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KALMAH
Swampsong
Ist das gigantisch… hier einfach nur zu sagen, Kalmah klingen wie Children
of Bodom wäre ebenso vereinfacht wie zu behaupten, mein geliebter KSC
würde nur Fußball spielen (meistens spielen die was ganz anderes…).
Hier stecken in jeder Sekunde Power, Aggressivität, Ideen, Abwechslungsreichtum
und überschäumende Spielfreude, hier kommen Riffs, die einen die
Wände hochgehen lassen und melodische Leads, die einen an verjüngte
Iron Maiden denken lassen; dazu der abartige Gesang und wirklich wunderschöne
Songs (der Begriff Songgranaten paßt eigentlich viel besser, so wie
das aus den Boxen knallt), eine richtig fette und glasklare Produktion sowie
mein Gedanke, daß Kalmah keinen, wirklich gar keinen Deut schlechter
als Children of Bodom sind und lediglich den Nachteil wegstecken müssen,
nicht die ersten mit diesem Sound gewesen zu sein. Ansonsten stimmt hier
schlicht und ergreifend alles, das Songwriting ist ebenso beispielgebend
wie die musikalischen Fähigkeiten der Band und machen die CD so zum
meistgesehenen Gast in meinem Player auf längere Zeit. Laßt Euch
diese rasante Abfahrt nicht entgehen!
Frank
QUEENSRYCHE
Tribe
Sie akzeptieren ihre ersten beiden Meisterwerke (EP + „The Warning“) nicht
und sind seit Jahren für Dreck der Marke „Q2K“ oder „Promised Land“
verantwortlich. „Tribe“ reiht sich nathlos in diese Reihe von unterstem musikalischem
Niveau ein, paßt wie die Faust aufs Auge zu den peinlichen Aussagen
von Geoff Tate & Co. bezüglich ihrer Vergangenheit und sollte auch
dem Letzten bei einer Hörprobe deutlich machen, wie tot eine der einstmals
besten und innovativsten Bands der Szene ist. Weg mit Ihnen!
Frank
ILLNATH
Cast into fields of evil pleasure
Einen wilden Bastard aus melodischen Elementen der Marke In Flames/Children
of Bodom mit derben Growls und Cradle of Filth-mäßigem Keifen
bieten diese Jungs aus Dänemark. Gut produziert knallt das Ganze aus
den Boxen und läßt mich nur bei den immer mal wieder auftauchenden
Blast-Passagen ein wenig zusammenzucken, ansonsten stimmt hier die Mischung
aus Melodien und Aggressivität absolut. Ich weiß zwar nicht, wie
Guido und Adrian stets aufs Neue auf Bands kommen, deren Name kein Schwein
je gehört hat, wenn diese dann aber solche CD´s abliefern (schönes
Artwork auch), soll´s mir recht sein, gell.
Frank
INFINITE DREAMS
Touch my skin
Hm, eigentlich höre ich melodische Sachen sehr gerne, Dokken, Boston
oder Def Leppard, Asia und Bon Jovi (die ersten 3 Scheiben, gell) finden
zwischen all dem Lärm (hihi) immer mal wieder den Weg in meinen Player.
Von daher war es mir ganz recht, daß wir diese CD hier zugeschickt
bekamen, die Melodic Metal mit einer weiblichen Singstimme versprach. Aber...nun,
wie soll ich sagen...die Frontfrau hat eine gute Stimme und trägt sogar
die eine oder andere schöne Melodie vor („Bad Devotion“ oder der Titelsong),
aber die Herren Instrumentalisten agieren zu verhalten und setzen (bis auf
das eine oder andere Gitarrensolo) so gut wie keine Zeichen; so plätschern
viele Songs nett vor sich hin, stören nicht weiter im Hintergrund und
funktionieren sicher auch auf einem Straßenfest – mehr aber auch nicht.
Vielleicht beim nächsten Mal etwas weniger Synthies und ein paar knackige
Riffs mehr, das könnte helfen, um aus dem Heer der Namenlosen auszubrechen.
„TMS“ wird das nicht schaffen. Kleiner Artwork-Fehler am Rande: Die Songs
auf dem Backcover sind kaum zu entziffern...
Frank
3 WISHES
Shake well before use
Wesentlich gitarrenlastiger gehen 3 Wishes zu Werke; besser hingegen leider
nicht. Zu eintönig klingen die Songs und zu eindimensional klingt Sänger
Andi Knaak, auch wenn er im Info als „Ausnahmesänger bezeichnet wird
(hört euch mal Brainstorm an – so klingt ein Ausnahmesänger). Mehr
gibt es kaum zu sagen, auch wenn mir die Kritik irgendwo leid tut, denn um
heutzutage mit melodischem Hardrock (wir hätten Poser gesagt damals,
hihi) um die Ecke zu kommen, erfordert Mut und Überzeugung. Alleine
der Weg zu bekannten Größen wie Van Halen oder auch den zwar nicht
so bekannten aber dennoch so guten House of Lords ist für Bands wie
3 Wishes noch sehr sehr weit. Tja, und wenn ich mir dann die (leider) einzige
CD einer Band wie Czakan anhöre, die Ende der 80er erschienen ist und
wirklich knalligen Melodic-Stoff geboten hatte, dann geht der Daumen ganz
nach unten... Kleiner Artwork-Fehler am Rande: Die Internet-Adresse im Booklet
ist nicht zu erkennen...
Frank
SIEGFRIED
Eisenwinter
Ich kann mir nicht helfen, aber Bandname und Cover der CD sind sowas von
peinlich, das wird nur noch von der männlichen „Singstimme“ überboten,
die so jämmerlich ist, daß man sich ernsthaft fragen muß,
ob manche nicht was an den Ohren haben, so einen Mist auf die Menschheit
loszulassen. Der weibliche Part ist okay, aber wenn man dann noch die unspektakulären
Songs dazunimmt, die bemüht zwischen billiger Synthesizer-Pseudo-Epik
und Metal hin und her schwenken, dann sollte man das Teil ganz weit hinter
den vielen anderen CD´s verstecken, die da so unter „Diverse S“ im
Metal-Fach herumlungern und vergeblich auf Käufer warten.
Frank
DUNGEON
A rise to power
Erinnert sich noch jemand an diese unsäglichen Pegazus, die uns von
ebenso unsäglichen Idioten vom Schlage Tschamler & Co. als neue
Metal-Heilsbringer verkauft wurden (wo sind diese Helden denn heute..)? Für
die metallischen Legastheniker kein Problem, denn mit Dungeon haben wir ja
schon die nächste australische Combo, die mit mittelmäßigem
und langweiligem Material versucht, etwas zu reißen – ergo werden diese
jetzt eben als die neuen Götter gepriesen, ganz einfach. Ein Witz auch
hier, denn außer einem grandiosen Sänger haben diese Pfeifen nur
Aufgewärmtes zu bieten, das ich vor 20 Jahren von Saxon & Co. schon
hundertfach besser gehört habe; hört Euch diesen Schrott an und
legt danach Cage oder Seven Witches auf und ihr wißt, wie groß
die Unterschiede in Sachen traditioneller HM sein können. Ach so, einen
„Hidden Bonus Track“ haben sie auch noch verbraten und dies beim Cover von
„Queen of the Reich“ auch sehr gut gemacht – vielleicht sollten sie ganz
einfach ihre Brötchen als Coverband verdienen und uns mit ihrer selbst
fabrizierten überflüssigen Langeweile verschonen...
Frank
MICK WALL
Iron Maiden
Run to the Hills – The Authorised Biography
Jetzt habe ich schon so viele Band-Biografien gelesen, nur eine der größten
Metal-Bands aller Zeiten kam bei mir zu kurz. Mit „Run to the Hills“ konnte
ich diese Lücke schließen und auch endlich mal was über den
Rauswurf/Ausstieg von Paul Di’Anno (aufgrund der Tatsache, daß ich
mit den ersten beiden Maiden-LP´s (neben anderen) aufgewachsen bin,
verbinde ich stets ihn mit den Klassikern, auch wenn ich Bruce Dickinson
ebenso gerne höre) und Clive Burr erfahren (den ich nach wie vor um
Klassen besser als seinen Nachfolger halte). Dies geschieht in aller Ausführlichkeit
und in einem Ausmaß, welches mir als Maiden-Fan der allerersten Stunde
ungemein zusagt, so befindet man sich nach 230 von 350 Seiten immer noch
bei „Number of the Beast“ und dem Rauswurf von Clive Burr und hat die Anfänge
der Band im Detail miterlebt. Die Dickinson-Ära wird ziemlich komprimiert
wiedergegeben, obwohl sie die erfolgreichste gewesen ist und dürfte
somit manchem nicht das geben, was er erwartet hat (ist mir aber egal, mir
gefällt´s, hihi). Ironischerweise endete die ursprüngliche
Ausgabe mit dem Ausstieg von Dickinson und der Bekanntgabe von Blaze „Ich
kann nicht singen“ Bailey mit dazugehörigen Lobpreisungen des Neuen,
doch in dieser aktualisierten Fassung durfte Dave Ling noch die Rückkehr
von Dickinson und Adrian Smith sowie „Brave New World“ bis hin zum Auftritt
bei „Rock in Rio“ schildern, so daß man mit Genugtuung vernehmen kann,
daß Chef Harris dann doch gemerkt hat, daß diese Pfeife nichts
drauf hatte und sich „BNW“ immerhin eineinhalb Mio. mal verkauft hat. Und
überhaupt, alle sind jetzt erwachsener geworden und alles ist viel relaxter.
Bis zum nächsten Split, gell. Bis dahin verbleiben eine kurzweilige
Lektüre, die den Zeitgeist Anfang der 80er treffend wiedergibt und sich
nicht in Kapriolen einzelner Bandmitglieder auf Tour ergeht, viele Photos
und der Vermerk, daß die Ankündigung, die Band würde nach
der diesjährigen Hallentour nur noch ausgewählte Events (zumeist
wohl nur noch Open-Air) spielen und nicht mehr so ausgedehnt live auftreten,
nach Lesen von „RTTH“ verständlich wird. Erhältlich ist das Teil
bei Amazon für rund 20,--€. Up the Hammers!
Frank