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CALLENISH CIRCLE
My Passion // Your Pain

Göttlich. Bereits der Vorgänger gefiel mir außerordentlich gut und nach eingehender Prüfung des neuen (am 05.05. erscheinenden) Werkes kann ich auch „MP//YP“ eine erstklassige Leistung attestieren. Nach wie vor regiert melodischer Death Metal mit In Flames-/Bodom-mäßigen Growls; die Riffs sind meiner Meinung nach eine Spur melodischer geworden und erinnern so manches Mal an Maiden, Priest oder Accept (natürlich um ein Vielfaches schneller gespielt, nur damit keine Mißverständnisse aufkommen). Man hat sich aber auch Mühe gegeben, die Songs nicht einfallslos klingen zu lassen, dementsprechend ist für Abwechslung gesorgt („Dwelling in Disdain“ z. B., nach kurzem elektronischen Beginn folgt ein paar Sekunden Blast-Chaos, danach ein tödlich-melodisches Riff, in der Mitte des Songs wird´s dann mit dem Solo langsamer und beinahe balladesk, absolut genial). Die Riffs von „Soul Messiah“, „Forsaken“ oder „Conflicts“ sind einfach, schnell, eingängig und heavy zugleich, das erwähnte „Forsaken“ steht mit seinem melodischen Solo Malmsteen in nichts nach und pendelt geschickt zwischen Tempo (die melodischen Leads erinnern einmal mehr an Maiden) und Stampfer hin und her. Mit dem über 7-minütigen „What could have been“ hat die Band gar eine Dampfwalze par excellance geschaffen, deren schwere Bewegungen immer mal wieder balladesk und von schönen Soli unterbrochen werden. Aber keine Angst, danach wird´s wieder schneller, das nachfolgende „This truculent path“ zeigt gleich wieder, wo´s langgeht und besticht wie der Rest der Platte durch einen fetten und glasklaren Sound, der die Riffs dahin stellt, wo sie hingehören: Nach vorne! „Misled“ zeigt in über 5 Minuten dann einmal mehr den Ideenreichtum der Platte, denn aus einem speedigen Melodic Death Brecher in bester In Flames-Manier wird ein mit schönen ruhigen Doppel-Leads ausgeleitetes Glanzstück. Die abschließenden 3 Songs „My Passion//“, „Conflicts“ und „//Your Pain“ sind als nahtlos ineinander übergehende Trilogie angelegt, wobei „Conflicts“ als ruhiges kurzes Zwischenstück dient, bevor es härtemäßig wieder in bekannte Gefilde geht. Ihr seht schon, ich fahre total auf die CD ab, die mir viel Spaß macht und ein gerne gesehener Dauergast in meiner Autoanlage ist. Ab dem 05.05. sollte sie das auch bei euch sein!

Frank


NASTY SAVAGE
Wage of Mayhem

Ist das genial… hier haben wir ein paar alte Helden, die es ganz im Gegensatz zu Abzockern wie Candlemass (die den Markt mit halbgaren Live-CD´s und DVD´s überziehen, anstatt zunächst mal ihre Daseinsberechtigung via neuer Songs unter Beweis zu stellen) oder anderen aus der guten alten Zeit, die schon Krach bekommen, bevor es wieder richtig losgeht, doch tatsächlich geschafft haben, ganze 2 (!) neue Songs aufzunehmen (wenn ihr wüßtet, wie dumm ihr naiven Verlierer alle seid... Metal Church, Agent Steel, Crimson Glory, Leatherwolf, was haben eure teils halbgaren „Reunions“ denn gebracht? Keiner hat sie gebraucht, keiner!). Genug gemeckert, nach all den Erfahrungen mit o. g. Pfeifen muß man ja wirklich froh sein, daß es wenigstens DAZU gereicht hat, zumal das neue Material kein bißchen mit dem liebgewonnen Stil der Band bricht. Es ist einfach herrlich, diesen schrägen, abgefahrenen, aggressiven und verspielten Thrash zu hören, dazu Nasty Ronnie´s tiefe, brüllende, dann wieder King Diamond-artige Höhen erreichende Stimme, grandios! Hinzu kommen die Songs des legendären „Wage of Mayhem“-Demos in soundtechnisch aufgepäppelter Version (und dadurch absolut hörenswert) und fertig sind 25 Minuten feinster Thrash Metal, die mich sehnsüchtig auf ein komplettes Album der Jungs warten lassen. Erfolg werden sie mit ihrem wenig eingängigen Material genausowenig haben wie damals, eingeschworene Fans sollte es aber genug geben, um die Band am Leben zu erhalten, oder?

Frank


ANTHRAX
We´ve come for you all

Also, mich werdet ihr mit diesem langweiligen Mist ganz sicher nicht bekommen…

Frank


CRADLE OF FILTH
Damnation and a day

Black Metaller bei Sony, ich höre die Hardcore-Schwarzmetaller schon wieder Tod und Deibel schreien und die Band verfluchen. Wenn das, was hier knapp 80 Minuten lang über einen hereinbricht, allerdings kommerziell sein soll, lache ich mich kaputt. Was wir haben, ist allerfeinste Musik, derb, schnell, aggressiv, erschreckend, melodisch, bombastisch, Sänger Dani kreischt, tobt, brüllt, flüstert und singt sich durch die einzelnen Kapitel (teilweise alle vorhandenen Stimmlagen innerhalb eines Satzes verwendend...), daß es eine Pracht ist und die Produktion ist fett, druckvoll und dennoch ultraheavy und rauh. Durch Hinzunahme eines klassischen Orchesters und Chors werden einzelne Passagen bzw. grandios knallende Zwischenspiele himmelwärts (uups, Richtung Hölle natürlich, hihi...) geschickt, daß die Wände wackeln und zwischendurch findet man doch tatsächlich jede Menge Riffs, die sich dem Thrash-Fundus der 80er bedienen. Hier regiert die Dunkelheit in ihrer allerschönsten und abartigsten Form, von ultrabrutalem Geknüppel bis hin zu monumantalen Chören und klassischen Momenten und läßt all die jämmerlichen Gestalten der sogenannten „Epic“-Fraktion meilenweit hinter sich. Absolute Pflicht für jeden, dem all diese laschen Truppen mit ihren süßlichen Schwuchtel-Chören und Billig-Keyboards genauso auf die Nerven gehen wie uns.

Frank


RAWHEAD REXX
Diary in Black

Das nach einem kurzen Intro losknallende “Return of the Dragon” ist ja schon ein Knaller vor dem Herrn: Pfeilschnell, mit richtig knallenden Riffs, klasse Gesang, fettem Sound. So soll es sein, wenn man heutzutage Power Metal spielen möchte. Danach allerdings verfällt die Band in einen langweiligen Stampfer nach dem anderen (von irgendwelchen Anzeigenbestochenen „Nackenbrecher“ genannt...), die so nichtssagend und unscheinbar sind, daß man sie noch während dem Hören wieder vergißt. Laßt Euch von dem schön-brutalen Cover nicht täuschen, so hart und schnell sind die Jungs nicht. Und besonders gut in Sachen Songwriting auch nicht.

Frank


CHINCHILLA
Madtropolis

Auch hier habe ich mich vom Vorgänger davon überzeugen lassen, daß sich dämlicher Bandname und hochklassiger Metal nicht gegenseitig ausschließen. Chinchilla spielen melodischen Power Metal mit fetten Riffs, ein wenig Keyboards und erstklassigem Gesang – letzterer bringt zwar alle Melodien zielsicher auf den Punkt, kann aber im Gegensatz zu all den Kiskes oder Sammets dieser Erde, die mir mit ihren schwanzlosen Stimmen tierisch auf den Zeiger gehen, mit extrem rauhen Parts überzeugen, die dafür sorgen, daß den Songs jegliche süßliche Schwere fehlt. Eigentlich ist es egal, wo man den Laser ansetzt, „Dance with the Devil“, „Entire World“ oder „Battle of the World“ unterschreiten nie ein gewisses Niveau und heben sich damit trotz des zumeist in Midtempo gehaltenen Tempos wohltuend von Bands wie bspw. Rawhead Rexx ab, denen kompositorisch nach starkem Beginn total die Puste ausgeht. Jetzt müßten sie es nur noch schaffen, neben durchgehend gutem Material noch den einen oder anderen wirklichen Killer-Song zu schreiben und zukünftig peinliches Tralala der Marke „Satellite“ sein zu lassen. Anbiedernder geht´s kaum noch. Da dies aber unter 11 Songs (plus In- und Outro) der einzige Ausfall ist, solltet ihr euch den 05.05. vormerken und der Band ihre wohlverdiente Chance geben.

Frank


KROKUS
Rock the Block

Und noch ein Versuch ein paar alter Säcke, wieder an alte Zeiten anzuknüpfen. Fernando von Arb hat sich zu seinem x-ten Versuch immerhin Original-Sänger Marc Storace zurückgeholt und die Songs klingen doch tatsächlich nach uralten AC/DC zu seligen Bon Scott-Tagen. So weit so gut? Leider nicht, denn mit Ausnahme des Titelsongs stampft alles recht lahm vor sich hin, ist zwar gut produziert und erstklassig gesungen, aber als Krokus-Fan, der „Metal-Rendezvous“ seinerzeit wochenlang durch alle Läden Karlsruhes hinterhergerannt ist, bis er sie endlich hatte (ich rede von 1980... hach ja....), darf man von der gemächlichen Gangart schon ein wenig enttäuscht sein. Oder sind die beiden Ur-Mitglieder zu alt, um sich an Glanztaten wie „Headhunter“, „Russian Winter“, „Heatstrokes“ oder „Easy Rocker“ zu erinnern? Ich hoffe mal nicht, und lasse das Schwert des Verrisses aufgrund der meine Jugend mitprägenden Band mal noch stecken. Beim nächsten Mal darf´s aber ruhig auch ein paar schnellere Nummern geben, gell?


KATATONIA
Viva Emptiness

Viva Materialverschwendung.

Frank


DAVE LING
Wizards and Demons – The Story of Uriah Heep (Buch)

Zwiespältig, so könnte man die Gefühle eines Heep-Fans beschreiben, der seit 1978 glühender Verehrer von Hensley, Byron & Co. ist und über 15 Jahre lang Fanclub-Mitglied war. Zunächst einmal überwiegt die Freude, endlich ein offizielles englisches Buch in Händen zu halten, in welchem auch die Bandmitglieder, Presseleute etc. zu Wort kommen; zum anderen vermisse ich aber Informationen, die man von so einem offiziellen Werk einfach erhalten sollte (Stimmen zur „Doppelfunktion“ von „Rain“ auf dem 72er-Heep-Album „Magician´s Birthday“ und Hensley´s Solowerk „Proud Words on a dusty shelf“, auf die Hensley- und Byron-Soloscheiben wird so gut wie gar nicht eingegangen, da hätte ich mir Infos zu den Aufnahmen gewünscht, zumal bei Byron´s 75er „Take no prisoners“ mit Box und Kerslake 2 Heeps zum Stamm der Band gehörten, die im Studio war und Wetton und Hensley Gastrollen einnahmen, die Aufnahmen mit Byron-Nachfolger John Lawton nach „Fallen Angel“, die als „Five Miles“ bekannt und nie veröffentlicht wurden, fallen unter den Tisch usw.). Darüber hinaus (und das stört mich am meisten) wird der „neuen“ Besetzung mit Shaw, Lanzon, Bolder, Box und Kerslake beinahe das halbe Buch eingeräumt und so dermaßen über dieses Line-up und deren Werke geschwärmt, daß man sich wundert, warum sich kein Erfolg mehr einstellen möchte (bei unterirdischem Mist wie „Different World“ oder „Sonic Origami“ auch kein Wunder). Die einzig wirklich erstklassige Scheibe, „Sea of light“ ging unter, weil Manager Box leider nicht ganz so hell zu sein scheint, wie man es sein sollte, wenn man sich selbst managen möchte, denn was hier an Deals mit dubiosen Firmen bzw. unter fragwürdigen Rahmenbedingungen unterschrieben wurde, geht auf keine Kuhhaut, stets war man sich ganz sicher, jetzt das richtige Label gefunden zu haben, stets gab es keine Unterstützung und folgerichtig lange Gesichter. Wenn man 30 Mio. Platten verkauft hat und sich nach 30 Jahren noch über den Tisch ziehen läßt, dann ist einem nicht mehr zu helfen... und wenn ich dann von einem Phil Lanzon lesen muß, daß er ja schon 15 Jahre bei der Band ist und somit länger als Ken Hensley, dann könnte ich mich totlachen – wer ist denn bitte Phil Lanzon, welche Erfolge als Songwriter hat er vorzuweisen, warum spielt er in einer erfolglosen Band? Und wenn Du 30 Jahre bei Heep wärst, Du zehrst nur von den Songs, die Hensley geschrieben hat, und das waren bis auf „Gypsy“ alle, die damals die Arenen füllten und die die Fans heute noch hören wollen. Weiterer Kritikpunkt am Buch: Im Anhang stehen alle Gigs, die die Band je gespielt hat, sinnigerweise kursiv gedruckt unterbrochen mit den zur jeweiligen Zeit erschienenen Alben und deren Chartspositionen. Dummerweise hört das nach den (meiner Meinung nach guten) Goalby-Scheiben „Abominog“ und „Head first“ einfach auf und die seither erschienenen Platten werden nicht erwähnt. Rechtschreib- und Wortfehler gibt es auch noch und zu allerletzt der bittere Nachgeschmack, der bleibt, wenn man ein Produkt wie die Do-CD „Future Echoes of the Past“ mit Neuaufnahmen der alten Klassiker vorgesetzt bekommt und im Booklet aufgefordert wird, doch bitte nur die neuen Produkte zu kaufen, weil die Rechte der alten Songs nicht bei der Band liegen und sie keinen Pfennig davon sieht, was euch allerdings ziemlich egal sein sollte, denn nur die Scheiben von 1970 – 1976 sind wirklich genial, die bis 1983 zumindest noch gut, und die sollte man dann schon als Originale genießen (die remasterten Rereleases gehören zum Besten, was es auf dem CD-Markt gibt, sind liebevoll aufgemacht, besitzen tolle Booklets und Bonus-Tracks für wenig Geld). Dagegen kosten die „offiziellen“ Artikel, die auf der Heep-Homepage angeboten werden, ein Schweinegeld, sind qualitativ kaum etwas wert und lassen einen langjährigen Heep-Fan nur traurig den Kopf schütteln über so viel Abzockerei... Ihr seht schon, ich habe so einiges auf dem Herzen, was meine (immer noch!) Lieblingsband angeht, nicht alles hat unbedingt mit dem Buch zu tun, schlußendlich bietet dieses auch für einen Fan noch Interessantes genug, ist flüssig geschrieben und unsereiner war im Nu durch. Kaufen würde ich mir das Teil auf jeden Fall, wenn ich Infos über Heep haben oder vertiefen wollte, allein die Beweihräucherung der aktuellen Besetzung und die Tatsache, daß dieser zu viel Platz eingeräumt wird, stört mich.

Frank


LANFEAR
The Art Effect

Was macht man mit einer Band, deren Management keine Kritik vertragen kann? So geschehen nach der zweiten CD der Schwaben von Lanfear, deren Debut wir seinerzeit von der Band zugeschickt bekamen und völlig begeistert waren. Vom Zweitlingswerk waren wir es nicht und prompt trat ein Typ auf den Plan, dem das so gar nicht gefiel (aber hatten wir derer nicht schon so viele in den vergangenen 17 Jahren seit Bestehen des Mortal Sin? So von wegen „Where were YOU in ´79 when the Denim began to burst?”). Und wo sind sie heute? Oder um bei Saxon zu bleiben: „Where are they now?“. Hach ja. Lanfear tauchten wie von uns erwartet völlig ab, verkauften keine Stadien aus und interessierten auch sonst niemanden. Folglich gab es Probleme in der Band, die kurz vor der Auflösung stand (zumindest war dies im Neckar-Express zu lesen). Tja, nix war´s mit den neuen Superstars, gell. Letztlich nahm man einen Sängerwechsel vor und vorliegende CD auf. Wobei wir wieder bei der Anfangsfrage wären – was machen wir damit? Die Antwort ist uns leichtgefallen, denn wenn man solch grandiose Songs präsentiert, sollten wir tot umfallen, hätten wir die Platte einfach totgeschwiegen, zumal wir uns dann auf das Niveau bestimmter Herren begeben würden, denen unbequeme Meinungen nicht passen. Schlußendlich zählt bei allen Antipathien eben doch nur die Musik und nicht ein paar Idioten im Hintergrund, die meinen, andere manipulieren zu müssen und von daher bleibt mir nur zu sagen, daß „The Art Effect“ mich schon im Laden weggeblasen hat. DAS ist Power Metal im wahrsten Sinne des Wortes, kraftvoll und voller fantastischer Melodien, abwechslungsreich, ohne allzu technisch zu sein, grandios produziert und als i-Tüpfelchen auch noch meisterlich eingesungen und gespielt. Die Songs bewegen sich weitab aller nichtssagenden Tralala-Combos, sind eigenständig und werden jeden von euch garantiert beim ersten Ton überzeugen. Und das Beste: Keiner der Titel fällt ab, alle bewegen sich auf allerhöchstem Niveau und sollten euch daher hellhörig werden und Ausschau halten lassen nach einer der besten CD´s, die ich im Bereich Power Metal seit langer Zeit gehört habe.

Und noch ein kleines P.S. an Band und „Manager“: Danke gleichfalls!

Frank