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RIOT
Through the Storm
Riot...Fire down under...knallige Gitarren, geiler Gesang, heftige Songs...ich
höre die neue CD und frage mich, ob es sich hier wirklich um die gleichen,
um DIE Riot handelt...? Ehrlich, es erfordert ziemlichen Mut, so etwas Lächerliches
und Peinliches heutzutage noch auf die Menschheit loszulassen und ebensolchen
Mut zum Risiko, so etwas als Plattenfirma zu finanzieren: Grauenhafte Midtempolangweiler,
noch grausamere Balladen, übelste Riffs, die schon vor 15 Jahren keinen
mehr vom Hocker gehauen hätten, ein 1:1 von MSG geklautes Instrumental,
das keiner mehr braucht und eine völlig zahnlose Coverversion vom UFO-Klassiker
„Only you can rock me“ haben dazu geführt, daß sich Adi und ich
nur völlig entgeistert angeschaut und mit den Köpfen geschüttelt
haben, als wir uns die CD gemeinsam angehört haben. Er wollte sie schon
rausnehmen, aber ich meinte, er hätte den zehnten und letzten Song vergessen,
das könnte ja als Rauswefer vielleicht doch noch was Schnelles und Gutes
sein?! Was folgte, war ein akustisches Intrumentalcover vom Beatles-Song
„Here comes the sun“. Au Backe...“Through the storm“? Eher „Through the laues
Lüftchen“ und so schlecht, daß es einem den Atem verschlägt
und man nur inständig hoffen kann, daß solche Bands endlich aufhören,
uns mit ihrer überflüssigen Existenz zu belästigen.
Frank
STORMWITCH
Dance with the Witches
Wie, die gibt´s auch noch? Na ja, wahrscheinlich eher wieder,
gell?! Nun ja, nach schönem Intro folgt ein pseudo-bluesiges oder was
auch immer-Stück, welches so langweilig und von seiner Gitarrenarbeit
so dermaßen schlecht ist, daß einem gleich zu Beginn schon nichts
mehr einfällt. Was soll das sein??? Zum Glück wird´s danach
besser, aber auch nur ein wenig, denn die gebotenen Hammerfall-für-Arme-Songs
lassen jegliche Power vermissen und sind zwar nicht schlecht, aber ganz sicher
auch keine 16,--€ wert, die ihr dafür hinblättern müßt.
Daran ändern auch die einen oder anderen folkigen Melodien nichts (wie
in Song Nr. 5, sorry, mir liegen keine Songtitel vor, bzw. die sind auf einem
CD-ROM-Teil, aber da ich die Scheibe gerade nicht habe, kann ich nicht nachsehen...),
die zwar nett anzuhören, aber euch eher belanglos sind. Schade eigentlich,
denn ein bissel Power hätte mir schon erwartet, so ist´s nur eine
weitere überflüssige Scheibe einer einstmals guten Band geworden,
die keiner braucht.
Frank
WARLORD
Rise from the Ashes
Es gibt Bands, die fabrizieren Klangfarben, die nur ihnen gelingen
und anhand derer man sie unter tausenden heraushören kann. Warlord waren
so eine Band, die Klassiker vom Schlage „Deliver us from evil“, „Aliens“
oder „Mrs. Victoria“ (um nur einige wenige zu nennen) haben auf ewig ihren
Platz im metallischen Olymp inne. Jetzt hat sich Bill Tsamis wieder mit Thunderchild
Mark Zonder zusammengetan (Fates Warning sind eh mausetot, da hat er wohl
wieder ein bissel Zeit gehabt, gell) und zusammen mit Hammerfall-Engelchen
Joacim Cans machen sie jetzt wieder einen auf Warlord. Und wahrlich, es gibt
Momente, da erklingen sie, die ewigen Melodien, diese unerreichte Mischung
aus Eingängigkeit und Melancholie, so wie beim Opener „Battle of the
living dead“ oder beim Höhepunkt „Winds of Thor“ – so eine Gitarre spielt
nur einer, solche Sounds und Melodien gibt es nur bei Warlord. Cans gibt
sich alle Mühe, wie seine Vorgänger Damien King I und II zu klingen
und es nicht zu sehr nach Hammerfall klingen zu lassen und macht seine Sache
besser, als ich erwartet hatte. Das Problem ist nur, daß es bei den
beiden genannten Songs bleibt – der Rest (auch aus unbeachteten Lordian Guard-Tagen
zusammengetragenes Altmaterial ist dabei) bleibt blaß und uninspiriert
und reicht nie, nicht in einer Sekunde an das Vermächtnis von Warlord
heran (das Remake von „Lucifer´s Hammer“ hätte auch nicht sein
müssen). Falls ihr die Band nicht kennen solltet, dann solltet ihr,
außer daß ihr eine Kerze anzünden und bereuen solltet, euch
die Best of-CD besorgen, da habt ihr einen schönen Querschnitt über
die wirklichen Warlord-Diamanten und könnt euch das Geld für diesen
überflüssigen Comebackversuch sparen.
Frank
DARK TRANQUILLITY
Damage done
Schaden angerichtet, das haben die Jungs wahrlich mit ihren letzten
Platten. Die waren auf einmal wavig und elektronisch und tot und kalt und
langweilig von Anfang bis Ende; da man damit anscheinend nix verkauft, haben
sie mal richtig nachgedacht und sind zu dem Schluß gekommen, daß
es mit einem groooßen Schritt zurück nicht verkehrt sein könnte.
Und siehe da: Es funktioniert! Die CD ist klasse, düster und atmosphärisch,
dabei immer aggressiv (es gibt keinen klaren Jammerlappengesang mehr, endlich
growlt er wieder wie früher) und teilweise auch richtig speedig. Ein
kleines Meisterwerk, welches mir hundertmal mehr Spaß macht als halbgare
Comebackversuche á la Warlord und euch auf jeden Fall einen Probedurchgang
wert sein sollte!
Frank
AD INFERNA
L’empire des sens
Deutsche, französische, englische und lateinische Songtitel,
aha.... und zum Glück gut gemachter melodischer Black Metal mit jeder
Menge Abwechslung bietet diese CD hier. Gut produziert ist´s auch noch,
auch wenn das Keyboard manchmal ein bissel dünn daherkommt und Parallelen
zu Dimmu Borgir zur „Darkness...“- Phase unüberhorbar sind. Uns hat´s
nicht gestört und so bekommen Ad Inferna eine Kaufempfehlung und einen
Hochdaumen (oder war das woanders...?), denn das hier ist hundertmal besser,
kraftvoller und sympathischer als die drei ersten oben besprochenen Scheiben!
Frank
DEEP INSIDE MYSELF
At a late hour
Ärgerlich... sehr ärgerlich...! Da hat man eine CD, die
geschickt zwischen derberen Sounds und solchen mit Gothic-Stoßrichtung
hin-und herpendelt, wirklich abwechslungsreich ist, schöne Stimmungen
schafft und mit den Growls diese düstere Richtung noch unterstreicht
und dann kommt dieser nicht anders als grausam zu bezeichnende nasal-schräge
Klargesang, der (ich weiß es nicht, nehme es aber einfach mal an) nur
von einer deutschen Band stammen kann, wenn ich mir die englische Phrasierung
so anhöre. Mitten in die schönste Atmosphäre kommt dieses
peinliche Organ und macht alles, was man sich zuvor mit gelungenen musikalischen
Mitteln geschaffen hat, mit dem Dampfhammer wieder platt. Wir haben den Gesang
als so störend empfunden (weil er leider auch ständig auftaucht),
daß wir uns die CD nicht mal am Stück geben konnten. Laßt
diesen abartigen klaren „Gesang“ weg und beschränkt euch auf alles andere,
was ihr zu bieten habt, denn das ist erstklassig!
Frank
THUNDERSTONE
Same
So gut wie seit dem Hammerfall-Debut nichts mehr, überragend, Newcomer
des Jahres blablablu.... ich kann es echt nicht mehr hören – geschmiert
vom großen Nuclear Blast mit Farbanzeigen kramen sie mal wieder Superlative
hervor und wenn ich dann mit diesen im Ohr das höre, was sich auf der
CD befindet, könnte ich mich totlachen. Was soll das sein? Ich höre
langweiligen Power Metal, süßlich und mit manchmal lächerlich
quäkender Stimme. Menno, warum legen sie bei mir immer andere CD´s
in die Hülle....?
Frank
ACCEPT
Russian Roulette (Remastered)
CANDLEMASS
Epicus Doomicus Metallicus (Remastered)
Wie man Neuauflagen nicht macht, zeigen diese beiden von mir probegehörten
Scheiben hier (daher auch zusammengefaßt, gell). „RR“ fand ich schon
damals nicht besonders, die Jungs hatten den auf „Metal Heart“ eingeschlagenen
melodischeren Weg weiter fortgesetzt, dabei aber leider vergessen, daß
man auch gute Songs braucht, um erfolgreich zu bleiben. Völlig lieblos
ist die Aufmachung ausgefallen, keine Liner-Notes oder Photos und auch keine
Texte, lediglich zwei Live-Songs wurden angehängt (wenn die nicht von
der Japan-Live-EP „Kaizuko-Ban“ oder so ähnlich kommen, die´s
mal in den 80ern gab...bin aber zu faul, das Vinyl rauszukramen, hihi...)
und das Rückcover mit seinem roten bzw. beigefarbenen Rand sieht so
richtig billig aus. Kostet zwar nur 9,--€, muß aber wirklich nicht
sein. Besser (was die Aufmachung angeht), sieht´s bei Candlemass aus:
Liner-Notes zu jedem Song, dazu die Texte und eine zusätzliche CD machen
Appetit auf die inneren Werte; daß diese bei der eigentlichen CD absolut
auf Klassiker-Ebene liegen, dürfte wohl hoffentlich jedem bekannt sein,
was aber die 88er Live-Songs aus Birmingham bieten, läßt einen
dann doch an seinem Verstand (oder besser Gehör) zweifeln: Stellt euch
vor, ihr kramt uralte Cassetten aus der untersten Schublade und preßt
sie mit all ihren massiven Drop-Outs einfach auf CD – so hören sich
die Songs an. Die Qualität (nicht der Sound!) ist so mies und die Aussetzer
so störend, daß ich es als Frechheit empfinde, so etwas anzubieten
– warum sollte ich, so ich die normale CD bereits habe, 16,--€ für so
etwas hinlegen? Sorry Leute, aber so geht´s net. Wie man Neuauflagen
richtig macht, zeigen die Uriah Heep-Remasters – hier wurden Bonus-Tracks,
Liner-Notes, Kommentare, Zeitungsartikel uvm. in dicke Booklets gepackt und
für günstiges Geld angeboten.
Frank
THEORY IN PRACTICE
Colonizing the Sun
Jesses, was für eine Platte! Verspielt, verschachtelt, kompliziert,
und doch voller Power, wenn man das Ganze mit technischer Death Metal beschreiben
würde, käme man der Sache ziemlich nahe. Zum Glück ist die
CD gut und druckvoll produziert, denn technischem Anspruch bzw. den damit
verbundenen komplizierten Songstrukturen durch eine miese Produktion folgen
zu müssen, ist eine Qual. So macht´s Spaß, wenn massig Breaks
auf derbe Growls treffen und speedige Einschübe immer wieder von sich
selbst überholt bzw. durch gelungene Ideen wieder abgebremst werden
und sich der jeweilige Song wieder neu definiert. Leider nicht ganz einfach
zu bekommen, aber wenn ihr das Teil mal irgendwo sehen solltet, riskiert
mal ein Ohr für diese recht abenteuerliche aber gelungene Mischung.
Frank