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FINNTROLL
Trollhammaren

Endlich was Neues von den so vom Schicksal gebeutelten Finntrolln - Sänger Katla mußte ja bekanntlich wegen einer Krebserkrankung ausscheiden und Gitarrist Somnium starb nach einem Sturz von einer Brücke in volltrunkenem Zustand, die Band jedoch fand schnell Ersatz und insbesondere im Gesangsbereich kann Wilska der Originalstimme das Wasser reichen (wenn auch die an Stammesgesänge erinnernden Klargesänge von „Jaktens Tid“ fehlen und der Gesang an das Debut „Midnattens Widunder“ erinnert). Musikalisch hat sich zum Glück (nimmt man die Akustik-Maxi mal aus) nichts geändert, auch wenn man sagen muß, daß die hier präsentierten 5 Songs lediglich einen Standard repräsentieren, den man erwarten konnte, ohne jedoch die Glanztaten vom Debut oder „Jaktens Tid“ fortzusetzen. Dazu fehlen die Momente, die einen aufhorchen lassen, die Rasanz und überraschenden Wendungen; klar, die Folk-Momente sind zwar nach wie vor vorhanden, alleine die Songs sind nicht so hochklassig, wie ich erhofft hatte. Standard eben, der auf den beiden Longplayern kein besonderes Aufsehen erregt hätte. Hoffen wir mal, daß die Jungs sich die Reißer für den am 19.04. erscheinenden neuen Schlag namens „Nattfödd“ aufgehoben haben, denn bis auf den Titelsong sind die anderen 4 Titel allesamt nicht auf dem Album vertreten. Für 9,99 € bei nur 17 Minuten bei den einschlägigen Versendern viel zu teuer, glücklicherweise hab ich das Teil für faire 5,99 € bei Media Markt in Karlsruhe bekommen.

Frank


ORPHANED LAND
Mabool

Was für ein Werk! Ich fürchte, daß alle Worte dieser Welt nicht das beschreiben können, was hier alles geboten wird: Vergleichbar mit Melechesch werden hier jede Menge orientalische Instrumente und Melodien eingewoben, im Gegensatz zu genannter Truppe geht es aber weniger heftig und dafür melodischer zur Sache. Death Growls und Klargesang wechseln sich ab, an Dream Theater erinnernde Momente stehen gleichberechtigt neben derberen Parts und die allgegenwärtige Folklore des Nahen Ostens umschließt dieses kleine Meisterwerk wie der Wüstensand, der alles bedeckt... ganz große Klasse, voller verzaubernder Melodien und dennoch dunkel, aggressiv und voller Power, absolut originell und somit das größte Kompliment einheimsend, welches man in der überfüllten Musikwelt heutzutage machen kann. Unbedingt reinhören!!!

Frank


EDGUY
Hellfire Club

Ich muß sagen, daß der Einstieg in die neue Edgar mit „Mysteria“ nicht besser sein könnte: Aggressiv und schnell geht´s hier zur Sache und man merkt der Band das Bemühen um eine härtere Gangart an. Leider jedoch hat sich der eine oder andere Durchhänger eingeschlichen, den ich nach der sehr guten Maxi nicht erwartet hätte: So kann man den folgenden 10-Minuten-Song als bemüht, weniger wohlwollend auch als langweilig einstufen und so manch anderen Titel („Lavatory Love Machine“ oder „We don´t need a hero“) hätte man besser durch den einen oder anderen der Maxi ersetzt. Hinzu kommen eine nicht besonders gelungene Ballade sowie ein Rauswerfer („The spirit carries on“), der in Kitsch ertrinkt und mich somit von einem Kauf absehen ließen. Daran ändern auch die beiden Knaller „Under the Moon“ und „Children of Steel“ (Bonus-Track) nichts, auf denen es ohne Ende zur Sache geht. Der zweite Bonustrack bietet nochmals den Opener „Mysteria“ mit Mille (Kreator), den man komischerweise kaum raushören kann, weil er sich überraschend gut ins melodische Gewand einfügt und Tobias Sammet seinerseits so aggressiv wie selten singt. Nicht der erwartete Knaller, leider.

Frank


AXEL RUDI PELL
Kings and Queens

Eigentlich wiederholt er sich bzw. sein Konzept ja ohne Ende. Aber viele bekanntere Bands tun das auch und solange der Gitarrero und Blackmore-Fan dies auf so hohem Niveau tut wie hier, sollte man sich mit Kritik zurückhalten. Gut, da Herr Pell mit all unseren fremdfinanzierten „Freunden“ der Major-Presse bestens bekannt ist und diese auch hinreichend mit Anzeigen geschmiert werden, gibt es diese von dort sowieso nicht, für unabhängige Betrachtungen fernab privater und geschäftlicher Kungeleien sind eher wir zuständig. Aber Pustekuchen, es gibt nichts zu meckern, denn „KAQ“ hält einer Prüfung durchaus stand, alleine schon der schön-flotte Opener „Flyin’ high“ läßt einen staunen, wie man auch einen eigentlich schon hinreichend bekannt betretenen Pfad noch schwungvoll weitergehen kann und lange epischere Songs wie „Legions of Hell“ konnte der Maestro eh immer schon. Gut, für meinen Geschmack ist die ganze Sache ein wenig zu ruhig ausgefallen und die balladesken („Forever Angel“, „Sea of Evil“) oder episch-getragenen Titel stehen zu sehr im Vordergrund (Knaller wie das erwähnte „Flyin’ high“ hätten’s denn schon mehr sein dürfen), aber unter dem Strich steht ein erfrischend „altmodisches“, gitarrenlastiges Hardrock-Album, welches sich angenehm weit von der Kinderlied-Mentalität der heute so angesagten „True“-Kapellen entfernt hält und nicht nur deswegen eure Aufmerksamkeit verdient hat.

Frank


SIRENIA
An Elixir for Existence

Der ehemalige Tristania-Mastermind Morten Veland hat gute Arbeit geleistet, so viel steht fest. Sirenia bieten das von seiner einstigen Band bekannte Rezept aus Gothic-und Death Metal, satten klassischen Chören und dem Wechselspiel aus Growls und weiblichem Gesang, auch wenn letzterer nicht so oft zum Einsatz kommt, wie man meinen sollte. Die Songs besitzen allesamt ein konstant hohes Niveau und die Produktion stimmt ebenfalls, so daß mir als einziger Kritikpunkt bleibt, daß „AEFE“ bei aller Qualität dennoch nicht an den momentanen Überflieger Draconian herankommt. Hört rein und ihr erkennt den Unterschied zwischen „gut“ und „genial“...

Frank


KARELIA
Usual Tragedy

Diese Franzosen hier haben sich gedacht, den gewohnten Klassik-/Epic-/Speed-Metal der Marke Stratovarius und Konsorten mit opernhaften Chören in Richtung Nightwish zu schieben und dennoch männlichen Gesang zu benutzen. Unterm Strich jedoch das altbekannte Ergebnis: Nicht schlecht, aber 15,--€ dafür hinlegen? Niemals.

Frank


THE DUSKFALL
Source

Das Gleiche in Grün bei The Duskfall: Eigentlich ganz guter Melodic Death Metal, der an die führenden Bands des Genres allerdings nicht herankommt und von daher überflüssig ist. So kurz und schmerzlos ist das.

Frank


BURDEN OF GRIEF
Fields of Salvation

Und wenn Ihr wissen wollt, was Bands wie The Duskfall abgeht, dann gibt Euch diese CD hier die Antwort: 9 Songs lang wird hier auf höchstem Melodic Death-Niveau musiziert, daß es eine Freude ist. Power, Aggression und ganz viel ideenreiches Songwriting hat diese deutsche Truppe (deren ersten beiden CD´s noch recht unausgereift daherkamen) hier eingebracht und sich in meiner internen Bestenliste damit ganz weit nach vorne geschoben: Die Gitarren bescheren eine gelungene Melodie, ein fettes Riff und ein passendes Break nacheinander, manchmal kommt gar progressives Feeling auf (so bei „Dead Soul Decline“ oder dem instrumentalen Titelsong) und beim Gesang wird zwischen derben Growls und melodischeren Passagen sowie thrashigen Einschüben der Marke Gerre gewechselt, was die knapp 40 Minuten zu einem Vergnügen macht. Erwähnenswert auch noch ein Kracher der Marke „Slowly pass out“ oder „Desaster and Decay“, DAS sind famose, geile Riffs und melodische Leads! Die 15,49 € habe ich ohne zu zögern nach der ersten Hörprobe gerne bezahlt und so wird es auch Euch gehen, wenn ihr mal wieder eine feine CD mit den genannten Trademarks hören wollt.

Frank


MERCILESS
Live Obsession  DVD

Von Merciless hatte ich bislang nur gelesen, nie etwas gehört. Diese uns zugegangene Doppel-DVD ändert dies und ich muß sagen, daß das auf DVD 1 gebotene Konzert aller Ehren wert ist. Hier treffen fetteste Gitarren (wer hat denn da im Studio nachgeholfen?) auf dauernde Rhythmuswechsel, ohne dabei in irgendeiner Art und Weise verfrickelt zu wirken; vielmehr hat sich die Band jede Menge Breaks ausgedacht, so daß innerhalb der einzelnen Songs jede Menge passiert und Langeweile ein Fremdwort ist. Keine Angst, es gibt hier im Stile der guten alten Thrash-Bands voll eins auf die Glocke, die Riffs erinnern an alte Slayer-/Testament-/Metallica-Tage und der extrem an Kreator erinnernde Gesang paßt wie die Faust aufs Auge dazu. DVD 2 bietet dann eine Bandhistory (in Textform), eine Discografie, 2 Clips (bei denen die (Studio-) Produktion schlechter und dumpfer kommt als auf dem erwähnten Konzert) sowie Ausschnitte eines weiteren Konzerts, bei welchem Bild und Ton allerdings nicht den Standard von DVD 1 erreichen und eher Bootleg-Niveau besitzen. Unterm Strich eine runde Sache, bei der sich mir nur die Frage stellt, weshalb man das Material (etwa 55 + 45 Minuten) auf 2 Silberlinge verteilen mußte, obwohl man locker einen etwas praller gefüllten daraus hätte machen können?! Ich hoffe mal, daß dies nicht der Erzielung eines höheren Verkaufspreises dient, dies wäre äußerst bedenklich... Den Namen Merciless habe ich mir allerdings vorgemerkt und werde mal nach den Scheiben der Band Ausschau halten!

Frank