Home


 
 

Zu Beginn dieser Reviews ein interessanter Artikel bezüglich der stets aufs Neue gefeierten Charteinstiege bestimmter Bands aus dem Metal-Bereich, gefunden im Editorial des Heep-Magazins „Times“ vom deutschen Fanclub „Stay on Top“ (mehr unter www.uriahheep.de).

„Habt Ihr Euch schon mal die Frage gestellt, wieso 2003 reihenweise Hard & Heavy Bands den Sprung unter die Top 100 der offiziellen deutschen Media Control Charts schafften (...)? Obwohl diese Musikrichtung kaum erhöhte Aufmerksamkeit im Radio oder Fernsehen erfährt (Phänomene wie METALLICA, OZZY OSBOURNE oder KISS mal ausgenommen, aber das sind Acts, die sich ohnehin längst kommerziell prostituiert haben)? Und im wesentlichen die Promotion über die einschlägigen Printmagazine erfolgt? Die Antwort ist so simpel wie erschreckend. Ende 2003 reichen 6.000 verkaufte CDs aus, um unter die Top 15 zu kommen. Die gleiche Anzahl verkaufter Scheiben hätte noch 18 Monate zuvor nicht einmal die Hürde der Top 100 genommen...“




WITHIN TEMPTATION
Running up that hill

Dieses Kate Bush-Cover gibt´s schon ein wenig länger, aber da die mit Verspätung gestarteten Shooting-Stars („Mother Earth“ hatte ja schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, bis endlich jemand Notiz davon nahm und die Scheibe dann wiederveröffentlicht wurde) noch nicht mit neuen Songs aus dem Kreuz gekommen sind, schiebt man eben diese Single nach. Mich hatte es tierisch interessiert, wie die Band diesen Klassiker einer der größten Künstlerinnen überhaupt umsetzen würde, von daher hab ich die 9,99 € für die Audio-/DVD-Single gerne ausgegeben. Anders, aber gut – so würde ich es auf den Punkt bringen. Die Gitarren schrubben recht heftig und die Hauptmelodie liegt ganz beim Gesang, ein paar Keyboards setzen Zeichen und fertig ist das metallische Mäntelchen für einen klasse Song (ach Kate, wann machst Du denn mal wieder was Neues...?). 4 Live-Versionen (darunter auch eine des Titelsongs) gibt es auf der Audio-Seite noch, so daß hier immerhin 25 Minuten Musik geboten werden. Die DVD hält dann den Clip zu „RUTH“, eine Live-Version, ein Making Of und einen kleinen Tour-Report der letztjährigen Europa-Tour bereit, zudem sind noch eine Live-Fassung der allseits bekannten „Ice Queen“ sowie eine Fotogallerie vertreten. Unterm Strich also wirklich lohnenswert und weit über dem Preis-/Leistungs-Verhältnis der meisten anderen Maxis liegend (von 30-minütigen „Longplayern“ will ich gar nicht reden). Mal sehen, wann mal was Neues kommt...

Frank


PRIMAL FEAR
Devils Ground

Meine Begeisterung für Primal Fear ließ nach den ersten beiden Scheiben nach, vorallem nachdem wir den einen oder anderen Gig besucht und uns ziemlich gelangweilt hatten. „Black Sun“ war dann wie gewohnt der Priest-lastige Banger mit einigen kompositorischen Ausrutschern nach unten und auch „DG“ haut zunächst nicht vom Hocker; zu sehr rennt sich der PF-Stil meiner Meinung nach in sicherlich nicht schlechten, aber auch nicht notwendigen (im Sinne von kaufen) Songs wie „Metal is forever“ einfach tot. Daß nicht alles verloren ist, dafür sorgen dann allerdings Lichtblicke, die es in sich haben, so ist „The Healer“ ein fantastischer, düsterer, halb-balladasker Killer, einer der besten Songs, die ich seit langem überhaupt gehört habe! „Soulchaser“ sticht ebenfalls heraus, viel Abwechslung beschert den stets vorhandenen PF-Trademarks einen weiteren Klasse-Song und auch „Wings of Desire“ und „Heart of a Brave“ (mit tollem Maiden-/Thin Lizzy-artigem Solo) sind sehr gut. Dazu kommt mit dem Sabbath-Cover „Die young“ noch eine starke Hommage an die beste Sabbath-Scheibe ever („Heaven and Hell“), so daß man unterm Strich sagen muß, daß 4 von 12 plus eine tolle Coverversion einerseits nicht ausreichen, um eine CD zu kaufen, andererseits die starken Songs wirklich so gut sind, daß man sie mit dem (nicht schlechten, aber von den Vorgänger-Scheiben bekannten) Rest vielleicht doch kaufen kann. Die Entscheidung trefft wie immer Ihr im Laden, viel Spaß beim Entscheidung treffen :-)

Frank


UFO
You are here

Einen tollen Sound haben sie und mit Vinnie Moore und Jason Bonham auch zwei erstklassige Neulinge mit dabei, nur leider haben Phil Mogg & Co. das Wesentliche vergessen: Die einprägsamen und melodischen Refrains, die die Band mit Songs wie „No place to run“, „Lights out“ oder „Love to Love“ groß gemacht haben. Bis auf die eine oder andere Ausnahme fehlen diese hier auf dem Großteil des Materials, so daß unterm Strich lediglich jede Menge gesichtsloser Rocksongs mit bluesig angehauchten Riffs stehen, die nicht der Rede wert sind. All die Pfeifen der „Presse“, die wegen „YAH“ Lobeshymnen ablassen, sollten sich die alten Scheiben zuerst vorher anhören, bevor sie Lächerlichkeiten wie „Eine der besten UFO-Scheiben überhaupt“ u.ä. verbreiten...ich für meinen Teil habe in „Walk on Water“ und tollen Songs wie „A self made man“, „Venus“ oder „Dreaming of Summer“ die letzte wirklich gute UFO-Platte gehört.

Frank


WATCH THEM DIE
Same

Es ist immer ärgerlich, wenn man vergißt, CD´s zu besprechen, die man sich gekauft hat. Noch ärgerlicher wird es allerdings, wenn man von der Qualität derselben so dermaßen umgeblasen wird wie bei Watch them die. Diese US-Truppe schafft es tatsächlich, allerfeinsten Bay Area-Thrash, Hardcore-Elemente, melodische Death-Einflüsse und allerlei Punkiges in Einklang zu bringen und zu einem Gemisch zu vereinen, welches schlichtweg hochexplosiv ist. Die recht langen Songs sind voller Abwechslung und Ideen, die Produktion ist fett und auch wenn der Brüll-Gesang nicht mit der Abwechslung der Instrumente mithalten kann und somit einen Kritikpunkt darstellt, so reicht es, um mich von einer empfehlenswerten CD sprechen zu lassen. Unbedingt reinhören!

Frank


THUNDERSTONE
The Burning

Nachdem schon das Debut von all den Pfeifen der “Fachpresse” in den Himmel gelobt wurde, wird das Zweitwerk nun mit weiteren Lobeshymnen überhäuft. Und dabei handelt es sich doch ebenso wie beim Debut nur um ein Produkt, welches man am treffendsten mit der Bemerkung „Vor 10, 12 Jahren wärt ihr die Kings gewesen, heute seid ihr einfach nur überflüssig“ umschreibt, wobei sich Hammerfall wenigstens die billigen Synthies verkniffen haben, die hier an allen Ecken und Enden zu hören sind. Daß ansonsten ebenso überbewertete „Bands“ wie Stratovarius für den „Sound“ von Thunderstone Pate gestanden haben, paßt ins Bild. Richtig peinlich wird es dann bei den Bonus-Tracks, oder könnt/wollt Ihr Euch ein „Welcome home (Sanitarium)“–Cover mit schwuchteligen Keyboards vorstellen? Oder eins von „Diamonds and Rust“? Grausam.

Frank


EDGUY
King of Fools

Eigentlich sind wir ziemlich genervt von der Happy Metal-Fraktion, die mit ihren halbgaren Produkten auf den Markt drängt; Edguy waren in der Vergangenheit auch nicht gerade als Düstermetaller bekannt, aber sie hoben sich alleine durch ihr Songwriting bzw. die Qualität desselben von der Masse ab. Im Vorfeld der neuen CD steht nun diese Maxi in den Läden und beweist diese Stellung einmal mehr bereits nach den ersten Tönen des Titelsongs: Dieser drängt mit Macht aus den Boxen, die Gitarren stehen wie eine Wand und der Grundton des Songs ist, wie bereits von der Band angekündigt, aggressiver. Dazu der gewohnt hymnische Refrain und fertig ist ein weiteres Beispiel, wie gut melodischer Metal heutzutage klingen kann, wenn man´s richtig macht. Die anderen 3 Titel sind allesamt nicht auf der kommenden CD enthalten und machen ebenfalls Laune, insbesondere „The Savage Union“ ist ein Knaller, der ins Ohr geht und dennoch die nöige Härte besitzt. Song Nr. 5 lassen wir mal außen vor, da hier lediglich die Bonus-Track-Praktiken per witzigem Text bedacht und nur mit Klavier begleitet werden. Für 4,99 € ist das okay und auch wenn ich mir das Teil nicht gekauft habe, auf jeden Fall ein Reinhören wert. Bin gespannt auf die Fulltime-CD!

Frank


KORPIKLAANI
Spirit of the Forest
 
Preisfrage: Woher könnte eine Band mit diesem Namen kommen, bei welcher die Protagonisten, gekleidet wie Waldschrate (eine Mischung aus Jutesack und Fell) vor einer Hütte im ach so finsteren Wald postiert sind? O.k., aus Schwaben oder Österreich (wobei dieser Vergleich sogar für Österreicher fast schon eine Beleidigung darstellt,ha,ha!), was aber beides dann doch nicht zutrifft. Natürlich aus Finnland, wobei ich mir die Frage stelle, warum viele dieser verrückten Finnen sich immer so darstellen müssen, als würden sie alle im Wald leben? Zugegeben, das Image passt zur Musik von Korpiklaani, darum will ich auch nicht weiter darüber ablästern. Tja, wie soll ich die Musik dieser Truppe beschreiben? Ich versuch es mal so: Wem Finntroll zu hart sind und Skyclad zu soft waren liegt hier eventuell genau richtig. Der Anteil an irish/finnish Folk ist extrem hoch und die Songs pendeln zwischen langsamen, getragenen über midtempolastigen und sehr schnellen fintrollartigen Passagen hin und her. Wie gesagt, etwas deathmetallastiger als herkömmliche Folkmetal Bands aber lange nicht so brachial wie eben Finntroll oder stellenweise auch Ensiferum. Einzelne Songs hervorzuheben ist eigentlich unmöglich, da die Platte als ganzes einfach Spaß macht und neben einem gewissen, naiven Charme auch noch einen tollen Sound vorzuweisen hat. Zugegeben, bei den Texten lacht man sich tot (das mit dem Englisch üben wir noch ein bißchen Jungs,ha,ha), aber auch das trägt eigentlich nur zum sympathischen Gesamtbild bei. Kleine Kostprobe gefällig?
 
Man can go through the grey stone,
men`s got to do, what men`s got to do!
(gesamter! Text von "Man can go even through the grey stone", zwei Textzeilen, die ungefähr zwanzig Mal wiederholt werden!)
 
Bei diesem ausgefeilten Wortschatz, wäre ein Vergleich mit Schwaben und Österreichern eigentlich schon wieder gerechtfertigt, wobei man hierbei auch unsere holländischen Freunde nicht vergessen sollte *g*. Trotzdem, für Fans obengenannter Musik auf jeden Fall ein Gewinn.

Adrian


AXXIS
Time Machine

Eine Zeitmaschine....die hätte sich die Band nehmen und damit 15 oder 20 Jahre in der Zeit zurückreisen sollen, als man mit solch billigen Chören und Refrains und dermaßen altbackenem Sound noch was reißen konnte.

Frank


DECAPITATED
The Negation

Wie kann man solch klasse produzierten, druckvollen und aggressiven Sound, der zwischen Death und Thrash pendelt und alles plattmacht, nur durch solch lächerliches OOOOORRRGGGHHORRGGHH kaputtmachen und dies dann als „Gesang“ bezeichnen? All diese sogenannten Death Metal Combos, die in der heutigen Zeit noch mit solch lächerlichen Geräuschen hinterm Mikro aufwarten, haben es versäumt, bei den wirklich guten Bands des Death-/Black-/Thrash-Genres zuzuhören, die Growls abwechslungsreich und aggressiv einsetzen, ohne auch nur eine Sekunde eintönig zu wirken. Diese gesangstechnisch Anfang der 90er stehengebliebenen Combos sind ein Ärgernis, besonders wenn sie es musikalisch so drauf haben wie diese Truppe hier. Vielleicht fällt bei entsprechendem Nichtbeachten von Seiten der Käuferschaft ja der Groschen...

Frank


DAMAGPLAN
New found Power

Gute Songs, Melodien und Riffs, das hätten sie außer der Power auch noch finden sollen, dann hätte man sich diesen Schrott vielleicht anhören können. Eigentlich sollte man dem lächerlichen Brüllaffen Anselmo dankbar sein, daß der größte Dreck jenseits 90er Jahre Death Metal nun endlich Ruhe hat, aber leider sorgen diese beiden Ex-Panteras hier dafür, daß auch weiterhin akustischer Sondermüll aus dieser Ecke abgesondert wird. Einfach nicht kaufen, dann wird alles gut...

Frank


ALYSON AVENUE
Omega

Von AOR Heaven unter Vertrag genommen, muß man nicht lange raten, welche Musik einen hier erwartet, gell? Die Band existiert bereits seit 1989 und hatte einige Schwierigkeiten, an einen Deal zu kommen – so mußte sie erst einige Demos lang ihr Glück versuchen, ehe man Ende 2000 (!) endlich die Chance bekam, eine CD zu veröffentlichen. „Presence of Mind“ heimste in Japan gute Reviews ein und nach weiteren 3 Jahren steht nun der Nachfolger bereit. Die Band macht ihre Sache gut, nicht zuletzt weil Frontfrau Anette Blyckert ihr Handwerk versteht und die melodischen Rocksongs entsprechend umsetzen bzw. die Refrains mit guter Stimme vermitteln kann. So entwickeln sich Songs wie „When Dreams fall apart“, „Tonight is all you get“ oder „I still believe“ zu netten kleinen Ohrwürmern mit mehrstimmigen Refrains und guter Produktion, die keinem weh tun und hie und da sogar mit schönen Gitarren unterlegt sind („One life, one show“). AOR-Fans müssen sich allerdings noch gedulden, bis sie diese gelungene Melodic-Rock-CD ihr Eigen nennen können, sollten sich den 26.04. aber schon mal im Kalender vormerken.

Frank


DEACON STREET PROJECT
Same

Und noch was aus dem ziemlich brachliegenden Bereich des AOR – wie auch immer Gitarrist Tommy Denander und Sänger Chris Demming auf die Idee zum Namen dieses Projekts gekommen sind, gleich der Opener “Radio” läßt mit sattem Sound, fetten Gitarren und schönem Harmony-Gesang aufhorchen, Klasse! Im Laufe der CD wechseln sich die Sänger ab und leider treten auch die Synthies ihren Marsch nach vorne an und verwässern eigentlich gute Songs wie „Lost in the moment“ oder „I can´t go back“ mehr, als es nötig gewesen wäre. Zudem macht auch die Produktion „Sprünge“, so ist beispielsweise „Love got a hold on me“ wesentlich lauter als der Vorgänger „Living a lie“ und beim ansonsten sehr guten Rauswerfer „Mad about you“ scheinen die Bässe verloren gegangen zu sein. Auf der Habenseite steht die Ballade „Before I loved just you“ (auch wenn sie ziemlich abrupt nach nicht einmal 3 Minuten endet...) sowie die Tatsache, daß man bei „Find me a meaning“ und „I don´t mind“ auch wieder die Klampfen rausholt und so wieder mehr in die Dokken- oder Tyketto-Richtung tendiert (erstgenannter Titel erinnert mit seinem Riff ein wenig an Tyketto´s Hit „Forever young“), während einem zuvor eher Toto als Vergleich eingefallen wären. Unterm Strich trotz genannter Kritipunkte eine Scheibe mit einigen ganz starken Songs, die einen gelungenen Spagat zwischen harten Gitarren und mehrstimmigen Refrains bieten und über allzu keyboardlastige Ausfälle hinwegsehen lassen. Leider dauert es auch hier noch eine Weile, bis ihr die CD erstehen könnt (bis zum 29.03. nämlich), aber das Warten lohnt sich hier auf jeden Fall!

Frank


UNDERWORLD
Film

Eigentlich war klar, daß irgendwann der erste Horrorstreifen entsteht, der sich den erfolgreichen Rezepten aus „Blade“ und „Matrix“ bedient; zum Glück wurde dies in vorliegendem Fall mit einer originellen Story kombiniert: Werwölfe und Vampire befinden sich seit Jahrhunderten im Krieg, der Anführer der Vampire geht einen Pakt mit dem Leader der Werwölfe ein, der von der Hauptfigur, Vampirin Kate Beckinsale, aufgedeckt und gleich auch noch der Ur-Vampir Viktor von ihr vor seiner Zeit aufgeweckt wird. Ein Mensch spielt auch noch mit, der von einem Werwolf gebissen wird und in welchen sich die Vampirin verliebt; dieser stammt einem alten Geschlecht ab und dessen Blut soll einen Überdämon, halb Vampir halb Werwolf erschaffen. Klingt alles recht kompliziert (bzw. wurde von mir vielleicht ein wenig chaotisch beschrieben, hihi), wird aber spannend auf den Punkt gebracht und die zunächst wirr erscheinenden Handlungsstränge gekonnt aufgelöst. Der Film präsentiert sich in dunklem Blau und Schwarz, Nebelschwaden scheinen überall zu sein und die Dunkelheit regiert sowieso. Dies trägt in Verbindung mit den „Matrix“-ähnlichen (aber zum Glück nicht übertrieben technisierten) Actionszenen sowie gelungenen Schockeffekten (die Verwandlungen in Werwölfe sind klasse gemacht) und einem stets präsenten Gothic-Feeling dazu bei, daß mir der Film und sein brutales Ende wahnsinnig viel Spaß gemacht hat. Die DVD wird sich ganz sicher nach Erscheinen bei mir in der Sammlung einreihen, hoffen wir mal auf ein paar nette Extras, gell.

Frank