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BATHORY
Nordland 1
Schön sieht´s aus, das Digipak, aber leider nur von außen…
die inneren Werte sind, na ja, schon recht langweilig. Zum einen ähneln
sich die zumeist recht langen Songs ziemlich stark, des Meisters „Gesang“
ist eintönig und langweilig und die Gitarren kommen dermaßen matschig,
daß man durch den Soundbrei kaum mehr durchsteigt, besonders wenn´s
mal schneller wird (da bricht dann das totale soundtechnische Chaos aus).
Ein netter Versuch, an „Hammerheart“ anzuknüpfen (welches ich schon
damals nicht sooo sensationell fand wie alle taten, den matschigen Sound
gab´s auch damals schon, gell), aber leider nicht sonderlich gelungen.
Frank
MANOWAR
The Dawn of Battle
Jesses, was für ein Brett! Der Titelsong dieser 3-Track-Maxi ist wirklich
grandios und hätte unbedingt auf der letzten Platte stehen müssen:
Fetter Sound, schnell und majestätisch, mit klasse Gesang und einem
Refrain, der die berühmte Gänsehaut beschert, klasse! Sie können´s
halt doch noch, gell. „I Believe“ ist nicht so kitschig, wie der Titel befürchten
läßt und auch um einiges besser als so mancher Füller auf
der letzten CD; „A call to arms“ hätten wir dann noch, welches genau
von jener stammt und mich einmal mehr vergebens auf einen gescheiten Refrain
warten läßt. Damit nicht genug, gibt´s auf der Rückseite
der CD noch einiges DVD-Bonusmaterial zu sehen, über welches ich allerdings
leider nicht urteilen kann, da ich mir die Scheibe im Laden angehört
habe. Für 6,49 € scheint aber genügend Gegenwert für Euer
Geld vorhanden zu sein, zumal der geniale Titelsong alleine schon sechseinhalb
Minuten aufweist, die jeden Euro wert sind. Reinhören!
Frank
LUCA TURILLI
Prophet of the last Eclipse
Wie schon bei der Maxi, so verstehe ich auch bei der kompletten CD nicht,
weshalb der Rhapsody-Gitarrero unbedingt eine Solo-Platte machen mußte
– hier gibt es kaum Unterschiede zu seiner Stammband, es regiert bombastischer
(vielleicht nicht ganz so orchestraler) Happy Metal, den ich mir lieber von
Rhapsody anhöre. Daran ändert auch die schöne Aufmachung nichts.
Frank
ANVIL
Still going strong
Eigentlich hatte ich gar keine Lust, mir nach den miesen Vorstellungen von
Lips & Co. überhaupt noch was von Anvil anzuhören, aber dann
hab ich´s zum Glück doch getan und eine kleine Überraschung
erlebt: Hier finden sich doch tatsächlich fett produzierte Killer-Riffs
in ansehnlichem Maße, ein von Heep´s „Gypsy“ ganz frech geklautes
Stück (für sowas gehört man fast schon verklagt) und ein Song
mit nem Drum-Solo (!), welches bei einem Klassemann wie Rob Reiner aber total
kurzweilig daherkommt. Auch wenn sich der eine oder andere Lückenfüller
eingeschlichen hat, eine der positiven Überraschungen der letzten Zeit.
Frank
OPETH
Deliverance
Mist, ich hatte mich echt auf die Platte gefreut, aber als ich sie mir dann
in aller Ruhe angehört habe, gefiel sie mir nicht. Das graue, depressive,
eintönige Coverartwork wird hier auch musikalisch umgesetzt, die Songs
kommen abweisend und derb und die einmaligen akustischen Ausflüge mit
Pink Floyd-artigen Gesängen wirken aufgesetzt und nicht mehr so grandios
in das Material involviert wie das beim fantastischen Vorgänger „Blackwater
Park“ der Fall gewesen ist. Die Band plant mittlerweile, ein reines Akustik-Album
zu veröffentlichen – hätten sie lieber die verstörende, kalte
und irgendwie abweisend-böse Atmosphäre mit den besten Momenten
jenes Albums gepaart, anstatt zweigleisig zu fahren, dann hätten wir
mit „D“ sicherlich einen tollen Nachfolger zu „BWP“ gehabt. So bleibt ein
grauer derber Brocken, der runterzieht und mit dem ich nichts anfangen kann.
Schade.
Frank
SAXON
Heavy Metal Thunder
Als einer derjenigen, der sich die Erstauflage von “Killing Ground” gekauft
hat, weil er die 8 neu eingespielten Klassiker genießen wollte, bin
ich jetzt aufgeschmissen: „HMT“ nur wegen 5 neuer Versionen kaufen, die nicht
auf der erwähnten Erstauflage standen? Und sich zudem wie „Power and
the Glory“ seltsam kraftlos bzw. wie „747“ viel zu schwachbrüstig anhören?
Oder wegen 5 Live-Songs, deren Sound so miserabel ist, daß man so etwas
gar nicht erst auf die Fans loslassen sollte? Bei aller Liebe, aber das Geld
spare ich mir lieber.
Frank
SPIRITUAL BEGGARS
On Fire
Na ja, On Fire sind die Songs hier nicht gerade… wo beim Vorgänger noch
alles wegblasender Sound im Stile der guten alten 70er geboten wurde, finde
ich hier nur Langeweile, Belanglosigkeiten und Nichtssagendes. Und der Sound
bläst auch nimmer. Und mein Geld behalte ich auch.
Frank
JUDAS PRIEST
British Steel - DVD
Hier haben wir eine weitere CD aus der Classic Albums-Reihe, die für
den Metaller neben der “Number of the Beast” interessant ist. Im Gegensatz
zu genannter Silberscheibe hat man neben allerlei Wissenswertem zum Klassiker
„British Steel“, neben den Interviews, Konzertausschnitten und Clip-Features
aber letztgenannte auch in voller Länge angehängt, sprich man bekommt
„Breaking the law“ und „Living after Midnight“ komplett und genießt
„Grinder“ vom Rock in Rio-Festival ´91. Besonders erstgenannter Clip,
dessen Banküberfall-Sequenzen man schon auf dem Metalworks-Video genießen
konnte (warum gibt’s das nicht auf DVD?), läßt einen ob der Frisuren
und dem naiven Charme breit grinsend vor dem Fernseher sitzen und der guten
alten Zeit gedenken. Ich find´s gelungen und für alle, die einen
Einblick in die Hintergründe der Enstehung dieses großartigen
Albums (eines derjenigen, die ich neben Heaven and Hell auf eine einsame
Insel mitnehmen würde...) haben wollen, die knapp 20,--€ wert!
Frank
WOODSTOCK
DVD
Also, diese Hippies hatten sie echt nicht mehr alle....wenn ich mir das weltfremde
Gelaber mancher Leute auf dieser DVD so anhöre, dann bin ich wirklich
froh, daß ich zu jener Zeit erst 4 Jahre alt gewesen bin und diese
Jammerlappen nicht mitbekommen habe. Sommer der Liebe, Blumenkinder, alles
klar...nicht, daß hier ein falscher Eindruck entsteht, mir ist sehr
wohl bewußt, daß dieses Festival quasi der Höhepunkt jener
Bewegung gewesen ist, zugleich provozierten all die abgehobenen Schöngeister
aber glücklicherweise auch Fans, die mit all dem laschen Getue nichts
anzufangen wußten und Bands wie Led Zeppelin unterstützten und
wenig später zu Superstars machten, während sich noch mehr als
die bei Woodstock anwesenden 500.000 Leute später auf dem Isle of White-Festival
erbitterte Auseinandersetzungen mit den auftretenden Musikern und mit sich
selbst lieferten und damit den Abgesang auf die Hippie-Zeit lieferten. Nichtsdestotrotz
ist dieser Director´s Cut mit dreieinhalb Stunden aber ein Stück
Musikgeschichte, ein Ausdruck einer Generation (auch wenn ich froh bin, nicht
dazugehört zu haben und mich in den 80ern bei feinstem Metal austoben
zu können) und nicht zuletzt auch ein Zeugnis für die teils erstklassige
Musik, die da gemacht wurde. Über Hendrix oder Crosby, Stills, Nash
(Young war auch dabei, aber der weigerte sich, gefilmt zu werden) noch Worte
zu verlieren, wäre eine Schande, also nix wie rein in diese gewaltige
Zeitmaschine, die zwar keine Extras bietet, dafür aber einen interessanten
Einblick in die graue Vorzeit liefert und mit rund 15,--€ auch nicht teuer
ist.
Frank