-Wiederaufstiegs am letzten Spieltag in den Unterhachinger Himmel schießen werde!!! Um das Gesamtbild abzurunden, gibt´s noch ein Booklet, von dem manch viel etabliertere Band ihr Leben lang träumt (vom Gitarristen Inst selbst fabriziert) und als allerletztes noch den Hinweis, daß sich die Qualität von ATB bereits herumgesprochen hat: Wer, glaubt ihr, hat das Angebot bekommen, auf der kommenden Deutschland-Tour von Subway to Sally mitzuspielen? Richtig, ATB (leider mußten die Jungs aufgrund beruflicher Gründe absagen)! Daß man eine solche Band im Rock Hard mit „Betroffenheits-Folk“ abqualifiziert, fügt nur ein weiteres Steinchen ins Arschloch-Mosaik dieser Penner aus Dortmund hinzu...

Frank
 


UNREST
Cold whispering steel

Schon die letzte CD wurde als Highlight in Sachen deutschem HM gefeiert, was einmal mehr zu hochgegriffen war, weil man lediglich gute Ansätze ausmachen konnte, mehr nicht. Jetzt also die neue CD von Unrest und obwohl sich die Band gegenüber der letzten Platte steigern konnte, rechtfertigt auch dieses Material einen Kauf nicht: Mal stampfenden, mal schnelleren HM typisch deutscher Prägung gibt´s zu hören, stellenweise erinnert mich das alles an Grave Digger (nie an Accept) ohne deren Melodien und Ideen. Ist zwar nicht schlecht, aber Mittelmaß muß ich mir heutzutage auch nicht mehr antun, oder? Spart Euer Geld lieber für Edguy!!!

Frank
 


MANOWAR
Hell on stage live

Nach dem letzten Live-Doppel-Album jetzt also noch eins...hmmm...klar, Manowar haben so viele Klassiker im Programm, daß nicht alle in ein normales Live-Programm passen, aber muß ich mir deswegen wirklich zweimal eine Live-Doppel-CD kaufen? Die Songs sind gut, die Stimmung auch, aber irgendwie sehe ich diese Ausgabe nicht ein, habe mir das Ding daher nur im Laden angehört und wieder ins Regal zurückgestellt. Für alle, die zuviel Geld haben und sonst nix anderes brauchen, alle anderen (so wie ich) sind mit den Studio-Versionen vielleicht sogar noch besser bedient (gesanglich haut nämlich nicht immer alles hin) und haben Geld gespart, das sie z.B. in die neue Edgar investieren können.

Frank
 


ESTATIC FEAR
Somnium Obmutum

Mensch, was für eine CD! So etwas abgefahrenes habe ich noch nie gehört, noch nie Genialität und Wahnsinn dermaßen auf mich einwirken lassen wie bei dieser CD aus Guidos schwarzmetallischer Hexenküche: 1996 wurde diese CD aufgenommen, die Band stammt wohl aus Österreich und die Namen (Beowulf, Stauff, Astaroth und Calix Miseriae) der Mitglieder und die kunstvolle Gestaltung des Booklets entführen euch in allertiefste Schwärze. Nach dem Intro „Des Nachtens suss´ Gedone“ (1:45 min.) folgt der tongewordene Wahnsinn in Form des über 32 (!!!) – minütigen Titelsongs...es fällt schwer, das Gebotene zu beschreiben, langsame ruhige Piano-oder Flötenparts wechseln sich mit schweren doomigen Einschüben und tiefen Death-Growls (geht ja grade noch) sowie abartigem Gekeifer (wirklich abartig) ab, bevor alles wieder melancholisch ruhig und friedlich wird. Zum Glück überwiegen die ruhigen, instrumentellen, fast schon klassischen Parts, auch eine Sängerin kommt zu verdienten Ehren und das ändert sich auch bei den nachfolgenden „As autumn calls“ (Normalspielzeit von 4:14) sowie dem Rauswerfer „Ode to solitude“ (wieder ein gnadenloser Longsong mit über 18 Minuten!!!) nicht und so kann ich abschließend nur feststellen, daß mich diese CD hier trotz ihrer hie und da keifenden Ausbrüche (nur stimmlich, nie musikalisch) total beeindruckt hat, weil sie mir genau das gibt, was bisher nur Tristania geschafft haben: Songs, die einen begleiten, wenn man aus irgendeinem Grund sehr traurig ist und Dich weich in sie hineinfallen lassen, Dich auffangen und mich zudem daran denken lassen, daß ich nun schon einiges an musikalisch absolut hochklassigem Material aus der Black Metal-Ecke gehört habe (Dimmu Borgir, Cradle of Filth, wenn sie nur das Kreischen bleiben lassen würden, Mystic Circle, Borknagar etc.), Guido Blacko Metallo sei Dank!!! Schade, daß man nichts mehr von der Band gehört hat, dafür werdet ihr zukünftig bestimmt öfter über schwarz-glänzende Glanzleistungen zu lesen bekommen, wenn sie so gut sind wie diese hier!!!

Frank

EDGUY
Theater of salvation

Was war ich nach der Vorgänger-Genialität „Vain glory opera“ gespannt auf die neuen Songs der Band mit dem dämlichsten Bandnamen der Weltgeschichte. Und was ist „TOS“ doch für ein Hammer geworden: Angefangen bei der glasklaren Major-Produktion, hin zur spitzenmäßigen Aufmachung der CD bis hin zum Wichtigsten, den Songs! Eigentlich ist es ein Witz, aus diesen 13 Stücken (incl. 2 Bonustracks) noch großartig irgendeinen herauszuheben, ich muß es an dieser Stelle aber dennoch tun, denn es gibt ein Stück, das so genial ist, daß nur Rhapsody mit ihrem 13-Minuten-Hammer der letzten CD ranreichen können: Auch hier ist es der Titelsong, der mich innerhalb seiner über 12 Minuten immer wieder ungläubig mit dem Kopf schütteln läßt, sind diese Typen doch allesamt Milchbärte (hi hi..) ohne Ende und dann hauen sie einem ein Ding vor den Kopf, daß man meint, man wäre im falschen Film. Falls ihr nur ein klitzekleines Verständnis für grandiosen, super gemachten melodischen Power-/Speed-Metal habt, ihr wissen wollt, wo in Deutschland momentan der Hammer in Sachen geiler Metal hängt und wer neben Rhapsody soeben in die allererste Liga feinsten Stahls aufgestiegen ist, dann rennt jetzt los UND KAUFT EUCH DIESE CD!!!!!!!! Und selbst, wenn sie all den Bombast live nicht hinbringen sollten (Tour mit Steel Prophet (see you there, Steve!) und Gamma Ray), dann ändert das nichts an der Tatsache, daß Edgar mit dieser CD eine sehr sehr gute Scheibe fabriziert haben, die sich noch lange im Player drehen wird. Bis die nächste Edgar-CD kommt....

Frank
 


LEGENDA
Eclipse

Aus einem von Guido wieder einmal blind bestellten CD-Paket stach mir sofort das schöne Digipack von Legenda ins Auge. Also nix wie rein in den Player und gespannt auf den Opener „The night has drawn night“ gewartet. Ich glaube, ich habe noch nie so schnell die Skip-Taste benutzt: Ganz übles Geknüppel ohne Sinn und Verstand, schrecklich. Doch was ist das? Ab Song Nr. 2 „Where the devils dance“ wandelt sich das Bild ganz erheblich: Melodischer, von bombastischen Keyboards bestimmter Black Metal, wuchtig produziert und in eher gemächlichem Tempo erfreut meine Ohren, „Rev. 66“ ist aufgrund seiner schönen Melodie sogar ein richtiger kleiner Ohwurm. Keine Angst, hier geht es schon richtig zur Sache, die fetten Gitarren sorgen für mächtig Dampf und machen aus „Melancholy“ (in etwa der Bruder zu Moonspell´s Hammer „Full Moon Madness“), „Sister Shadow Sister“ (mit cleanem Gastgesang, geil!) oder „Springrealm“ Kaliber, die sich stylistisch ganz klar im Fahrwasser von Moonspell zu „Wolfheart/Irreligious“- Zeiten bewegen. Dies belegt auch die Tatsache, daß auf dummes Gekreische verzichtet wird und der Gesang lediglich derbe Growls rausläßt, die mir zwar nicht soooo toll zusagen (man ist halt konservativ, gell), irgendwie aber auch zur melodischen Richtung der Songs passen und somit eine schwarzmetallische CD abrunden, die mir wirklich gut gefallen hat. Halt: Der Rauswerfer (und zugleich Titelsong) knüppelt wieder ohne Sinn und Verstand jegliche Melodien nieder, was unterm Strich 2 Ausfälle von 12 Songs macht und das ist doch aller Ehren wert, wie ich meine. Nicht auszudenken, wenn der Gastsänger mit seiner melodischen Stimme die ganze CD eingesungen hätte...

Frank
 


ULVER
Themes from William Blake´s The Marriage of heaven and hell

Hier haben wir die Kehrseite von blind bestellten CD´s: Hatte Guido bei Legenda noch einen Volltreffer gelandet, so hat er hier voll daneben gelegen: Klar, die „Presse“ hat mal wieder vor Begeisterung aufgeheult und mit Superlativen nur so um sich geworfen, alleine, ich höre zu und verstehe nichts....Was soll das sein? Minutenlange elektronische Einsprengsel oder gar völlige Stille, Gedröhne, Dance-Beats, alles durcheinander und das dann volle 2 CD´s lang!?!? Und das soll dann DER musikalische Befreiungsschlag schlechthin sein??? Manche dieser Magazin-Penner sind so dermaßen dumm, daß es zum Himmel schreit, sie hören das pure Durcheinander, lesen, mit welch intellektuellem Anspruch von seiten der Band an die CD herangegangen wurde und denken sich, daß sie das dann loben müssen. Wird schon was dahinterstecken, verstehen tun sie´s zwar nicht (ebenso wie der Verfasser dieser Zeilen hier, der sich mit Vorliebe durch Yes, ELP oder uralte Genesis wühlt, aber hier nur den Kopf schütteln kann), aber loben tun sie´s trotzdem. Ich wünschte, diese Idioten müßten all ihre gelobten CD´s mit ihrer eigenen Kohle bezahlen, dann würden sie endlich mit ihrem miesen dummen Geschreibsel aufhören. Ein frommer Wunsch, der nie in Erfüllung gehen wird, aber Träume sind frei...

Frank
 


DREAMS OF SANITY
Masquerade

Überall hoch gelobt, konnte sich Guido dazu aufraffen, sich die CD zuzulegen. Nachdem ich mir das Ding nun ein paarmal zu Gemüte geführt habe, muß ich leider feststellen, daß ich nicht sonderlich viel zu dieser CD zu sagen habe: Sicher, das Konzept, die Texte, die Aufmachung, alles schön und professionell gemacht, die Songs werden durch die schöne Stimme der Sängerin bestimmt, aber irgendwie bleibt da absolut nichts hängen. Links rein, rechts raus eben. Womöglich tue ich der Platte unrecht, sie ist auch beileibe nicht schlecht, nur eben nichtssagend und formlos. Vielleicht schreibt die Band beim nächsten Mal bessere, leichter zu unterscheidende Songs, dann könnte es passen.

Frank

STEEL PROPHET
Dark Hallucinations





Und sie haben‘s schon wieder getan (hi hi), erneut haben sie uns vor allen anderen Magazinen im Booklet erwähnt... Nein, wir zählen unsere Einträge nicht nach und zeigen sie überall rum (wären auch zuviele gewesen in den letzten 13 Jahren...) und wir bewerten eine CD schon gar nicht danach, ob wir erwähnt sind oder nicht. Wir sind ganz einfach stolz darauf, daß es Steve Kachinsky Blakmoor bis heute nicht vergessen hat, welches Magazin in allererster Reihe stand, als es darum ging, das göttliche Demo der Jungs anzupreisen bzw. daß Steel Prophet eine Vierfarb-Titelseite  bei uns erhielten, die wir komplett selbst bezahlt haben (SO macht man das, ihr Pseudo-Undergroundler!!!). Und wenn die dazugehörige CD dann auch noch Metal vom Feinsten bietet, ist der Genuß perfekt: Hier haben wir es ausnahmsweise mal mit einem Fall zu tun, in welchem all die gekauften und fremdfinanzierten Major-Mags allesamt mit ihren Lobeshymnen recht haben: Nach dem absoluten Highlight „Into the void“ lag die Latte sehr hoch, aber sie haben´s geschafft und konnten „DH“ auf in etwa die gleiche Höhe legen. Es ist an dieser Stelle völlig überflüssig, noch irgendwelche Songs dieses 11er Digi-Paks hervorzuheben (übrigens auch selbst gekauft, nur damit da keine Mißverständnisse aufkommen), denn nur Steel Prophet schaffen es, sich völlig vom leicht poppig wirkenden Schweden-Metal der Hammerfalls oder Nocturnal Rites zu lösen (sie machen ja auch schon wesentlich länger CD´s, gell) und dabei US-Metal abzuliefern, der das Lob verdient, die derzeit beste (!) Gitarrenfraktion aller gegenwärtigen Metal-Bands zu besitzen (hört euch nur diese Riffs und Leads an!) und zudem mit Rick Mythiasin den besten (!) Sänger der Neuzeit in ihren Reihen zu haben, der immer noch mit völliger Leichtigkeit als Zwillingsbruder des unvergessenen John Arch durchgehen könnte und dies beim grandiosen Cover von „The Apparition“ auch gnadenlos unter Beweis stellt. Mit „Ride the sky“ gibt´s dann gar noch ein Helloween-Schmankerl aus seligen „Walls of Jericho“-Zeiten zu hören, so daß der Kniefall vor dieser Hammerband endgültig vollzogen werden kann. Steel Prophet stellen momentan die absolute Meßlatte im Metal-Bereich dar und mir fällt momentan keine der sogenannten „True“ Metal-Gruppen ein, die auch nur annähernd die Klasse und die Eigenständigkeit SP´s besitzt. Vergeßt Hammerfall, New Eden, Destiny´s End, Nocturnal Rites und wie sie alle heißen: „Into the void“ bleibt das Maß der Dinge, wenn ihr die nicht kennt, holt sie euch zuerst, wenn ihr sie aber schon habt und euch „DH“ entgehen laßt, dann könnt ihr keine Metaller sein...

Frank
 
 

NOCTURNAL RITES
The sacred talisman





Da stand ich im Pforzheimer Media-Markt (ich bin doch nicht blöd (...) und zahle bei WOM oder Schlaile in KA zwischen 35,-- bis 38,--DM für Neuerscheinungen, wenn ich sie auch 10,-- bis 15,--DM günstiger bekommen kann, gell?) und wollte mir mal wieder eine Power Metal-CD kaufen. Meine Wahl fiel zunächst mal (man liest ja das RH und deren Lobhudeleien und ist immer wieder gespannt, ob das auch stimmt) auf Lefay, die ich mir nach einem genauen Probedurchlauf dann doch nicht gekauft habe (ob mit Morgana oder ohne, die sind noch genauso mittelmäßig wie vorher, insofern hat sich da nichts geändert, denn das RH lobte diese Pfeifen ja früher auch immer in den Himmel). Axe und ihre 20 Years Pt.2 habe ich mir auch angehört, weil mir Teil 1 gut gefallen hatte, aber das war mir dann zu soft für den Moment. Was tun, ich wollte doch unbedingt Geld loswerden?! Ich entschied mich schließlich für einen eigentlich leichtsinnigen Blindkauf und nahm Nocturnal Rites mit. Diese sind mir  noch mit ihrem miserabel produzierten (und überall gelobten) Debut als Malmsteens für Arme im Gedächtnis, aber das sollte sich geändert haben. Stimmt, dafür klingen sie jetzt nach Hammerfall, nach deren eher enttäuschenden Zweitwerk aber nicht für Arme, sondern auf etwa derselben Stufe, will sagen, daß wir es hier mit einer guten CD zu tun haben, die man kaufen kann, aber nicht muß (so wie bei den meisten „True“ Metallern heutzutage). Mit „Eternity holds“, „When fire comes to ice“ oder dem Höhepunkt „The ring´s command“ haben die Jungs wirklich gute Songs fabriziert, wenn auch nicht in solcher Klasse (und Masse), daß man nun dem Hype für diese CD dankbar sein müßte. Gut produziert ist das Ding auch, schön aufgemacht, eben ein Produkt, das auf der Welle mitschwimmt und sich seine Käufer aufgrund keines wirklich schlechten Songs auch verdient hat – ich fürchte nur, das Teil verschwindet in der Sammlung und taucht kaum mehr daraus auf, so wie die meisten dieser Dinger der Nachwuchsmetaller der 90er....

Frank
 
 

DIMMU BORGIR
Spiritual black dimensions





Von einigen Schwarzmetallern als Verräter eingestuft (warum? Weil sie viele Platten verkaufen?), ergeht es Dimmu Borgir im Kleinen so wie einst Metallica im Großen (wobei diese nach dem „schwarzen“ Album wirklich ihren Stil geändert haben und somit jede Beschimpfung ab diesem Zeitpunkt korrekt ist). Nachdem ich mir die CD nun angehört habe, schreckt mich das Gehörte als Nicht-Blacko eher ab, denn die neuen Songs sind viel schneller als die des Vorgängers „Enthrone..“. Ich habe keinen einzigen Titel gefunden, bei welchem nicht diese schrecklichen Blast-Teile schlagzeugtechnisch eingestreut werden – teilweise entwickelt sich der Sound von herrlichem Speed-Metal - Tempo ganz vielversprechend, bevor dann das Chaos ausbricht. Schade, denn DB haben immer noch geniale atmosphärische Parts zu bieten, geile Melodien und eine ultrafette Produktion, so daß alle Black Metaller eigentlich ihre Freude dran haben müßten. Als jemand, der da nicht dazugehört, halte ich mich lieber an den Vorgänger und da an die Songs, die sich nicht selbst überholen...

Frank
 
 

SEVENTH GATE
News from the underworld (Demo-CD)





Seventh Gate kommen aus Möller-Town (hoffentlich wird diesem ewig jammernden  Schwalbenkönig mal die Rechnung für seine elende Drückeberger-Spielweise präsentiert, sorry, war mir ein Bedürfnis) und weil sie dafür nichts können, habe ich mir die CD in Ruhe angehört und festgestellt, daß wir es hier mit wirklich gutem Nachwuchs zu tun haben. Ganz so neu ist die Band allerdings gar nicht, denn das Gründungsdatum resultiert von 1996 und anscheinend hat man auch schon jede Menge Konzerte gespielt, bevor man die vorliegenden 5 Songs im Proberaum aufgenommen (allerdings schon im Juli 1998) und dann auf „ADAT überspielt und digital bearbeitet“ hat (ADAT??? Leute, redet Deutsch mit uns!!!). Das Ergebnis sind teils überlange Songs, die mich grob an The Gathering erinnern, als diese noch gute Songs machten, wenn mir auch bei Seventh Gate die Keyboards bzw. das Piano etwas mehr im Vordergrund zu stehen scheinen und die Songs nicht ganz so eingängig sind. Gefrickel ist´s zum Glück auch nicht, so daß man den Strukturen ohne weiteres folgen kann, ohne Probleme zu bekommen. Am besten kommt das abwechslungsreiche „Whisper of the serpent“, aber auch die beiden über 9- bzw. 10-minütigen Schlußsongs „News from the underworld“ und „Prayer for the lionchild“ zeigen das vorhandene Potential schon recht deutlich auf, insbesondere die Stimme von Sängerin Sabine Demes kommt sauber und kraftvoll (kein dünnes Engelsstimmchen). Der Sound ist für eine Proberaumaufnahme okay, das Booklet enthält zudem alle Texte und steht professionellen Vorbildern in nichts nach. Für 20,--DM (incl. P+V) ist das Teil bei Ralf Ossowski, Westerbleichstr. 65, 44147 Dortmund erhältlich.

Frank
 
 

LACUNA COIL
In a reverie





Guido´s Risikofreude hat sich hier wieder mal bezahlt gemacht: LC haben eine sehr gute CD gemacht, die ein wenig abseits der breitgetrampelten Pfade liegt; da mir nix Besseres einfällt und die Stimme von Sängerin Cristina insbesondere wenn sie zweistimmig eingesetzt wird extrem daran erinnert, muß ich The Gathering zu „Mandylion“- und „Nighttime Birds“-Zeiten als Vergleich heranziehen. Dies gilt nur für die Stimme wohlgemerkt, denn musikalisch braten die Gitarren ein wenig dezenter (wenn sie´s denn überhaupt tun), so daß man hier auch ganz einfach von Rockmusik sprechen und den Begriff HM egal in welcher Form beruhigt außen vor lassen kann. Eine schöne CD, die ihr Geld wert ist und jeden ansprechen sollte, der mal was anderes hören möchte.

Frank
 
 

ANVIL
Speed of sound





Wenn ich diese CD höre und mir dann die gequirlte Scheiße all dieser Magazin-Penner durchlese, kommt´s mir schier hoch – was, bitteschön, soll an diesen Songs denn so toll sein? Anvil haben nach „Forged in fire“ doch nur noch unterstes Mittelmaß abgeliefert, das von jeder auch nur mäßig begabten Power Metal-Combo mühelos erreicht wird. Aber Lips ist ja so ein toller Interviewpartner, mit dem es sich so schön über alle möglichen Schweinereien reden läßt...am besten wäre es, er würde diese wirklich nur noch verbal und zukünftig nicht mehr auf CD ablassen!!!

Frank

SCORPIONS
Eye to eye

„Virgin Killer“ war eine der ersten richtig harten Scheiben, die ich mir 1977 zugelegt habe und die LP mit dem damals noch unzensierten Cover lag lange Zeit auf Platz 1 meiner Härterangliste, bis dann Accept kamen und mit „Breaker“ und „Restless and wild“ noch einen draufsetzten. Seit dieser Zeit verfolge ich den Weg von Klaus Meine & Co., habe bis zu „Crazy World“ alle Scheiben gekauft, die Band mehrfach live gesehen und festgestellt, daß sich nach „Love at first sting“ die Qualität der harten Songs stetig nach unten entwickelte, während die Balladen nach wie vor sehr gut waren („Crazy World“ ist das Paradebeispiel hierfür). Die letzten beiden Scheiben waren dann wirklich nur noch allertiefstes Mittelmaß, doch auch das war noch erträglich im Vergleich zu dem, was nun auf „Eye to eye“ eingespielt wurde: Ein Haufen alter Männer hetzt dem Zeitgeist hinterher, Dancefloor-Klänge, jede Menge Elektronik und noch mehr schräge Songs lassen mich zwischen Enttäuschung, Wut und Kopfschütteln zurück. „Eye to eye“ ist ein musikalisches Verbrechen an allen, die die Band zu dem gemacht haben, was sie ist (da ändert auch die schöne Piano-Ballade am Ende der CD nichts mehr), ein zentnerschwerer Grabstein auf eine der besten deutschen Hardrock-Bands, um die es nach dieser Scheibe hier auch nicht mehr schade ist. Was für ein Niedergang...

Frank
 


SUBWAY TO SALLY
Hochzeit

Oh je, mit „Hochzeit“ werden einige STS-Fans sicher so ihre Probleme bekommen...im Gegensatz zum grandiosen Vorgänger "Bannkreis“ (und den anderen genialen Vorgängern) wird auf „Hochzeit“ ganz klar eine metallische Linie eingeschlagen, Riffs ohne Ende (nicht immer gelungen, by the way), durch die fette Produktion in Szene gesetzt, zeigen die Band in einem neuen Licht (ja ja, die Rock Hard-Berichterstattung hat aufs Musikalische abgefärbt...). Dies geht auf Kosten der Mittelalter-Einflüsse, was einerseits ein wenig schade ist, andererseits gibt es aber immer noch genügend der alten Trademarks, alleine Eric „Fish“ Hechts Gesang ist das Geld für die ganze CD wert, diese Stimme sollte man wirklich gehört haben! Und wer Texte wie nachfolgenden schreibt, ist sowieso unsterblich: „Wenn einst der Himmel tobend, brüllend, rasend, die Städte peitschend und das Meer zerblasend auf Erden wütet ohne Sinn und Segen, dann stell ich mich dem Strafgericht entgegen. Tag der Rache, Tag der Sünden, wird das Weltall sich entzünden“  („Tag der Rache“). Da kann man es dann schon verschmerzen, daß sich kein absoluter Übersong wie „Mephisto“ oder „Der Sturm“ auf der Platte befindet. Wenn ihr „Bannkreis“ oder „Foppt den Dämon“ schon habt und nicht unbedingt auf schwere E-Gitarren-Riffs abfahrt, hört lieber vorher rein!

Frank
 


PRETTY MAIDS
Anything worth doing is worth overdoing

Einen guten Start haben die Pretty Maids mit dem Opener ihrer neuen CD: „Snakes in Eden“ geht gut los, mit fetten Gitarren, flott und in bester „Back to back“ – Manier, das nachfolgende „Destination Paradise“ geht in genau dieselbe Richtung und läßt mich die Augenbrauen positiv gestimmt nach oben ziehen. „Hell on high heels“ ist ein zwar kommerzieller und eingängiger Track, dafür aber ohrwurmartig und schlicht sehr gut gemacht, auch hier die Höchstnote und so langsam wird mir das unheimlich. „When the angels cry“ ist auch okay, eine gute Halbballade, bevor mit „Back off“ härtemäßig wieder zugelegt wird und „Only in America“ dann mit einem grandiosen Metal-Riff der Extraklasse beginnt, auch wenn der Song selbst dieses Niveau leider nicht ganz halten kann. Insgesamt aber immer noch äußerst vielversprechend, was da geboten wird, auch die Ballade „With these eyes“ ist gelungen, aber dann wird´s beinahe schon kriminell: Der Titelsong sowie „Scent of my prey“ und „Face me“ gehören zum Übelsten, Langweiligsten, Schrägsten und Überflüssigsten, was eine Band je auf CD verbrochen hat und reißen die Platte ein ganzes Stück nach unten – wie kann man als erfahrene Band nur so einen Schrott aufnehmen??? Das abschließende „Loveshine“ ist dann ein wenig besser, aber auch als Ausfall zu bezeichnen, so daß wir unter dem Strich 3 hochklassige (die ersten 3) Songs haben, 4 gute (die 4 danach) und 4 Ausfälle. Insgesamt also immer noch positiv und wenn ihr die Pretty Maids so wie der Schreiber dieser Zeilen schon immer gerne gehört habt, dann könnt ihr getrost zuschlagen. Wer weiß, vielleicht schaffen´s Ronnie Atkins und Co. ja beim nächsten Mal, die gar schrecklichen  Totalausfälle wegzulassen – dann wird´s entweder ein Klassiker-Album oder `ne Mini-LP, hi hi...

Frank
 


JUDAS PRIEST
Priest, Live and Rare

Eine offizielle CD gibt es dieser Tage von den Heroes Priest zu erstehen, voll mit rarem Live-Material. Dieses kommt von diversen Maxi-Rückseiten, die längst vergriffen sind und sind daher interessant genug, um das Ding zu kaufen. Gesagt, getan, ich holte mir das Ding und stellte leider fest, daß hier nicht alles Gold ist, was glänzt: Zunächst mal gibt´s eine gute Live-Version von „Beyond the realms of death“, dafür sind die nachfolgenden „White heat, red hot“ sowie „Starbreaker“ auch live noch so mittelmäßig wie auf den Studioscheiben. Aufwärts geht´s dann mit „Breaking the law“, leider ist dieses aber zweimal vertreten, die zweite Version von ’83 hätte es auch alleine getan, da sie die 81er-Live-Version übertrifft. "The green Manalishi“ killt natürlich wie „BTL“ auch und „You’ve got another thing coming“ steht auch auf der Habenseite, aber die abschließenden „Private Property“ von der unsäglich poppigen „Turbo“-LP sowie ein wirklich nicht mit Worten zu beschreibender grausiger Disco-mäßiger „High Octane-Mix“ von „Turbo Lover“ sind so überflüssig wie ein Kropf. Solltet ihr noch nicht alles von Priest haben, holt euch lieber eine alte CD, diese hier ist nur für absolute Sammler, die alles von einer Band haben müssen.

Frank
 


IMAGIKA
Worship

Wer heute noch eine trotz vieler Bass-Drums recht lahme Thrash-CD braucht, kann hier zugreifen, der normal denkende Teil unter uns sollte sich lieber an die Vorbilder der 80er halten – die sind nicht nur musikalisch viel besser, sondern deren CD´s auch viel günstiger!

Frank

GAMMA RAY
Powerplant

In einer großen hochformatigen Box (streng limitiert auf 15.000 Stück verkündet die Rückseite – hm, GR sind nicht Blind Guardian, da wird dieses Teil sicher längere Zeit recht gut erhältlich sein) kommt die CD an, Booklet und CD fein säuberlich in Extrafächern, das Äußere stimmt also schon mal. Musikalisch gibt´s nicht den von mir erhofften Nachfolger zum genialen Vorgänger, dazu steht zuviel Mittelmaß auf der Platte: „Short as hell“ oder „Send me a sign“ fallen mir da sofort ein, 08/15-Metal, den kein Mensch braucht und das Pet Shop Boys-Cover von „It´s a sin“ hätte auch nicht sein müssen, ich warte vergebens auf die in der „Presse“ verkündete Wundertat an diesem Popsong, saft-und kraftlos schleicht sich´s dahin, so einem Song hätte man einen ebensolchen Tritt verpassen müssen wie Edguy dies bei ihrem Ultravox-Cover getan bzw. GR dies selbst beim grandiosen Remake von Heep´s „Return to fantasy“ vorgemacht haben; der Manowar-Seitenhieb „HM Universe“ ist auch mehr als langweilig und einfallslos und „Garden of the sinner“ oder „Hands of fate“ sind zwar ganz okay, aber eben nix besonderes, das man nun unbedingt haben müßte. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, daß auch die besseren Songs auf der CD nicht ganz die Qualität des Vorgängers besitzen, „Razorblade Sigh“, „Wings of destiny“ (schöner Refrain, tolle Gitarrenarbeit) und „Somewhere in the galaxy“ kommen meiner Meinung nach am ehesten ran. Insgesamt also eher eine zwiespältige Angelegenheit, Hämmer vom Schlage „Beyond the black hole“, „Watcher in the sky“ oder „Somewhere out in space“ fehlen ebenso wie eine geniale Ballade vom Schlage „Pray“ (was habe ich  nach dem Abstieg meines geliebten KSC bei diesem Song Tränen vergossen...), so daß ich das Ding schnell wieder verkaufen (und dabei Miese machen) werde und hoffe, daß GR ihr Pulver nicht verschossen haben. Die nächste CD wird´s zeigen. Zuvor schauen wir uns die Jungs aber noch auf der Tour mit Edguy und Steel Prophet an, vielleicht hilft die Bühne den Songs ja ein wenig nach.
 


SEVEN WITCHES
Second war in heaven

Ein tolles Cover haben sie, einen tollen Bandnamen, eine tolle Produktion und einen grandiosen Sänger, diese überall als neue Power Metal-Hoffnung gefeierte US-Formation. Nur richtig gute Songs haben sie nicht, alles bewegt sich im Midtempo und stampft so vor sich hin und wäre nicht der wirklich geniale Gesang, der ab und zu einige Melodielinien hineinbringen würde, könnte man das Ding glatt vergessen. Nur für Leute mit zuviel Geld (wie uns, har, har), denen der Verlust beim Wiederverkauf nix ausmacht.

Frank
 


TRAIL OF TEARS
Disclosure in red

Aber hallo, was für ein Start! Einem tiefen Gröhler folgt nach wenigen Sekunden eine gewaltige weibliche Opernstimme, geil. Genau dies ist einer der Gründe, warum man TOT (huch) nicht einfach in die Theater of Tragedy (in ihrem eigenen gesetzten Trend untergegangen)-/Tristania (immer noch genial und die Theater...-Nachfolger)-Schublade stecken kann. Helenas Stimme kommt viel variabler als die bekannten anderen weiblichen Organe rüber, denn neben den pathetischen Operntönen hat sie auch eine tolle normale Singstimme und wechselt gekonnt die Seiten. Ein weiterer Unterschied zu den genannten Truppen ist der Umstand, daß TOT wesentlich metallischer und weniger deprimierend daherkommen, da finden sich wirklich geile Power Metal-Riffs, die sich unter dem schwermütigen Mäntelchen hervorschneiden wie ein Messer durch Butter (na, sind das Vergleiche?). Mir gefällt die CD ganz ausgezeichnet, ein kleines Juwel im Meer der metallischen Überflüssigkeiten (bin heute irgendwie philosophisch drauf), das ihr euch unbedingt sichern solltet.

Frank
 


RICK WAKEMAN
Return to the centre of the earth

Nach 25 Jahren hat sich der Ex-Yes-Keyboarder seines damaligen Erfolgsrezepts erinnert (12 Mio. mal hat sich „Journey to the centre of the earth“ verkauft) und eine Fortsetzung mit modernsten Mitteln in Szene gesetzt. „Hurra, hurra, ich flieg´ mit Picard“ könnte man in Anlehnung an JBO auch sagen, denn kein geringerer als Picard-Darsteller Patrick Steward fungiert als Erzähler der über 76-minütigen Konzeptstory. Doch damit nicht genug, fanden sich auch noch das Londoner Symphonie Orchester und der englische Kammerchor ein, um zusammen mit Namen wie Bonnie Tyler (!), Ozzy Osbourne (!!) oder Trevor Rabin (ex-Yes) dieses Werk einzuspielen. Cover und Booklet wurden einmal mehr von Yes-Stammzeichner Roger Dean mit tollen Fantasy-Zeichnungen veredelt, so daß hier die Voraussetzungen für eine tolle CD mehr als gegeben sind. Viel ist auch nicht schiefgegangen, es macht Spaß, den bombastischen Chören und Erzählungen zuzuhören, die Texte der Geschichte mitzulesen und sich im Cover oder dem Bild in der Mitte des Booklets zu verlieren; gut, der eine oder andere Song ist vielleicht nicht ganz so gelungen, Patrick Stewart´s Erzählkünste reichen auch nicht an die Dramatik eines Richard Burton in „War of the worlds“ (bis heute unübertroffen) heran  und das ein oder andere Mal wurde ich an frühere Werke von Alan Parsons Project erinnert, aber zumindest letztgenanntes ist ja kein Nachteil. Insgesamt eine wirklich schöne und gelungene CD, digital aufgenommen und sehr gut produziert, die einen immer wieder aufs Neue zur Reise zum Mittelpunkt der Erde einlädt. Ist leider recht teuer, bei JPC und WOM müßt ihr 36,95 DM hinblättern, Empire macht´s für 34,95 DM, wobei ich das Teil bei der Karlsruher Plattenbörse an eben diesem Empire-Stand für 30,--DM bekommen habe. Preise vergleichen lohnt sich hier also ebenso wie der Kauf an sich.

Frank
 


MOTÖRHEAD
Everything louder...

Eine Live-Platte von Motörhead, die wievielte ist das eigentlich schon? Na ja, als Jubiläumsausgabe kann man diesen zum Preis von einer CD angebotenen Doppelpack (nein, halt, die Abzocker bei WOM verlangen wie üblich 40,--DM) noch durchgehen lassen. Der Sound ist klasse, die Stimmung sehr gut (nachgeholfen oder nicht, das ist hier die Frage) und allüberall wird die unsterbliche 81er-„No sleep til Hammersmith“ zum Vergleich herangezogen. Dieser Vergleich hinkt allerdings, denn hier haben sich jede Menge Songs eingeschlichen, die lediglich Zeugnis davon geben, daß Lemmy seine beste Zeit hinter sich hat. Klassiker gibt´s auch jede Menge, wobei die Versionen aber nie mit denen von „No sleep...“ mithalten können (schon bemerkt, daß „No class“ zahnlos vier Gänge langsamer gespielt wird als auf „No sleep..“, ihr Presse-Dauerjubler und Promo-Exemplarabstauber???). Versteht mich nicht falsch, das Ding ist nicht wirklich schlecht (geht bei Songs wie „Overkill“, Ace of spades“ oder „Metropolis“ auch gar nicht), aber wer Motörhead auf ihrem Höhepunkt hören will, fährt mit der remasterten „No sleep til Hammersmith“ hundertmal besser und billiger.

Frank
 


OUT OF ORDER
Powered by aggression

Aus dem Neckartal (Schwaben - unser Beileid, har har) kommt dieser Fünfer hier und knallt uns eine Ladung gepflegten Power-/Speed-Metal um die Ohren, daß es eine Freude ist. Schon beim ersten Takt des Openers „Dawn of evil“ gefällt die sehr gute Produktion, die den beiden Gitarren ganz fett den Vortritt läßt, was den abwechlsungsreichen Riffs der Marke Bay Area aus der guten alten heiligen Zeit zugute kommt. Textlich sprechen die Jungs aktuelle Themen wie Kindesmißbrauch an (nein, ihr lehnt euch nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ihr in eurem Song „Dutroux“ dem gleichnamigen Kinderschänder den Tod wünscht – diese perversen Schweine gehören alle am nächstbesten Baum aufgehängt und alle, die da so dumm und naiv von Resozialisierung sprechen will ich nicht sehen, wenn eines Tages mal ihre eigenen Kinder betroffen sind), wobei einige englische Rechtschreibfehler im schönen Booklet auffallen, die nicht hätten sein müssen – wenn man sich mit einer Eigenpressung präsentiert und das Ding mit viel Herzblut und eigener Kohle aufzieht, dann sollte man da besser aufpassen. Na ja, wenn ich schon mal beim Meckern bin: Ich war froh, daß ich „Live your dreams“ und den gar grausigen Frauengesang ohne Folgeschäden überstanden habe, was für ein Stimmchen... Macht aber nix, es bleiben nämlich noch 8 teils recht lange Songs übrig, die voll von schönen Riffs, Power und Ideen sind und Out of order zu einer der hoffnungsvollsten Bands aus Deutschland (uupps, Schwaben...) machen, von der ich gerne mehr hören würde. Die CD kostet 30,--DM incl. P+V und ist erhältlich bei Thomas Bauer, Oberestr. 9, 74855 Hassmersheim, E-Mail: Bauer3@t-online.de. Well done!!!

Frank
 


EMERALD
Iron on iron

Nach den genialen Newcomern Destillery (siehe Special Tip) legt das Iron Glory-Label von Sacred Steel-Gitarrist Jörg Knittel mit Emerald die zweite Veröffentlichung vor (und bildet aufgrund seiner Einstellung zur Musik auch die Ausnahme von Label, von dem wir CD´s zum Besprechen annehmen). War Destillery eine Neuveröffentlichung, so handelt es sich hier um eine Wiederveröffentlichung einer 1986 erschienenen LP, was man der Scheibe auch anhört, will sagen, vom heutigen Standpunkt aus gesehen hört sich das Material ein wenig bieder an, offenbart aber einen nicht zu leugnenden Charme. Songtitel wie „Witch“, „Sirens“, „Hell Racer“ oder „D-Day“ bieten herrliche Klischees, die heutzutage eigentlich nur noch von Sacred Steel verbraten werden (eine Schande ist das), wobei das Sirenen-Organ von Bert Kievitz (Emerald stammten aus Holland) ein wenig an Christian Augustin (Sortilège) oder Steve Cooper (SA Slayer) erinnert, da geht´s extrem schrill aber kraftvoll zur Sache. Die Riffs klingen ein wenig verstaubt und weniger nach den US-Helden der damaligen Zeit als nach der NWOBHM, dafür entschädigt aber der kultige Gesang sowie sehr die sehr gute Leadgitarre. Wer die alten Klassiker aus der glorreich-heiligen Zeit des Underground-HM verehrt, wird hier einen weiteren Grund zum Anbeten finden!

Frank

SHADOWS OF STEEL
Twilight

Was derzeit alles aus Italien kommt, ist nicht zu fassen: Früher haben wir uns über italienische Bands totgelacht und heute steht der metallische Untergrund tief und fest in Italien verwurzelt und verblüfft immer wieder mit tollen CD´s. Underground Symphony heißt das Label, das diese kleinen Perlen auf den Markt bringt und die mangels Vertrieb nur bei Hellion erhältlich sind. Shadows of Steel haben eine schöne Idee verwirklicht: Im noblen Doppel-Digi-Pack befinden sich 2 CD´s mit jeweils 20 Minuten Spielzeit, die erste bietet 4 eigene Songs, die zweite 4 Coverversionen. CD 1 überzeugt sofort durch glasklaren Sound sowie die fantastische Stimme von Sänger Wild Steel (KULT!!!). „Hawk and Lion“, „Twilight“, „Goodbye“ und „Fly away“ haben ein schönes textliches Konzept und bringen melodischen HM, in welchem auch das Keyboard seinen Platz hat und der das gesamte Spektrum von Double-Bass-Hämmern bis hin zu balladesken Teilen bietet. Sehr gut! Auf CD 2 dann huldigen die Jungs den Bands, von denen sie beeinflußt wurden und die folgerichtig gecovert werden: „Destination unknown“ von Savage Grace macht den Anfang, da sieht man, wie gut deren zweites Werk „After the fall from grace“ gewesen ist. Explorer sind die nächsten, die mit ihrem unsterblichen Klassiker „Run for tomorrow“ gecovert werden (natürlich inclusive Klavierintro), hier entfaltet sich das Können der Band wie eine Blume im Frühling (äh...), ganz einfach fantastisch. Wie hält man solch ein Level? Klar, man nimmt auch einen Song von Crimson Glory auf die CD, „Painted skies“ von deren zweiter Scheibe wurde behutsam und mit aller notwendigen Melancholie gecovert, Midnight würde seine Freude dran haben. Den Schluß bildet dann „Agents of steel“ vom Agent Steel-Debut und hier zeigen Shadows of Steel, daß sie auch krachenden Speed-Metal perfekt beherrschen und sogar ein Keyboard-Solo in den eigentlich gitarrenorientierten Song einfließen lassen können, ohne daß es störend wäre. „Twilight“ ist eine wunderschön aufgemachte, toll produzierte und klasse eingespielte CD geworden, die ich euch wirklich ans Herz legen möchte und die ihr für 30,--DM (+ P+V) bei Hellion bekommt (Adresse bei Into the light). Holt sie euch am besten zusammen mit Doom Sword (nächste Kritik), so wie der Verfasser dieser Zeilen hier und tut euch bei all den gehypten „Metal-Sensationen“ mal was wirklich Gutes - ich würde mir sehr wünschen, daß sich alle Metaller dieser grandiosen Bands annehmen würden. Pflichtkauf!

Frank
 


DOOM SWORD
Doom Sword

Jetzt spinnen sie total, die Italiener: In Leder verpackt, kommt diese CD daher und sieht soooo gut aus...Beim Aufklappen des Digis klappt man auch das Booklet nach links und stellt fest, daß man es gar nicht rausnehmen kann, eine witzige Idee. Schluß mit lustig dann auf der CD, denn hier wird der Hammer in dermaßen kultiger Weise geschwungen, daß es eine Freude ist: Die Songs bewegen sich alle zwischen 5 und 8 Minuten und eine Schlachthymne jagt die andere; da ist kein neuzeitlicher „True Metal“ mit eingängigen Refrains und schnellen Melodic-Riffs zu hören, sondern schwere,  majestätische Songs, die von Fantasy-Welten und –Kriegen erzählen, immer mal wieder mit gesprochenen Parts, Schlachtengetümmel oder atmosphärisch-ruhigen bzw. Akustik-Parts durchzogen sind und auf epischen Riffs der Sonderklasse aufgebaut sind. Ein wenig erinnert´s an Manowar zur „Into glory ride“-Phase oder auch an Manilla Road, wobei der Gesang natürlich anders klingt (und die Produktion viel besser ist), eine geniale Stimme, mittelhoch und eigenständig – hört euch nur die zumeist zweistimmig gesungenen Refrains an, absolut genial und gen Himmel in die Unsterblichkeit strebend.  Dazu kommt eine gute Produktion, geniale Texte im Booklet, schöne Klischee-Songtitel wie „Helms deep“, „Sacred Metal“, „Return to Imrryr“ oder „Swords of doom“, Musiker mit Namen Dark Omen, Guardian Angel, Deathmaster und Nichtcomer (Kult, ich LIEBE das!!!) und als Dreingabe noch wirklich schöne Fantasy-Zeichungen zu jedem Song und fertig ist eine CD, die eben NICHT in die momentane HM-Welle paßt, sondern eher diejenigen anspricht, die auch mal ein Ohr für obskureres Zeug haben, welches nicht gleich ins Ohr geht und vor lauter Power kaum aus den Boxen kommt (beinahe hätte ich noch das Cirith Ungol-Cover „Nadsokor“ vergessen, durch den genialen Gesang viel besser als das extreme Original, Kult hin oder her). Hier liegt dann auch der Unterschied zu überall bejubelten Pfeifen wie Domine oder Skullview, die weder produktionstechnisch noch songwriterisch irgendeine Klasse aufzuweisen haben und im Vergleich zu Doom Sword verheerend abschneiden. Für 30,--DM (+ P+V) bekommt ihr dieses gute Stück bei Hellion (Adresse bei Into the light) und ihr solltet, so ihr mal wieder ein richtig schweres, episches Metal-Geschoß hören wollt, unbedingt zuschlagen! Doom Sword rule!!!

Frank
 


WHITE SKULL
Asgard

Von White Skull hatte ich im Leben noch nichts gehört, so daß diese Mini-CD gerade recht kam, um dies zu ändern. Der italienische (woher auch sonst?) Fünfer besitzt in Frederica De Boni eine tolle Frontfrau, deren rauhes Organ ein ums andere Mal an good old (uupps, wie uncharmant) Leather Leone erinnert und die den melodischen Metal-Songs eine unverwechselbare Note verpaßt. Hauptstück ist das über 6-minütige „Asgard“ mit schönen Chören und guten Riffs, kommt irgendwie nordisch und bombastisch daher, sehr gut! „Hagen the cruel“ wurde unter Mithilfe von Chris Boltendahl eingesungen (na ja, dieser singt gerade mal „My name is Hagen the cruel“...) und dabei so ganz nebenbei das Riff von Agent Steel´s „144.000 gone“ geklaut (besser gut geklaut als schlecht erfunden), „Tears by the firelight“ ist ein Stormwitch-Cover, bei welchem Frederica auch ihr Können in cleaner Stimmlage bei balladesken Tönen unter Beweis stellt. Am Schluß dann „Adramelch“ und ich habe keine Ahnung, woher das Stück stammt (auf „Irae Melanox“ steht es jedenfalls nicht) und die Feststellung, daß man auf das im Innencover des Digis angekündigte Full Length-Album „Tales from the north“ gespannt sein kann. Für 15,--DM (zzgl-P+V) bei Hellion erhältlich, Adresse siehe Into the light-Rubrik.

Frank
 


CHILDREN OF BODOM
Hatebreeder

Vordergründig alles beim alten geblieben ist bei den Kindern von Bodom: Das Erfolgsrezept des rasanten Debuts wurde beibehalten, es dominiert nach wie vor traditioneller Power Metal mit jeder Menge Tempo und  klassischen Einsprengseln. Hört man genau hin, bemerkt man zunächst das beinahe vollkommene Fehlen der Blast-Einschübe sowie die gewaltigen Fortschritte, die die Band in Sachen Songwriting gemacht hat, die Riffs sind messerscharf und schnell, die Keyboards nicht mehr so aufgesetzt, sondern Teil des Gesamtsounds und die Produktion ist auch noch einen Zacken besser als die des eh schon gelungenen Debuts ausgefallen; bei „Bed of razors“ greift man sogar auf Gary Moore-Lead-Melodien zurück (rasend schnell natürlich), „Black Widow“ besitzt Riffs, von denen ganze Generationen von „True“- Metallern träumen und das Eröffnungsriff von „Children of Bodom“ könnte auch von Michael Schenker auf speed stammen. Dazu kommt dann der derbe Gesang sowie die famosen Soli und fertig ist eine absolut empfehlenswerte CD, deren  Cover genau an das Debut erinnert (jenes in rot, jetzt steht der Mönch in grün da). Alles okay also, nur wurde auch der einzige negative Punkt des Vorgängers übernommen: Das Teil ist gerade mal 38 Minuten lang...

Frank
 


WARDOG
A sound beating

Wie so oft, hat sich das Rock Hard mit „Sniper“ den mit Abstand besten Song für ihre CD ausgesucht. Leider hält der Rest des Materials nicht das, was „Sniper“ versprochen hat, bis auf den ebenso geilen Opener „Welcome to the new underground“ sowie den nur eineinhalb Minuten langen Rauswerfer „Breakneck“ geben sich hier allertiefstes Mittelmaß und Langeweile die Hand. Na ja, dafür ist Wardog die Band von Ex-Deuce/Tension Tom Gattis und das alleine genügt heutzutage schon, daß all die geschmierten Magazine in Dauerjubel ausbrechen – wenn langweilige und lahme Stampfer wie „C.I.A.“, „Changing of the guard“, „A sound beating“, „Seven minutes to hell“ (grausam) und all die anderen auf der CD für genialen Power Metal stehen sollen, dann bin ich sogar froh drum, daß all die verlogenen Idioten der „Fachpresse“ so in Freudentänze ausgebrochen sind. Damit beweisen sie nämlich nur, wie niedrig die Niveaulatte heutzutage bei reinrassigen HM-Bands angelegt wird, nur um den Hype am Laufen zu halten. Wenn ihr alle wüßtet, wie ihr uns auf den Sack geht, ihr feiges geschmiertes Gesindel...

Frank
 


POWERGOD
Evilution Pt.1

Der entscheidende Nachteil beim Kauf von CD´s ist, daß man immer wieder Kataloge aller möglicher Firmen bekommt und dort z.T. so dick aufgetragen wird, daß einem schlecht werden könnte: Metal Merchant sind so ein Fall, da wird eine Leserkritik eines völlig verblendeten Metal-Tagträumers neben einem großen Interview mit Powergod abgedruckt und in schleimigsten Superlativen von dieser CD hier geschwärmt. Und was passiert, wenn man sich das Ding dann anhört? Man stellt fest, daß es gute Riffs zu hören gibt, ebensolchen Sound, guten Gesang, teilweise wirklich gute Songs, dann aber wie bei „No brain, no pain“ (dem Verfasser der Leserkritik gewidmet?) auch allertiefstes Mittelmaß und Langeweile, die deutlich machen, daß hier trotz wirklich guter Ansätze (Titelsong, Opener „Children of lost horizons“) eben NICHT der Überhammer in den Läden auf euch wartet.  Also Leute, die Kirche im Dorf lassen und die zahlende Kundschaft nicht mit einem von Superlativen vergifteten seitenlangen Lobgehudel irgendeines geistig verhinderten Hinterwäldlers reinzulegen versuchen - die Anmerkung, daß man bei einem Kauf keinen Fehler macht, man andererseits aber auch nichts verpaßt, so man sich das Teil nicht zulegt (und besser in Steel Prophet investieren sollte), kann man dann getrost Leuten wie uns überlassen, wir sind darauf spezialisiert, ferngelenkte Seifenblasen platzen zu lassen...

Frank
 


OUT OF ORDER
Powered by aggression

Nachdem ich den Jungs mein Beileid für die Tatsache ausgesprochen hatte, daß sie Schwaben sind, wiesen sie mich per Mail darauf hin, daß sie mitnichten zum Volke der Barbaren gehören, sondern noch in Baden wohnen. Daß man eine solche Sache in einem badischen Heft richtigstellen muß, werden zwar nur Badener verstehen, das macht aber nix, wer läßt sich schon gerne beleidigen? Und wenn wir schon dabei sind: Der Verriß, den die Band im RH bekommen hat, relativiert sich, wenn man sich vor Augen hält, was diese Pfeife Marcus Schleutermann in seiner Vergangenheit so alles abgelassen hat: „Wer heutzutage, immerhin fast Mitte der 90er, mit Power Metal im Stil der frühen 80er angekrochen kommt, den kann man wirklich nur für einen Träumer halten.“ (Kerrang! D Nr. 8). Ich glaube, man kann sich nur deutlicher disqualifizieren, wenn man sich ein Schild um den Hals hängt, auf dem in großen Lettern „Ich bin ein Idiot“ geschrieben steht. Im Übrigen ist es bei Intelligenzbestien der Marke Schleutermann auch kein Wunder, daß es dieses unsägliche deutsche Kerrang! nicht mehr gibt; vielleicht schafft dieser Penner das auch mit dem Rock Hard – dann hätte seine Existenz als Schreiberling wenigstens etwas Positives hervorgebracht...

Frank

IN FLAMES
Colony

Ich konnte es kaum erwarten, als das Päckchen mit der bestellten In Flames-CD ankam, riß ich es mit zitternden Fingern auf und rannte zum Player, um mich mit eigenen Ohren von all den Veränderungen zu überzeugen, die auf „C“ angeblich stattgefunden hatten. Nach zigfachem Genuß  ergibt sich für mich nichts anderes als schon nach dem ersten Anhören: Es gibt die eine oder andere ungewohnte Sache, hierbei handelt es sich aber lediglich um kleine Einsprengsel, Farbtupfer, die das Bild des melodischen Edelstahls mit dem brachialen Gesang nur NOCH bunter erscheinen lassen – hier mal ein Klavier oder eine Hammond-Orgel als Intro des Titelsongs, da mal ganz kurz klarer bzw. verzerrter Gesang, alles passend und in keiner Phase irgendwie stilverfälschend. Die CD wird nach wie vor von den fetten Gitarren bestimmt (was haben die Jungs hier wieder an fantastischen Riffs und Melodien einfließen lassen, ich frage mich wirklich, wie einem das alles immer wieder einfällt!?), man hört zu jeder Sekunde, daß hier In Flames am Werk sind und das ist gut so. „C“ würde in meiner Playlist (so es denn eine gäbe) unangefochten auf Platz 1 stehen, so wie dies die beiden Vorgänger auch getan haben und dies wird auch verdammt lange so bleiben. Ich liebe diese Band!

Frank
 


ANNIHILATOR
Criteria for a black widow

Und noch eine alte Legende, die sich in Beinahe-Original-Besetzung (4 von 5 ist okay, wenn der alte Sänger dabei ist) zurückmeldet. „CFABW“ bietet eine angenehme Rückbesinnung auf die alten Tage von „Alice in hell“ und „Never Neverland“, ohne jedoch deren Klasse zu erreichen. Dazu hätte man schräge Langweiler wie das schrecklich neumodische „Punctured“, den Titelsong (!) oder auch „Double dare“ weglassen müssen, zudem sind auch die Höhepunkte nicht in den qualitativen Höhen angesiedelt wie ihre Vorbilder – klar, Speed-Granaten wie „Bloodbath“, „Sonic Homicide“ oder das gelungene Instrumental „Schizos...Pt.III“ können aufgrund der famosen Gitarrenhexerei Jeff Waters´ natürlich nicht schlecht im Sinne des Wortes sein, aber insgesamt überwiegt doch das Mittelmaß, wenn man alles am Stück hört, die guten Songs gleichen die schwächeren aus - ein typischer Fall von „Mal sehen, wer die CD hat, dann nehm´ ich mir die guten Songs auf“. Live solltet ihr euch Annihilator allerdings auf keinen Fall entgehen lassen, ich freue mich jetzt schon auf die Tour (so sie denn kommt).

Frank
 


S.O.D.
Bigger than the devil

S.O.D.´s Debut war damals der absolute Kult, lange bevor er mit Erscheinen der neuen CD künstlich dazu ernannt wurde; Scott Ian & Co. rotzten genialste Riffs, übelste Texte und komische Songs herunter, daß einem die Kinnlade runterfiel und die CD zählt auch heute noch zu meinen Lieblingen (als die ersten Töne von „March of the S.O.D.“ ertönte, war auf unserer kleinen, aber feinen Mortal Sin-Feier letztes Jahr die Hölle los, wir moshten, bis wir nicht mehr stehen konnten, hach ja...). Die neue S.O.D. hält dieses Niveau leider nicht und das hat ganz gewiß nichts mit der „Früher war alles besser“-Einstellung zu tun; vielmehr damit, daß die neuen Songs für mich keine wiedererkennbaren Riffs besitzen und schlicht und ergreifend gesichtslose Harcore-Kracher geworden sind, die von jeder x-beliebigen Band stammen könnten. Schade, denn der Sound stimmt, die textlichen Einfälle sind teils wirklich genial und den einen oder anderen Sekunden-Song hat man auch verewigt. Kauft euch auf jeden Fall das Debut, falls ihr es noch nicht besitzen solltet, das bläst auch heute noch alles weg, ansonsten hört auf jeden Fall vorher in „BTTD“ rein. Beinahe hätte ich´s vergessen: Das Cover von „BTTD“ hätte einen Preis verdient, fantastisch!!!

Frank
 


NIGHTWISH
Oceanborn

Adi schwärmte mir in höchsten Tönen von dieser CD vor, also hörte ich sie mir in Ruhe an, nur um danach gleich zur Kasse zu laufen und die Kreditkarte zu zücken...Nightwish sind, wie aus diversen Interviews zu erfahren war, mit 3 Songs dieser CD in den finnischen Top 10 und „O“ ist dort Nr. 1 (In Flames und Children of Bodom stehen dort ebenfalls in den Top 10 der Albumcharts – ich glaube, ich sollte umziehen), also mußte schon was Besonderes dran sein. Und richtig: Bombastischer, glasklar und druckvoll produzierter Power Metal wird hier 50 Minuten lang geboten, wobei die Keyboards gleichberechtigt neben den Gitarren stehen und den Bombast in die 4 – 6 minütigen Epen bringen. Extravagant sind Nightwish durch die opernhafte Stimme von Sängerin Tarja, die hoch über den schönen Songs thront und sie unverwechselbar macht. Gleich der Opener „Stargazers“ ist genial, auch die folgenden „Gethsemane“, „Devil and the deep dark ocean“ sowie „Sacrament of wilderness“ halten dieses Niveau, bevor bei „Passion and the opera“ originelle Opern-Einschübe folgen und den unsterblichen Part dieser CD einleiten: „Swanheart“, wunderschön und melancholisch, traurig und optimistisch zugleich, fantastisch! Dann eines der besten Instrumentals aller Zeiten mit Namen „Moondance“, irgendwie an russische Folklore erinnernd, mit schlicht wahnsinnigen Melodien, ein Traum. Dann das sechseinhalbminütige „The Pharaoh sails to Orion“, wo man auch eine tiefe, klare Männerstimme zu hören bekommt, voll von grandiosen Breaks und Ideen und zum Abschluß dann das traumhafte „Walking in the air“, was für eine Stimme, man schwebt durch den Raum und vergißt alles....Wenn ihr nur einen klein wenig Gehirn und Gefühl besitzt (und das habt ihr ALLE, sonst würdet ihr nicht gerade diese Zeilen hier lesen, gell?), dann KAUFT euch dieses stimmungsvolle Meisterwerk voller Atmosphäre und Schönheit und dankt dem Metal-Gott dafür, daß es Bands wie Nightwish gibt!!!

Frank
 


PARAGON
Chalice of steel

Nachdem sie im Media Markt PF umgebaut haben, findet der geneigte Kunde dort bestimmt 20 CD-Player zur freien Verfügung bzw. zum eigenhändigen Probehören, geil! Da ich nicht so recht wußte, was ich nehmen sollte, griff ich mir die neue CD von Paragon, von denen man stets zu lesen bekommt, der Sänger wäre nix. Tja, und nun habe ich die CD gehört und frage mich, wie man mit dieser Stimme Probleme haben kann? So klingt ein Metal-Organ nun mal, verdammt! Hinzu kommt, daß die Band einige wirklich erstklassige Songs auf der CD stehen hat, die das gesamte Spektrum guten alten Schwermetalls abdecken und durch geile Riffs und eine gute Produktion überzeugen können. Viel besser als die fürchterlich gehypten Powergod – könnt ihr bedenkenlos kaufen!

Frank
 


WITCHERY
Witchburner

Jaaaaa, thrash with class!!!!!! Himmel, was geht hier die Post ab: Ultrafette Gitarren hauen einem die Riffs in guter alter Thrash-Tradition nur so um die Ohren, es ist eine Freude, so was heutzutage so erstklassig ausgeführt noch zu hören bekommen. Neben 3 eigenen Songs „The Howling“, „The Executioner“ und „Witchburner“ (bei dem die Produktion ein wenig schwächelt) werden auf dieser Mini-CD noch 4 Covers verbraten, die einem alteingesessenen Fan die Haare zu Berge stehen lassen: „Neon Knights“ (Sabbath), Riding on the wind“ (Priest) und besonders „Fast as a shark“ bekommen hier einen Tritt in den Allerwertesten, daß man schier mit dem Wagen in den Graben fährt, es ist sooo geil (na ja, WASP´s „I wanna be somebody“ hätte ich nicht unbedingt gebraucht)!!! Der Sänger röhrt und brüllt sich durch die alten Klassiker wie ein Gestörter, stellt ihn euch einfach als mutierte und völlig abartige Udo Dirkschneider-Version vor, Kult! Da es das Ding schon für 14,90 DM per Versand gibt, solltet ihr nicht zögern – SO klingt Thrash in den 90ern, nicht so lahmarschig, langweilig und mies produziert wie die überall zu Unrecht bejubelten Verlierer von Whiplash! Ach so, bei WOM in KA steht die CD für 26,90 DM im Regal, diese elenden Abzocker verarschen die Leute wirklich nach Strich und Faden!

Frank
 


ARMISTICE
Airraid (Eigenproduktion)

Aus Bayern (scheiß FC Bayern, wir singen scheiß..äh, sorry, vielleicht sind die Jungs ja  60er..oder vielleicht sollte ich dieses Thema einfach beiseite lassen...) wurde uns diese CD mit dem schönen Namen „Airraid“ zugeschickt. Schön deshalb, weil mich das als alten Sack immer an „Air Raid Siren“ erinnert, den Namen, den Bruce Dickinson auf der „Number of the Beast“ erhielt. Damit haben Armistice aber nix am Hut, Thrash Metal steht auf dem Programm und was für welcher: Der Sound ist besser als das, was die meisten Bands mit Label-Geld hinbekommen, die Gitarren wie eine Wand und die Rhythmus-Abteilung mit viel Druck, perfekt! Am besten gefallen mir die schnelleren Stücke „Air Raid Siren“ (bei dem Titel kann nichts schiefgehen) oder „Worse than yesterday“, da knallt´s an allen Ecken und Enden, die Riffs sind klasse und erinnern an selige Vorbilder wie Forbidden oder Testament zu deren Anfangszeiten, Annihilator sind auch auszumachen, wirklich gut. Sabbath´s „Symptom of the universe“ wurde auch noch thrash-mäßig neubehandelt und kommt wesentlich besser, als ich dies aufgrund des Gesangs gedacht hätte. Hier sind wir beim Schwachpunkt der Band, denn nachdem der vorherige Sänger ausgestiegen ist (wobei ich aber auch nicht weiß, wie der geklungen hat), hat nun der Rhythmus-Gitarrist das Mikro in die Hand genommen und shoutet/brüllt sich ein wenig Hardcore-mäßig durch die Songs; dies mag zwar zum guten Thrash der Jungs passen, mir wäre aber ein Sänger in Richtung Randy Rampage (Annihilator) oder Russ Anderson (Forbidden) lieber gewesen. Na ja, schließlich kann man sich sein Organ nicht aussuchen und vielleicht findet die Band ja noch einen besseren Frontmann. Dies soll aber die Leistung von Armistice nicht schmälern, hier gibt´s ein hochklassiges Thrash-Brett mit guten Riffs und knalliger Produktion, die 5-Track-CD gibt´s für faire 10,--DM (zzgl.P+V) bei Stefan Fischer, Bergstr. 1c, 85567 Grafing, E-Mail: stef@armistice.de. Eine Website haben die Jungs auch: www.armistice.de.

Frank

ARCH ENEMY
Burning bridges

Der Juni neigt sich dem Ende zu, noch immer hängen meine Gedanken an dem einen fehlenden Tor, welches wir in Unterhaching hätten machen müssen, um diese verdammte Zweite Liga wieder zu verlassen und welches nicht fiel, weil wir dieser arrogante Pisser Strampe nach 30 Minuten seine Flut an einseitig verteilten Gelben Karten mit einer Gelb-Roten gegen den KSC krönte. Mit dieser CD brülle ich dem Sommer ´99 meine Wut und meinen Frust entgegen, die immer dann aufsteigen, wenn ich an ein weiteres Jahr Zweitliga-Fußball denke. Arch Enemy haben den passenden Soundtrack zu dieser Stimmung,  laut, hart, melodisch und über alle Maßen aggressiv. Ich habe nach In Flames selten eine Band gehört, die dermaßen offene Türen bei mir einrennt, das Zeug ist fantastisch gespielt, fett produziert, mit einer genialen Stimme versehen (rauh und abwechslungsreich, nicht einfach nur gegröhlt, ich komme nicht drauf, an wen mich das erinnert), die Melodien fließen nur so dazwischen heraus. Egal ob „The Immortal“ (Sin?), „Demonic Science“, „Angelclaw“ oder der Digi-Pack-Bonus „Diva Satanica“, hier wird auf genialste Weise drauflosgebrettert, ich bin hin und weg, meine Aggressionen nach dem Anhören der CD auch, und wenn sie wiederkommen, ist die CD flugs wieder im Player, um sie zu vertreiben. Wer In Flames mag und eine geradlinige, riffmäßig eher 80er-Bay-Area-Thrash-lastige und gesangsmäßig bessere Version davon haben möchte, der hat hier seine neue Lieblingsband gefunden! Killer!!!!!

Frank
 


DEF LEPPARD
Euphoria

Als ich die Single „Promises“ im Radio hörte, erlebte ich eine angenehme Überraschung: Weg waren die grausigen Anbiederungen an die Grunge-Welle, die dem Leoparden ein Einsiedlerdasein eingebracht hatten, denn „Slang“ lag wie Blei in den Regalen. Älter und weiser geworden, besannen sich Joe Elliot & Co. wieder auf das, was sie großgemacht hat, melodische und eingängige Songs. Leider aber scheinen die Zeiten, in denen man Songs wie „Photograph“, „Foolin´“, „Women“ oder „Run riot“ tagelang nicht mehr aus dem Kopf bekam, vorbei zu sein, denn obwohl sich einige ganz gute Songs auf der CD befinden, fehlt einfach der letzte Tick, um wieder an die alten Zeiten anknüpfen zu können. Dennoch: Sie haben sich auf das zurückbesonnen, was mal war und damit kann man für den Anfang zufrieden sein – die nächste CD sollte dann aber auch mal wieder den einen oder anderen Hammer bereithalten, gell?!

Frank
 


LANFEAR
Zero Poems

Eine schöne Überraschung bedeutete eine Mail, die ich vor kurzem erhielt und die mir mitteilte, daß Lanfear noch existieren und mir die neue CD demnächst zugehen werde. Hier ist sie nun, im schmucken Digi-Pack, in dunklen Farben und sehr aufwendig, für eine Band ohne Plattenvertrag nicht selbstverständlich (die CD erscheint auf einem neuen Label namens Famous Kitchen, wobei ich nicht weiß, ob die Band hier die Hände im Spiel hat). „Zero Poems“ besticht durch eine sehr gute Produktion sowie abwechslungsreiche Songs, die von der gefühlvollen Stimme Stefan Zoerners getragen werden, auch wenn leider keine herausragenden Songs á la „Hate-Full-Pride“ oder „Galtron´s Tale“ wie auf dem Debut auszumachen sind. Und wenn ich gerade beim Meckern bin: Deutsche Texte sowie Death-Growls bzw. Black-Gekeifer (wenn auch nur in Ansätzen vorhanden) gab es auf dem Debut nicht, mit Weiterentwicklung hat das nichts zu tun, eher mit dem Anbiedern an gängige Trends und das trübt das ansonsten positive Bild doch ein wenig, genauso wie die absolut überflüssige ELO-Coverversion „Twilight“, die bei dem vorhandenen eigenen  Material kein Mensch gebraucht hätte. Na ja, jetzt dürfte es euch wenigstens leichter fallen, das Mortal Sin im nächsten Booklet wieder wegzulassen, das Internet zählt als Plattform anscheinend nichts?! Ja ja, mein Name ist genannt, toll, aber wen interessiert das schon? (Jau, wer braucht schon Deinen Namen im Booklet  - Guido. Danke - Frank). Insgesamt eine zwar gute CD mit melodisch-eingängigem Prog-Metal, die aufgrund des Fehlens wirklich herausragender Songs aber leider nicht ans Debut heranreicht, Lanfear aber hoffentlich trotzdem einen Schritt nach vorne bringt.

Frank
 


MORBID JESTER
Gates to Valhalla

Wen haben wir denn da? Nachdem seine Art, verschmutztes Toilettenpapier mit üblen Beschimpfungen zu verschicken (an uns, Reaktion auf MS Nr. 11, siehe auch „Experten über uns“) nicht so sonderlich gut ankam und er mit seiner Firma (treffenderweise One More Flop genannt) in die Pleite verschwand (bedauerlicherweise war er am Telefon bei weitem nicht so einfallsreich und stotterte eher herum), werkelt jener Verlierer mit Namen Shelko (wie er sich damals nannte) bzw. S.L.Coe (wie originell) nun bei dieser Band hier mit. Eigentlich ein Grund, die ganze CD zu boykottieren, aber ich habe viel mehr Spaß daran, seiner damaligen Behauptung „Ihr seid asoziale Schreiberlinge mit Scheißhausniveau“ zu entsprechen und diesen Typen hiermit offiziell als Arschloch zu bezeichnen, hä hä... He Shelko/S.L.Coe, wie kommt es denn, daß alles, was Du bisher angefaßt hast, den Bach runtergegangen ist? Scanner, Angel Dust, One More Flop, alles ging mit Deiner „Hilfe“ unter, Du scheinst irgendwie nichts draufzuhaben, stimmt´s? Aber eine große Klappe, gell? Aber tröste Dich, das hast Du mit den meisten Szene-Arschlöchern gemein. Diese Band hier wird auch scheitern, dafür wirst Du schon sorgen, also spielt es eigentlich auch gar keine Rolle, daß ich keine Lust habe, die CD zu besprechen. Das mag der Band gegenüber unfair sein, aber das ist mir (um Deiner Kategorisierung zu entsprechen) scheißegal. Du kannst den Jungs das sicher verständlich machen. In Deiner ganz eigenen Sprache.

Frank
 


SKYMNING
Stormchoirs

Nicht mehr ganz taufrisch, ich weiß, aber da ich mich gerade auf dem In Flames-/Arch Enemy-Trip befinde, wollte ich mir noch was in der Richtung zulegen und da fiel meine Wahl auf Skymning. Gott, was ist dieses Cover genial, der CD-Titel perfekt umgesetzt, ein Hammer! Auch das Booklet sieht toll aus, auch wenn man insbesondere auf dem Backcover nicht alles so richtig lesen kann, aber was soll´s, macht echt was her. Die Songs sind größtenteils sehr gut (so manche Passage erinnert sogar ein wenig an Blind Guardian), die Jungs bewegen sich auch mal auf über 6-minütigen Pfaden und stellen ihre melodischen Leads gekonnt in den Vordergrund („The final Battle“, „Above“). Das ist auch besser so, denn der „Gesang“ ist doch arg eintönig und läßt die feinen Nuancen von z.B. In Flames völlig vermissen, da hätte ein wenig Abwechslung gutgetan. Die Produktion ist okay, auch wenn die Rhythmusklampfen ihre Riffs ein wenig undeutlich im Hintergrund abfeuern müssen, aber schließlich haben wir es hier mit einem Debut und einer kleiner Plattenfirma zu tun und da konnte wohl auch ein Andy LaRoque nicht mehr aus einem sicherlich begrenzten Budget herausholen. Mir gefällt´s trotzdem und da man sich schließlich nicht dauernd In Flames, Children of Bodom oder Arch Enemy anhören kann, bietet „Stormchoires“ eine willkommene Abwechslung im CD-Schacht. Wenn ihr euch die Scheibe nicht kaufen möchtet, haltet trotzdem mal Ausschau nach ihr – das Cover ist wirklich GENIAL!!!

Frank
 


BLACKMORE´S NIGHT
Under a violet moon

Das Debut von BN fand ich zwar genial, angehört hab´ ich´s mir aber kaum mehr, höchstens das geniale „Play Minstrel play“, auf welchem Jethro Tull-Meastro Ian Anderson flötenmäßig ein wenig aushalf. Mit dieser CD verhält es sich in etwa gleich: Schlecht sind die mittelalterlichen Songs bestimmt nicht, ein Rainbow-Remake ist auch zu hören, einmal greift Ritchie sogar zur elektrischen Gitarre, aber mir geht das alles irgendwie links rein und rechts raus, da sich die meisten Songs in etwa gleich anhören. Ist zum Glück Guido´s CD, hab´ ich schon wieder Geld gespart....

Frank
 


TEN
Spellbound

Keine Ahnung, weshalb die gesamte Musikwelt immer in kollektives Jubeln ausbricht, wenn Ten eine neue Platte gemacht haben – na ja, eigentlich nur RH und Empire und so neu ist das Teil hier auch nicht mehr. Besser wird´s dadurch aber auch nicht, denn die Songs bieten mit Ausnahme von „Red“ (bei welchem allerdings der Refrain zum Ende hin totgeritten wird) absolut nix besonderes. Melodic Metal von der Stange eben, dem sowohl eingängige Gesangslinien (ich warte bei Gary Hughes stets darauf, daß die Stimme jetzt endlich mal kräftig ein wenig nach oben schießt, aber nix isch, es bleibt tief und teils schräg) als auch prägnante Riffs fehlen (Vinnie Burns ist ein guter Gitarrist, aber er schrubbt sich halt so durch den Hintergrund und spielt seine Wah-Wah´s, na ja...). Muß man ganz bestimmt nicht haben, solange es CD´s von Orion the Hunter oder Dokken gibt.

Frank

ICED EARTH
Alive in Athens

Eine 3-CD-Box Iced Earth live? Ist jetzt der Größenwahn ausgebrochen? Wer braucht ein Live-Dreierpack von einer Band, die nur 2 wirklich gute Scheiben bisher gemacht hat? Hätten es 2 CD´s zum Preis von einer nicht auch getan? Naive Frage, ich weiß, wäre lange nicht so viel Kohle dabei rumgekommen. Und dann noch eine 5-LP-Box zum Preis von 70,--DM, nur bei der Plattenfirma zu bestellen, klar doch... Wißt Ihr eigentlich, Band und Label, wo ihr euch diese Scheiße hinstecken könnt????

Frank
 


HOLY DIO – A tribute to the voice of metal: Ronnie James Dio
Sampler

Bei allem Gemecker gegen das Rock Hard, dieser Sampler hier ist eine feine Sache: Auf 2 CD´s verbeugen sich die Größen des Power Metal vor dem besten HM-Sänger aller Zeiten und die meisten haben ihre Sache sehr gut gemacht. Doch der Reihe nach: Blind Guardian eröffnen mit „Don´t talk to strangers“ und gehören eindeutig zu den Gewinnern, ebenso wie Primal Fear mit „Kill the king“, beide Versionen sind gelungen (he Hansi, dieses Mal habt Ihr ein gutes Cover gemacht, nicht so schrecklich wie bei „Spread your wings“, hi hi...) Wäre ich gehässig würde ich sagen, daß bei einem Song wie „Egypt“ nicht einmal die unsägliche Doro etwas falsch machen kann, aber das wäre ungerecht, denn sie hat eine wirklich gute Version abgeliefert, Hut ab! Jag Panzer, ewig überbewertete Presse-Lieblinge, haben mit „Children of the sea“ einen absoluten Höhepunkt abgeliefert, Harry „The Tyrant“ Conklin singt einfach fantastisch. Und siehe da, auch Fates Warning können absolut überzeugen, ihr „Sign of the southern cross“ zählt zusammen mit Jag Panzer zum Besten, was der Doppelpack zu bieten hat, genial! Eine Band namens Catch the Rainbow (???) gibt dann die schöne Ballade „Rainbow eyes“ zum Besten, daß es ein Genuß ist und man eine Gänsehaut bekommt, Kult! Gamma Ray´s „Long live R´n´R“ gefällt mir dann überhaupt nicht, irgendwie kommt das alles recht schwächlich und schräg und haut mich  genauso wenig vom Hocker wie Swanö/Tägtgren´s „Country Girl“, bei letzteren ist´s der Song, der nix ist (halt, der Gesang bringt´s auch nicht). Yngwie Malmsteen beschließt CD 1 dann mit einer tollen „Gates to Babylon“-Version, auf der Jeff Scott Soto einmal mehr singt wie ein Gott. CD 2 legt einen klassischen Fehlstart hin, Grave Digger´s „We Rock“ ist nur peinlich, dafür reißen´s Hammerfall mit „Man on the silver mountain“ wieder raus, eine sehr gute Version mit tollem Gesang. Danach wird´s wieder zappenduster, Holy Mother´s „Holy Diver“ (was haben sie alle gejubelt, die geschmierten Schreiberlinge, als der Song auf deren letzter CD auftauchte) ist ein Witz, miserabel produziert und schlecht gespielt, wer heutzutage noch so etwas abliefert, zeigt nur, daß er keine Daseinsberechtigung hat. Stratovarius bringen danach „Kill the king“ super rüber, auch wenn die Frage erlaubt sein muß, warum man bei dem riesigen Fundus an Rainbow-/Sabbath-/Dio-Songs zweimal denselben hat nehmen müssen (so wurde z.B. vom besten Rainbow-Album „Rising“ gar nichts gecovert!)?  Axel Rudi Pell bringt dann die Live-Version von „Still I´m sad“ als Studio-Version (die Eingeweihten wissen, was das auf sich hat, gell?) und fährt ebenso die volle Punktzahl ein wie Enoly Gay mit einer tollen Version von „Heaven and Hell“. Steel Prophet ziehen dann mit „Neon Knights“ in die Ewigkeit ein, diese Band ist GENIAL, Sänger Rick Mythiasin rult ohne Ende und ich flippe schier aus beim Anhören dieses Wunderwerks. Solitude Aeturnus haben „Shame on the night“ dann leider produktionstechnisch versaut, man hat den Eindruck, der grandiose Sänger Robert Lowe würde von draußen durch die Tür singen, eine Schande. Die größte negative Überraschung sind Destiny´s End, die ich so genial finde und die „The last in line“ gnadenlos in den Sand gesetzt haben. Warum ein begnadeter Sänger wie James Rivera die Gesangsmelodie nicht singt, sondern stattdessen in völlig unpassender Tonlage nebenherträllert, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Dafür gibt´s dann am Ende eine riesige Überraschung: Angel Dust bringen „Temple of the king“ in einer Gänsehaut-Version, langsam wie das Original, danach schön heavy, um danach akustisch wieder auszuklingen (ähnlich der auf der „Ariel“-Maxi beigefügten Live-Version), ganz große Klasse (ich glaube, ich sollte mir unbedingt deren letzte CD „Bleed“ anhören)!!! Wie es sich für solch eine CD gehört, ist das Booklet voll mit Informationen über die Bands, die auch noch Statements zu ihrer Bezhiehung zu Dio abgeben und schlußendlich finden wir auch noch einleitende Worte des Meisters selbst. Wer sich diese Doppel-CD (zum Preis von einer wohlgemerkt) nicht zulegt, KANN kein Metal-Fan sein!!!

Frank
 


MERCYFUL FATE
9

Mit neuen Scheiben von MF ist es stets dasselbe: Alle geschmierten Major-Mags heulen im Gleichklang mit den Anzeigen ihr „Back to the roots, klingt wieder wie die ersten beiden Alben“ in den Himmel und ich Depp kaufe mir jedesmal die jeweilige CD und falle damit rein. So geschehen bei allen Scheiben, die nach „In the shadows“ erschienen sind. Auch bei „9“ konnte ich mich nicht beherrschen, das Cover sah ja auch zu gut aus und erinnerte an „Don´t break the oath“. Was sofort auffällt, sind die teils wirklich knallharten Power Metal-Riffs, die die Band diesmal am Start hat, man würde eigentlich kaum auf MF tippen, wenn man das so hört, zumindest nicht solange, bis des Kings Organ erschallt. Die Schwäche der CD liegt meiner Meinung nach (wessen auch sonst – Guido, ja ja... - Frank) ganz klar in der Gleichförmigkeit ihrer Songs, alle sind um die 4 Minuten lang, da wartet man vergeblich auf ein Meisterwerk im Stile von „Satan´s Fall“, „The Oath“ oder „Come to the sabbath“, die spielzeitmäßig den Rahmen sprengten und Platz für abgefahrene und vertrackte Riffs hatten. So aber halten sich Gut und Böse wieder einmal so ziemlich die Waage („Last Rites“, „Church of Saint Anne“ oder „House on the hill“ sind die Höhepunkte, aber wenn mir die Dauerjubler der anderen Mags Songs wie „Burn in hell“, „The Grave“, „Buried alive“ oder „9“ als tolle Songs verkaufen wollen, hat man ihnen wohl Freiflüge zum Saufen nach Skandinavien bezahlt) und ich werde wohl bis zum Sankt Nimmerleinstag auf das Anknüpfen an die genialen Frühwerke warten und mir solange jede CD von MF zulegen, nur um sie dann mit Verlust wieder zu verkaufen....

Frank
 


TESTAMENT
The Gathering

Testament gingen mir seit ihren letzten beiden Scheiben am Arsch vorbei, da ich für eine einstige Thrash-Legende, die sich dem (damaligen) Death Metal-Trend anbiedern wollte, kein Verständnis hatte/habe und die Songs noch dazu miserabel waren. Na ja, nichtsahnend streifte ich mir den Kopfhörer zum Probehören über (man schimpft zwar über die alten Bands, reinhören tut man aber immer, wenn´s was Neues gibt) und wäre schier durch den Laden geflogen: Der Opener „D.N.R.“ klatscht einem die guten alten Bay-Area-Breisteiten ins Gesicht, daß man nur ungläubig staunen kann. Und während ich noch so dastand und staunte, folgte mit „Down for life“ gleich das nächste Geschoß hinterher, pfeilschnell, ultraheavy, grandios!!! Konnte das wahr sein? Nun, die beiden nachfolgenden „Eyes of wrath“ und „True believer“ kühlen dann die Begeisterung ein wenig ab, thrashige Stampfer, bei denen nicht viel passiert und die mich eher an Machine Head denn an Testament erinnern. „3 days in darkness“ ist auch nicht schneller, aber der Beweis dafür, daß es durchaus möglich ist, einen guten stampfenden Thrash-Song zu machen. Und dann kam das nächste Unwetter: „Legions of the dead“, bei dem Namen kann man einiges erwarten, aber ob man solch ein Speed-Gewitter erwarten konnte? Verdammt, ist das genial, nur ein Drummer dieser Erde (nämlich Dave Lombardo) bringt solche Schläge mit solchem Timing und solcher Härte und Geschwindigkeit hin, da könnt ihr jeden dieser jämmerlichen Blast-Drummer vergessen und euch totlachen, all diese Pfeifen würde es mit ihren peinlichen Kochtopf-Intermezzi mitsamt ihren Drums an die Wand blasen. Was für ein Geschoß! „Careful what you wish for...“ kühlt wieder ein wenig ab, bevor bei „Riding the snake“ auch mal ein wenig schrägere Gitarrentöne über Lombardos Double-Bass gelegt werden, cool. Schräg bleibt´s auch bei „Allegiance“, hier aber leider wieder Machine Head-mäßig langweilig. „Sewn shut eyes“ beginnt sehr gut, läßt aber stark nach, so langsam wurde es Zeit, daß noch ein Hammer kam. Und genau solch einer steht am Ende: „Fall of Sipledome“ zerteilt mit einem Hammer-Riff den Gehörgang wie eine Haifischflosse das Wasser, Killer!!! Ihr seht, es ist zwar nicht alles Gold, was hier endlich wieder thrashig glänzt, aber die Höhepunkte sind dermaßen genial, daß sie den Kauf der CD auf jeden Fall rechtfertigen. Bei den Preisspezialisten von WOM KA bekommt man das Digi-Pack übrigens zwei Mark günstiger als die normale Ausgabe, noch ein Hammer. Bei Media Markt in PF spart man sogar 10,--DM im Vergleich zu WOM, das habe ich aber leider einen Tag zu spät bemerkt, shit happens....

Frank
 


JOHN CARPENTERS VAMPIRE
Film

Ausnahmsweise sei hier mal ein Film kurz erwähnt: Der Film zu CD´s von Arch Enemy, Darkane oder Dimmu Borgir – blutig, schockierend, ekelhaft, krank, mystisch, GENIAL!!!! Absolut fantastische Splatter-Szenen und ein Vampir-Hauptdarsteller, dessen Anblick alleine schon für Gänsehaut sorgt (groß, breit, blaß, dunkler Umhang, breitet majestätisch die Arme aus, wenn er beschossen wird, um damit zu demonstrieren, daß ihm das nicht schadet, bevor er mit einem Schlag Köpfe von Schultern reißt oder seine Faust durch Körper schlägt, daß sie hinten wieder herauskommt). Witziger Einfall am Rande: Die Vampirjäger (James Woods ist einfach der coolste Schauspieler ever) benutzen u.a. eine Armbrust, deren Stahlgeschoß an einem Seil befestigt ist, das an einem Jeep hängt – wird ein Vampir getroffen, wird er vom Wagen nach draußen gezerrt und verbrennt im Sonnenlicht. Ein Film wie ein Hammerschlag, nichts für schwache Nerven und nur für kranke Horrorfilmfreaks. Ich hab ihn zweimal gesehen...aber wie schrieb das Internet-Mag Underground Empire doch bei seinem Link auf uns: „Nur wenn die Sonne scheint, gehen sie in den Keller und suchen die Dunkelheit. Aber das tun ja alle Vampire, hihi....“.

Frank
 


DOKKEN
Erase the slate

Wie ihr bei den Classics nachlesen konntet, war ich ein riesiger Dokken-Fan bis einschließlich „Up from the ashes“, nur den Stilwechsel hin zum Grunge konnte ich nie verstehen und so ging die Band auch verdient unter. Wieder reformiert (allerdings ohne Gitarrist George Lynch, der nie so recht mit Bandboß Don Dokken konnte), treten sie nun auf einem Indielabel an, auch daran erkennt man, daß die 80er Major-Label-/Platinzeiten vorbei sind. Der Titelsong ist okay, das danach folgende „Change the world“ läßt mich eine Träne der Wehmut zerdrücken, DAS ist ein Dokken-Song der allerbesten Sorte, heavy (jawohl!) und melodisch, eingängig und mit furiosem Gitarrensolo, klasse!!! Ich hatte auf mehr gehofft, aber sie haben´s nicht geschafft. Mist! Der Rest des Materials ist teilweise immer noch recht schräg und die Sachen, die an früher erinnern, zünden nicht. Schade drum, aber immerhin eine teilweise Rückbesinnung auf die alten Melodic-Sounds, verbunden mit der Hoffnung, daß auf der nächsten Platte mehr von Melodic-Brechern á la „Change the world“ zu hören ist.

Frank
 


STEEL ATTACK
Where mankind fails

Mit den ganzen „True“ Metal-CD´s ist das so eine Sache: Immer mehr Bands drängen auf einen vollen Markt und blasen ihn solange auf, bis er platzt und nur etablierte Gruppen übrigbleiben, so wie dies bisher noch bei jedem Trend gewesen ist. Steel Attack gehören zu diesen Bands: Sie haben eine gute CD gemacht, Mitsing-Refrains, melodische Double-Bass-Songs, mal schnell, mal stampfend schwer, Fantasay-Themen, eben alles, was man heute so braucht , um seinen Teil vom Kuchen zu bekommen (okay, die Produktion könnte besser sein). Ich für meinen Teil würde mir so eine CD aber niemals kaufen, weil ich mit Hammerfall, Nocturnal Rites & Co. schon genug solcher fröhlichen Teile zuhause stehen habe und weil Steel Attack eben auch nix bringen, was die CD zur Pflicht macht (hätten sie dieses Ding hier vor 4 Jahren gemacht, wären sie eingeschlagen wie eine Bombe, aber dieses Problem haben sie alle, gell?). Wer alles in diesem Stil haben muß und sich eine weitere gute CD in den Schrank stellen will, kann beruhigt zuschlagen.

Frank
 


WIZARD
Bound by metal

Eines schönen Tages erreichte mich eine Mail von Kai vom United Forces-Fanzine, der mich auf die Webseite von Wizard aufmerksam machte. Ich schrieb ihm, daß das ja alles recht und schön sei, ich aber noch nie was von der Band gehört hätte (nur gelesen, leider können wir nicht alles kaufen) und er versprach, mir ein Exemplar davon zu schicken, da er für die Band wohl auch ein bissel Promotion macht. Nach einigen Wochen war´s dann soweit, die CD lag im Postfach und fuhr in den Player ein. Und welch eine Wohltat erreichte meine Ohren: Dies hier, Damen und Herren, ist gottverdammter HEAVY METAL!!! Und zwar ohne die fröhlich-dudelnden Malmsteen-Klassik-Leads und Mitsingmelodien im Refrain. Wizard bringen auf „BBM“ knallharten HM, der sich eher an alten US-Metal-Klassikern orientiert, seinen Manowar-Einfluß nicht leugnen kann (so ist der Beginn von „Battlefield of deth“ eigentlich identisch mit dem von „Blackwind, Fire and Steel, der Song an sich aber total anders) und dennoch eigene Ideen en masse aufweisen kann. Dabei reicht die Bandbreite von schnellen Double-Bass-Granaten bis hin zu gefühlvoll eingeleiteten Stampfern der Marke „Unicorn“, welches auch noch ein erstklassiges Solo enthält. Die bei deutschen Bands oftmals auftauchende Schwachstelle des Gesangs kann man hier ebenfalls vollkommen ausschließen, die Stimme bewegt sich im mittelhohen Bereich und bringt immer wieder geniale Melodiebögen ein, Klasse! Mit dem Opener „Hammer, Bow, Axe and Sword“ haben die Jungs einen absoluten Knaller geschaffen, der Chorus des Refrains klingt in etwa wie „Tod und Haß dem VfB“, hi hi.... Kai hatte in seinem Begleitbrief zur CD sein Unverständnis darüber ausgedrückt, daß die CD bei HOW bzw. RH nur auf Platz 16 bzw. 40 in den jeweiligen Redaktionscharts gelandet ist, eine Meinung, der ich mich nur anschließen kann – mir sieht das so aus, als sollten Wizard aus irgendeinem Grund kleingehalten werden, denn „BBM“ steckt den Großteil aller so called „True“-Metal CD´s locker in die Tasche, ohne direkt was mit dieser Richtung zu tun zu haben und sollte daher bei jedem Liebhaber genialer Metal-Klänge (und das seid ihr doch alle, oder?) in der Sammlung stehen!!!

Frank

GARDENIAN
Soulburner

Ein Gutes hat die grassierende „True“ Metal-Welle ja: Zwischen all den fröhlich dahersingenden Hammerfall-Kopien mit ihren zuckersüßen Refrains tauchen immer mal wieder Bands wie In Flames, Arch Enemy, Children of Bodom oder eben auch Gardenian auf, die zwar auch auf melodische Riffs setzen, auf die kindlichen Melodien aber verzichten. Was Gardenian von den genannten Bands zudem unterscheidet, ist die Tatsache, daß man in Eric Hawk den Sänger von Artch wieder ausgegraben hat, der bestimmt die halbe Zeit über zu hören ist und mit seinem Dickinson-Organ einen genialen Kontrast zum Arch Enemy-mäßigen Aggressiv-Organ von Jim Kjell bietet. Die Songs sind zudem nicht ganz so eingängig wie z.B. bei In Flames, sondern härte- und riffmäßig eher bei Arch Enemy angesiedelt, wenn auch gitarrenmäßig nicht ganz so melodisch. Während es zu Beginn noch derb zur Sache geht (der Opener „As a true king“ ist okay, aber nicht weltbewegend), finden wir bei Song Nr. 2 „Powertool“ eine schöne weibliche Stimme, bevor dann mit Nr. 3 („Deserted“) das absolut fantastische, kraftvolle Organ von Mr. Hawk zum Zuge kommt, welches dann beim Titelsong für eine geile Gesangsmelodie sorgt (und das eben NICHT in üblichen „True“ Metal-Melodien für 12-jährige, sondern so, wie es Maiden (der Vergleich drängt sich bei dieser Götterstimme einfach auf) getan haben und mit Dickinson´s Rückkehr hoffentlich wieder tun werden). Bei „If tomorrow´s gone“ und „Small electric space“ (Hammer! Was für eine Stimme!!!) übernimmt dieses Donnerorgan dann die Hauptstimme, bevor das nachfolgende „Chaos in flesh“ gesangsmäßig wieder in Richtung  des Erzfeindes (Arch Enemy, gell?) tendiert. Bei „Ecstasy of life“ und „Tell the world I´m sorry“ wieder dieses Hawk´sche Powerorgan mit genialen Melodien, bevor das kurze Elektronik-Stück „Less“ zum düsteren Schlußsong „Black days“ überleitet, dessen dunkle Aggression beim Refrain dann wieder von der genialen Stimme von Eric Hawk in Richtung Power Metal unterbrochen wird. Eine geniale CD einer Band, von der wir hoffentlich noch sehr viel hören werden (wenn Eric Hawk die Anfrage, fest einzusteigen, wahrnimmt, drückt die Daumen!). Pflichtkauf und tausend Mal besser als alle „True“ Metal-Nachahmer dieser Erde, denn Gardenian sowie In Flames, Children of Bodom oder Arch Enemy besitzen etwas, was zum HM gehört wie die Gitarren und was den heroischen „True“-Metallern allesamt abgeht: Aggression!

Frank
 


LYNYRD SKYNYRD
Edge of forever

Ich hätte eigentlich nicht gedacht, daß sich unsere Fahrt zur KSC-Pokalblamage nach Trier noch auszahlen würde, doch ich bekam für meine Fahrdienste neben freiem Eintritt auch noch die neue Lynyrd Skynyrd-CD geschenkt! Und was bieten die Routiniers um Gitarrist Gary Rossington hier wieder an grandiosen Southern-Rock-Songs: Angefangen beim harten Opener „Workin´“ finden wir hier Rocker vom Schlage „Through it all“, „Preacher man“, „G.W.T.G.G.“ oder „Full moon night“, daß es eine Freude ist, druckvoll und glasklar produziert und von Johnny van Zandts Stimme meisterlich vorgetragen. Die beiden Höhepunkte dieser Klassescheibe sind ganz klar „Rough around the edges“ und insbesondere „Tomorrow´s goodbye“: Der Begriff Ballade ist durch allerlei schmalzigen Metal-Schrott zu negativ belastet und würde hier auch gar nicht passen, vielmehr haben wir es hier mit tollen gänsehauterzeugenden Rocksongs zu tun, die voller Traurigkeit und Melancholie stecken. „Tomorrow´s goodbye“ handelt davon, wie die Menschen die Erde behandeln und hat einen  fantastischen Text: „Chances come and when they´re gone, they carve in stone what we´ve done wrong. So let´s take a look at what we have, before the good we know turns bad, and the beauty fades and just slips away, the dirty air, the dirty seas, will this be the world we leave to the wild and the young, just look at what we´ve done, and right before our eyes, today´s yesterday will be tomorrow´s goodbye.“  Aus solchen Texten werden Klassiker gemacht und hier haben wir einen davon, den man neben vielen anderen dieser wirklich geilen CD garantiert live hören wird. Ich freue mich schon jetzt darauf.

Frank
 


METAL CHURCH
Masterpeace

Bei dieser CD dürfte auch dem letzten Traumtänzer klar sein, weshalb alle Reunions unserer 80er Heroes so überflüssig sind: Metal Church haben es zu nicht mehr als einer mittelmäßigen bis langweiligen CD gebracht, denn obwohl David Wayne´s Organ immer noch genial ist, gehen insbesondere den harten Songs (die balladesken Töne kommen gut, sind aber logischerweise in der Minderzahl) jegliche Magie und Ideen ab. Was hier an langweiligen 08/15-Riffs rausgehauen wird, ist eine Katastrophe und läßt einen verzweifelt von Song zu Song springen, ohne daß sich was ändert. Bedenklich ist auch die Tatsache, daß die Produktion um Klassen hinter dem bombigen Sound des Debuts zurückbleibt, welches nun schon rund 15 Jahre zurückliegt, was meiner Meinung nach ein Armutszeugnis in einer Zeit ist, in der viele Eigenpressungen einen besseren Sound besitzen als diese so vollmundig von Pfeifen wie Kühnemund angekündigte Reunion-CD. Macht´s wie ich: Nehmt eine Hörprobe, zuckt mit den Achseln, laßt die CD im Regal stehen und die Gratisexemplar-Empfänger der Lügenpresse alleine jubeln. Dann wird im Nu das gleiche passieren wie mit der damals so euphorisch abgefeierten „Hanging in the balance“-Scheib(ß)e – sie wird verramscht. Mehr hat dieses Ding hier auch nicht verdient.

Frank
 


THERION
Crowning of Atlantis

Guido hat sich dieses Ding hier zugelegt und ich kann kaum was drüber erzählen: Klingt eben so wie die letzte Fulltime-CD, orchestral und nicht schlecht, wandert aber auch nur ins Regal wie „Vovin“ und ward kaum mehr gehört. Die Covers von „Crazy Nights“ (Loudness) und „Thor“ (Manowar) sind durch die Stimme von Ralf Scheepers als okay einzustufen, auch wenn ersterem der Biß und zweiterem die Magie des Originals abgeht. Und wenn ich die „Live“-Songs höre, dann könnte ich mich totlachen: Oder habt ihr mitbekommen, daß Therion im ausverkauften Wembley-Stadion gespielt und 70.000 Leute einen Höllenlärm gemacht haben? Solch eine Verarschung müßte man der Band um die Ohren hauen...

Frank
 


ANTHRAX
Fistful of Metal / Armed and dangerous

Eigentlich müßte diese CD hier ja bei den Classics erscheinen, aber da sie gerade neu in dieser Version hier rausgekommen ist, steht sie eben bei den anderen Neuerscheinungen. Das Anthrax-Debut hatte ich schon länger nicht mehr gehört, eine Schande, aber mit dieser CD ändert sich das: Der Sound kommt glasklar und viel druckvoller als auf der Vinyl-Fassung, die ich vergleichsweise aufgelegt habe und Songs wie „Deathrider“, „Metal thrashing mad“, „Panic“ (Killer-Riff zu Beginn!!!), „Soldiers of metal“ oder „Howling furies“ sind eh über jeden Zweifel erhaben und zeigen, was für eine geile Metal-Truppe die Jungs um Scott Ian mal gewesen sind. Auch die 85er-Mini „AAD“ (bei der Joey Belladonna Neil Turbin als Sänger abgelöst hatte) ist absolute Spitze, der Titelsong ein Klassiker, der vom deutlichen Soundzugewinn ohne Ende profitiert, da kann man die CD-Version von „Spreading the disease“ total vergessen. „Raise hell“ zeigt, welch hochklassiger Sänger hier am Start war, „God save the queen“ bekam ein metallisches Gewand verpaßt, dazu noch 2 Live (im Studio eingespielte) -Songs des Debuts und die beiden Songs der ersten Single von ´83, hach ja, das waren halt noch Zeiten.... Der geneigte Käufer findet auch noch 2 Booklets, wenn auch nur je einmal zum Aufklappen mit Texten bzw. Thanks und Bandphoto, wie bei den Originalen eben, schön aufgemacht ist das Ding also auch. Warum man aber die 35 Minuten von „FOM“ bzw. die 27 von „AAD“ nicht auf eine CD gepreßt hat, ist mir ein absolutes Rätsel. Aber bei 12,99 DM, die diese DoCD gekostet hat, ist das dann auch wieder egal, value for money, wie man so schön sagt und ein Beweis dafür, wie geil Anthrax mal gewesen sind. Wenn man bedenkt, zu welch einer Scheißtruppe die mutiert sind, könnte man beinahe Mitleid bekommen....

Frank
 


MACHINE HEAD
The burning red

Fiep-Gitarren und melodieloser Hüpf-Metal für die Kleinsten unter uns. Schießt sie am besten zusammen mit dieser niveaulosen Krawallcombo auf den Mond, dann sind wir sie los.

Frank

STEEL PROPHET
Inner Ascendance

Hier sitze ich und habe Tränen der Begeisterung in den Augen. Wie damals, als ich diesen 6 unsterblichen Perlen metallischen Schaffens zum ersten Mal auf dem Demo der Band gelauscht habe, so fehlen mir erneut beinahe die Worte. Es ist wirklich nicht zu fassen, mich überlauft ein Schauer nach dem anderen, HIER LÄUFT DAS GOTTVERDAMMT BESTE DEMO ALLER ZEITEN!!!!!!!!! Jawohl, und als ob das noch nicht genug wäre, hat sich Gitarrist Steve Kachinsky des Tapes angenommen und es DIGITAL REMASTERED AUF CD GEBRANNT!!!!!!!!!!! Viele Ausrufezeichen, ich weiß, aber ich bin momentan völlig unfähig, meine Gedanken zu beschreiben; dies gibt es nicht oft und liegt lange zurück in den guten alten 80ern, als Werke wie „Awaken the guardian“, „Graceful Inheritance“, „Fifth Angel“, „Leatherwolf“, oder „Of the sun and moon“ die Nacht erhellten und sich still und leise (und zumeist leider unbemerkt) ihren Platz im Metal-Universum gesichert haben. „Will he burn in hell and rot?“ höre ich gerade beim Opener „Death“ und erinnere mich daran, wie ich damals Guido, Stephan und allen, die ich kannte, Sänger Rick Mythiasin als John Arch und die Songs als neue Solo-LP des genialen Fates Warning-Sängers verkauft habe und es mir jeder aufs Wort geglaubt hat. Hierbei gehen Steel Prophet wesentlich eingängiger und speediger zu Werke (auch das war bei meiner kleinen Lügengeschichte kein Problem, alle haben mir geglaubt, schließlich nimmt man als Solo-Projekt nicht unbedingt dasselbe wie mit seiner alten Band auf) und lassen bei „Sleep of despair“ oder dem gewaltigen Titelsong die tiefblauen geheimnisvollen Fates Warning-Covers der „The spectre within / Awaken the guardian“ – Ära wieder aufleben, es ist schlicht einmalig und wurde seither auch von Steel Prophet selbst nie mehr erreicht. Was dann allerdings bei „Life“ in beinahe 7 Minuten verewigt wurde, sprengt jeden grammatikalischen Rahmen: Langsam und sachte eingeleitet (wer da keine Gänsehaut bekommt, ist tot!!!!!), explodiert der Song wenig später und geht in einen waschechten Speed-Kracher über, der alles (ALLES!) schlägt, was jemals auf Demo-Tape aufgenommen wurde (Testament bzw. Legacy  mal außen vor, deren Demo war auch vom anderen Stern), wer DAS nicht gehört hat, weiß nicht, was Metal bedeutet! Jetzt gibt es mit der CD, die einen wesentlich besseren Sound als das Tape bzw. das Reborn Classics-Bootleg besitzt, auch keine Ausrede mehr – dieses Ding hier ist offiziell und auch wenn das mickrige Einlegeblatt (nix Booklet) ruhig noch die schöne Aufmachung des Demos verdient gehabt hätte (Texte!), entschädigen dafür einige der besten US-Metal-Kracher aller Zeiten und lassen demütig das Haupt vor Steve Kachinsky (dem Songwriter), Rick Mythiasin (der Götterstimme) und dem Rest der Band neigen. All hail to the Steel Prophet!!!!!!!!!!!!

Frank
 
 


CRIMSON GLORY
Astronomica

Und NOCH eine 80er-Band, die sich im Zuge der „True“-Metal-Welle wieder ans Licht der Öffentlichkeit wagt; nach ihrem katastrophalen Flop „Strange and beautiful“ vor vielen Jahren, bei welchem Jon Drenning unbedingt einen radikalen Stilwechsel vornehmen mußte, weil er meinte, irgendwelche Zigeuner- und Blueswurzeln entdeckt zu haben, haben sich mit Ben Jackson, Jeff Lords und eben Jon Drenning immerhin 3/5 der Originalbesetzung reformiert und sich gleich ihres Markenzeichens beraubt: Der Stimme des fantastischen Original-Sängers Midnight. Am Schlagzeug sitzt mit Steve Wachholz ein Mann der überbewertetsten Band ever (Savatage) und schon sind CG ´99 komplett. Den Weg zurück zum melodischen HM wollten sie gehen und hätten sie nicht einen teilweise nervigen Sänger (der zu oft in höchste Höhen vorprescht, ohne einen Funken Melodie zu verbreiten) und mit „Lucifer´s Hammer (kein Warlord-Cover, wäre aber besser gewesen), „New world machine“(hier wird die schöne Gitarrenmelodie vom kreischenden und elektronisch verzerrten Sänger plattgemacht) und „Cyber-Christ“ teils wirklich heftige Totalausfälle, dann könnte man sogar  ein „ganz okay“ als Wertung vornehmen (das Intro, bei welchem Reden aus WWII verwendet wurden, was sicherlich wieder jedes Blatt aufgrund der Hitler-Sprachfetzen in verlogener Moral den Zeigefinger heben läßt, „War of the worlds“, das epische „Edge of forever“, der schöne Rauswerfer „Cydonia“ sowie „The other side of midnight“ sind nämlich gut gelungen, die Produktion stimmt und ab und an hört man eben bei den Gitarren doch, daß es sich hier um CG handelt. Wenn, ja wenn die Stimme nicht wäre, aber da Midnight aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr in der Lage ist zu singen, war eben leider nunmal ein Ersatz fällig, der lediglich bei den ruhigeren Sachen überzeugen. kann. Ach so, beinahe hätte ich´s vergessen: Bei „The other side of midnight“ wird ganz direkt auf den Debut-Klassiker „Lost reflection“ angespielt (eigentlich eine ganz witzige Idee) und die Textzeilen „Who´s there? You´re not me“ sowie das irre Gelächter vom neuen Sänger gebracht – hier wurde meine Wehmut in Sachen Midnight dann so groß, daß ich mir „Lost reflection“ angehört habe und in Anbetracht der Tatsache, daß dieser fantastische Sänger seine Gottesgabe nie mehr nutzen kann, sehr traurig wurde...

Frank
 


A TRIBUTE TO ACCEPT
Sampler

Und noch so eine Tribute-Geschichte, die Dinger haben Hochkonjunktur im Moment. Das Dio-Teil finde ich immer noch geil, hier jedoch haben sich einige Herrschaften doch ziemlich blamiert: Sinner´s Version von „Balls to the wall“ klingt etrem schwachbrüstig, was nicht zuletzt an schwindsüchtigem Gesang sowie schwächelnden Chören liegt, denen jegliche Aggressivität abgeht. Hammerfall haben´s da schon ein wenig besser gemacht, zusammen mit good old Udo bringen sie „Head over heels“ ganz gut rüber, auch wenn dieser Titel nie zu meinen Faves gehörte. Von Tankard hätte der Kommentar zur damaligen Zeit gereicht (alle Bands erklären wie bei Dio ihren Bezug zu Accept im Booklet), denn ihr „Son of a bitch“ ist miserabel und so überflüssig wie die Band selbst. Enttäuscht bin ich auch von Steel Prophet, deren „Neon Knights“ auf dem Dio-Sampler eine Offenbarung ist und die aufgrund mangelnder Aggressivität an „Fast as a shark“ scheitern, die Gitarren klingen dünner als auf dem 81er- Original (!) und der Gesang paßt auch nicht.  Steve´s Kommentar ist aber genial, ihr hättet mal MEIN dummes Gesicht sehen sollen, als ich zum ersten Mal das Intro seinerzeit gehört habe.... Sodom zählen dann zu den positiven Überraschungen, ihr „I´m a rebel“ (Kult) ist klasse geworden, hätte ich nicht gedacht. Primal Fear bollern sich danach mit einmal mehr fantastischem Gesang durch „Breaker“ und stellen unter Beweis, daß sie eine verdammt gute Metal-Band sind, bei denen der gute Mat Sinner viel besser aufgehoben ist als bei seiner eigenen (Loser-) Truppe. Atrocity müßten froh sein, wenn sie für ihre Elektro-Vergewaltigung von „Shake your head“ nicht verklagt werden, manche Bands sind so schlecht, daß es zum Himmel schreit. Axxis´ Version von „Flash Rockin´ Man“ nervt mit zweistimmigem Schwuchtelgesang und Grave Digger haben bei „Starlight“ das Kunststück fertiggebracht, einen noch mieseren Sound als bei ihrem Dio-„Beitrag“ abzuliefern (das kommt davon, wenn man alle Kohle in bezahlte England-/Schottland-Trips für das „Presse“-Pack steckt, da bleibt nicht mehr viel für die Produktion solcher Sachen hier übrig, gell?). Seven Witches langweilen mit „Monsterman“ genauso wie auf ihrer gehypten Debut-CD (wenigstens mit Bombensound), Therion´s „The king“-Ausgabe ist okay, der Song an sich isch abber leider nix, Tarot begingen den Fehler, sich einen Titel von „Eat the heat“ auszusuchen (ging auch prompt daneben) und Metalium bringen bei „Burning“ dann wenigstens ein „gut“ beim Rezensenten zustande, fette Klampfen und guter Drive. Wen haben wir noch? Pegazus, der Mega-Hype schlechthin mit weiterhin unterirdisch schlechtem Gitarrensound (tödlich bei einer Band wie Accept, bei denen es neben Udo´s Organ gerade auf die fetten Riffs ankam) und bei Watchtower´s Version von „Run if you can“ hab´ ich mich kaum mehr halten können vor Lachen, das tut schon fast körperlich weh, da können die Jungs eine noch so große Underground-Legende sein (hab´ ich bis heute nicht verstanden), LÄCHERLICH!!! Rykers haben wenigstens einen fetten Gitarrensound, die Dumpfbacken-Hardcore-Vocals lassen mich aber sofort zum Player und zur „Skip“-Taste spurten, was für eine Scheiße. New Eden zählen mit ihrem „China Lady“ dann wieder zu den wenigen Lichtblicken, Sacred Steel haben „Fight it back“ dann US-einge-Metalt, leider geht Frontsirene Gerritt insbesondere beim Schrei in der Mitte des Songs jegliche Aggressivität ab (dafür braucht man Eier, ha ha.... sorry Leute, nicht so gemeint, hi hi....) und Dimmu Borgir liefern dann eine geile Black Metal-Version von „Metal Heart“ ab, die ich aber leider schon auf meiner „Godless Savage Garden“-CD habe. Insgesamt gesehen ein überflüssiges Teil, welches aufgrund seiner größtenteils schlecht gespielten, gesungenen bzw. produzierten Beiträge kein Mensch braucht. Meine 30,--DM habe ich aber leider schon dafür abgedrückt....

Frank
 


GLADIATORS
Bound to steel

Weil wir gerade bei Accept sind, hier haben wir eine Band, die gerne in diese Richtung verkauft wird. Gesangsmäßig kommt das auch ungefähr hin, auch wenn die Stimme irgendwie ein wenig schwachbrüstig daherkommt und das Hauptmanko der Band deutlich wird: Trotz guter Produktion und guten Ansätzen fehlen die wirklich zündenden Riffs, der letzte Tick im Songwriting, der einen Song (oder mehrere) ins Gehirn einfräst und dort nicht mehr rausläßt. Insgesamt ganz okay, kaufen würde ich mir die CD aber nicht (wozu auch, Guido hat´s getan, hi hi...).

Frank
 


ETERNAL AUTUMN
The Storm

Ist schon ein wenig älter, ich weiß, aber mir fiel das Ding letztens mal wieder in die Hände, als ich, sehnsüchtig auf die neue In Flames wartend, was in dieser Richtung hören wollte. EA tummeln sich gehörig im Fahrwasser des Trends, so melodisch wie möglich (am besten Richtung Maiden) zu spielen und darüber derbstes Gegröhle zu setzen; dies tun sie zu Beginn der CD ein wenig schwächelnd, mit „Moonscape“ beginnend steigern sich die Songs dann aber gewaltig und setzen ungeahnte Melodien und gutes Songwriting frei, „Atumn Opus No. 1“ oder „Floating...“ seien hier als Beispiele genannt. Sänger John Carlsson´s Organ hält das spielerische Niveau der Band leider nicht, sein heiseres Gegröhle ist nur schwer auszuhalten und macht einiges kaputt, was man sich durch schöne Leads aufgebaut hat - hier hört man einen riesengroßen Unterschied zum In Flames-Frontmann, dessen Organ zwar auch nix für schwache Gemüter, aber dennoch jederzeit anhörbar ist, so man früher mal Kreator, Destruction oder Dark Angel gehört hat. Für ein Debut recht ordentlich, ist aber schon eine Weile alt und ich bezweifle mal, daß es die Band noch gibt. Als Überbrückung zwischen In Flames- oder Children of Bodom-Werken okay, zumal mittlerweile auf der Billigpreis-Schiene erhältlich.

Frank

SAXON
Metalhead

Da stand ich eines Urlaubsmorgens im Karlsruher Pro Markt und hatte zuviel Geld (hi hi...)... eine CD sollte es schon sein und als ich noch so bei den Neuerscheinungen stöberte, fiel mir sogleich die silberne Box mit dem vertrauten (und liebgewonnenen) Saxon-Logo auf, welche die neue CD „Metalhead“ beinhaltete. Und wie das bei den Bands so ist, die einen durch die wilde Jugendzeit begleitet haben, man hat eine spezielle Beziehung zu ihnen und die Band eine Menge Kredit bei einem selbst, also hab ich mir das Ding gekauft, ohne reinzuhören. Und stellte nach kurzem Intro fest, daß der Titelsong all den anderen Titelsongs der Vergangenheit nicht mal annähernd das Wasser reichen kann, schräg und ohne einen Funken Melodie weder beim Gesang noch bei den Riffs, au Backe... “Are we travellers in time“ klingt tatsächlich ebenso peinlich, wieder keine Melodien und ein schrecklich schräger Mittelteil, Mensch Biff, was soll das??? Aber dann, „Conquistador“ ertönt und mit ihm die Saxon, die ich liebe, melodisch und voller Power, toller Gesang mit viel Melodie und geilen Riffs, genau SO soll es sein. Leider haben die Jungs das bei den nächsten beiden Songs wieder vergessen, links rein und rechts raus, und so langsam meldet sich die Stimme, die sich in den 90ern so oft nach einem Blindkauf gemeldet hat und sagt „Du Depp, hättest besser mal vorher reingehört“. „All guns blazing“ steht dann zum Glück wieder in alter Tradition, fast and furious und ich beruhige mich wieder ein wenig, immerhin schon der zweite gute Song („ja, von sechs, Du Depp“ meldet sich die Stimme wieder). Nachdem ich dann die nächsten drei Titel gehört habe, braucht sie sich nicht mehr zu melden, denn jetzt habe ich bemerkt, daß sie recht hat: Zwei gute Songs von neun sind eine miserable Bilanz und der Kredit der Band für diese CD jetzt so weit überschritten, daß ich die ausgegebenen 29,99 DM bitter bereue, da hilft auch das schöne „Sea of life“ am Ende nicht mehr. So wird das Vertrauen in alte Jugendfaves also belohnt: Mit dem Gang in den Second-Hand-Laden, bei dem ich nicht mal die Hälfte wieder rausbekomme. Würde ich Biff zu gerne ins Gesicht sagen, all die Feiglinge der bestochenenen Major-Magazine trauen sich ja eh nicht...

Frank
 
 

QUEENSRYCHE
Q2K

Befragt zur musikalischen Vergangenheit und speziell zum Götteralbum „The Warning“ antwortete Geoff Tate im 50. Iron Pages (Fanfare nach Berlin an Matthias und Otger!!!): „Bei den frühen Sachen haben wir einfach noch gelernt, wie man spielt. Dazu haben wir unsere Einflüsse jener Zeit sehr deutlich gezeigt: Iron Maiden, Judas Priest, Scorpions. Diese Art von Musik ist so simpel und infantil, wenn du sie heute hörst und spielst. Das macht man als Musiker einfach nicht mehr, weil man aus diesem Alter herausgewachsen ist.“  Da bin aber froh, daß es noch Leute wie die von Maiden oder AC/DC gibt, die nie aus dem Alter für einfache und infantile Musik herausgekommen sind und damit zigfach mehr Erfolg haben als Bands wie Queensryche (oder Fates Warning), die nichts besseres zu tun haben, als sich für ihre Vergangenheit zu entschuldigen und nach deren „erwachsenen, ernsten und anspruchsvollen“ Platten kein Hahn kräht. „Q2K“ wird eine der einstmals besten US-Bands mit seinen schrägen, einfalls-, lust- und melodielosen Songs meilenweit unter der Erde begraben und es ist keine Sekunde schade darum. Viel Spaß beim zukünftigen Anhören eurer „erwachsenen“ Musik, das könnt ihr bald nur noch auf Demos und für euch alleine tun, weil kein Mensch euren langweiligen emotionslosen Schrott mehr hören will.

Frank
 
 

PRIMAL FEAR
Jaws of death

Ein wenig spät, ich weiß, aber besser spät als nie, gell?! Das Debut von Primal Fear war ein Hammer ohne Ende für Leute, die auf Priest-beeinflußten Power Metal und die Halford-Röhre von Ralf Scheepers stehen. Letzterer ist zwar ein Abdrücker und Poser vor dem Herrn (hab ihn mal mit Goldkettchen und 911er Porsche bei einem Gig vorfahren sehen, ganz übel), aber seine Stimme ist grandios und nur das zählt! Einmal mehr satt produziert knallen einem die Metal-Granaten nur so um die Ohren, „Save a prayer“, „Play to kill“, „Hatred in my soul“ oder der Titelsong sind einfach klasse, gehen voll nach vorne los und walzen mit ihren fetten Riffs alles nieder. Hinzu kommt dann mit „Under your spell“ noch ein Breitwand-Stampfer allererster Qualität (Killer-Riff!!!) und die bekannte Cover-Version von Rainbow´s „Kill the king“ sowie die Feststellung, daß ich mir von den 12 Songs 9 auf ein Tape fürs Auto aufgenommen habe – das müßte allen unter euch, die noch unentschlossen sind, die Entscheidung für diese geile Teil hier leichter machen, es lohnt sich wirklich! So oder so ähnlich sollten Priest mal wieder klingen....

Frank
 
 

GREAT WHITE
Can´t get there from here

Weil ich mal wieder nicht wußte, was ich anhören sollte (die neue Tristania gab´s nicht, Helloween interessieren mich nicht, auf Type O Negative hatte ich keine Lust und mit Saxon war ich schon auf die Schnauze gefallen), zog ich mir einfach mal die neue Great White rein. Und was findet man hier nicht alles für Songperlen: In bester US-Melodic-Rock-Tradition wird hier losgelegt, die zweistimmigen Refrains erinnern mich ein wenig an Skid Row, gehen sofort ins Ohr und bleiben dort auch hängen. Hierbei wird auch der eine oder andere Drift Richtung bluesigere Gewässer gemacht, das Material bleibt dabei aber stets eingängig, ohne die nötige Portion Härte außen vor zu lassen. Und wie sich das für eine US-Band aus den 80ern gehört, hat auch die eine oder andere Ballade Einzug gehalten, die mir genausogut wie der Rest des Materials gefallen haben. Eine wirklich positive Überraschung mit vielen Melodic-Rock-Perlen, von denen man keine hervorzuheben braucht und die mir viel besser als die neue Dokken gefallen.

Frank
 
 

IN EXTREMO
Verehrt und angespien

Mit dem allseits gelobten „Weckt die Toten“ konnte ich nicht sonderlich viel anfangen, zu wirr war die mittelalterliche Sprache und zu mittelmäßig die Musik. Das hat sich nun geändert, eingeleitet durch die „Merseburger Zaubersprüche“ überzeugen die meisten Songs in genau dem Gebiet, auf welchem die von mir eigentlich vorgezogenen Subway to Sally auf ihrer „Hochzeit“ versagt haben: Die Riffs kommen dieses Mal viel besser und machen Songs wie „Spielmannsfluch“ zu Beinahe-Bangern, hinzu kommen Ohrwürmer wie „Herr Mannelig“ (zweimal vertreten, beide Versionen gefallen mir, sowohl die elektrische als auch die akustische), Witziges wie „Werd ich am Galgen hochgezogen“ („weiß ich wie schwer mein Arsch gewogen“, cool) oder Instrumentales wie „Miss Gordon of Gight“ und eine fette Produktion, die einen den einzigen Ausfall „This corrosion“ (der einzige in Englisch gesungene Titel) locker verkraften lassen. Besser als die letzte Subway to Sally, wie ich finde!

Frank
 
 

AZMODAN
Of angels and demons

Hoppla, was haben wir denn hier? Ein pechschwarzes Geschoß aus dem Schwäbischen (........). Gerade eben hatte ich noch Crosby, Stills, Nash & Young im Auto gehört, welch ein musikalischer Quantensprung! Und wißt ihr was? Das Ding ist absolut geil!!! Black Metal der gehobenen Klasse, bei welchem zunächst die glasklare Produktion begeistert, bevor es die 7 Songs in 47 Minuten tun können. Hier wurde mal richtig nachgedacht und nicht nur dumm durch die Gegend geknüppelt, Keyboards bzw. Klavier stehen gleichberechtigt neben der Gitarre und verleihen den Songs eine wirklich tolle Atmosphäre – klar, ist nix Neues, aber schlußendlich kommt´s drauf an, was man daraus macht und die hier verewigten Songs haben´s wirklich in sich, insbesondere „Princess of blood“, „Vampyre Romance“ und der Titelsong sind Paradebeispiele, warum mir diese CD so unendlich viel besser als die meisten der alteingesessenen Bands gefällt: Hier sind die Songs nicht zwanghaft auf ihre stets 6/7 Minuten gestreckt, sondern es wurden massig gute Ideen hineingepackt, Breaks, Tempowechsel, richtig gute, teils traditionelle Riffs, eine Frauenstimme (die allerdings mehr redet als singt und mich ein wenig an Cradle of Filth erinnert, bei Azmodan sind die Songs aber besser und werden vorallem nicht durch die männliche Stimme ruiniert) und oftmals komplexe Strukturen („Subtile essays on curiosity“, das Riff könnte auch von Dream Theater stammen und fährt mit fettem Sound so richtig ein) lassen mehr als einmal aufhorchen. Und das Beste: Dem Genre Black Metal zum Trotz wird hier zum Glück auf das übliche Gekreische/Gekeifer verzichtet, Lord Azmodans Stimme bewegt sich stets zwischen tiefen Growls, Kreator-mäßigen Ausbrüchen (die ALTEN Kreator wohlgemerkt) und geheimnisvollem Flüstern und paßt zu den gelungenen Songs wie die Faust aufs Auge, geil!. Wenn man dann noch bedenkt, daß dieser Lord Azmodan alles selbst eingespielt hat (bis auf die Frauenstimme natürlich....), sollte man seinen schwarzen Hut ganz tief ziehen und mit einer ehrerbietigen Verbeugung einem tollen Musiker/Songwriter huldigen, von dem wir hoffentlich noch einiges zu hören bekommen. Auch wenn er auf der falschen Seite unseres Bundeslandes geboren wurde, hi hi....

Frank

DREAM THEATER
Metropolis Pt. 2: Scenes from a memory

Die ersten beiden Scheiben des Traumtheaters zählen auch heute noch zu meinen Lieblingen im Bereich des progressiveren Schwermetalls. Mit den nachfolgenden Platten konnte ich nix mehr anfangen, zu sehr wurde die Technik in den Vordergrund gestellt und zu wenig auf Feeling und gute Melodien Wert gelegt. Na ja, und weil ich das Teil im Media Markt für läppische 21,90 DM vorfand, habe ich´s gleich mitgenommen, ohne vorher probezuhören. Und es ist tatsächlich eingetreten, was ich nicht zu hoffen gewagt habe, denn sie haben es tatsächlich geschafft und eine tierisch geile CD abgeliefert, die von der ersten bis zur beinahe 78. Minute fasziniert. Natürlich sind nach wie vor Frickelteile zu hören, doch wesentlich leichter zu verfolgen wie zuvor und zudem haben die Jungs endlich begriffen, daß man auch ruhige, melodische Rocksongs schreiben kann, ohne das Gesicht zu verlieren. Es lohnt sich überhaupt nicht, einzelne Songs aus diesem Gesamtwerk herauszuheben, von knallharten bis hin zu beinahe Gospel-artigen Klängen („Through her eyes“, ruhig, aber keine Ballade, ein famoser Song, huch, jetzt habe ich doch einen hervorgehoben) ist alles vertreten, sogar die guten alten Emerson, Lake & Palmer werden auf dem Instrumental „The dance of eternity“ (und noch einer) ausgiebig zitiert und einem Fan der 70er damit eine große Freude gemacht. Vier Songs bewegen sich zwischen 10 und 13 Minuten, ohne daß man irgendwo den Faden verliert, ich für meinen Teil höre das Ding wirklich ununterbrochen, weil hier endlich mal wieder ein eigentlich so gut wie nie zutreffender Spruch greift: Man entdeckt immer wieder was Neues, die Rhythmen verändern sich ständig, aber sie scheinen dem Hörer vorher ein leises „Achtung“ zuzuflüstern, damit man die Orientierung nicht verliert und für diese Musik, die endlich auch für einen Fan der alten Yes, Genesis, Pink Floyd oder ELP wieder nachvollziehbar ist, gebührt ihnen Respekt und der Gang in den Plattenladen. Aber Achtung: Zum Nebenherhören ist das Ding noch lange nicht geeignet, denn dann werdet ihr die Orientierung garantiert verlieren und euch in den Klangwelten nicht mehr zurechtfinden! Dies nur als Hinweis insebsondere für meinen Kompagnon Guido, gell....

Frank
 


TRISTANIA
Beyond the veil

Daß Veränderung nicht immer gleich schlecht sein muß, beweisen die von mir schon seit der Mini-LP verehrten Tristania: Als Nachfolger von Theater of Tragedy gepriesen (dafür sorgte das grandiose Debut „Widow´s weeds“), haben Tristania sich nicht wie ToT immer weiter in Gothic-Gefilde entfernt, sondern machen das genaue Gegenteil: Sie werden härter. Ich frage mich, weshalb keine der von mir gelesenen Reviews darauf hinwies, insbesondere Sängerin Vibeke Stene tritt jetzt eher in den Hintergrund und hat ihre Auftritte in den gigantisch-schönen-schauerlichen Chören, die „BTV“ wie ein roter Faden durchziehen und sogar gregorianisch daherkommen („Opus Relinque“); neu auch der cleane männliche Gesang zweier Gastmusiker, der aber lediglich vereinzelt auftritt. Musikalisch setzt man neben dem dominanten Growl-Organ von Morten Veland verstärkt auf fette Gitarren und breite Keyboardwände, vereinzelte Samples und eben nicht mehr nur auf die beinahe schon morbid-romantische Stimmung von „Widow´s weeds“. Macht aber nix, schließlich sind wir die härteren Klänge gewöhnt und wenn´s dann noch so gut gemacht ist wie bei „Aphelion“ (welches gegen Ende sogar in die Black Metal-Ecke abdriftet), „...of ruins and a red nightfall“, „Angina“ (mit genialem Kontrast von Death-Growls, opernhafter Frauenstimme und Chören)  oder „Heretique“ (zu Beginn kann man durch das unheimliche Klavier förmlich die flackernden Kerzen sehen, bevor dann zum derben auch noch pathetischer männlicher Operngesang einsetzt und auch noch ein gregorianischer Chor zu hören ist), dann kann man mit Fug und Recht behaupten, daß Tristania mit ihren Melodien und der zum Greifen dichten Atmosphäre einmalig sind und ich euch allen nur zum Kauf dieses Juwels dunklen Metalls raten kann. Daß das Ganze dann auch noch schön verpackt und astrein produziert daherkommt, paßt wie die Faust aufs Auge und macht eine meiner Lieblings-CD´s des Jahres perfekt. Fantastisch!!!

Frank
 


DARK AT DAWN
Baneful skies

Eigentlich zu spät für dieses Update, aber dann habe ich das Teil gehört und mußte es unbedingt noch hier reindrücken: Was wir hier haben, ist eine der gottverdammt geilsten deutschen Bands ever!!! Hochgegriffen, ich weiß, aber was ist dieses Ding hier geil!!! Düsterer Power Metal, episch und voller Wucht, Melodien en masse, glasklar produziert, Platz für ruhige Parts bleibt auch, dazu  Riffs und Doppel-Leads, die einem jeden von euch da draußen die Haare senkrecht nach oben stehen lassen werden, mein Wort drauf. Hier wurden Songs aufgenommen, die all die letzten Scheiben von In Flames, Dark Tranquility oder auch Newcomer wie Brimstone (die alle gute CD´s abgeliefert  haben!) völlig in den Schatten stellt. Obwohl man Dark at Dawn nur bedingt mit diesen Bands vergleichen sollte, da man zwar mit tiefem rauhem Gesang am Start ist, dieser aber auch Melodien transportiert und bei weitem nicht so eingeschränkt daherkommt wie bei den meisten Bands dieser Stilrichtung (ich weiß, daß mich die Stimme an irgendwen erinnert, aber ich komme einfach nicht drauf, an wen, Mist!). Musikalisch kann man die Jungs kaum einordnen, könnt ihr euch eine düstere, dunkle Mischung aus Maiden, Manowar, Blind Guardian und anderen edlen Zutaten vorstellen? Gut, aber selbst dann habt ihr wundervolle Hymnen wie „Silva Mea“, „On the darkest day“, „Legends“ oder „Dragon tears“ noch nicht mal ansatzweise in eurer Vorstellungskraft, weshalb ich euch rate, euch das Ding schnellstens zuzulegen, ein Probehören ist hier Zeitverschwendung und das meine ich verdammt ernst. Wer noch dazu eine Chris deBurgh (!) – Coverversion von „Don´t pay the ferryman“ dermaßen göttlich umsetzt (ich liebe die alten Sachen des Iren im übrigen, „Spanish train“, „Patricia the stripper“ waren genial und weit vom heutigen 0815-Pop entfernt), hat von Anfang an schon gewonnen und seinen Platz in meinem ganz kleinen Bereich von Lieblings-CD´s sicher. Dark at Dawn heißt die Band, merkt euch den Namen gut.....

Frank
 


BRIMSTONE
Carving a crimson career

Melodische Leads, traditionell gehaltene Riffs plus In Flames-mäßiger Gesang und fertig ist eine weitere abgefeierte Band des hm, ja, was eigentlich? Melodic Death Metal? Eher nicht, denn musikalisch bewegen sich Brimstone zwischen Running Wild, Maiden und Manowar, mit leichtem Hang ins Bombastische (der Beginn von „Pagan Sons“ klingt z.B. wie eine Manowar-Schlachthymne, geil). Mit „Atumn“ haben die Jungs einen weiteren Knaller am Start (genialer Mittelteil), der durch ein Gewitter elegant in den langsam eingeleiteten Titelsong übergeht, welcher dann in bester Running Wild-Manier losbrettert und mit dem derben Gesang perfekt harmoniert. Dem ist nicht immer so, beim Opener „Breaking the waves“ wird auch ein Chor gesungen, angedeutet zumindest, was sich mit diesem Organ eher peinlich anhört und auch die „Kill kill kill“-Passagen von „Pagan Sons“ schreien geradezu nach einer Power-Röhre á la Eric Hawk. Ansonsten macht das Ding aber wirklich Spaß, ist gut produziert und hat mit dem schrecklichen „Heavy Metal Kid“, welches genauso langweilig wie sein Titel dämlich ausgefallen ist, auch nur einen wirklichen Ausfall zu bieten. Aufgrund ihrer NOCH extremeren traditionellen Ausrichtung mit vielen genialen Gitarrenmelodien eine willkommene Abwechslung zu den anderen Bands dieser Schiene und ein Kauf, den ihr nicht bereuen werdet, zumal auch die Digi-Verpackung mit Drachenmotiv sehr gelungen und klischeehaft wirkt (ich liebe Klischees). Und beim Drachen auf der Rückseite hat man auch noch was zu Lachen, hi hi...

Frank
 


VIGILANTE
Edge of time

Bereits mit ihrem Debut konnte diese japanische Band angenehm überraschen (war aber nach dem guten Demo auch keine allzu große Überraschung), umso mehr freute es mich, als wir eine Info erhielten, in welcher die neue CD der Jungs angekündigt wurde und sich bei Interesse melden konnte. Gesagt, getan, per Mail ins Land des Lächelns und wenige Tage später war das Päckchen mit der CD da. Wie beim Debut, so wird auch hier mit einem kurzen Instrumental begonnen, welches nahtlos in „Tease of influence“ übergeht und sogleich mit druckvollem fettem Sound überzeugen kann. Vigilante haben die beim Debut noch allzu oft vorhandenen sperrigen Widerhaken ein wenig geglättet, so daß die Songs einfacher zu hören sind (im Alter bringt man nicht mehr so die Nerven für allzu komplizierte Dinge auf, hi hi...) und insbesondere von allerfeinsten Riffs leben. „Prisoner of fate“ könnte mit seinem genialen Riff auch auf Megadeth´s „Rust in peace“ stehen, Megadeth mit richtig gutem Gesang allerdings, denn hier wird nicht Eunuchen-mäßig rumgejault, sondern mit kraftvollem Organ losgelegt, welches angenehm an James LaBrie oder Geoff Tate erinnert und den Melodic-Metal der Jungs sicher durch die 8 Songs führt (plus zwei kurze Instrumentals). Ein wenig erinnern sie mich auch an das Traumtheater zu unsterblichen „Images and words“-Zeiten, auch wenn der eine, der richtig zündende Song (wie es „Pull me under“ gewesen ist) noch fehlt und Vigilante wesentlich härter sind. Da man auf die Hinzunahme von Keyboards weitestgehend verzichtet, haben wir es es hier mit von satten Riffs geprägtem Progressive-Metal (da war es endlich...) zu tun, der zudem in Sachen Soli in Bereiche vorstößt, von denen die meisten Gitarristen dieser Erde nur zu träumen wagen und welcher eure Kohle allemal wert ist. Schreibt am besten noch heute an Vigilante unter der Mailadresse vigiletter@aol.com und fragt nach dem Preis für die CD (die im übrigen auch noch sehr schön aufgemacht ist) bzw. besucht deren Homepage unter http://members.aol.com/vigiletter/. Eine der wenigen wirklich guten Bands wartet auf euch.

Frank
 


BEWITCHED
At the gates of hell

Auch der 80er Thrash erfährt eine Art kleines Revival und für jemanden, der früher auch gerne Kreator („Pleasure to kill“ rult immer noch!) oder Destruction gehört hat, ist das auch nix Dummes. Leider fehlt mir auf dieser CD aber der letzte Funke, die saubere Produktion nimmt irgendwie die Power und Heaviness (auch wenn sich das paradox anhört), zudem kommt die Tatsache, daß sich das Organ des Sängers ein wenig wie das von Martin Walkyer anhört, als dieser noch bei Sabbat spielte und aus Leibeskräften durch die Gegend kotzte und röhrte, daß man nur den Kopf schütteln konnte. Schlecht ist die Platte nicht, ein schönes Cover, die üblichen Klischee-Songtitel vom Schlage „Lucifer´s Legacy“, dazu noch die Thor-Coverversion „Let the blood run red“ (wer kennt das peinliche Original dieses Möchtegern-Schwarzeneggers noch? War zwar peinlich, aber irgendwie Kult, hi hi...), die Riffs vergessen auch die eine oder andere Melodie nicht, nur gezündet hat´s bei mir nicht. Ich glaube, ich zieh´ mir jetzt erstmal wieder „Pleasure to kill“ rein („Riot of violence“!!!!)....

Frank
 


SABRINA SETLUR
neue CD (Der Titel ist zu lang, um ihn sich zu merken - Frank)

„Alle Raps auf diesem Album wurden von mir selbst gelebt“. Nach entsprechendem „Genuß“ einiger Songs dieser altklugen Göre (auf SWR 3, na klar) zu lächerlichen kochtopfähnlichen Klängen fällt mir nur eines ein: Muß das ein Scheißleben sein....

Frank

VIRGIN STEELE
The house of Atreus

Mit Virgin Steele ist das so eine Sache: Meine Gunst wechselt da von Album zu Album, so fand ich „Marriage Pt.1“ zum Davonlaufen, Teil 2 zum Schwärmen und „Invictus“ zum Heulen, schlecht produziert und bis auf den langen Schlußsong nur Manowar für ganz Arme bietend. Diesen sowie den beiden früheren Alben „Noble Savage“ und „Age of consent“ (die einige der geilsten epischen Metal-Songs ever aufzuweisen haben) ist allerdings gemein, daß sie neben genialen Momenten auch jede Menge Mittelmaß aufzuweisen haben, die einem ein Schlußurteil nicht leicht machen. Bei „THOA“ fällt zunächst mal die verbesserte Produktion auf (auch wenn sie immer noch nicht 100% ist und mehr Dampf (Bass-Drum) und Rhythmus-Gitarre vertragen könnte), die schöne Verpackung, die anspruchsvolle Thematik und dann sage und schreibe 22 Songs mit klangvollen Namen wie „In triumph or tragedy“, „Days of wrath“ oder „Via sacra“ (ja sakra...). Und wie früher auch halten sich  Gut und Böse die Waage: „Flames of the Black Star“ und „Child of desolation“ stehen stellvertretend für die gute Seite der Platte, episch und heavy, tolle Melodien und viel Gefühl, die kurzen, auf  Dauer nervigen Zwischenstücke (hört ihr euch das mal auf einer gebrannten CD an, die immer kurze Pausen macht, wo eigentlich gar keine sind, hihi...) und einiges an Mittelmaß drücken die Waage wieder in die Mitte zurück, wo sie schlußendlich auch stehenbleibt. Beileibe keine schlechte Platte, wirklich nicht, aber David Defeis sollte sich weniger an Eric Adams orientieren und zum alten Gesangs-Stil zurückkehren, vielleicht den einen oder anderen mittelmäßigen Song weniger bringen (und die CD kürzer halten), sich mit dem Konzept, das die meisten eh nicht verstehen und welches sicher auch nicht sonderlich interessiert (it´s the music that counts, sonst kann ich mir gleich ein Buch kaufen, gell) nicht so lange aufhalten und sein Augenmerk auf richtig gute Songs legen. Er beweist ja auch hier, daß er´s drauf hat. Und wenn er sich dann nicht mehr so sehr in seiner „Ich mach‘ alles alleine“-Einstellung verzettelt und einen Produzenten ranläßt, der dem Ding einen knalligen Sound verpaßt, dann könnte ein richtiges Jahrhundertwerk rauskommen. Die Voraussetzungen dafür besitzt Mr. Defeis schon seit vielen Jahren!

Frank
 
 

LUCA TURILLI
King of the nordic twilight

Ich liebe Fantasy-Cover!!! Und ich liebe die wunderschönen, liebevoll gestalteten Booklets, die Luca Turilli solo ebenso zutage fördert wie bei seiner Stammformation Rhapsody (das Auge hört bekanntlich mit....). Aber genug des optischen Blendwerks, bei LT hält die Musik glücklicherweise ebenso den Standard der Verpackung wie bei Rhapsody und es macht Spaß, sich durch die 10 Songs zu hören, bei denen von Intros („To magic horizons“, „Throne of ice“) bis hin zu einem über 11-Minuten-Gerät (Titelsong) alles vertreten ist, was dem („True“) Metaller Freude macht. Was die CD von Rhapsody unterscheidet, ist die fehlende Klassikschlagseite (keine Angst, Orchester und Chöre sind auch am Start, ECHTE Orchester und Chöre, nicht wahr Mr. Defeis?), für die dafür das eine oder andere Folk-Element eingestreut wird; zudem kommen die Songs direkter auf den Punkt, sind aber immer noch verspielt und eingängig, quasi eine abgespeckte Version seines sonstigen Schaffens. In Olaf Hayer hat er zudem einen Sänger gefunden, der die melodischen (Speed-) Kracher vom Schlage „Black Dragon“, „The ancient forests of elves“ oder „Lord of the winter snow“ optimal ergänzt und zum Glück nicht in höchsten Tönen daherkommt. Eine runde Sache, wie gewohnt sehr gut produziert (nicht wahr Mr. Defeis?) die mich schon durch das Vorwort des guten Luca begeistern konnte: „I´m proud to invite you all to the furthest horizons to fight united against astral chaos, the primordial enemy of the planetary wisdom“, Kult und um ein Vielfaches besser als die überbewerteten Virgin Steele oder auch Klassik-Freak Yngwie Malmsteen! Wem Rhapsody gefallen, der sollte auch dieses Ding hier haben.

Frank
 
 

YES
The Ladder

Als begeisterter Yes-Fan denke ich noch heute an das grandiose Konzert mit den grandiosen Eintrittspreisen von Stuttgart zurück (s. Konzertreviews). Damals war ich ziemlich enttäuscht vom laschen Studio-Album „Open your eyes“, völlig nichtssagend plätscherten die gleichförmigen (auch gleichförmig langen) Songs an einem vorbei, daß man sich nur auf die alten Songs beim Konzert freuen konnte. So hatte ich auch bei „The Ladder“ keine große Hoffnung, aber schon der erste Titel, das über 9-minütige „Homeworld (The Ladder)“ konnte mich sofort begeistern und die folgenden Songs ebenso: Glasklar und druckvoll produziert kann man sich hier an Melodien erfreuen, die andere in ihrer gesamten Karriere nicht zustandebringen. Ideen gibt es bei unerreichten Musikern wie Steve Howe oder Chris Squire massenweise, dies aber immer so, daß es nachvollziehbar bleibt; ich gehe sogar mal soweit, zu behaupten, daß „TL“ eine der am einfachsten zugänglichen Yes-Platten überhaupt ist, ohne daß man dafür auf die instrumentalen Fertigkeiten, die ausschweifenden Soundcollagen, die Chöre und Jon Andersons charakteristischen Gesang verzichten müßte - es macht einfach Freude, sich durch die 60 Minuten zu hören, die so voller positiver Stimmungen und Energie sind, ohne in irgendeiner Art und Weise „fröhlich“ zu klingen. Als Bonus gibt es die wieder mal fantastische Verpackung in einem Schuber mit kleinem Poster, welches ebenso wie das dicke Booklet von Roger Dean mit den Yes-typischen Fantasy-Landschaften veredelt wurde, die so treffend zu der freundlichen und lebensbejahenden Musik von Yes passen. Für mich eine riesige Überraschung und für euch hoffentlich das Startsignal, hier mit dem Lesen aufzuhören und euch eine tolle Ladung geiler Musik fernab jeglicher Metal-Klänge zuzulegen. Ich hoffe inständig, daß die Jungs wieder auf Tour kommen, und selbst wenn die Eintrittskarte dieses Mal 150,--DM kosten sollte, ich werde da sein!!!

Frank
 
 

HERITAGE
Heritage

Als ich den Empfang der Vigilante-CD bestätigt und mein Wohlgefallen per Mail nach Japan geschickt hatte, erhielt ich zwar keine Antwort, dafür aber gleich noch eine CD, die die Jungs anscheinend auf einem eigenen Label neben Vigilante selbst auch noch unter Vertrag haben und für die sie mit einem Beileger zur Vigilante-CD geworben hatten. Melodic Speed Metal wird hier angepriesen und es ist schon verwunderlich, wo die Japaner ihre Bands immer aus dem Nichts herzaubern: Hier gibt es 6 Songs und über eine halbe Stunde lang eine volle Power Metal-Breitseite, daß einem das Herz aufgeht, gut produziert knallen einem herrliche Old-School-Riffs und fantastische Doppel-Leads entgegen und machen die CD zu einem Genuß. Der Beginn des Openers „Wild Wing“ läßt Erinnerungen an längst vergangene US-Metal-Zeiten wachwerden und erinnert ein wenig an die grandiose Eröffnung von „Going down fighting“ auf dem Shok Paris-Klassiker „Steel and starlight“. Der Gesang ist zumeist in mittleren Tonlagen plaziert, also kein Eunuchen-Gejaule, sondern eher gute alte US-Metal-Schule. Und dann diese Soli.... meisterlich....bei „Fire in the sky“ sollten die meisten ihre Klampfen in die Ecke werfen...  Klar, hier haben wir es mit einem Debutalbum zu tun und so treffen die Gesangsmelodien nicht immer genau auf den Punkt, dafür entschädigen aber die grandiosen Gitarren, die Power und Unbekümmertheit, mit der hier losgelegt wird sowie die absolut fantastischen Doppel-Leads (der Beginn von „Fire in the sky“ erinnert an Blind Guardian, als sich diese noch nicht mit 457 Spuren selbst erstickten und ist nichts weiter als genial!). Als Bonus gibt es dann im Booklet (mit allen Texten, auf englisch und japanisch) noch kultige Photos der Jungs zusammen mit einem Motorrad und der Metaller, der diese Zeilen hier eintippt, ist glücklich und legt euch diese CD ebenso wie die von Vigilante (die im Vergleich zu Heritage verspielter sind) ans Herz.
Kontakt: http://members.aol.com/vigiletter/ bzw. per Mail unter vigiletter@aol.com. Schreibt hin und fragt nach dem Preis, es lohnt sich hundertmal eher als der 148. gehypte „True“-Metal-Schrott, der in der Lügenpresse durch Fremdgeld hochgejubelt wird.

Frank
 
 

PSYCHOTRON
Chaos chosmic time

Aus der Gegend der verbotenen Stadt (die Schwaben-Bands verfolgen uns irgendwie...) stammen Psychotron und konnten mit einem 3-Track-Demo schon recht gute Reaktionen einfahren. Leider ist der Einstieg mit dem eröffnenden „Psychotron“ nicht sonderlich beeindruckend, thrashiger Power Metal ohne Melodien und absolut nichtssagend; daß sie´s besser können, beweisen die Jungs dann auf dem nachfolgenden „This Illusion“ sowie „Alternative Suicide“ (knapp 7 Minuten), hier werden die thrashigen, an die gute alte Bay Area angelehnten Riffs melodischer, es kommen jede Menge schöner Melodic-Leads zum Einsatz und Platz für ruhigere Parts bleibt auch, insbesondere letztgenanntes „Alternative Suicide“ besitzt allerhöchste Qualität, wirklich erstaunlich! Dieses Niveau wird dann, man sollte es kaum glauben, auch bei den restlichen Songs mühelos gehalten, „Eternal stream“ oder „Belief“ (über 7 Minuten) strotzen nur so vor Ideen und guter Melodien, ohne dabei die nötige Härte aus den Augen zu verlieren, hier sollten so manche Power Metaller mal genau zuhören, wie man guten, melodischen und doch thrashigen Metal fernab jeglicher „True“-Pfade spielen und damit überzeugen kann. Mit „Waiting for summer“ gibt´s dann sogar einen balladesken Titel, der nie kitschig wirkt und aufgrund der Tatsache, daß sie sich auch an solche Sachen wagen, noch mehr für die Band spricht, insbesondere wenn man bedenkt, daß auch dieser Song über 7 Minuten lang ist und zu keiner Sekunde langweilt. Ihr merkt schon, mir gefällt dieses Teil hier sehr gut, auch die beiden abschließenden Songs „The Crossroads“ (wieder härter, mit melodischem Refrain) sowie „Autumn Suite in dark red Minor“ (akustisches Instrumental) unterstreichen dies, bevor dann mit einem witzigen „Hidden Track“ ein cooles Ende folgt und mich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für diese rund 60-minütige CD aussprechen lassen. Am besten noch heute 20,--DM an Gert Kopf, Laurentiusstr. 12, 71282 Hemmingen (psychotron001@aol.com) und ihr erhaltet eine gut produzierte, auch optisch ansprechende CD (dickes Booklet mit Photos und allen Texten), der man allemal verzeihen kann, daß die römische Durchnummerierung der Titel ein wenig schiefgegangen ist, hihi....

Frank
 
 

GROGGY ELKS
M.K.S. (Eigenpressung)

Gar nicht wohl fühle ich mich bei dieser CD: Deutsche Texte mag ich bis auf die komödiantischen Ausnahmen von J.B.O. überhaupt nicht, ob nun mit Metal vermischt oder in unsäglicher Hip Hop- oder Grönemeyer-/Westernhagen-Manier auch noch mit miserabler Musik gepaart. Was soll ich sagen, ich KANN den Jungs hier nur Unrecht tun, die sozialkritischen Texte gehen mir schon nach wenigen Sekunden so auf die Nerven, daß ich Schwierigkeiten habe, die CD überhaupt komplett anzuhören, alleine der Refrain von „Hilf Dir selbst“ läßt mir alle Haare zu Berge stehen, schrecklich. Dies solltet ihr aber nicht auf die handwerklichen Qualitäten der Jungs beziehen, sondern lediglich auf meine totale Abneigung deutschen Texten gegenüber, bei denen ich immer das Gefühl habe, man würde die Gefühle, die man damit auszudrücken versucht, mit dem Holzhammer der für mich harten und eckigen deutschen Sprache erschlagen, in Englisch kann man dies meiner Meinung nach viel weicher und eleganter tun.... Die Produktion ist gut, musikalisch ist´s auch ganz okay, so daß ihr, wenn ihr Metal mit deutschen Texten hören wollt, die CD für 17,--DM (incl. P+V) bei Thomas Winter, Helbergstr. 3, 79541 Lörrach bestellten könnt. Und falls es noch andere Bands gibt, die Metal mit deutschen Texten machen und die dieses hier lesen: Bitte schickt uns eure CD´s NICHT zu, das bringt weder euch noch uns was. An die Groggy Elks (der coole Name paßt im übrigen überhaupt nicht zu den gar nicht witzigen Texten) geht an dieser Stelle daher nochmals unsere Entschuldigung, aber bei uns wart ihr leider an der absolut falschen Adresse....

Frank

U.D.O.
Holy

Guter alter Udo, selbst von zweistelligen Zuschauerzahlen läßt er sich nicht von seinem Weg abbringen und das ist auch gut so, wie „Holy“ unter Beweis stellt: Gleich der Titelsong lehnt sich in angenehmer Art und Weise weit zurück ins Jahr 1983 und berührt ein wenig den alten „Balls to the wall“- Gassenhauer, fette Gitarren, einfache Riffs und Power ohne Ende, cool. Auch bei den meisten anderen Songs hält sich das Qualitätslevel auf einem erfreulich hohen Niveau, insbesondere „Back off“ ist klasse, ein schneller Accept-Banger mit einer druckvollen 99er Produktion. Mehr gibt´s eigentlich gar nicht zu sagen, entweder man steht auf die Accept-lastigen Songs (auch wenn sie die Klasse der alten Accept immer noch ein gutes Stück verfehlen) oder nicht, ich für meinen Teil finde, daß „Holy“ die beste U.D.O.-Scheibe seit der hammerharten (und total unterbewerteten) „Timebomb“ geworden ist.

Frank
 
 

ANGEL DUST
Bleed

Im Visier hatte ich diese Scheibe schon lange, nur zum Kauf hatte ich mich nie so ganz durchringen können. Als ich sie dann aber für läppische 13,99 DM erwischte, nahm ich sie mit und ließ mich gleich von der fetten Gitarrenwand des Titelsongs mit seinem einfachen aber höchst effektiven Riff begeistern, absolute Spitzenklasse. Leider erreicht keiner der anderen Songs dieses Niveau, es dominiert melodischer, von Keyboards mitgetragener Power Metal mit erstklassigem Gesang, wobei mir trotz aller guten Ansätze noch ein wenig die songwriterische Klasse und auch mal ein richtig schneller Brecher fehlt; teilweise versuchen sich die Jungs an zu hohen Hürden wie zweiteiligen oder schlicht zu lang(weilig)en Songs. Würde zu gerne mal hören, wie sich die Songs des thrashigen Debuts mit dieser Besetzung und diesem Sound anhören, eine Neuaufnahme diverser Titel war ja mal angedacht. Bis dahin bleibt mit „Bleed“ eine gute, wenn auch nicht weltbewegende CD, die man nicht unbedingt kaufen muß. So haben wohl einige gedacht, sonst wäre das Ding (immerhin von ´99) nicht nach so kurzer Zeit schon so günstig zu haben, gell?

Frank
 
 

PEGAZUS
Breaking the chains

Schon das lächerliche Debut verschlug mir die Sprache ob der Lobeshymnen, die von all dem geschmierten „Presse“-Pack da draußen abgelassen wurden, mit dem Nachfolger gesellt sich zur Sprachlosigkeit auch noch ein ungläubiges Lächeln: Die Chöre des Openers etwa sind so dermaßen peinlich und lächerlich, daß ich glaube, es womöglich mit einer Metal-Persiflage zu tun zu haben, denn so was kann man eigentlich nicht allen Ernstes aufnehmen und verkaufen wollen. Aber Pegazus verstehen da keinen Spaß und liefern munter Munition für alle Metal-Hasser, die die Musik als einfallslos, dumm, simpel gestrickt und niveaulos bezeichnen, ohne sich die Mühe zu machen, die wirklich guten Bands anzuhören. „BTC“ ist Argumentationshilfe par excellance.

Frank
 
 

CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG
Looking forward

Ich war mir nicht ganz sicher, wohin mit dieser Platte: Vom Alter der Protagonisten gehört sie zu den „Rock-Classics“, es handelt sich aber um eine 99er Studio-CD, also sei hier ihr Platz: Voller Spannung wartete alle Welt auf eine neue Platte von Neil Young, doch da dieser schon seit 30 Jahren immer genau das macht, was man NICHT erwartet, tat er sich stattdessen mit seinen früheren Mitstreitern zusammen und die legendäre US-Supergroup war wieder zusammen (CSNY spielten in den 70ern die erste US-Stadiontournee, nicht die Beatles oder Led Zeppelin, bei denen es solche Events nur als Einzelgigs gab und ihre Platten erreichten alle die Nr. 1 der US-Charts). Ende der 80er hatte es die letzte Zusammenarbeit der 4 Egozentriker auf „American Dream“ gegeben (immerhin eine Nr. 6 in den Staaten, man bedenke, daß fast 15 Jahre seit der vorigen Zusammenarbeit vergangen waren) und jetzt also „LF“. Der Beginn ist gleich denkbar ungünstig gewählt, die Südsee-Einflüsse gefallen mir überhaupt nicht. Dann aber geht´s los, insbesondere die Neil Young-Songs sind einmal mehr fantastisch (der mehrstimmige Gesang von CSNY bleibt unerreicht, einfach genial) und auch der eine oder andere Titel der anderen 3 ist okay, so etwa der schöne Rauswerfer „Sanibel“, so daß „LF“ zwar kein Überhammer geworden ist, dafür aber eine gute CD von 4 Ausnahmekünstlern, die jeden CSNY-Fan zufriedenstellen sollte.

Frank
 
 

SAVERS
Victory´s in sight

„Seid ihr bereit für den Hammer des Jahres?“ fragt das Labelinfo und nachdem ich mich vergewissert habe, daß die für einen solchen Spruch nötigen Zutaten gegeben sind (Klischee-Texte, altdeutsche Schrift, epischer Power Metal, geiler Schriftzug), war ich bereit, mich von Großtaten dieser italienischen Band überzeugen zu lassen. Also wartete ich und wartete und wartete.... und dann war die CD zu Ende und ich hatte lediglich mittelmäßig produzierten Metal ohne sonderlich große Ideen gehört. Der Gesang ist okay, aber die Songs,.... Leute,.... insbesondere die Gitarrenarbeit im Rhythmusbereich läßt extrem zu wünschen übrig, simpel und ohne Überraschungen, langweilige Riffs und ebensolche Songs, die an die zum Vergleich herangezogenen Manowar in hundert Jahren nicht rankommen. Tut mir leid, aber das hier ist bieder und tausendmal gehört, wer WIRKLICH große Schlachthymnen hören möchte, der sollte dies bei Doom Sword tun, die um Klassen besser und origineller sind. Bleibt die Frage, warum man den Promotionschwerpunkt auf dieses Produkt legt, wenn man einen Killer wie Dark at Dawn am Start hat??? Vielleicht weil die Dauerjubler vom HOW alles bejubeln, was aus Italien kommt, nach Kult riecht und in die 80er schielt, ohne sich die CD´s überhaupt anzuhören (dieser Eindruck zwingt sich mir zumindest auf).....

Frank

DOMINE
Dragonlord

Seinerzeit hatte man uns von der italienischen Plattenfirma das Debut „Champion eternal“ zugeschickt und um Besprechung gebeten. Die haben wir gemacht, genau SO, wie sich das für eine miserable Scheißplatte gehört: Unterirdisch produziert, schwache Songs und ein lächerlicher Sänger, genau das konnte man bei uns nachlesen. Da man aber in Italien die Wahrheit ebenso wenig verträgt wie bei uns, bekamen wir die zweite CD natürlich nicht mehr – wißt ihr eigentlich, was wir von euch halten, ihr mieses, verlogenes Plattenfirmen-Pack? Klar wißt Ihr das, aber wir sagen´s euch nochmal: FUCK YOU!!! Ab sofort dürfen sich die Underground Symphony-Idioten dazuzählen. Da aber die Band nichts für ihr Scheiß-Label kann, sei hiermit erstaunt festgestellt, daß sich Domine gewaltig verbessert haben: Zunächst mal stimmt endlich der Sound, fette Gitarren, druckvolle Drums, so wie es sein muß. Auch die Songs sind hundertmal besser als der Schrott des Debuts, abwechslungsreich und auch mit Riffs versehen, die sofort zünden, dazu kommt dann noch die Tatsache, daß der Gesang so viel besser ist, daß man meinen könnte, ein anderer Sänger stünde hinterm Mikro (ist vielleicht auch so, habe das Debut nicht mehr, um nachzusehen). Schlußendlich steht eine geile Epic-Metal-CD im Digi-Pack in den Läden, wartet mit schönen Fantasy-Themen auf und hat mit dem abschließenden 13-Minuten-Stück „The battle for the great white sword“ (oder so ähnlich, hab´s grade nicht zur Hand und bin zu faul, um nachzusehen) auch noch einen würdigen Abschluß vorzuweisen. Vielleicht hätten wir beim Debut ebenso verlogen Begeisterung heucheln sollen wie all die anderen Presse-Idioten, die meinen, alles italienische mit dem Begriff „Kult“ versehen zu müssen, dann hätten wir ausnahmsweise mal eine geile CD geschickt bekommen...

Frank
 


ZONATA
Tunes of steel

Und noch ein Haufen Musiker, die so ganz zufällig während der allgemeinen „True“ Metal-Euphorie auf den Markt kommen.... dies tun sie aber gar nicht mal schlecht, auch wenn beim Opener „Dream Child“ der ansonsten geile Gesang (hohes, aber doch rauhes Organ) irgendwie neben der Spur zu liegen scheint (Refrain). Daneben gibt´s aber allerhand Kurzweiliges zu vermelden, so etwa „Geronimo“ (wie oft wurde DER eigentlich schon besungen???) oder „Thor“ (und DER erst...). Beim abschließenden „Viking“ gibt´s dann sogar die eine oder andere Folk-Melodie zu vernehmen, so daß ich beruhigt feststellen kann, daß wir es hier mit Power Metal der besseren Sorte zu tun haben, zwar nix aufregend Neues, aber doch eine CD, die man sich beruhigt zulegen kann, da sie auch auf die fröhlichen Kindermelodien verzichtet.

Frank
 


EVIL/SORTILEGE
Split-CD

Da haben sich Axe Killer mal was gedacht und eine der obskursten Mini-LP´s aller Zeiten remastered auf CD gepreßt, die von der dänischen Band Evil nämlich. Die Vinyl-Version kostet mittlerweile ein Heidengeld und Guido (natürlich im Besitz eben dieses Vinyls und aufgrund digitaler Abhängigkeit nicht mehr sonderlich darauf erpicht, den viel wärmeren Klang der schwarzen Scheibe zu vernehmen) schlug sofort zu. Das Cover hatte ich noch in Erinnerung, eine leichtbekleidete Dame wurde da auf einem Felsvorsprung stehend von den 4 schwarz gewandeten (einer hatte noch eine Maske auf, hihi...) Musikern vorgeführt, gefesselt natürlich (so war das damals, ha ha). Die 5 Songs sind typischer Euro-Metal der damaligen Zeit (1984), hart, double-bass-betont und recht konventionell, aber gerade in der heutigen Zeit irgendwie erfrischend anzuhören, weil die Jungs voller Elan ans Werk gehen und die Power überall aus den Songs herausquillt (DAS sind Formulierungen...), die fette und glasklare Produktion tut ein übriges. Die erste Mini-LP von Sortilège wird zum zweiten Mal von Axe Killer verbraten, sondmäßig sogar noch ein wenig besser und druckvoller als die Version, die ich mir gekauft habe (war ja klar....), dazu kommt dann noch ein unveröffentlichter Demo-Song (nicht der Rede wert), wohingegen bei der „puren“ Sortilège-CD noch englische Versionen sowie einige Songs der nachfolgenden LP´s enthalten sind, so daß man sich nicht ärgern muß, wenn man wie ich bereits in dieses Teil investiert hat. Alleine die Evil-Tracks rechtfertigen den Kauf, zumal dieser von Guido getätigt wurde, so daß wir uns da perfekt ergänzen, gell.

Frank
 


KENZINER
The Prophecies

Habt ihr Bock auf die 2.389. CD, die Power Metal mit jeder Menge klassischem Gedudel auf höchst langweilige, weil schon 2.388 Mal zuvor gehörte Art und Weise vermengt und die in Anzeigen als „Power Symphonic Metal“ angepriesen wird? Nein? Ich auch nicht.

Frank
 


CRADLE OF FILTH
From the cradle to the enslave

Irgendwann mal hab ich das Video zum Titelsong gesehen, das war genial, kann ich euch sagen: Episch, teils im Stile der alten Hammer-Filme und doch voller Blut und Effekte, absolut geil! Na ja, hab ich mir die Mini-CD also mal genau angehört und muß sagen, daß ich ziemlich überrascht bin: Was mich nämlich trotz des gelungenen Konzepts, der Texte und der Musik der Band trotz allem abgeschreckt hat, ist das abartige dumme Kreischen, welches Sänger Dani leider immer wieder einstreut (ich hab mir damals die Sarg-Edition von „Dusk and her embrace“ zugelegt, weil das Ding sooooo gut aussieht, aber hören kann ich einen Song immer nur, bis das Gekreische anfängt...). Und siehe da: Plötzlich kreischt er nicht mehr, sondern setzt seine Stimme eher auf  Slayer-Niveau ein, ein bissel höher natürlich, aber für meine Ohren nicht mehr störend, dazu kommen die Growls und die bombige Produktion und fertig sind 4 Songs, die mir bis auf einige wenige zu schnelle Parts sehr gut gefallen haben! Was allerdings der Techno-Mix des Titelsongs soll, weiß ich auch nicht, da könnte ICH dann mit dem Kreischen anfangen....ach ja, einen Live-Track gibt´s auch noch, auch nicht der Rede wert, die 4 Studio-Tracks dagegen sind wirklich gelungen – jetzt müßten die Jungs mal eine volle CD machen, bei der das Kreischen unter den Tisch fällt, das würde COF einer wesentlich breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Alle Die-Hard-Blackos, die das hier lesen, können beruhigt ihre Tastatur schweigen lassen, ihr braucht keine bösen Mails schicken, ich weiß, daß für die „richtigen“ Blackies das Kreischen als Stilmerkmal dazugehört – ich mag´s trotzdem nicht, gell....

Frank
 


BLAIR WITCH PROJECT
Film

Horrorfilme, ganz egal ob gut gemacht oder nicht, bekommen in 99 von 100 Fällen schlechte Kritiken; so wie man Heavy Metal in der breiten Öffentlichkeit grundsätzlich runtermacht, weil das Genre eben schlichtweg unerwünscht ist. Genau diejenigen Leute aber, die in ihren schlauen Zeitschriften noch schlauere Kommentare zu Filmen abgeben (und Horrorfilme grundsätzlich nicht mögen), genau diese Leute waren aufgrund des Überraschungserfolges von Blair Witch Project in den USA völlig hingerissen, erzählten vom puren, unverfälschten Grauen, das hier mit einfachsten Mitteln geschaffen worden wäre, schwärmten von dichter Atmosphäre und düsterer Stimmung. Da hätte man als Liebhaber des Horrorgenres (ich glaube, ich habe sicherlich schon hundert oder noch mehr Horrorfilme jeglicher Machart gesehen und freue mich über jeden neuen Streifen, der in diese Richtung tendiert) schon stutzig werden müssen; BWP, der Horrorfilm der Filmkenner und Intellektuellen. Alles, was ich im Kino erlebt habe, war Gelächter und verständnisloses Kopfschütteln um mich herum, sogar Leute, die vor dem Ende des Films gegangen sind! Das Schlimme an BWP ist nicht die Tatsache, daß hier mit der Handkamera völlig verwackelte Bilder eingefangen wurden, das wußte man schon vorher. Das Schlimme an BWP ist auch nicht, daß man minutenlang vor völlig dunkler Leinwand sitzt und völlig nervendes hysterisches Geschrei der Filmenden ertragen muß, das kleine Budget war ja bekannt. Das Schlimme, oder das, was mich am meisten entgeistert hat, war die Tatsache, daß ich nicht eine Sekunde lang das Gefühl hatte, mich zu gruseln, Angst haben zu müssen, mitzufiebern, in einem Horrofilm zu sitzen. Es passiert nämlich schlichtweg überhaupt nichts. Versteht mich nicht falsch, ich möchte hier kein Plädoyer für blutige Schockeffekte halten, aber es wäre so leicht gewesen, einem wenigstens das GEFÜHL zu geben, daß hier etwas Schlimmes passiert, ein Kind, das man kurz durch die Nacht laufen sieht oder der Rockzipfel einer alten Frau (die man sich dann als Hexe vorstellen kann) hinter einem Gebüsch, irgendetwas dieser Art, nur als Andeutung. Stattdessen laufen 3 Leute durch den Wald, verirren sich und hören nachts, wenn man nichts sieht, irgendwelche Geräusche, treffen auf ein Haus, gehen hinein und dann ist der Film zuende. Das ist dann in etwa genauso gruselig, als wenn man vorbeifahrende Autos filmen und behaupten würde, in irgendeinem säße der Teufel. Mir kam sofort der Gedanke: Guido, her mit der Videokamera, das mache ich auch! Ansonsten bleibt bei mir nur absolutes Unverständnis, so wie bei den meisten anderen, die in derselben Vorstellung gesessen sind wie ich und mitleidiges Kopfschütteln für all diejenigen, die einem dieses völlig harmlose Filmchen als Horrorfilm verkaufen wollen und von vollendetem Grauen faseln. Diese Figuren reden von einem Genre, von dem sie ebensowenig verstehen wie diejenigen, die Heavy Metal grundsätzlich schlechtmachen, weil es eben so sein muß. Aber zumindest kleiden sie ihre ahnungslosen Ansichten in wohlklingende Worthülsen, so wie alle, die meinen, die Intelligenz gepachtet zu haben und den guten Geschmack einer breiten Öffentlichkeit vorschreiben zu müssen. Glücklicherweise lassen sich nicht alle für dumm verkaufen und machten daher Streifen wie „Scream“, „Vampire“ oder „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ ungeachtet der Häme unserer geschmackssicheren Kulturrichter zu Kassenschlagern. Noch ist also nicht alles verloren. Obwohl, bei BWP schon....

Frank
 


INSANIA
Fear

Eigentlich stand ich dicht davor, das Päckchen wieder zurückgehen zu lassen, wenn ich schon einen Plattenfirmenabsender sehe, könnte ich kotzen... da aber an jenem Montag gerade Nikolaus war und ich mich nach samstäglicher Taufe als frischgebackener Patenonkel des süßesten kleinen Rackers der Welt namens Luca gerade in gnädiger Stimmung befand (hihi...), nahm ich den Umschlag mit und förderte die CD einer deutschen Band namens Insania zutage. Nie gehört, aber es gibt tatsächlich schon 3 CD´s der Jungs, gell. Schön verpackt ist das Ding, im Labelinfo tauchen Namen wie Pretty Maids oder Metal Church auf, was ja nicht verkehrt ist, also rein mit der CD in den Player und zunächst mal eine glasklare Produktion festgestellt. Gute Power Metal-Riffs ebenfalls und wenn ich´s nicht gewußt hätte, hätte ich spätestens nach Einsetzen des Gesangs auf eine deutsche Band getippt. Warum? Schwer zu sagen, der Gesang ist nämlich sehr gut gelungen, teils zweistimmig und klar, aber irgendwie haftet ihm was Deutsches an, obwohl es auch nicht an der Aussprache liegt. Werdet ihr merken, wenn ihr die CD hört, und das solltet ihr unbedingt tun, denn „Fear“ bietet allerhand sehr gute Songs mit massig Ideen und gelungenen Riffs (Gitarren bei „Winter of mind“ oder das beinahe 8-minüige „As the candle melts away“, um nur zwei zu nennen, da steckt massig musikalisches Können dahinter). Da man stets Wert auf Melodien legt und die nötige Power auch nicht zu kurz kommt, bleibt festzuhalten, daß ich dem Nikolaus und Klein-Luca für meine gute Stimmung dankbar bin, die mich daran gehindert haben, eine CD wieder zurückgehen zu lassen, nach der ihr beruhigt  Ausschau halten könnt, sollten die Pretty Maids zu euren Faves zählen, ihr auch Maiden oder Dokken gerne hört und auf klaren, mittelhohen Gesang stehen solltet (und das tun wir eigentlich alle, oder?). Apropos Scorpions: Sorry Jungs, aber das Cover von „Is there anybody there“ von der genialen 78er-„Lovedrive“ zeugt zwar von eurem guten Geschmack, ist aber meiner Meinung nach nicht besonders gelungen - ihr seid wahrlich gut genug, daß ihr nicht mit einem solchen Cover langweilen und Platz verschwenden solltet. Und der Live-Bonus-Track ist auch witzig: Habt ihr den vor Klassik-Publikum in bestuhlter Halle aufgenommen? Die klatschen alle so brav, ha ha.... Fazit: Daumen hoch für eine sehr gute CD, die euch die Investition wert sein sollte!

Frank

METALLICA
S+M

Hey, ihr Trendkiddies, habt ihr eigentlich schon bemerkt, daß dies hier schon die zweite Doppel-CD eurer Favoriten ist, die kaum neues Material beinhaltet? Macht euch aber nichts aus, hauptsache Metallica steht drauf, und wenn sie noch weitere 4 Doppeldecker hinterherschicken, auf denen Lars Ulrich seine Visagistin aufgenommen hat, dann kauft ihr sie trotzdem, so wie sich das für dummes Trendpack gehört, nicht wahr? Nun aber genug mit den Nettigkeiten, die vier Herren haben bekanntermaßen mit einem Orchester zusammengespielt, quasi als Spielzeug für Multi-Millionäre und herausgekommen ist dieses Teil hier. Eigentlich fällt das Urteil recht leicht, denn die guten Songs kann auch die Hinzunahme eines Orchester nicht ruinieren - auf der Habenseite stehen „Master of puppets“ (mit coolem Fangesang, daß die den Text überhaupt kennen, die Platte stammt doch noch aus der Zeit, als Metallica ihrem Namen noch alle Ehre machten...), „Fuel“, „Until it sleeps“ (wirklich die einzigen beiden guten Songs der letzten beiden Scheiben, auch wenn sie nichts mehr mit den Metallica zu tun haben, die wir noch geliebt haben), „Battery“, „Nothing else matters“ und „Enter sandman“, da kommt´s eigentlich ganz gut und auch das neue „No leaf clover“ ist ganz okay. Ausnahmen bestätigen dann aber die Regel und so klingt „For whom the bell tolls“ (eigentlich ein geiler Song) abartig schlecht, da geht die ganze Power verloren und „The thing that should not be“, „The call of Ktulu“ und all die Sachen von den beiden geladenen (bzw. wieder geladenen) Rohrkrepierern sind eh Schrott, ob man da noch ein Orchester dazustellt oder nicht, spielt keine Rolle („Devil´s dance“, „The memory remains“, „Outlaw torn“ und all die anderen sind Paradebeispiele für mieseste Rockmusik, ohne Ideen, ohne Dampf, ohne alles) und auch der zweite neue Track „ - Human“ ist einfach nur lächerlich schlecht. Wer für diese 20 Songs (plus Intro) 35,-- oder 40,--DM ausgeben will, soll das tun, ich für meinen Teil bin froh, daß ich mir das Ding zuhause anhören konnte, ohne es zu kaufen (ja ja, unser Blackie Guido ist eben nicht nur neugierig, sondern hat auch noch zu viel Geld, hihi...) und frage mich, wer diesen egozentrischen Ausflug abgehobener Neureicher eigentlich braucht....außer Guido, ha ha...

Frank
 


THIN LIZZY
The boys are back again – Live in Japan ´98 Do-CD

Über unseren guten Kontakt zu Blind Guardian könnt ihr ja an allen Ecken und Enden nachlesen (hihi...), und als das Lizzy-Konzert in KA anstand, erzählte uns Marcus, daß er nach Köln gehen würde und wir waren schlußendlich beide total begeistert (s. Konzertbericht). Er meinte, es gäbe da diese Doppel-CD aus Japan, von der ich auch schon gehört hatte, ein Bootleg, welches für rund 100,--DM den Besitzer wechselt und da man bei einem Bootleg nie über die Soundqualität Bescheid wissen kann (und das Ding nur per Mailorder zu bekommen war), hatte ich bislang die Finger davon gelassen. Marcus meinte, das Ding hätte einen Bombensound und einige Tage später lagen dann zwei gebrannte CD´s in unserem Postfach, die ich mit zitternden Händen mitnahm und die erste sofort in den Player legte. Und was haben wir hier für einen geilen Sound: Dieses Ding mit seinem glasklaren, druckvollen, differenzierten Sound als Bootleg zu bezeichnen, ist eigentlich eine Beleidigung, denn dieser Doppeldecker hier klingt besser als die meisten der offiziellen Live-Scheiben, ganz egal von wem! John Sykes macht auch hier einen grandiosen Job als Sänger und Gitarrist und die Songauswahl ist eh über jeden Zweifel erhaben: „Emerald“, „Waiting for an alibi“, „Cold Sweat“, „Are you ready“, alle sind sie da, dazu dann noch seltenere Stücke wie „Angel of death“ oder „Thunder and lightning“ (die zumindest bei unserem Gig nicht gespielt wurden, dafür hörten wir „Massacre“, gell) und den absoluten Höhepunkt „Black Rose“, hier scheinen die Gitarren von Sykes und Gorham von einem anderen Planeten zu stammen, DAS IST SO GEIL!!! Klar, die Japaner könnt ihr stimmungsmäßig vergessen, die scheinen nicht mal die Ansagen richtig zu verstehen, die denn auch recht gleichförmig ausfallen (bis auf die Bandvorstellung, da hört man, wieviel Spaß die Jungs bei der Sache haben) und bei uns viel freudiger und abwechslungsreicher ausgefallen sind, aber die Aneinanderreihung von wirklich einem Lizzy-Hammer nach dem anderen („Still in love with you“, „Don´t believe a word“, „Cowboy Song“, „Got to give it up“, letzteres kam bei uns auch nicht, dafür hörten wir ein paar geile Soli, gell) sowie die Tatsache, daß hier auch der Original-Drummer Brian Downey zu hören ist, macht dieses Teil hier zu einer der besten Live-Scheiben ever, welche sich dicht hinter dem 78er-Lizzy-Live-Klassiker „Live and dangerous“ einreiht. Hört man die zweite CD, fällt einem im übrigen auch auf, daß die Sache mit dem Spielen auf Zuruf eigentlich Schwindel ist, denn Sykes sagt „I think somebody said Rosalie“, also genauso wie bei unserem Konzert auch (wenn man auch einen Japaner ganz abartig aus der Ferne brüllen hört, was Sykes sehr amüsiert), auch das nachfolgende „Black Rose“ war gleich, aber das spielt eigentlich auch gar keine Rolle – geilere Hardrock-Songs mit geileren Doppel-Leads hat es davor und danach nie mehr gegeben und wenn ich das Ding hier nur ausgeliehen hätte, dann hätte ich auch den Hunderter dafür investiert (ich glaube aber, daß ich die Dinger dann bei Guido hätte brennen lassen, hihi...). Lizzy rules forever!!!!!! Und Marcus auch, für die Kopie, damit hast Du mir eine sehr große Freude gemacht - ich denke, ich werde vor Dir niederknien, wenn wir uns das nächste Mal treffen (können wir das bei Euch in Eurem Studio machen? Dann sieht das wenigstens keiner, außer den anderen 3 Köpfen, deren Spott reicht auch...).

Frank
 


LIEGE LORD
Master Control

Eigentlich müßte diese Hammerscheibe ja bei den Classics auftauchen, aber da es sich um eine Wiederveröffentlichung handelt, sei sie bei den Neuheiten gewürdigt: Kurz nach unserem Interview mit Gitarrist Paul Nelson entdeckte ich in unserem Postfach einen großen Umschlag mit Liege Lord-Absender und stellte erfreut fest, daß uns der gute Paul dieses Meisterwerk zugeschickt hatte (ich hatte ihm gesagt, daß ich überrascht wäre, nochmal was von der Band zu hören und ich jetzt doch glatt den Staub von meiner Vinyl-Version entfernen müsse, woraufhin er vielsagend meinte, daß dies vielleicht gar nicht notwendig sei..., thanks Paul). Wie im Interview an anderer Stelle nachzulesen, handelt es sich bei „MC“ um das erfolgreichste und zugleich auch beste Album der US-Metal-Legende Liege Lord; hierzu trug ganz entscheidend das rauhe Power-Organ von Joe Comeau bei, der die Band eine ganze Liga weiter nach oben führte, dorthin, wo sich all die anderen US-Legenden bereits befanden. „Fear itself“ beispielsweise zählt zu den geilsten Brechern, die je aus einer Box gekommen sind, melodisch und voller Power, da geht die Post ab und zwar dermaßen heavy, daß sich die Balken biegen, KULT!!! Das treibende „Eye of the storm“ sowie der schnelle Titelsong halten dieses Niveau beinahe spielend, bevor das Rainbow-Cover „Kill the king“ (denkt daran, 10 Jahre VOR dem heutigen Tribute-Wahn aufgenommen!) beweist, daß die Klasse der Band auch für die geniale Interpretation eines solchen Klassikers der Hardrock-Geschichte locker ausreichte. „Soldier´s fortune“, „Rapture“ oder „Broken Wasteland“ konnten da ebenfalls mithalten und der Rauswerfer „Fallout“ ist mit seinem instrumentalen Beginn, dem tödlichen Riff, dem perfekten Solo sowie dem hier leicht Dickinson-mäßigen Organ einfach NUR gut - wer auf rauhen US-Metal der guten alten Schule steht (der mich ein wenig an Wild Dog´s „Reign of terror“ erinnert), der hat keine Ausrede, sich diesen absoluten Klassiker nicht ins Regal zu stellen! Absoluter Pflichtkauf!!!

Frank
 


RETURN OF THE BLACK WARRIORS II
Sampler

Für läppische 7,99 DM bei Media Markt entdeckt, stellte ich erstaunt fest, daß wir es hier mit einem über 70-minütigen Sampler neuester Machart zu tun haben und hörte sogleich mal rein. Mystic Circles letzten Streich „Infernal Satanic Verses“ konnte ich bisher noch nirgends finden (nicht zu glauben eigentlich), dafür entschädigt dann aber die Kostprobe hier: Nix überraschendes zwar, bombastischer Black Metal, schnell und melodisch, ich find´s aber nach wie vor geil. Natürlich gibt´s auch Gekeife und Geschrei, das läßt sich bei einer solchen Zusammenstellung wohl nicht vermeiden, Stormlord und Atanatos waren , glaube ich, zwei Kandidaten, die mir lediglich ein Grinsen aufs Gesicht zaubern und für die „Erfindung der Skip“-Taste danken lassen. Graveworm sind mit ihrem Beitrag von der neuen CD „As the angels reach the beauty“ auf der Gewinnerseite, kommt gut und hat viel Melodie. Betray my secrets klingen auch recht interessant, auch wenn mir das Schamenenthema bzw. der ständig gleiche Frauengesang dazu ein wenig auf den Geist geht. Mephistopheles sind mir noch aufgefallen, ebenso wie Suidakra, melodisch, voller Bombast und guter Ideen, abwechslungsreich, auch mal folkloristisch (Suidakra, Titelsong ihrer neuen CD „Lays from Afar“, die ist schon so gut wie gekauft, Mephistopheles` CD „Songs of the desolate ones“ sei hier auch zum Reinhören empfohlen) und so gut, wie manche „True“-Metaller gerne wären. Aeba sind auch ganz okay, klingt allerdings ein wenig wie Dimmu Borgir/Mystic Circle auf schwächerer Songwriting-Basis, Belphegor machen nur Lärm und bei Nebular Moon gefällt mir das Gekrächze nicht. Unterm Strich bleibt ein hörenswerter Überblick über neueste Black Metal-Scheiben, der durch den günstigen Preis sowie die lange Spielzeit ebenso überzeugen kann wie manche Bands, die für viele von euch da draußen sicherlich eine Überraschung sein könnten!

Frank
 


SUIDAKRA
Lays from afar

Frisch von o.g. Sampler auf meinen Kaufzettel gerufen, stieß ich bei der Karlsruher Plattenbörse doch glatt auf einen Stand, der nagelneue, noch eingeschweißte Metal-CD´s für 20,--DM anbot – kurz geschaut und siehe da, Sudiakra waren dabei, so daß ein 20er ebenso den Besitzer wechselte wie die Digi-Pack-CD. Zuhause aufgelegt rumpelt es beim Opener „A darksome path“ ganz schön im Gehölz, heisere Growls machen den Genuß der melodischen Leads nicht einfach, aber nach 2 Minuten schleicht sich dann ein  ruhiger Akustikpart ein und alles wird gut, bevor wieder Vollgas gegeben wird. Zum Glück haben die 3 Jungs und 1 Mädel für massig Abwechslung im Inferno gesorgt, so kommt bei „The well of might“ klarer Gesang zum Einsatz und „The hidden quest“ entpuppt sich als absolut geniale Folk-Nummer. Dieser folkloristische Einfluß zieht sich wie ein roter Faden durch die CD, so etwa bei „Morrigan“, welches geschickt zwischen Tempo, bombastischen Keyboardwänden und genialen Folkmelodien hin und her wechselt. Das nachfolgende „Peregrin“ klingt dann beinahe wie eine alte Jethro Tull-Nummer mit einer mittelalterlichen akustischen Folkmelodie und klarem Gesang, dauert aber leider nur eineinhalb Minuten, bevor´s bei „Wasted lands“ wieder zur Sache geht - dies aber nie hirnlos rasend, sondern immer wieder durch geile Melodic-Leads, Keyboards oder ruhigere Parts unterbrochen, die so manche „True“ Metal-Combo gerne in ihrem Repertoire hätte. „Strayed in nowhere“ haut dann wieder mächtig dazwischen, bewegt sich musikalisch aber wie alle Songs eher im Power Metal-Bereich, die Riffs sind allererste Klasse (sauber und druckvoll produziert im übrigen) und die dezent eingesetzte Stimme der Keyboarderin lockert alles noch zusätzlich auf. Die beiden Instrumentals „Airne“ (Flöten-artige Töne auf waberndem Keyboardteppich, episch und voller Atmosphäre) und „Foggy Dew“ (Akustiknummer mit klarem Gesang) rahmen dann den Titelsong ein, der akustisch beginnt und in In Flames-mäßige Gefilde driftet (na ja, der Gesang ist hier schon noch ein wenig derber), einmal mehr tragen die schönen Melodic-Leads den Sieg davon; vergessen sollte man hier aber nicht die Tatsache, daß mit der klaren Stimme (teils im Duett mit der Frauenstimme) ein wieder mal schöner Kontrast gesetzt und somit ein Höhepunkt der CD abgerundet wird (die akustische Gitarre vor dem schönen Solo ist aller Ehren wert). Folgen dann noch 7 Bonus-Tracks (die eigentliche CD dauert nämlich nur rund 38 Minuten, gell), die klanglich ein klein wenig schwächer sind, aber ebenso durch Folk-Einflüsse, verschiedene Stimmen und ruhige Parts bestechen („Dragon Tribe“, „Heresy“, geiler Marschrhythmus in der Mitte des Songs, „Sheltering Dreams“, ruhige Nummer mit Frauenstimme, „Warpipes calling me“ besitzt wieder schöne Folkmelodien, „...and a mistral left the mourning valley“, ruhiges Instrumental). Abschließend gibt´s dann mit „Internal Epidemic“ noch einen Song vom 95er „Dawn“-Demo (klanglich ganz okay), dessen Gekeife aber kaum auszuhalten ist. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Hier geht´s ab und an ganz schön zur Sache und die „Hauptstimme“ ist nicht so besonders, dafür gibt´s aber dermaßen viel Abwechslung, gute Ideen und noch bessere Melodien, daß man einen Kauf dieses 65- Minuten-Werks ganz sicher nicht bereuen wird. Mir war´s den 20er allemal wert, zumal auch (am Rande erwähnt) das Digi-Pack mitsamt Booklet sehr schön aufgemacht ist. Äh, hab ich jetzt gerade eine gute Kritik über eine Black Metal-CD geschrieben, die ich mir auch noch selbst gekauft habe? Oh Mann, ich werde noch zum Blackie, wenn das so weitergeht....

Frank
 


VEIL OF MAYA
same

Oh-oh, da hab ich mal wieder was verlegt und kann euch daher nichts über diese italienische Band sagen, außer, daß sie uns von Emanuele Gentile zugeschickt wurde (der auch für die Brasilianer Tropa de Shock verantwortlich ist, Review an anderer Stelle im Heft) und auf Anubis Rec. erscheint. Was soll´s, Metal spielen die Jungs schon mal nicht, sondern tendieren eher in Richtung Prog, wobei das Keyboard gleichberechtigt neben der Gitarre steht und die Jungs immer dann ihre Stärken haben, wenn´s ein langes Gitarrensolo zu hören gibt. Daß hierzu genügend Raum vorhanden ist, dafür sorgt die Tatsache, daß sich bis auf 2 die anderen 6 Songs alle zwischen 5 und 8 Minuten bewegen. Interessant hierbei der Einsatz von Klavier („Sensorial Perception“) oder Spinett (ob echt oder nicht, sei dahingestellt, wohl eher nicht) am Ende von „Silver Wings“ und die Tatsache, daß es massig ruhige, atmosphärische Parts gibt. Der Sänger ist okay, mittelhoch und melodisch, so daß alle, die früher gerne mal Asgard (was waren die genial, „Arkana“ ist ein Hammer in Sachen Prog) gehört haben, hier ihre Freude haben werden. Zur Abwechslung zwischen all den Metal-Scheiben ideal!

Frank
 


MEPHISTOPHELES
Songs of the desolate ones

Noch frisch vom Black Metal-Sampler im Gedächtnis (siehe weiter oben), entdeckte ich dieses Ding hier und hörte logischerweise gleich rein. Leider jedoch konnte die Band zumindest bei mir nicht landen, denn die 6 längeren Songs (plus 1 geiles Intro) arten mir zum einen zu sehr in Raserei aus und zudem nervt das nicht sonderlich originelle Growl-Organ des Sängers spätestens nach dem zweiten Song, ein wenig Abwechslung hätte da nicht geschadet. So bleibt ein „normaler“ Metal-Hörer leider außen vor, schade eigentlich...

Frank

AGENT STEEL
Omega Conspiracy

Wenn ich Bandmitglied wäre, würde ich sicher ständig in der Gegend herumlaufen und nachsehen, ob es meine CD denn auch überall zu kaufen gibt. Und wenn ich dann an Bands wie Dark at Dawn (deren CD ich noch überhaupt nirgends gesehen habe, ganz egal, wo ich nachgesehen habe) oder eben Agent Steel denke, dann bin ich froh, daß ich meinen Lebensunterhalt nicht mit Musik verdienen muß (und das schließt das armselige und verlogene Dasein als ständig schleimende Journalisten-Ratte bei einem der Major-Metal-Mags bzw. deren noch mieseren Ablegern mit ein). Nachdem ich mehrere Wochen lang immer wieder alle möglichen Läden abgeklappert hatte, fand ich die neue Agent Steel dann endlich kurz vor Weihnachten bei WOM und zur Belohung auch noch für völlig unchristliche 35,--DM. Na ja, wenigstens konnte ich mir das Ding zuerst mal anhören (die Reunions sind ja so eine Sache, welche Band hat schon so richtig überzeugen können....) und feststellen, daß ich das Geld investieren konnte. Gesagt, getan und gleich beim ersten Song „Destroy the hush“ gefällt mir das geile Organ des neuen Sängers Bruce Hall: Mittelhoch bis hoch und voller Power und Aggression, ich brauchte eine kleine Ewigkeit, bis ich wußte, an wen mich das neben den sofort erkannten James Rivera-/ sowie Dickinson-Referenzen erinnerte: An Allan Tecchio von Hades, und das sollte euch alle schon hellhörig machen. Gesanglich also alles im Lot, die Songs sind eigentlich auch okay: Eigentlich, weil mir die hardcore-mäßigen Background-Chöre ein wenig auf den Geist gehen und mir das sogenannte „Old School“-Speed Metal-Element zu wenig vertreten ist – dabei wird es gerade dann genial, wenn die Klampfen speedig nebeneinanderher galoppieren und das Schlagzeug vorneweg läuft („Illuminati is machine“, dämlicher Titel, bester Song der Platte, erinnert ein bissel an Steel Prophet). Ansonsten gibt es gute (Power-) Metal-Songs zu hören („Infinity“, „Destroy the hush“ oder „Know your master“), die sich riffmäßig hier und da auch mal an neueren Strömungen bedienen, aber immer im richtigen Moment mit einer schönen Melodie die Trennlinie zu lächerlichen Was-sind-wir-heavy-Combos ziehen, auch wenn die melodischen Doppel-Leads der Vergangenheit leider völlig unter den Tisch gefallen sind. Mit „Bleed forver“ gibt´s sogar eine Ballade, so daß sich „OC“ zwar in die Riege der besseren Reunion-Ausstöße einreiht, ich aber immer noch auf die erste wirklich geniale Reunionscheibe warte.... bis dahin sorgt etwa die Hälfte der CD für Unterhaltung auf einem Tape für die Autoanlage. Man wird eben bescheiden bei den alten Bands, gell.

Frank
 
 

KROKUS
Round 13

Ahnungslos nahmen Guido und ich bei einem gemeinsamen Besuch im Media Markt die CD zum Anhören mit, nur um nach Übergabe des Kopfhörers alsbald mit völlig entgeisterten Gesichtern dazustehen: Es ist schon ein Witz, daß eine Band für ihren völlig lächerlichen Schund auch noch ein Label gefunden hat, wo es so viele gute Nachwuchsbands gibt, die das viel eher verdient hätten. Und das von einem Altmetaller wie mir? Hört einfach mal in dieses völlig unterirdische Werk rein, ich für meinen Teil habe wirklich selten solch peinliche „Songs“ gehört und stelle fest, daß Fernando von Arb (noch aus glorreichen „Metal Rendezvous-/Headhunter“-Zeiten übriggeblieben) eine arme Sau ist, der eine CD am Start hat, bei der man sogar vor Rechtschreibfehlern nicht zurückschreckt – aber wer weiß, vielleicht schreibt man in der Schweiz ja wirklich „Whitchhunt“ und jagt mit Idioten-Riffs Hexen hinterher, die ein „h“ zuviel besitzen.....

Frank
 
 

RAVEN
One for all

Wieviele Platten müssen Raven denn noch aufnehmen, bis sie erkennen, daß ihr Zug nach „All for one“ (und somit seit rund 15 Jahren) abgefahren ist? Klar, so richtig schlecht sind die Songs nicht, aber so schrecklich einfallslos und simpel.... ich weiß, daß das der Stil des Trios ist, aber der war vor 15 Jahren mal witzig und aktuell, heutzutage genügt es doch vollkommen, sich die alten Gassenhauer vom Schlage „All for one“ oder „Mind over metal“ aufzulegen, wenn man Lust drauf hat. Zumal die neuen Songs den der einzigen guten Raven-Platte nicht mal ansatzweise nahekommen. Überflüssiger Hype, auf den all die Pseudo-Journalisten der mit Anzeigen geschmierten Blätter wieder abfahren werden, mein Wort drauf.

Frank
 


BEHIND THE SCENERY
Nocturnal beauty of a dying land

Als recht melodische Todesmetaller (oder doch Schwarze Gesellen? Egal) hatte ich Besprechungen zu dieser Band im Kopf, also gleich reingehört und nach Einsetzen des „Gesangs“ gleich meine mehrere Meter zu Berge stehenden Haare wieder geglättet. Jessas, was für ein Lärm, bei diesem hohlen Gekreische und Getobe des Mannes am Mikro fiel mir gar nix mehr ein und daher habe ich die Stop-Taste des Players betätigt, mich darüber gefreut, daß ich zunächst mal reingehört habe und die CD brav wieder ins Fach gestellt. Darauf dann erstmal zu Guido und der nächsten CD gewechselt, die ihr nachfolgend besprochen findet.

Frank
 


ROYAL HUNT
Fear

Ich wußte zunächst gar nicht, um welche Band es sich hier handelte, denn das Logo auf dem Cover läßt sich nur sehr schwer entziffern, aber als ich´s dann rausgefunden hatte, fiel mir ein, daß ich von den allseits gelobten Melodic-Metallern bis dato noch gar nix gehört hatte, was aufgrund der Tatsache, daß die Jungs schon einige CD´s gemacht haben, eher in die peinliche Kategorie fällt (ich schäme mich). Das holte ich im Verbund mit Guido nach und war angenehm überrascht: Sauber produziert gibt´s hier zwar jede Menge Keyboards, dazu aber auch ausreichend Power von der Gitarristenfraktion, wirklich gelungene Riffs, eine absolut geniale Stimme des neuen Sängers, schöne Refrains und gute Songs, so daß sich Guido das Ding für läppische 23,95 DM gleich mitgenommen hat. Solltet ihr auch tun, wenn ihr mal wieder was in Richtung melodischer Metal hören wollt!

Frank
 


BALANCE OF POWER
Ten more tales...

Also, ich weiß nicht. Mit der allseits hochgelobten Band BOP ist das für mich so eine Sache, denn hier hat sich im Vergleich zum Vorgänger kaum was geändert, so daß mir eigentlich eher Schwächen als Stärken einfallen. Schwache Chöre (DAS sollen geile, AOR-mäßige Chöre sein? Lächerlich...), die nicht mal ansatzweise das Niveau von Göttercombos wie Dokken, Boston oder Dare erreichen, dazu kommt eine immer wieder aufs Neue verblüffende, weil wenig gelungene Produktion, Riffs, die der Rede nicht wert sind und Songs, die links rein- und rechts wieder hinausmarschieren. Da sind auch Royal Hunt, die ich leider erst jetzt kennengelernt habe, um Klassen besser als dieses Ding hier. Vielleicht sollten sich die Jungs mal ein gutes Studio und/oder einen besseren Produzenten besorgen, Wert auf gute Songs und Melodien legen, studiotechnisch mit den Chören ein wenig mehr anstellen und es dann nochmal versuchen. So wird das nix...

Frank