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JOHN ARCH
Twist of Fate
Nein, er ist nicht als Apparition verschwunden und hat sich nach Arcana aufgemacht,
vielmehr hat der legendäre (und nichts anderes als das ist er!) Ex-Fates
Warning-Sänger mit keinem geringeren als Jim Matheos an seinem Comeback
gearbeitet und veröffentlicht nach jahrelanger Abstinenz nun eine Mini-CD.
Mit Mike Portnoy und Joey Vera konnte er noch 2 weitere namhafte Musiker
gewinnen und nun liegen die beiden neuen Songs endlich auf CD vor (wenn auch
momentan nur als Promo, die Scheibe erscheint am 16.6.). Nur 2 neue Songs,
das hört sich dünn an, wenn ich euch aber sage, daß wir es
mit fast einer halben Stunde Material zu tun haben, relativiert sich das
Ganze schon wieder, gell. „Relentless“ bringt es auf über 12 Minuten
und „Cheyenne“ gar auf über 15 und beide klingen famos. Famos, weil
erstklassig produziert, dazu hat die Stimme des Meisters nichts, aber auch
gar nichts von ihrem Wiedererkennungswert verloren und man schwelgt wehmütig
und doch glücklich in den alten Erinnerungen an „Night on Bröcken“,
„Spectre within“ und dem Überhammer schlechthin, „Awaken the Guardian“.
Musikalisch erinnern mich die beiden Songs eher an eine Mixtur aus genannten
FW-Klassikern und moderneren Dream Theater-Strukturen, aber das ist auch
gut so, denn so vermeidet es John Arch, allzu sehr einen auf alte Zeiten
zu machen und ist auch Nicht-FW-Jüngern (auch die soll´s geben...)
zugänglich, so sie auf progressivere Songs stehen. Mir hat´s sehr
sehr gut gefallen und auch wenn ich aufgrund der Konstellation (2 extreme
Longsongs) eher befürchte, daß nicht allzu viele Leute zuschlagen
werden, solltet ihr doch den Rat eures Experten (hüstel) an der Tastature
befolgen und euch auf die Reise begeben. The new Arcana awaits you....
Frank
MOONSORROW
Kivenkantaja
Adi (Adrian) hatte sich seinerzeit das Debut der Band zugelegt, weil es Ankündigungen
nach in die Finntroll-/Ensiferum (und ich sage es noch einmal: Wer Ensiferum´s
Debut nicht besitzt, sollte von hier ausgeschlossen werden) –Richtung gehen
sollte. Leider war dem nicht ganz so, die Keyboards waren übermächtig
und klangen billig und richtige Begeisterung wollte nicht aufkommen. Weiß
der Teufel, warum ich mir ausgerechnet die neue CD der Band blind bestellt
habe (interessant: Die Scheibe war um glatte 3,--€ billiger bei Nuclear Blast
als bei EMP und die ebenfalls von mir mitbestellte The Haunted-CD „The Haunted
made me do it“ brachte gleich nochmal fast dieselbe Ersparnis – vergleicht,
Leute!), aber hier ist sie und sie klingt anders. Anders als das Debut auf
jeden Fall, denn die Band scheint sich Bathory´s „Hammerheart“ zu Gemüte
geführt zu haben, denn lediglich 6 Songs bringen über 53 Minuten
zustande, alleine der Opener übertrifft locker die 10-Minuten-Marke.
Das Material klingt getragen, majestätisch und aufgrund des druckvollen
Sounds sehr wuchtig, allerlei folkiges wurde verbraten, klarer Gesang wechselt
sich mit Growls ab, akustische Gitarren und Frauenstimmen gibt es zu vernehmen
und auch wenn ich mit der am Anfang beschriebenen Stilrichtung mehr anfangen
kann und einen richtigen Knaller unter all dem Bombast vermisse, so haben
wir es hier doch mit einer hörenswerten CD zu tun, die mir immer noch
hundertmal mehr gibt als die x-te Epictrue-usw.-Band dieser Erde, zumal sie
auch nach wiederholtem Anhören nicht langweilig wird und tolle Melodien
beinhaltet. Operation Blindbestellung erfolgreich abgeschlossen *g*
Frank
TIERRA SANTA
Indomable
Kult! Ich mag Tierra Santas melodischen Sound mit den spanischen Vocals einfach…
auch auf “I” hat sich die Band Accept-lastigen Riffs sowie ultra-melodischen
Maiden-Doppel-Leads verschrieben, ist aber weit davon entfernt, zur bloßen
Kopie zu verkommen; dazu sind die Songs einfach zu gut, die Melodien zu griffig
und der Gesang in spanischer Sprache einfach zu exotisch. Gleich der Opener
„Alas de fuego“ gibt die Marschrichtung vor, daneben gibt es auch ruhigere
Töne („Azote de Dios“, müßte irgendwas mit Göttern heißen,
gell) sowie völlig fantastische Leadgitarren („Las Walkiras“), die nicht
von dieser Welt stammen. Hinzu kommt ein glasklar und druckvoll gestalteter
Sound und die Tatsache, daß sich eigentlich kein Ausfall auf der CD
befindet, deren 13,99 € Kaufpreis ich gerne entrichtet habe. Melodischer
Power Metal, wie er sein sollte, auch wenn man sich durch die spanischen
Texte sicher in Sachen Fankreis limitiert, da dies nun mal nicht jedermanns
Sache ist. Ihr solltet aber trotzdem unbedingt reinhören, denn ich finde,
gerade die fremde Sprache macht einen besonderen Reiz im eh schon absolut
hochklassigen musikalischen Spektrum der Band aus. Würde ich gerne mal
live sehen...
Frank
CAGE
Darker than black
Na, das ist doch mal was! Nach den beiden hoffnungslos überbewerteten
Vorgängern hat sich diese US-Combo endlich mal was einfallen lassen
und überzeugt mit gutem Power Metal der alten Schule – melodisch und
hart, dazu die grandiose Stimme von Sean Peck, der ein wenig Dio, ein wenig
Halford und ganz viel David Wayne in der Stimme hat (und ab und zu sogar
derbe Growls vom Stapel läßt) und fertig ist eine CD, die jeden
Metaller überzeugen sollte. Es ist zwar nicht alles Gold, was glänzt,
aber die guten Stücke sind klar in der Überzahl (von einem Brecher
wie „Wings of Destruction“ können 99% aller sogenannten Metal-Bands
nur träumen), so daß man die auch gut produzierte Chose all denjenigen
empfehlen sollte, die immer noch auf den Nachfolger des legendären Metal
Church-Debuts warten. Guido hat die Empfehlung wahrgenommen. Zusammen mit
Seven Witches DIE Metal-Empfehlung der letzten Monate!
Frank
HEARSE
Dominion Reptilian
Eigentlich kaum zu glauben, daß hier der gleiche Mensch hinterm Mikro
steht wie bei der famosen Arch Enemy-Scheibe „Burning Bridges“ – jedes Mal,
wenn der Gesang einsetzt, werden die mittelprächtigen Songs noch eine
Stufe nach unten gezogen und man fragt sich, wo das ausdrucksstarke Organ
hin ist, welches genannte CD veredelt hat. Rumpelig und undifferenziert kommt
zudem der Sound, so daß man „DR“ getrost wieder ganz hinten unter „Div.
H“ stellen kann, damit keiner bei dieser überflüssigen CD Zeit
verschwendet. Reicht ja, wenn ich das getan habe, gell.
Frank
SONATA ARCTICA
Winterheart´s Guild
Die lernen es nie – Sonata Arctica weichen keinen Millimeter von ihrem Stratovarius-/Helloween-Kindermetal,
süßlich, verzuckert und ohne jegliche Ecken und Kanten. Setzt
die einzige Waffe gegen diesen Mist ein, die ihr habt: Nichtbeachtung.
Frank
REBELLION
Born a Rebel
Jesses, und noch so ein Langweiler… ich verstehe zwar nicht, weshalb man
im Hammer so auf der Stimme des Sängers herumhackt (die ist genauso
schwer zu ertragen wie die der dort so hochgejubelten Grave Diggger), die
schon bei Accept gut abgehangenen Riffs locken heutzutage kein Schwein mehr
hinter dem Ofen hervor. Die Gitarren kommen zwar schön fett, aber die
Langeweile und die Tatsache, dies alles schon vor 20 Jahren hundertmal besser
gehört zu haben vertreibt der Sound nicht. Überflüssig.
Frank
TUATHA DE DANNAN
Tingeralatingadun
Wenn ich in einer Band spielen würde und einer käme mit solch einem
Titel an, würde ich ihn fragen, ob er noch alle beisammen hat. Sorry,
aber so ein Schwachsinn ist weder verkaufsfördernd noch von hohem Wiedererkennungswert,
weil eh jedes Gedächtnis davor kapituliert. Und dabei hat sich die Band
so eine Mühe mit ihren Songs gegeben und massenweise folkloristische
Parts eingebaut, die auch mit echten Folk-Instrumenten gespielt werden. So
entsteht eine Mischung aus Elvenking, Skyclad, Viking Metal und den lustigen
Parts von Finntroll, ohne aber deren Bösartigkeit oder derbe Spielweise
zu erreichen. TDD sind eher im Power Metal zuhause und hauen immer mal wieder
kräftig mit der Axt dazwischen, wenn´s allzu bierselig und schunkelig
zu werden droht. Ich find´s total witzig und kurzweilig, zumal die
Jungs ihre Instrumente beherrschen und die Platte vor Ideen nur so sprüht.
Leider ist das Ding nur sehr schwer aufzutreiben, ich war schon überrascht,
daß sich mal ein Exemplar in den Media Markt verirrt hatte... die Platte
ist bereits 2 Jahre alt und ich habe keine Ahnung, ob die Band überhaupt
noch existiert, dies sollte euch aber nicht von einer Hörprobe abhalten.
Bands mit eigenem Sound gibt es eh viel zu selten heutzutage, TDD haben einen
und das sollte man unterstützen, gerade wenn es so hochklassig präsentiert
wird wie hier!
Frank
WIZARD
Odin
Mal wieder Teutonen-Metal, dachte ich, als ich den Rohling in die Hand gedrückt
bekam. So ganz falsch lag ich nicht, aber das Gehörte war dann doch
wesentlich besser als ich befürchtet hatte. Wie der CD-Titel schon vermuten
läßt, spielen Odin, Thor und die ganzen germanischen Brüder
die Hauptrolle, musikalisch setzt man auf melodische Chöre Richtung
alte Blind Guardian und gibt sich viel Mühe, keine Langweile aufkommen
zu lassen; die Songs werden tempomäßig variiert, immer mal wieder
Breaks eingebaut, die Riffs kommen fett und durchdacht, das einzige, was
mich ein bissel stört, ist die Tatsache, daß alles ein wenig unspektakulär
abläuft und sich kein Song so richtig in den Gehörgängen festsetzen
will. Unterm Strich aber immer noch eine gute (und auch absolut erstklassig
produzierte und schön verpackte) CD, die für sich beanspruchen
kann, fernab jeglicher Italo-Kindermelodien oder Pseudo-Klassik-Einflüsse
ins Rennen zu gehen. Hört auf jeden Fall mal rein.
Frank