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NASTY SAVAGE
Psycho Psycho

Nasty Savage… da kommen so viele Erinnerungen an alte Zeiten hoch… das legendäre Konzert in der RoFa LB, als sich Sänger Nasty Ronnie einen Ledergürtel selbst um die Ohren schlug und sich (wenn ich mich recht erinnere) auch mit Kerzen malträtierte, nur um sich im persönlichen Gespräch als liebenswerter und äußerst netter Interviewpartner zu entpuppen. Wir hatten die Band einige Male im Heft, führten auch schriftliche Interviews und ich kann guten Gewissens behaupten, Nasty Savage geliebt zu haben. Unter Vertrag genommen hätte ich sie niemals. Denn auch ihr Comeback (endlich mal ne Truppe, die wirklich 4 Leute der Original-Besetzung aufbieten kann, der Basser-Posten wechselte ja schon damals häufiger) bietet diese völlig eigenwillig-verdrehte Mischung, verquert-verschachtelter Thrash mit ständigen Wendungen ohne dabei in irgendeiner Art und Weise kompliziert zu sein, die manchmal ein wenig an alte Mercyful Fate erinnernden Riffs und Leads und
dazu Ronnies nach wie vor unter tausenden rauszuhörendes Organ (auch wenn ich die spitzen Schreie und Ausflüge in King Diamond-artige Regionen ein wenig vermisse), all das macht eine für NS-Anfänger nur schwer verdauliche Mischung aus, die sich heutzutage sicherlich ebensowenig verkaufen läßt wie damals. Von daher ist es Metal Blade hoch anzurechnen, daß man einer Band wieder eine Chance gibt, die ihren Stil von damals konsequent (und wie schon auf der einige Monate zuvor erschienenen Mini-LP) weiterführt und von der man im schwäbischen Hauptquartier sicher genau weiß, daß sie zwar das Prädikat „Kult“ wie kaum eine andere verdient, sich damit aber sicherlich kaum sonderliche Verkaufserfolge erzielen lassen. Ich für meinen Teil habe wahnsinnig viel Freude beim Anhören der 12 Songs gehabt, die sich allesamt auf technisch höchstem Niveau befinden und keinerlei Füller beinhalten („Savage Desire“ war bereits auf der EP enthalten); ins Ohr gehen tun sie allerdings nicht, aber genau das haben Nasty Savage schon immer meisterhaft verstanden, sperrig zu sein ohne mit Gefrickel zu nerven und dabei immer aggressiv und eigenständig zu bleiben. Die CD wird sich in Dauerrotation in meinen Wagen begeben und Ihr solltet die Wochen bis zum VÖ-Termin 22.03. zählen – laßt eine der wenigen wirklich eigenständigen und intelligenten Bands nicht untergehen, dazu ist „PP“ viel zu gut und hebt sich aus der Masse der langweiligen Trittbrettfahrer ab. Einmal ist die Band schon mit Klassikern wie „XXX“ oder „Gladiator“ von der Bildfläche verschwunden, ein zweites Mal wäre es eine Schande!

Frank


EXODUS
Tempo of the damned

Mit Freude hatte ich vernommen, daß die Band auch trotz des Todes von Ur-Sänger Paul Baloff an ihrem Comeback arbeitete und stattdessen Baloff´s damaligen Nachfolger Steve Souza wieder an Bord genommen hatte. Von Andy Sneap mit fettem Sound versehen, hauen die Jungs die Riffs ebenso aggressiv raus wie man es von Werken wie „Pleasures of the Flesh“ schon kannte, und das ist auch gut so. Ich für meinen Teil wollte auch nichts anderes hören. Der fast 7-minütige Opener „Scar Spangled Banner“ (in seiner Aussage genau das Gegenteil von Iced Earths triefendem US-Patriotismus) ist ganz okay, wenn auch leider ein wenig lang (-atmig), das nachfolgende „War is my shepherd“ bietet dagegen gute Riffs, viel Abwechslung sowie Souzas aggressives Organ, das nichts von seinem früheren Glanz eingebüßt hat und immer noch unter hunderten herauszuhören ist. Auch das nachfolgende „Blacklist“ sowie das von einem schönen melodischen Solo veredelte und von Souza voller Haß herausgekeifte „Shroud of Urine“ können auf der Habenseite verbucht werden, bevor mit „Forward March“ ein weiterer Höhepunkt ansteht: Schnell und aggressiv, von der haßerfüllten Stimme vorwärts getrieben und wie ein Faustschlag kommt dieser Track, den ich gar nicht oft genug hören kann. Klasse! Daß nicht alles Gold ist, was glänzt, beweist der nachfolgende Dreierpack „Culling the Herd“ (fällt völlig ab, langweilig, gesichtslos, überflüssig), „Sealed with a fist“ (schräge Midtempo-Langeweile und Sabbath-artige Riffs im Hintergrund, das braucht niemand mehr heutzutage) und „Throwing down“ (vereint alles Negative der beiden vorigen Songs, Tiefpunkt des Albums, grausam...). Hm. Zum Glück steht mit „Impaler“ noch ein Stück der guten alten Zeit auf der Matte (zum ersten Mal in ein Studiogewand gepackt, zählt man die Live-Version der genialen „Another lesson in violence“ mal nicht mit), um mit Killer-Riffs par excellance sowie dem geilen speedigen Mittelteil dafür zu sorgen, daß sich die Miene des Käufers wieder aufhellt. Der abschließende Titelsong läßt das genannte Trio des Grauens ebenfalls vergessen und überzeugt mit schnellem und aggressivem Thrash, wie man ihn von Exodus gewohnt ist. Unterm Strich ein gelungenes Comeback, auch wenn man nicht an alte Zeiten anknüpfen kann (aber welche der zurückgekehrten Bands konnte das schon...), 3 Ausfälle von 10 lassen sich verkraften, auch wenn man auf den einen oder anderen Titel bei fast 60 Minuten getrost hätte verzichten können. Hinzu kommt beim Digipack noch ein Cover von „Dirty deeds done dirt cheap“ (nicht schlecht, wenn auch nicht ganz die Kragenweite, gell) und die Frage, wo denn der von Nuclear Blast angekündigte 2. Bonus-Track geblieben ist?!

Frank


DEATHCHAIN
Deadmeat Disciples

Schon wieder eine (für uns) neue Firma, die uns ihre CD´s schickt, aber solange Scheiben wie diese hier dabei sind, haben wir absolut nichts dagegen – dies hier ist ein Hammer, der all jenen unter Euch gefallen sollte, die auf feinsten ultraschnellen Thrash der Marke Terror 2000 oder Dew-Scented abfahren und sich auch mit der einen oder anderen Anleihe aus dem todesmetallischen Bereich oder den einstigen Kings Slayer anfreunden können. Wer tut das nicht, werdet Ihr fragen?! Eben. Und genau deswegen solltet Ihr die Läden stürmen und nach dieser (bereits am 12.01.04 erschienenen) CD Ausschau halten, damit diese Perle aggressiven Stahls nicht untergeht – fast and furious brettern sich die Finnen durch Nackenbrecher wie „Poltergeist (The Nemesis)“, „March of the thousand legions“, „Undertaker“ oder „Chaos Wartech“, verarbeiten wirklich allerfeinste Riffs, streuen hie und da eine passende Melodie ein, halten ihren Hochgeschwindigkeits-Sound durch Midtempo-Einschübe interessant, versehen dies mit einer rauhen und aggressiven Stimme und verpacken das alles, quasi als Sahnehäubchen, mit glasklarem, druckvollem Finnvox-Sound, der alles niedermacht, was sich ihm in den Weg stellt. Bei mir laufen die o.g. Songs und die weiteren Brecher vom Schlage „Skeletal Claws“, „Carrier of Pestilence“ oder der Titelsong rauf und runter und lassen mich erfreut feststellen, daß es doch immer wieder Bands gibt, die für absolute Überraschungen gut sind, auch wenn die CD leider nur wenig mehr als eine halbe Stunde Musik bietet. Da dies aber auf allerhöchstem Niveau geschieht und sich kein einziger Füller auf der Platte befindet, zeigt unser Daumen steil nach oben!! Killer!!!

Frank


TORCHBEARER
Yersinia Pestis

Mit einer heftigen Black-/Death-Mischung haben wir es hier zu tun, 10 Songs und (nur...) 36 Minuten Spielzeit sprechen eine deutliche Sprache. Na ja, zum Glück bolzen die Schweden nicht ununterbrochen (sonst hätte ich die Sache an Guido weitergeben müssen, hihi) und nehmen auch mal den Gang raus, so daß die gut produzierte Chose auch den nötigen Druck entwickeln kann. Die eine oder andere Gitarrenmelodie hat sich auch eingeschlichen, manche Passage huldigt dem guten alten Speed-/Thrash, so daß man Metal Blade bescheinigen kann, nach Fragments of Unbecoming auch den zweiten für uns kompatiblen Derb-Newcomer an den Start gebracht zu haben. Die CD erscheint am 22.03. und sollte allen, die so drauf sind wie Guido (also nachts mit der Axt rumlaufen und Leute erschrecken, weil ihn seine Kiddies nicht schlafen lassen, hähä) ohne Wenn und Aber gefallen :-)

Frank


DISILLUSION
Back to times of Splendor

Jesses, wie soll man DAS nur beschreiben....als ebenso verrückt wie genial? Als Psychotic Waltz mit gelegentlichen Ausflügen ins Death-Metier? Als besten drogenfreien Trip seit langem? Egal, das hier ist KLASSE!!! Alles, was man sich nur wünschen kann, ist hier vertreten: Ergreifende Melodien, Atmosphäre, brutale Ausbrüche, klarer Gesang und Death Growls, Tempo und Power, Double Bass und akustische Gitarren. Irre? An sich stimmt das, allerdings werden die hier beschriebenen Stilmittel so dermaßen perfekt in die 6 Songs eingebaut, daß es eine stimmige Einheit ergibt und stets nahtlose Übergänge entstehen, die man als solche gar nicht wahrnimmt. Die CD beginnt mit „..and the mirror cracked“ recht derb, aber bereits hier dominiert der klare melodische Gesang über die Growls (die eh nur sehr vereinzelt eingesetzt werden) und macht neugierig auf die folgenden Titel, die allesamt halten, was der Opener versprochen hat. Hervorzuheben ist der 14-minütige Titelsong, welcher mit traurigen Geigenklängen beginnt und sich in ein wahres Trommelfeuer von musikalischer Genialität hineinsteigert, sowie der Albumhöhepunkt „The sleep of restless hours“ – ein über 17-minütiger Trip voller Schönheit und Klasse! Leider müßt Ihr noch bis zum 05.04. auf dieses Meisterwerk warten, welches alle, die eine melodischere (was insbesondere auch die schönen Leads angeht) und nicht so bösartige Version von Opeth ihr Eigen nennen wollen, ansprechen sollte. Begeisternd!

Frank


WOLFEN
Humanity... sold out

Als eine Mischung von Iced Earth, den Melodien von Maiden und der Härte von Testament wird dieses Produkt einer Kölner Band im Promo-Zettel angepriesen. Klar doch.... unbeteiligte Fan-Ohren hören etwas anderes: Die Songs wirken unfertig, der letzte Tick fehlt, die Chöre sind schrecklich, der Gesang schräg und die Produktion ist dumpf und undifferenziert. Nee Leute, mit solch mittelmäßigen Scheiben könnt ihr vielleicht beim Hammer (die zum Debut ein „Die Zukunft im deutschen Powermetal“ rausgelassen haben – alles klar, Jungs..) landen, hier winken wir nur gelangweilt ab und haben die Platte sofort wieder vergessen.

Frank


CP-Rono
Ratio

Gar schreckliche Begriffe wie Grunge, Noise oder Emo fallen beim Begleitblatt. Schräg, schrecklich und überflüssig setze ich guten Gewissens dagegen.

Frank


ANGELS GRACE
New Era Rising

9 Songs, über 60 Minuten, was sagt uns das? Prog-Gedudel. Und auch noch aus Italien. Wie die meisten der über Hellion vertriebenen bzw. bei Underground Symphony veröffentlichten Schreiben ist das weit entfernt davon, schlecht zu sein, im Falle Angels Grace werden viele ruhige und akustische Passagen in die Songs eingebaut, es gibt viele schöne Melodien, der Gesang ist gut und dennoch kann mich ihr Sound Marke frühe Dream Theater (zu Debut-Zeiten) heutzutage nicht hinterm Ofen hervorlocken (da bleibt das angesprochene Original unerreicht, zudem ist die genannte Musikrichtung bei mir zugunsten heftigerer Spielarten in den Hintergrund getreten). All diejenigen, die sich an proggig-metallischen Klängen nicht satt hören können, werden an „NER“ ihre Freude haben und sollten daher bei Hellion vorbeisurfen und das (auch schön verpackte) Teil bestellen (hab leider den Begleitbrief und somit die Preise verlegt, sorry...).

Frank


THY GATE BEYOND
The Power to Thrash

Ein paar posende Italiener in Metallica- oder Darkane-Shirts gefällig? Der Blick ins Booklet läßt ein Grinsen auf dem Gesicht des Betrachters entstehen, so oder so ähnlich haben wir vor 15 Jahren fürs Mortal Sin und unsere Redaktionsphotos gepost (Guido im Destruction-Shirt, hihi...). Spaß beiseite, leider habe ich nur das Booklet vorliegen, welches auch nur zum Einmal-Aufklappen ist und genannte Bilder bietet und kann euch daher nichts zu Songtiteln o.ä. verraten. Eigentlich auch nicht nötig, denn das Gebotene spricht eine deutliche Sprache und hat mich ziemlich überrascht: Gut produzierter Thrash mit einigen wohl dosierten Breaks, schönen knalligen Riffs und (jetzt kommt´s) richtig gutem Gesang von Fausto di Persio! Wirklich wahr, es gibt italienische Bands, die rauhe und aggressive Sänger ihr Eigen nennen und eben nicht dem allgemeinen Epic-Power-Synthie-Prog-Wahn ihres Heimatlandes verfallen sind und stattdessen schönen 80er Thrash spielen – Hallows Eve, Overkill, Forbidden, all das und noch viel mehr schimmert hier durch und wird durch eine ganz eigene Note ergänzt. Ihr merkt schon, mir hat dieser Trip in längst vergessen geglaubte Gefilde Spaß gemacht, und weil ich gerade über die lediglich 30 Minuten Spielzeit meckern wollte, habe ich auf der Hellion-Homepage nachgesehen (hab ja wie bereits erwähnt den Begleitzettel zu den CD´s verschlampt...) und kann Euch mitteilen, daß es sich hier um eine Eigenpressung (!) handelt und das Teil auch für lediglich 12,-€ zu bekommen ist. Gebt diesem Newcomer unbedingt eine Chance, anstatt Euch bei bekannteren Langweilern zu ärgern – unter www.hellionrecords.de wartet endlich mal wieder eine richtig gute Old-School-Speed-/-Thrash-Scheibe auf Euch!!

Frank


S.A. SLAYER
Prepare to die

Ein alter Kult-Klassiker aus den goldenen Zeiten; unsereiner hat das Teil bereits als Reborn Classics-Bootleg zuhause (zusammen mit dem Stormtrooper-Classic „Armies of the Night“ und der ersten Savage Grace-EP, hach ja....), jetzt scheint sich hier eine reguläre VÖ anzubahnen. 4 Songs plus 1 Intro hatten die Herren um Songwriter Donnie Van Stavern damals anzubieten, knochentrockener US-Metal der alten Schule, dazu sang Steve Cooper so wie er aussah (wie ein elender Poser nämlich, hihi...), so daß sich Songs wie „Final Holocaust“ oder „Unholy Book“ härter anhören als sie sind. Gut sind sie allerdings und auch auf dieser auf 1.000 Stück limitierten CD im Original-Cover (blutender Teufelskopf, man wußte, was man der damaligen Zeit schuldig war..) machen die Songs Spaß und lassen Erinnerungen an eine Zeit wach werden, die wir zum Glück in ihrer vollen Pracht miterlebt haben (an alle Jüngeren unter Euch: Denkt Euch an dieser Stelle ein hämisches Grinsen und ärgert Euch Eurer späten Geburt, hihi..). Kultiges Teil, immer noch! Zu bestellen bei Hellion.

Frank


RIPPER
...and the dead shall rise

Wo wir gerade bei relativ unbekanntem Kult aus den 80ern sind: Über Hellion wird dieser Re-Release des einzigen Albums der obskuren US-Horror-Metal-Truppe von ’86 in die Läden gestellt. Die italienische Firma Black Widow hat sich wirklich Mühe gegeben, denn die CD wurde remastert und ihr ein schönes Booklet mit allen Texten und Photos beigefügt. Musikalisch bot die Combo düsteren US-Metal, der heute zwar ebenso antiquiert klingt wie der von S.A.Slayer, aber seinen ganz eigenen Charme versprüht. Dafür sorgen das eine oder andere Keyboard-Intro und eine betont auf Horror getrimmte Atmosphäre, abwechslungsreicher Gesang und Songs wie die 5 bis 7 Minuten langen „Death awaits you“, „Wake the dead“ oder „The Executioner“, die einen im Verbund mit den geschminkten Bandmitgliedern das eine oder andere Lächeln aufs Gesicht zaubern und einem eine kurzweilige Zeit beim Anhören verschaffen. Ihr bekommt dieses Kleinod metallischen 80er Schaffens unter www.hellionrecords.de.

Frank