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DESTRUCTOR
Sonic Bullet
AAAAAAARRRGGGHHHHH!!!!!!!! DAS ist Heavy Metal, wie ich ihn schon lange nicht
mehr gehört habe!!!! Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß
ich die Band in den 80ern verpaßt, respektive deren einzige LP „Maximum
Destruction“ an mir vorbeiziehen ließ und dafür könnte ich
mir nach dem Genuß dieser fantastischen neuen Scheibe sonstwohin beißen...!
Ist das genial! Der Titelsong eröffnet den Reigen der 9 Songs (5 ganz
neue, 2 fast ganz neue und 2 Live-Songs der LP), wie es sein sollte: Fast
and Furious, geile Riffs, knallhart die Drums und GÖTTLICH der Gesang
– rauh und aggressiv, dann auch immer mal wieder an Blitz erinnernd, als
Overkill noch ernstzunehmen waren, so dröhnt das gewaltige Organ von
Dave Overkill (huch...!) durch die Boxen, als gäbe es kein Morgen mehr
und das Riesenorgan des Cage-Frontmonsters taucht ebenfalls in der Erinnerung
auf. Sämtliche neue Studio-Tracks sind Brecher vor dem Herrn, „Heavy
Artillery“, „Silent Enemy“ oder das alles und jeden KILLENDE „Blackest Night“
mit seiner nicht von dieser Welt stammenden Kombination aus fetten Gitarren-Breitseiten
und der gigantischen Stimme sind verdammte Ohrfeigen für all diese Pfeifentruppen,
die sich selbst als Metal-Bands bezeichnen und keinen blassen Schimmer haben,
was das bedeutet. Ein Hawkwind-Cover gibt es noch, welches ebenso gut von
der Band selbst stammen könnte, so wurde es durch den Gitarren-Fleischwolf
gedreht, bevor „G-Force“ und „The Triangle“ das himmelhohe Niveau der neuen
(wenn auch nicht sämtlichst neu geschriebenen, da z.T. noch aus der
Vergangenheit stammenden) Songs halten und mit den beiden 2002 aufgenommenen
Live-Krachern „Pounding Evil“ und „Iron Curtain“ eine CD beschließen,
die jeder (und ich meine JEDER!!!!!!!) von euch da draußen, der auch
nur einen Funken Metal in sich spürt (und tun wir das nicht alle, meine
Lieben?) besitzen MUSS! Zum Jahresabschluß 2003 einer meiner absoluten
Höhepunkte im Bereich Speed-/Power-Metal und SOOO GEIL!!!! Kaufen!!!!!!!!!!!!!
Frank
TAD MOROSE
Modus Vivendi
Volltreffer! Fette knallige Riffs sowie Refrains, die ausnahmsweise mal nicht
aus dem bereits tausendfach geplünderten Regal all jener lächerlichen
Synthie-Speed-Epic-„Metaller“ stammen, die uns täglich mit Überflüssigem
zu nerven scheinen, das ist die neue Tad Morose. Guido hat was von denen
und die Band war mir eher als Truppe in Erinnerung, die mit schweren¸keyboardlastigen
Sounds operierte, hier allerdings ist alles anders: Schon der fantastische
Opener „Anubis“ sorgt für Gänsehaut und automatisches Kopfschütteln
(im Sinne von Bangen, Ihr Nasen!) und das hört auch bei den meisten
anderen Songs nicht mehr auf; dazu aggressiver und melodischer Gesang sowie
Refrains, die nie aufgesetzt oder gar süßlich wirken und dennoch
hängenbleiben, und fertig ist eine CD, die das Prädikat Metal im
Gegensatz zu so vielen anderen in diesem Bereich wirklich verdient hat. Dazu
kommen Chöre, die ich zum letzten Mal auf den beiden letzten Scheiben
der Götter Leatherwolf gehört habe („Clearly Insane“ steht als
ein Beispiel von vielen) und mit „Mother Shipton’s Words“ ein Klasse-Song,
der aus dem feinen Material noch herausragt und eine perfekte Kombination
von Eingängigkeit und purer Aggression bietet (was für ein geiler
Ohrwurm, was für geile Chöre, welch ein rasantes Tempo und welch
knallharte Riffs, GEIL!!!!). Hört euch das Teil an und laßt euch
von dieser Wand melodischen Stahls überrollen, wenn ihr danach mit der
CD zur Kasse geht, wird alles gut...
Frank
DREAM THEATER
Train of thought
Härter sind sie geworden, die Burschen. Die Gitarre haut und brüllt
dazwischen, dazu die gewohnt gute Produktion und fertig ist eine CD, die
es vielen gar nicht so einfach machen dürfte, damit warm zu werden.
Zum Glück hatte ich keine so großen Schwierigkeiten, denn man
hört immer noch sofort, wer hier am Werk ist und ein über 11-minütiges
Instrumental so zu gestalten, daß es spannend bleibt, können auch
nur ganz wenige. Hängenbleiben tut allerdings keines der Stücke,
auch nach mehrmaligem Anhören würde ich die Platte eher als Ganzes
betrachten und auch als solches anhören. Kritikpunkt ist lediglich das
Fehlen der wärmeren und eingängigeren Momente wie noch bei „Scenes
from a memory“, ansonsten aber können DT-Fans getrost zugreifen und
eine weitere gute Scheibe der Band um Mike Portnoy in die Sammlung einreihen,
auch wenn genannte „Scenes...“ nicht erreicht wird.
Frank
SYMPHORCE
Twice Second
Ein wenig in die gleiche Richtung wie die Großen von DT tendieren Symphorce
auf ihrem neuen Album (die anderen hab ich nicht mehr im Ohr). Und genau
da liegt das Problem, welches sich so treffend in 2 Worten festmachen läßt:
Gehört / Vergessen. Sicher ist das alles nicht schlecht gemacht, die
Produktion stimmt, einen klasse Sänger haben sie auch, aber da bleibt
nix, aber auch gar nix hängen (tut es bei DT auch nicht oft, aber die
schreiben trotzdem feine Songs, die man sich gerne auch noch zigmal danach
anhören möchte), und brauchen im Sinne von kaufen würde ich
„TS“ auch nicht. Einzige Höhepunkte: „Take what´s mine“ (ein wenig
ruhiger, bleibt sofort im Ohr) sowie der aggressive Metaller „Face of pain“,
die mit Macht aus der gepflegten Langeweile ausbrechen. Wer unbedingt eine
weitere „Prog-Metal“-Scheibe sein eigen nennen möchte, kann dies ab
16.01.04 tun, man kann sein Geld aber wesentlich sinnvoller anlegen.
Frank
ICED EARTH
The Reckoning (EP)
Tim Owens bei Iced Earth, das verspricht wirklich einiges und ich bin total
gespannt auf die im Januar erscheinende CD. Zwischenzeitlich konnte ich endlich
mal die Single-CD auftreiben und mir ein Bild davon machen, wie genial diese
Klasse-Stimme zu einem typischen Iced Earth-Banger wie dem Titelsong paßt.
Die restlichen 3 Songs sind mir allerdings zu ruhig, „Where the eagle cries“
ist stark, aber nur mit akustischen Gitarren gespielt und die letzten beiden
Titel pendeln irgendwie kraftlos zwischen akustischen und elektrischen Gitarren
hin und her, ohne große Begeisterung aufkommen zu lassen. Na ja, ich
hoffe mal, „The glorious burden“ legt da härtemäßig ein bissel
zu, ich denke aber schon, daß Jon „Ich will Iced Earth zu einem Stadion-Act
machen“ Schaffer da noch ein paar Briketts nachlegen wird. Kaufen würde
ich mir die Single nicht, auch wenn sie nur 4,99 € kostet. Die paar Tage
bis Januar halten wir noch aus, gell?
Frank
FORCE OF EVIL
Same
Manchmal kann das Dasein als Fanzine-Schreiberling schon schön sein
– letztens hatte ich eine Anzeige entdeckt, in welcher für die neue
Band von Michael Denner / Hank Shermann geworben wurde und ich dachte noch,
daß ich mir das unbedingt anhören müsse. Kurze Zeit später
liegt die CD im Postfach... Force of Evil haben nicht nur die beiden Mercyful
Fate-Gitarristen zu bieten, sondern mit Drummer Bjarne T.Holm gar noch einen
aus des Königs Band im Aufgebot und weil wir schon dabei sind, kommt
von des Königs zweiter Band King Diamond noch Basser Hal Patino dazu.
Bei soviel instrumentalen Querverweisen dürfte klar sein, daß
die ganze Geschichte an allen Ecken und Enden an MF erinnert und das stört
mich nicht im Geringsten, wenn es so gut und atmosphärisch gemacht ist
wie hier. „Dawn of Dominion“, „Eye of the Storm“, „The Calling“ oder der
Höhepunkt „Samhain“ lassen Erinnerungen an goldene „Melissa-„ / Don’t
break the oath“-Zeiten aufkommen, leben von den abgefahrenen Riffs, den schönen
Soli und Melodien und nicht zuletzt von massig Komplexität, so daß
man sich die Scheibe getrost zigfach anhören kann, ohne daß es
langweilig wird. Mir sagt zwar der recht ausdruckslose Gesang nicht so zu
(da haben die Jungs einen Frontmann einer dänischen Metal-Combo verpflichtet,
na ja...), aber unterm Strich haben wir es hier mit einer richtig guten und
abwechslungsreichen Metal-CD zu tun, die sich alle MF-Jünger getrost
ab Ende Januar zu Gemüte führen sollten.
Frank
MISERY INC.
Yesterday´s Grave
Eine weitere finnische Band drängt mit ihrem Debut auf den Markt richtet
sich ein wenig nach großen Vorbildern wie HIM, auch wenn das hier weitaus
besser und vorallem härter ist als das, was Ville Vallo mit seiner Popmusik
für kleine Mädels fabriziert (und sich dann ärgert, wenn nur
diese zu den Konzerten kommen..). Als „eine Heavy Metal-Band mit Energie“
wird das von seiten der Plattenfirma angepriesen, da haben sie allerdings
die Melodien vergessen, die Songs wie bspw. den Opener „Suicide Serenade“
auszeichnen. Schöne Riffs und Doppel-Leads, erstklassig produziert,
ein rauher (ein wenig an Hetfield erinnernder) Sänger und fertig ist
eine CD, die mich wirklich überrascht hat. Positiv zu erwähnen
sind nämlich die (bei allem Herzschmerz und Lebensüberdruß,
die in den Texten rüberkommen) stets knalligen Songs, die von fetten
Gitarren gestützt werden und ein feines Gespür für ebensolche
Leads beweisen, was Titel wie „Darkness“, „Dilemma“ oder das mit Growls aufgemotzte
„Share my darkness“ auszeichnen. Kritikpunkte sind die kurze Spielzeit von
lediglich 34 Minuten sowie die Tatsache, daß beim Hören am Stück
gewissen Ähnlichkeiten innerhalb des Materials auffallen, was man bei
einem solch gutklassigen Debut aber getrost verschmerzen kann. Wer also mal
wieder Songs mit viel Sinn für Melodien hören möchte, die
sich mit Fug und Recht Metal nennen dürfen, weil sie die nötigen
Ecken und Kanten besitzen, der sollte dieser jungen finnischen Truppe ab
dem 02.02.04 unbedingt eine Chance geben
Frank
PUMP
Against everyone´s advice
Vielleicht hätte sich diese deutsche Combo doch besser den einen oder
anderen Ratschlag angehört, denn ihr Hardrock der Marke Ausschußware-meets-irgendwelche
Belanglosigkeiten aus den 80ern kommt ohne jegliche Höhepunkte, hat
keine mitreißenden Refrains aufzuweisen und ist auch sonst so überflüssig
wie noch was.
Frank
SHINING FURY
Last Sunrise
Mein erster Gedanke, als ich die ersten Töne der CD gehört hatte:
Jetzt wollen Metal Blade auch einen Happen vom Melodic-Speed-Epic-Happy-Metal
abhaben. Und leider bestätigt der weitere Verlauf nur, was mir gleich
eingefallen ist – tausendmal gehörte Riffs und Melodien und nur eine
unter mittlerweile unzähligen CD´s, die bereits tausendfach betretenen
Wegen folgen.
Frank
FRAGMENTS OF UNBECOMING
Skywards / A Sylphe’s Ascension
Wie ein Debut einer deutschen Band hört sich diese CD überhaupt
nicht an – nach gefühlvollem Intro (SO baut man Atmosphäre und
Spannung auf) setzen melodische Gitarren ein und dann geht´s ab...doch
halt: Wer hier an eine weitere Melodic Death-Band denkt, wird die Ohren spitzen,
denn hier geht es weitaus Death Metal-lastiger zu Werke, Riffs und Soli brettern
zwar schön und doppelläufig-melodisch voran, doch Todesmetall alter
Prägung erkennt man massenhaft, dazu der derbe Gesang und ein mächtig
bollerndes Schlagzeug (welches bei den ganz schnellen Passagen allerdings
ein wenig scheppernd daherkommt...) und fertig ist ein aggressives kleines
Meisterwerk. Wer sich also mal wieder ein derberes Machwerk reinziehen möchte,
ohne dabei auf die notwendigen Melodien zu verzichten, der sollte einer deutschen
Nachwuchs-Hoffnung auf diesem Gebiet ab dem 26.01.04 sein Ohr leihen.
Frank
ARTHEMIS
Golden Dawn
Nicht zu glauben, aber es gibt unter all den uns via Hellion zugehenden Italo-CD´s
von Underground Symphony immer mal wieder eine Band, die eben nicht völlig
gesichtslos vor sich hin trällert und sich Mühe mit ihren Songs
gibt. Arthemis ist so eine Truppe. Klar, auch hier haben wir Melodien ohne
Ende, es rhapsodiert und kürbissiert wild durch die Gegend, einen Sänger
im bekannten Stil haben wir auch, viel Geschwindigkeit und ein Fantasy-Cover,
aber es gibt einiges, was die Band von ihren Konkurrenten unterscheidet –
man merkt den Jungs an, daß sie sich um ein Attribut bemühen,
welches die meisten dieser Combos so gut wie nie auf sich beziehen können
und damit von vornherein bei mir verloren haben: Aggressivität! Hier
gehen die Riffs voll nach vorne los, krachen schön fett durch die Boxen
und selbst Sänger Alessio Garavello verpaßt seinem hohen Organ
immer mal wieder einen aggressiven Anstrich und tobt sich durch feine Songs
wie den Opener „Fire set us free“, „Black Rain“ (mit gelungenem Break in
der Mitte), „Master of the Souls“ oder „The Axe is coming“. Einen Keyboarder
findet man bei Arthemis auch nicht und so preschen die abwechslungsreich
gestalteten Songs gitarrenlastig, druckvoll und glasklar produziert nach
vorne und sind trotz bekannter Strukturen und Stilmittel dennoch meilenweit
von der Eintönigkeit entfernt, welche die nahezu identischen Laufzeiten
von 9 der 10 Titel suggerieren mag. Ein rundum gelungenes, melodisches, kraftvolles
und, ich sag´s nochmal, auch mal ein wenigstens teilweise aggressives
Album, welches euch die 15,50 € zzgl. P+V wert sein sollte, die ihr bei Hellion
dafür hinlegen müßt. www.hellionrecords.de
Frank
BLIND ALLEY
Infinity Ends
Wenn eine Scheibe bei einem Label namens AOR Heaven erscheint, ist klar,
wohin der Hase mit seiner Gitarre läuft. In diesem Falle hat er noch
einen Drum-Computer dabei und viele Synthies, einen recht klinischen Sound
und glücklicherweise einen guten Sänger, der zur Musik wie die
berühmte Faust aufs Auge paßt. Wenn man Klassiker wie Orion the
Hunter, Dokken oder Survivor zuhause stehen hat, haut einen die Sache nicht
vom Hocker, ich muß aber ehrlich sagen, daß ich auch schon wesentlich
schlechteres aus dieser Ecke gehört habe. Songs wie „Hunter“ oder „“We
still belong“ klingen so richtig schön nach US-Radioeinsätzen,
besitzen nette Refrains und ebensolche Chöre, sind gut gemacht und tendieren
ein wenig in die Journey-/Kansas-Richtung, bei „Payback time“ wird Bon Jovi´s
„You give love a bad name“ zitiert, es bleibt also alles in der Familie.
Bei „Wild Rose“ bedient man sich gar irischen Einflüssen und weckt so
Erinnerungen an eine Zeit, als Gary Moore noch wußte, wie man eine
Rock-Axt schwingt, auch wenn es hier wesentlich gemäßigter zugeht.
Für AOR-Fans ganz sicher interessant und als Abwechslung zu all dem
heftigeren Zeugs, das sich unsereiner den ganzen Tag anhört, auch mal
wieder ganz nett. Bin halt ein alter Poser, hihi...
Frank
NORTHER
Mirror of Madness
Und weil wir bekanntermaßen Freunde der Gegensätze sind, fährt
nach der AOR-Scheibe von eben gleich mal ein volles Brett in den Player ein,
hihi…Norther waren mit „Dreams of endless War“ und der famosen „The Final
Countdown“-Coverversion im Gedächtnis geblieben, so daß ich mir
den Nachfolger gleich bestellt habe. Von der rasanten Aggressivität
von Kalmah (Schande über Euch, wenn Ihr Euch deren Scheiben durch die
Lappen gehen laßt!) oder Children of Bodom sind Norther weit entfernt,
ich würde sie eher in Richtung der letzten Moonsorrow ansiedeln, also
melodischer, erhabener... „Blackhearted“ oder „Of darkness and light“
sind recht eingängig und eher im Midtempo gehalten, die hysterischen
Growls bilden den Gegenpol zur feinen Musik und die klare und druckvolle
Produktion rundet „MOM“ perfekt ab. Mit dem abwechslungsreichen „Midnight
Walker“ und dessen schnellen Passagen zeigt die Band aber auch, daß
sie locker mit dem Aggressionslevel von Bodom & Co. mithalten kann, „Unleash
Hell“ oder „Dead“ hauen in dieselbe Kerbe und der Titelsong bläst am
Ende dann nochmal so richtig schön durch die Boxen, klasse! Mir machen
Norther viel Freude, weil sie trotz der etwas weniger aggressiven Ausrichtung
immer noch tausendfach mehr Metal im Blut haben als all diese Synthie-on-speed-Flaschen
der „Epic/True“-Abteilung. Helft ihnen, daß sie überleben können,
sie sind es wert!
Frank
YES
Yesspeaks (Doppel-DVD)
Aufmerksame Leser dieses Blattes wissen, daß wir die Jungs um Chris
Squire vergöttern, insofern war der Kauf dieser neuen Doppel-DVD beschlossene
Sache. Wie der Titel bereits verrät, stehen hier Worte im Mittelpunkt,
allerdings wird dies so aufbereitet, daß die 190 Minuten (!) Spaß
machen und wie im Flug vergehen. Gezielt in verschiedene Kapitel aufgeteilt,
wird die History einer der wichtigsten Bands des Prog-Genres erzählt
und dabei jedes Bandmitglied (und das sind in diesem Falle die der „klassischen“
Yes-Besetzung Chris Squire, Jon Anderson, Steve Howe, Alan White und nicht
zuletzt Keyboard-Gott Rick Wakeman) in einem extra Kapitel in den Mittelpunkt
gerückt. So nimmt man Chris Squire wie auch auf der Bühne als typischen
Rock-Star wahr, auch wenn dies total sympathisch und stets mit einem Augenzwinkern
erfolgt, Jon Anderson verträumt und ein wenig...äh, entrückt,
Alan White als bodenstänig-britisch, Steve Howe als Musik-Besessenen
und Rick Wakeman als trockenen und sehr netten Typen, alles sehr interessant
und kurzweilig erzählt. Dazu gibt es Stories rund um die Musik der Band,
stets untermalt von Live-Sequenzen und Ausschnitten der bekannten Klassiker,
deutsche Untertitel sind für all diejenigen, die der englischen Sprache
nicht so mächtig sind ebenfalls zuschaltbar (wenn auch ein wenig umständlich,
denn wenn man mitten aus einer Sequenz geht, um diese ein- oder auszuschalten,
kann man nicht da weiterschauen, wo man ausgestiegen ist, sondern muß
jedes Mal die entsprechende Stelle aufs Neue suchen) und schlußendlich
gibt es sogar noch ein komplettes, zweieinhalbstündiges Konzert als
Audio-Sequenz! Alles in allem eine feine Sache für alle Fans der Band,
wer allerdings eine umfassende History erleben möchte, der ist mit der
„Yesyears“-DVD besser bedient, denn dort werden alle Line-ups gewürdigt
(einen Bill Bruford darf man einfach nicht unterschlagen!) und auch alle
Bandmitglieder (ehemalige und aktuelle) befragt, wenn auch „nur“ mit Stand
der „Union“-Tour und das ist ja bekanntermaßen auch schon wieder ein
paar Jahre her). Am besten, ihr kauft beide DVD´s und freut euch so
wie wir darauf, die Band im Rahmen der 35th Anniversary-Tour im Juni 2004
in Deutschland zu erleben, nicht zuletzt sogar am 11.06. in KA in der Europahalle...we’ll
be there!
Frank