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GOD DETHRONED
Into the Lungs of Hell

Noch frisch gestreßt von einem weiteren “True”-Metal-Hörerlebnis im Media Markt (Reviews siehe letztes Update) öffnete ich wenige Tage später das Postfach und hielt diese CD hier in Händen. Und soll ich euch was sagen? Ich habe vom ersten Ton an durchgeatmet, war richtiggehend entspannt, endlich mal wieder was zu hören, was dem Begriff Metal auch entspricht, was Power und Aggressivität besitzt und einfach voll nach vorne losgeht, ohne Rücksicht darauf, ob man nun gerade im Trend liegt oder viele Platten verkaufen kann. Bislang kannte ich noch nichts von GD, hatte immer nur davon gelesen, jetzt aber kann ich mit Genugtuung feststellen, daß die Riffs vom Feinsten sind und durch den fetten Sound sehr gut zur Geltung kommen („The Warcult“ z.B. besitzt mehr schnelle und absolut geile Riffs als es überbewertete Pfeifen wie Stratovarius oder Kamelot je auf einer gesamten CD zustandebringen). Die Band variiert geschickt das Tempo, von Highspeed-Attacken (zum Glück eher selten) über „normalen“ Speed-Rhythmus bis hin zu schweren Stampfern gibt es das komplette Programm, zumeist auch innerhalb eines einzelnen Songs („The Tombstone“, nur genial!); die Riffs erinnern ein ums andere Mal an eine Zeit, in welcher man im Fach Metal auch wirklich Metalscheiben finden konnte und auch gesanglich bewegt sich die Truppe auf angenehmem Niveau (Growls der Marke In Flames/Bodom/Dark Tranquillity), so daß im Verbund mit Songs wie „Soulsweeper“ (Slayer wären heutzutage froh um solche Riffs), „Slaughtering of the Faithful“ oder dem abschließenden Hammer „Gods of Terror“ all diejenigen auf ihre Kosten kommen, die den süßlich-kitschigen Pseudo-Bombast-Metal genauso satt haben wie wir. Daß die Spielzeit mit knapp über 37 Minuten nicht sonderlich üppig ausgefallen ist, bleibt als einziger Kritikpunkt übrig – mir persönlich sind allerdings 37 Minuten voller Power und Aggression lieber, als 60 Minuten lang aufgeblasenen Happy Metal-Epic-Kitsch ertragen zu müssen....

Frank


DREAM EVIL
Evilized

Guter Sound, gute Produktion, guter Sänger, eingängige Melodien. Eigentlich alles im Lot bei dieser allseits gepriesenen Formation, die schon mit ihrem Debut aufhorchen ließ. Schade nur, daß all diese Riffs und Melodien sowie die Stimme schon von Hammerfall bekannt sind und von diesen bekanntlich schon seit Jahren gespielt werden. Genau hier liegt das Problem – machen sie mal keinen Kindermetal, fahren sie alle auf der Hammerfall-Schiene, und auch wenn Dream Evil nicht ganz so „überzuckert“ und glattgebügelt daherkommen, sind sie eben einfach ein paar Jahre zu spät dran, zu Zeiten des Hammerfall-Debuts wäre dies Ding hier eingeschlagen wie eine Bombe, so bleibt mir nur ein recht gleichgültiges Schulterzucken und der Verweis, daß alle, die von den Marktführern um Joacim Cans nicht genug bekommen können, hier bedenkenlos zuschlagen können. Ich für meinen Teil lege bei Bedarf dann doch lieber das Original bzw. deren Debut auf....

Frank


SHADOWS FALL
The Art of Balance

Einen recht witzigen Bastard aus allen möglichen Stilen haben wir hier, Shadows Fall vermengen Elemente aus Hardcore, Death Metal, Linkin Park-mäßigen Melodien (also die bessere Hälfte jener Burschen, die mit ihrem Gerappe sicher nicht nur mir auf die Nerven gehen) sowie Maiden-artigen Leads zu einem Ganzen und vergessen auch balladeskere bzw. epischere Töne nicht. Was mich bei den Songs stört, steht einmal mehr hinterm Mikro: Zuviel hardcore-mäßiges Gebrüll macht die teils interessanten Lieder kaputt und nervt schon nach den ersten Songs; klar, auch Growls sowie klaren Gesang gibt´s zu hören, dies jedoch eher selten, das pseudo-aggressive Gebrüll steht im Vordergrund und kann auch durch einige wirklich tolle Passagen nicht wettgemacht werden, zumal auch die Gitarren (so sie nicht in schönen Doppel-Lead-Gefilden verweilen) recht tief gestimmt wurden; im übrigen kann ich nur schwerlich irgendwelche Bay-Area-Riffs erkennen, vielleicht sollten sich die damit um sich werfenden Herren ja mal wieder die eine oder andere Platte aus jender goldenen Thrash-Zeit anhören?! Nicht schlecht, aber aufgrund des Gebrülls nervig und daher nichts für mich.

Frank


SINNER
There will be Execution

Ganz im Stile der (erfolgreicheren..) Hauptband von Bandboß Mat Sinner kommt die neue Sinner daher – Power ohne Ende, Songs, die vor Kraft kaum laufen können und Riffs, die einem so richtig schön fett zeigen, daß man auch noch „normalen“ Metal ohne Zuckerguß machen kann. „A higher form of violence“, der Titelsong oder das famose „Requiem for a sinner“ kommen heavy in des Wortes wahrster Bedeutung daher, einzig die zweistimmig gesungenen Passagen verhunzen so manchen nachfolgenden Song, weil sich diese irgendwie schräg und schmierig anhören, zudem verliert die Band an Qualität, wenn sie das Tempo rausnimmt und schwere Stampfer produzieren will. Mir hat der Probedurchgang aber dennoch Spaß gemacht, weil es diese Art Heavy Metal heutzutage viel zu selten gibt, auch wenn ich mir die Investition der 15,99 € trotz 3-Track-Zugabe-CD verkniffen habe.

Frank


MASTERPLAN
Same

Nach den jämmerlichen Kamelot stehen die nächsten Presse-Überflieger am Start. Und viel besser sind sie auch nicht – zwar verfügt die Band über einen guten Sänger (so ne Art rauhere Tony Martin-Ausgabe), so mancher Refrain ist gut gelungen, aber die Songs... ist das langweilig...! Schräge Riffs und süßliche Keyboards vermitteln nichts, aber auch gar nichts, was mit Metal zu tun hat, sondern plätschern einfach so durch den Kopfhörer und verschwinden auch sofort wieder aus der Erinnerung. Aber wenn man die massiv geschalteten Anzeigen überall sieht, weiß man ja, was die Stunde geschlagen hat – „Könntet ihr nicht was Gutes über die neue Masterplan schreiben? Wir machen eine Vierfarbseite bei euch und bringen auch noch ein Zitat eurer Kritik mit rein!“ Das ist so alt wie die Sterne am Himmel und von uns selbst miterlebt – nur daß wir mit diesem Dreck schon vor 15 Jahren aufgehört haben, während das Lügenpack der Major-Mags stets brav weiter mitmacht und kassiert. Fuck you!!!

Frank


MANTICORA
Hyperion

Bei Adi gehört und ins Herz geschlossen – sind das Riffs... pfeilschnell, knallhart und in jeder Sekunde mit mehr Ideen, Überraschungen und Kraft als bei all den hochgelobten Pfeifen vom Schlage Masterplan, Kamelot oder Stratovarius (die sind schon beinahe ein Überbegriff für Schrott). Sollte ich eine Schublade aufziehen müssen, würde ich die Riffs mit melodischen und dennoch überaus harten (alten!) Metallica vergleichen, der Sound ist fett und druckvoll, einzig beim Gesang habe ich ein klein wenig meine Schwierigkeiten, denn der ist kaum einzuordnen und nicht einfach anzuhören. Unterm Strich bleibt aber dennoch eine Klassescheibe, die euch unbedingt einen Probedurchlauf wert sein muß!!!

Frank


DRAGONFORCE
Valley of the Damned

Merke: Happy Metal wird auch nicht besser oder erträglicher, wenn man ihn mit fünffacher Geschwindigkeit und dauerndem Double-Bass-Geboller runterbrettert. Die Kindermelodien und der Kastratengesang bleiben nämlich...

Frank


OUT OF ORDER
Back in Hell

Diese CD hier hat mich ziemlich wütend gemacht. Wieviele völlig unnütze und überflüssige Combos sind im Besitz eines Plattenvertrags und nerven beinahe wöchentlich mit ihren ebenso nichtsnutzigen Veröffentlichungen, für die dann auch noch ordentlich die Werbetrommel in den einschlägigen Magazinen gerührt wird, während Bands wie Out of Order alles selbst machen müssen...Die Jungs haben die Vorlage des gelungenen Debuts „Powered by Aggression“ verwandelt und hauen einem ihren Speed-/Thrash-/Power Metal mit einer Spielfreude um die Ohren, daß es eine Freude ist. Gleich der Opener „Feel my hate“ springt einem mitten ins Gesicht und auch die anderen Songs (insgesamt 11 plus Intro) begeistern mit wirklich durchdachten Arrangements und Power ohne Ende. Hinzu kommt die gute Produktion sowie der abwechslungsreiche Gesang, der zwischen Hetfield-artigen Passagen und klarer Singstimme wechselt, auch mal höchste Höhen erreicht oder böse growlt sowie Riffs, die einfach Spaß machen (stellvertretend seien der absolute Höhepunkt „I saw the Death“ genannt, ein grandioses Riffmonster mit Reminiszenzen an Slayer und Infernal Majesty). Das Tempo wird überwiegend hoch gehalten und gelungene Breaks sorgen für die nötige Spannung, was im Verbund mit der variablen Stimme dafür sorgt, daß man die Band nur schwerlich mit einer anderen vergleichen kann. Wenn ihr wissen wollt, wie sich Metal aus deutschen Landen fernab von allen Kastraten und lächerlichen Heldenchören anhört, ihr thrashigeren Klängen nicht abgeneigt seid und auf abwechslungsreichen Gesang und feine Riffs steht (und das tun wir doch alle, oder?) dann solltet ihr die auch noch sehr schön aufgemachte CD euer Eigen nennen. Kontakt: Thorsten Braun, Schickhardtstr. 15, 74076 Heilbronn, brauni4@gmx.net, www.out-of-order.de. Eines gilt es allerdings noch zu klären: Nachdem wir die Jungs bei der Kritik zur ersten CD irrtümlich als Schwaben bezeichnet und sie sich vehement dagegen gewehrt hatten (was ich sehr gut verstehen kann, eine schlimmere Beleidigung gibt es ja auch nicht...), kommt das Päckchen nun aus Heilbronn, was ja bekanntlich nicht gerade im Badischen zu finden ist. Andererseits wurde auf einer mitgeschickten Kritik zu „BIH“, die die Jungs ebenfalls als Schwaben tituliert, ein dicker „Wir sind keine Schwaben!!!“-Vermerk angebracht. Da blick noch einer durch... Wie auch immer, egal welcher Volksgruppe sie nun angehören, sie machen klasse Musik und bekommen nun hoffentlich auch labelseitig die Aufmerksamkeit, die sie sich mit einem Geschoß wie „BIH“ verdient haben!

Frank


ARENA
Contagion

Es gibt CD´s, da fällt einem einfach nicht viel ein. Oder nur Bruchstücke wie „nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes“ oder „gesichtsloser Prog-Rock mit hie und da auftauchenden The Edge-Gitarrentönen“. Über diesen Gedankenfragmenten thront dann noch die Frage, wer sich so etwas kaufen soll und schon hätten wir einen weiteren in einer schier endlosen Reihe von Fällen, den ihr getrost vergessen könnt...

Frank


BLOODBATH
Resurrection through Carnage

Herrlich…hier haben wir schon wieder eine Combo (oder sollte man Projekt sagen, wenn man sieht, daß die einzelnen Mitglieder von allen möglichen Bands stammen?), die es mit Death Metal aus der untersten Qualitätsschublade versucht. Die Gitarren sind dermaßen heruntergestimmt, daß man meint, man würde schlecht eingestellte Bohrmaschinen hören und das stumpfsinnige Geröchel Marke „Möööööönnnnnsch, sind wir bööööööseeeee“ erinnern fatal an eine Zeit Anfang der 90er, in der dieser Dreck Konjunktur hatte und uns zu schärfster Wortwahl animierte. Heute bleibt es zum Glück Futter für ein paar wenige Stumpfsinnige, deren IQ sich dem der Musik anpaßt.

Frank


A TRIBUTE TO THE FOUR HORSEMEN
Sampler

Sicher der 493. Sampler von Nuclear Blast, aber wenn sich diese Dinger nicht rechnen würden, würde es auch nicht so viele geben, gell. Was sollte das Wichtigste sein, wenn ich eine Band wie Metallica covere? Richtig, ein fetter Gitarrensound, so wie es Hetfield und Co. in ihrer großen Zeit bis einschließlich „Master of Puppets“ vorgemacht haben. Primal Fear erfüllen das, aber der Gesang paßt nicht zu „Seek and destroy“, Destruction haben „Whiplash“ gut hinbekommen, ansonsten habe ich so meine Probleme...Anthrax schaffen es doch tatsächlich, mit 20 Jahre modernerem Studio-Equipment einen völlig lächerlichen Gitarrensound hinzumurksen, den jede Kellercombo besser hinbekommt, Therion´s „Fight fire with Fire“ geht links rein und rechts wieder raus, Crematory waren schon immer peinlich, daran ändert auch „One“ nichts, das Violinengeschrammel von Apocalyptica kann ich nicht mehr hören, Sonata Arctica haben bei „Fade to Black“ den wunderschönen Gitarrenteil mit einem der feinsten Riffs ever einfach weggelassen (!), Dark Tranquillity können aus einer miesen Vorlage („My friend of misery“) auch nix Göttliches mehr machen (von denen hätte ich mal gerne „Battery“ oder „Creeping Death“ gehört...) und Combos wie Die Krupps (die mit ihrem Elektro-Dreck „Battery“ versauen) oder Primus sind und waren schon immer so dermaßen mies, daß man sie des Planeten verweisen müßte. Bleiben am Ende noch Rage mit ihrer „Live“-Version von „Motorbreath“ und der beruhigenden Feststellung, daß es diese Pfeifen in hundert Jahren nicht ins Wembley-oder in irgendein anderes Stadion schaffen werden, wie das mit viel Hall dazugedonnerte Publikum wohl glauben machen soll. „Na, habt ihr´s erkannt?“, fragt dieser unsägliche Peavey Wagner dann am Ende auch noch. Neeeeeeee......

Frank


DARK TRANQUILLITY
Damage done
ENSIFERUM
same

Habe ich schon gesagt, wie herausragend genial wir diese CD´s finden? Und daß ihr euch schämen solltet, so ihr sie noch nicht besitzt? DAS ist Metal, düster/kraftvoll die einen (DT) und originell/eigenständig die anderen (E), völlig losgelöst von all dem Mist, den man beinahe täglich vorgesetzt bekommt. Und so euch diese beiden Göttergaben bislang durch die Lappen gegangen sind, oder ihr sie aufgrund der VÖ-Schwemme irgendwie vergessen haben solltet (......), dann solltet ihr jetzt endlich Nägel mit Köpfen machen, zuschlagen und dem Metal-Gott danken, daß es noch solche CD´s gibt! Sorgt dafür, daß uns gerade solch fantastische Newcomer wie Ensiferum (neue Scheibe angeblich im Juni) erhalten bleiben!

Frank