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RITUAL CARNAGE
The Birth of Tragedy
Es ist schon genial, welche Ausmaße die “Szene” so angenommen
hat, da werden zu spät geborene Kleinkinder (anders kann ich mir das
Geschreibsel nicht erklären) zu “Reviews” in Verkaufskatalogen herangezogen,
die über eine CD wie “TBOT” schreiben: “Klar kann man “TBOT” natürlich
mit den alten Slayer, Dark Angel oder Testament vergleichen.” (gesehen bei
Nuclear Blast). Dumm, wenn man noch nie „Hell awaits“ oder „Darkness Descends“
gehört, sondern immer nur stauenend die Covers angestarrt hat, denn
auf Genialitäten wie von genannten Bands wartet man hier vergeblich.
Eigentlich fällt das irgendwie höhenlastig produzierte Material
(das Schlagzeug klingt schrecklich, die Gitarren verschwinden fast, wenn
der Gesang einsetzt, was bei den einfallslosen Riffs aber nicht wirklich
stört) nicht sonderlich auf, Thrash eben, wie man ihn in den 80ern zuhauf
gehört hat. Warum man sich die CD dann kaufen sollte? Keine Ahnung.
Ich brauche sie nicht, und Ihr ganz sicher auch nicht.
Frank
SOLEMNITY
Reign in Hell
CAULDRON BORN
…and Rome shall fall
Eigentlich bewundere ich Bands wie diese beiden hier, auch wenn sie
sich nicht sonderlich in dem ähneln, was sie tun. Solemnity spielen
Power Metal, den man schwerlich irgendwo in eine Schublade stecken kann,
Klischees ohne Ende (so muß es sein!), während Cauldron Born die
alte US-Metal-Schule mit hohem Gesang á la John Arch / Bruce Dickinson
befolgen und nicht mehr ganz taufrische Riffs zum besten geben. Und hier
liegt dann die einzige Gemeinsamkeit der beiden Combos, denn es klingt trotz
guten, druckvollen Produktionen einfach altbacken und ich weiß auch
nicht, wer sich sowas heute noch kaufen soll. Klar, die Underground-Spezialisten,
die mit irgendwelchen obskuren Bands vor ihren Kumpels angeben wollen und
die alles haben müssen, werden hier zuschlagen, aber sonst? Ich würde
keine 15,--€ für die beiden Dinger ausgeben, wenn ich mir die alten
Originale viel billiger und auch besser anhören kann, gell. Aber daß
es immer noch Bands gibt, die diesen Weg durchziehen, nötigt mir dennoch
Respekt ab. Auch wenn mir die neue In Flames jetzt grad viel lieber wäre...
Frank
STEEL PROPHET
Unseen
Es ist so eine Sache mit den Jungs um Steve Kachinsky und Sangesgott
Rick Mythiasin – da bringen sie eine geile CD nach der anderen raus (die
immer noch hundertfach besser und einfallsreicher sind als das, was die meisten
anderen Power Metal-Bands so fabrizieren), aber so recht scheint es niemanden
zu interessieren. Mit „Unseen“ haben die Jungs einen melodischeren, aber
nicht gerade eingängigeren Weg gewählt; dies mag sich widersprüchlich
anhören, wenn ihr euch die CD aber anhört, werdet ihr merken, wie
das gemeint ist. Ich persönlich vermisse ein Attribut, welches bei Metal-Bands
traditioneller Art eigentlich immer gegeben sein sollte: Aggressivität!
Die geht den Songs völlig ab, die zu allem Unglück auch keinen
schnellen Brecher mehr bieten, wie man sie sonst bei SP immer gefunden hat.
Hinzu kommt die gewohnt schwachbrüstige (weil dumpfe) Produktion (warum
stellt man den Jungs denn nicht mal einen Produzenten hin, der mal für
ordentlich Druck sorgt, nach so vielen nicht berauschend klingenden Scheiben
muß man das doch mal ändern?!), so daß ich „Unseen“ als
nicht sonderlich gelungen einstufen und von einem Kauf abraten muß,
auch wenn´s mir aufgrund unseres persönlichen Kontakts zu Steve
schwer fällt. Sollte Rick Mythiasin wirklich ausgestiegen sein, kann
ich mir vorstellen, daß dies der Anfang vom Ende sein könnte...
Frank
DEF LEPPARD
X
Was habe ich diese Band geliebt....und tue es immer noch. „Pyromania“
und „Hysteria“ zählen mit einigen Songs der Frühphase („Rock Brigade“,
„Waisted“ und ein paar Sachen von „High´n´Dry) zu absoluten Glanzstücken
meiner Sammlung, aber was danach kam, war einfach nur noch traurig. Okay,
„Euphoria“ schein die Band wieder ein Stück zurück auf den richtigen
Weg zu bringen, aber was „X“ soll, weiß ich nicht. Die Songs sind glatt,
poppig, schmierig wie ein Stück Seife und ein schrecklich mißlungener
Versuch, ins Radio zu kommen, dabei spielen sie so einen Mist garantiert
nirgendwo. Versteht mich nicht falsch, es geht nicht darum, Kritik an ruhigeren
Songs zu üben, sondern darum, daß diese einfach schlecht sind,
die griffigen Refrains vermissen lassen, und Biß haben sie schon gar
keinen, nicht mal ein einziger Verweis auf die erfolgreichen Zeiten, als
man mit fetten Gitarren eingängige Refrains präsentierte, ist vorhanden.
„X“ hat mich sehr traurig gemacht und wird die o.g. Scheiben nur noch heftiger
bei mir rotieren lassen. Where have all the good times gone....?
Frank
PERZONAL WAR
Different but the same
Schon ekelhaft, wie da bei manchen Bands auf Käuferschichten
geschielt wird – mir wäre es total peinlich, wenn ich einen Sticker
auf meiner CD hätte, auf der mit “in the vein of old Metallica” geworben
würde, vorallem wenn dies kaum bedingt zutrifft. Hetfield-Gesang höre
ich beim besten Willen nicht und Riffgewitter á la „Whiplash“ oder
„Creeping Death“ auch nicht. Stattdessen bieten die Jungs eine gutklassige
Mischung aus knallharten, fetten Riffs, mal schnell, mal langsam, mit ansprechendem
Gesang und guter Produktion, die alle Liebhaber traditionellerer Klänge
mal ein Ohr riskieren lassen sollte. Nicht mehr und nicht weniger. Ob das
zum Überleben in der überfüllten „Szene“ reicht? Wäre
ihnen zu wünschen, allein vorstellen kann ich es mir nicht.
Frank
OZZY OSBOURNE
Live at Budokan
Im Zuge der sehr erfolgreichen „The Osbournes“-Serie (die ich genauso
widerlich wie seinerzeit Big Brother finde, aber das nur am Rande...) schiebt
man, gar nicht dumm, gleich noch eine Live-CD hinterher, um auch hier nochmal
ein paar Scheine zu verdienen. Soundmäßig ist das Ganze so dermaßen
fett, daß ich einfach mal behaupte, daß hier rein gar nix live
ist, aber kommt es bei einem Produkt, welches nur auf schnelle Kohle aus
ist, wirklich darauf an? Zudem hört es sich schon geil an, hihi...die
Songauswahl hilft einem, der die Ozzy-Sachen nur bis „Bark at the Moon“ (und
die Scheibe auch nur zum Teil) gut fand, nicht wirklich weiter, da taucht
zu viel neuer Kram auf, den man kaum aushalten kann. Kaum auszuhalten ist
auch das Gedudel von Zakk Wylde, der so viel rumnölen und rumposen kann,
wie er will, und doch nie als sonderlich genialer Gitarrist wie seinerzeit
Randy Rhoads angesehen wird. So kann man wenigstens den einen oder anderen
Klassiker vom Schlage „Mr. Crowley“ (wobei ich die Pause nach dem Intro als
viel zu lange und spannungstötend empfinde) oder „Crazy Train“ nochmal
wirklich fett hören und feststellen, wie mies sich die Sachen neueren
Datums doch daneben ausnehmen. Wenn schon Ozzy live, dann lieber „Live and
Loud“, die war genausowenig ersteres, aber wenigstens zweiteres, und die
Songauswahl war auch hundertmal besser. Na ja, wenn ich mir den guten alten
Ozzy so in Erinnerung rufe, wie er zitternd durch sein Haus stolpert, dann
gönne ich ihm die ganze Kohle, die seine clevere Frau aus ihm rausholt,
hauptsache ich sehe später mal nicht so fertig aus wie er...
Frank
FREEDOM CALL
Eternity
Auf unserer Auswärtsfahrt zurück vom kläglichen 0 :
0 des KSC in Burghausen war´s, als ich die Scheibe bei einem Kumpel
im Wagen hörte und wir es (außer ihm, er schlief seinen Rausch
aus...) kaum aushielten. Happy Metal in Reinkultur, von glücklichen
Kühen (oder wie war das?) für glückliche oder heranwachsende
„Metaller“, die nicht wissen, was Metal wirklich bedeutet und es mit dem
„Genuß“ solcher Scheiben wohl auch nie erfahren werden. Süßlich,
schleimig und voller Kinderliedmelodien, die auch meinem kleinen Patenkind
noch gefallen würden, hat dieses Produkt so viel mit Metal zu tun wie
unser 0 : 0 in Burghausen mit Fußball zu tun hatte....jeder, der das
Spiel gesehen hat, weiß nun, wie mies diese CD ist und allen anderen
sei gesagt, daß sie sich von Werbung und gekauften „Kritiken“ nur nicht
blenden lassen sollten.
Frank
ARAC ATTACK
Film
Was für ein Spaß! Riesenspinnen ganz im Stile von Tarantula
und anderen trashigen Sachen aus grauer Urzeit werden mit modernster Technik
auf eine Kleinstadt losgelassen und fressen alles, was ihnen in den Weg kommt.
Augenzwinkernd und mit viel Spaß wird das alles erzählt (Spinne
bekommt von davonbrausender Enduro Staub ins Gesicht und hustet, hihi...),
so daß man eineinhalb vergnügte, schleimige und witzige Stunden
erlebt. Einfach nur am Eingang den Verstand abgeben und Spaß haben.
Aber vergeßt nicht, ihn nach dem Ende wieder mitzunehmen, sonst endet
ihr so wie Guido, hihi....
Frank