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MACHINE HEAD
Through the ashes of empires

Für mich sind MH schon immer einer der größten Hypes gewesen – auf dem Debut waren ein paar gute Nummern, aggressiv und mit guten alten Bay Area-Riffs durchsetzt, aber dann??? Daß die so den Bach runter gegangen sind, hat mich weder verwundert noch habe ich es bedauert. Auf der neuen CD kehren die Jungs (reumütig?) zu thrashigeren Riffs der Old-School-Klasse zurück und befeuern so einige ihrer neuen Stücke aufs Heftigste, was mir sehr gut gefallen hat. Ebenfalls auf der Habenseite verbuchen wir den teils äußerst melodischen Gesang (bzw. die ebenso eingängigen Refrains) und hie und da auch mal ruhigere Töne zwischen all der Brachialität; unterm Strich fiept´s mir aber immer noch zu viel und die meisten Titel kommen mir immer noch zu „modern“ (ihr wißt schon, so Hüpf-/Brüll-Metal-mäßig), so daß ich mir die Scheibe dann doch nicht gekauft habe. Auf eines sei allerdings hingewiesen: Der Opener „Imperium“ killt so dermaßen, daß mir schier die Worte fehlen, schlägt dieser doch nach etwa 3 Minuten in eine Speed-Granate mit melodischen Riffs um, daß einem die Kinnlade nach unten klappt. Mensch, so noch ein paar Dinger mehr.... aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch?

Frank


ASTRAL DOORS
Of the son and the father

Eigentlich kaum zu glauben, aber schon beim ersten Ton von Sänger Patrik Johansson kann man sich ein ungläubiges Staunen nicht verkneifen, klingt dieser Jungspund doch gleichermaßen wie ein Zwillingsbruder von Ronnie James Dio und Tony Martin! Wirklich bis in jede Nuance hinein schimmern hier alte „Stargazer“- oder nicht ganz so alte „Headless Cross“-Zeiten durch, kraftvoll, melodisch und einladend vorgetragen. Die 11 Songs bieten denn auch genügend Ausflüge in eben jene Tage, als Hardrock noch kein Schimpfwort war und dieser aufgrund erstklassiger Vertreter auch noch fester und verläßlicher Bestandteil der Szene gewesen ist; „Night of the Witch“, „Ocean of Sand“, der geniale Rauswerfer „Man on the Rock“ oder der Höhepunkt in Form des Openers „Cloudbreaker“, sie alle zimmern traditionell gehalten und in druckvollen modernen Sound verpackt durch die Boxen und lassen mich mit Freude feststellen, daß ich meine 14,99 € trotz Blindkauf nicht zum Fenster rausgeworfen habe, auch wenn nicht alle der 11 Songs das Niveau der genannten halten können und die Aufmachung in ihrem ausladenden braun-beige eher bieder und langweilig daherkommt. Unbedingt reinhören!

Frank


HAMMERFALL
One Crimson Night

Man kann ja über Hammfall sagen, was man will, aber sie ziehen ihr Ding durch, ungeachtet aller Anfeindungen, die über sie hereinprasseln, und sie haben eine gewaltige Anhängerschaft aus den jüngeren Altersgruppen um sich geschart. Und auch wenn ich der Meinung bin, daß sie das Niveau ihres immer noch fantastischen Debuts nicht mehr erreicht haben, so sind sie verdammt wichtig für den traditionellen HM und haben diesem mit eben jener Scheibe einen Dienst erwiesen, wie er größer nicht hätte sein können. Wie all die großen Bands der 80er (ich würde mal sagen, UNSERE Bands wie Maiden, Saxon oder Priest) hauen sie nun ein Live-Doppelalbum raus und können auch hierbei überzeugen. Sauber produziert, mit feiner Stimmung, fegen Kracher wie „Steel meets Steel“ oder „Hammerfall“ durch die Boxen, auch wenn die schwedischen Ansagen für eine Band internationalen Kalibers auf jeden Fall einschränkende Wirkung haben. Ganz ausgeschöpft wird die Spielzeit der beiden Silberlinge bei weitem nicht, aber über 100 Minuten sind ja auch schon was und „unsere“ Truppen damals mußten ja auch nur 35 – 40 Minuten für eine LP füllen, gell. Gekauft hab ich mir das Teil nicht, aber viele werden es tun und dies auch nicht bereuen.

Frank


STORMWARRIOR
Heavy Metal Fire

Holla, das ist mal eine feine Metal-CD! Na ja, nur 4 Songs lang, aber die haben es in sich – knallige Riffs mit klasse (!) Gesang und Melodien, die hängenbleiben und Spaß machen, richtig gut! Da läßt es sich auch verschmerzen, daß die als Bonus deklarierten 3 folgenden Titel von einer 2001er-Single produktionstechnisch schwächeln und diese (glaub ich) norddeutsche Truppe bei jenem Label unter Vertrag steht, welches wir schon bei der Paragon-Review zum Kotzen fanden (Remedy Records). Für 10,--€ bekommt ihr 4 wirklich starke Titel geboten, die meilenweit über dem Durchschnitt liegen und mich total gespannt auf die nächste richtige CD der Band warten lassen.

Frank


KING DIAMOND
The Puppet Master

Guter alter King. Immer noch da. Na ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich mir schon seit Jahren keine KD- oder Mercyful Fate-Scheiben mehr gekauft, weil ich die alten habe und somit bestens ausgerüstet bin. Denn, seien wir mal ehrlich, so richtig Neues bietet er nicht mehr. Dies hat sicherlich auch damit zu tun, daß er früher eben allein auf weiter Flur gewesen ist und wir jetzt jeden Monat in CD´s ertrinken; „TPM“ allerdings hat mir wirklich gut gefallen, die Songs stecken voller Abwechslung, sind gut produziert und versprüht eine dunkle, unheimliche Atmosphäre. Hinzu kommt, daß der „Könich“ sehr variabel agiert und vieles in tieferen Stimmlagen abliefert. Das Digi enthält auch eine DVD, auf welcher er die Story näher erläutert, also schon einiges fürs Geld. Wie bei Hammerfall gilt auch hier, gekauft hab ich mir die Scheibe nicht, empfehlen kann ich sie Fans des King allerdings auf jeden Fall.

Frank


EINHERJER
Blot

Guido hat die ganzen Einherjer-Scheiben, von daher war klar, daß er auch die neue kaufen würde. Ich habe die Band nicht mehr im Ohr, sie lediglich mit Viking Metal in Verbindung gebracht und siehe da, genau das stimmt auch so! Überrascht wird man von jeder Menge fantastischer Melodien, viel Abwechslung, akustischen Gitarren und Songs von epischer Breite und Erhabenheit. Einzig die monotonen, weil viel zu ausdruckslosen Growls wollen nicht so recht dazu passen und nehmen gelungenen kleinen Perlen wie „Venomtongue“ (klasse Rauswerfer), „Ingen Grid“ (wenn ich das mal richtig entziffert habe, ein folkiges Stück mit witziger Melodie) oder „The eternal damned“ einiges von ihrem Glanz und drücken die Sache leider ein wenig nach unten (der Fairness halber sei aber erwähnt, daß Guido drauf abfährt und diesen Kritikpunkt nicht angebracht hätte. Ist halt ein alter Krawallbruder *g*). Unterm Strich aber gelungen und allemal besser als vieles, was heute so unnütz den Markt überschwemmt!

Frank


EPICA
The Phantom Agony

Wieder eine Scheibe, bei der Guido aufgrund nicht vorhandener Ladenpräsenz blind zugeschlagen hat, und was für eine! Klar kommen bei Epica hie und da Erinnerungen an Nightwish auf, aber während ich deren letzte CD nach dem Kauf nie mehr gehört habe, weil ich die Songs um Klassen schwächer finde als die der beiden Vorgänger, habe ich hier endlich eine Band gehört, die den Weg konsequent fortsetzt, ohne zu kopieren. Die Unterschiede liegen auf der Hand: Die Stimme der Sängerin (hab leider nur eine Kopie und kann daher keine Namen zitieren) kommt weniger opernhaft als die von Nightwish´s Tarja, ist aber dennoch hell, klar und majestätisch, die Songs decken eher den Gothic-Bereich ab und die schönen Stimmungen werden immer mal wieder durch derbe Growls oder blackmetallisches Keifen unterbrochen. Hinzu kommen Stücke wie das dreiteilige, auf der CD verteilte „The embrace that smothers“, „Run for a fall“ oder der Titelsong und fertig ist eine wunderschöne Platte, die es versteht, eine schaurig-schöne Atmosphäre zu schaffen und mit ganz viel Gefühl (und leider unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit) locker an Nightwish und Konsorten vorbeizieht. Pflichtkauf!

Frank


DRACONIAN
Where Lovers mourn

So, jetzt drehen wir das Licht noch ein wenig weiter runter, zünden eine Kerze an, lehnen uns zurück und schließen die Augen…. Draconian setzen das düstere Szenario des Cover-Artworks mühelos ins Musikalische um und setzen gleich mit dem Opener “The Cry of Silence” und dessen über 13 Minuten ein Zeichen – glasklarer Frauengesang wechselt sich mit tiefen Growls bzw. gesprochenen Passagen ab und wer immer jetzt meint, gähnen zu müssen, hat eigentlich recht. Eigentlich. Denn die Band macht ihre Sache sehr sehr gut und hat Songs geschrieben, die trotz der schon lange nicht mehr neuen Stilmittel sofort ins Ohr gehen und eine perfekte Balance zwischen entspannter Atmosphäre und Aggression finden. Mir haben die Songs großen Spaß gemacht und wenn ihr in einer ruhigen Stunde mal wieder etwas geheimnisvoll-unheimliches hören wollt, dann seid ihr mit „WLM“ gerade zu dieser Jahreszeit der frühen Dunkelheit und Kälte perfekt bedient. Klasse!

Frank


DIMENSION ZERO:
This is Hell

Ich fand den Vorgänger überragend, eine Melodic Death-Keule der allerbesten Qualität. Und siehe da, man könnte erneut den Eindruck bekommen, Jesper Strömblad wollte sich mal wieder so richtig austoben, fernab von In Flames-Selbstfindung/Erwachsenwerden und langweiligem Verbraten elektronischer Einflüsse in noch langweiligeren Songs. Und so krachen Granaten (und nix anderes sind das) wie „Blood on the Streets“, „Immaculate“, „Dimension Zero“ oder das melodische Death Metal-Brett „Into and out of subsistence“ fett produziert und in Begleitung von Riffs durch die Boxen, daß man die letzte In Flames in hohem Bogen auf den Müll werfen müßte. „Killing my sleep“ ist auch so ein Kandidat, die Gitarrenmelodie hinter dem aggressiven Gesang ist genial irre und hätte bestens zu „Kill Bill“ gepaßt, hihi... Langer Rede kurzer Sinn: „This is Hell“ bringt melodischen Death Metal mit feinsten Riffs und Soli und ist jeden Cent wert, den Guido dafür hinlegen mußte.

Frank


KILL BILL
Film

Jesses, was für ein Film...wie soll man DAS nur beschreiben? Quentin Tarrantino hat mal wieder voll zugelangt (war nach dem lahmen „Jackie Brown“ aber auch mal wieder Zeit, gell) und vermengt für „KB“ Martial Arts, Hochglanz-Asthetik und feinste Action mit allerbesten Schlachthaus-Szenen und übelstem Gemetzel, hier werden Western zitiert und da spritzt das Blut meterhoch aus abgeschlagenen Köpfen und Ärmen, die Enterprise kommt zu Beginn zu Ehren und inmitten des Films finden wir noch ein paar Minuten an japanisches Manga angelehnten Zeichentrick (!). Irre. Völlig irre. Uma Thurman als Racheengel und Lucy Liu als Gegenspielerin in diesem ersten von zwei Teilen legen am Ende nochmals voll los (nachdem erstere eine kleine Armee der zweitgenannten per Samurai-Schwert ins Jenseits befördert hat und die Körper und abgeschlagenen Teile derselben noch in der Gegend herumliegen) und es kommt zu einem grandiosen Showdown in einem schneebedeckten Garten in Japan. Dazu läuft der Anfang von Santa Esmeralda´s Oldie „Don´t let me be misunderstood“, während Liu ganz langsam ihr Schwert zieht. Fantastisch. Und am Ende hat der ganze Saal im Kino Beifall geklatscht. Guido und ich auch, schließlich haben wir ein Rad ab. Und wenn ihr mal wieder richtig feines FSK-18-Gemetzel fernab von peinlicher TV-und DVD-Schneiderei sehen wollt, dann solltet ihr euch dieses abgefahrene Spektakel nicht entgehen lassen. Wir für unseren Teil sind heiß auf Teil 2!!!

Frank