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SCORPIONS
Unbreakable
Nachdem die Kritik aus dem Rock-Lager immer lauter bzw. die Band genau denjenigen,
die sie groß gemacht hatten immer gleichgültiger wurde, haben
Rudolf Schenker & Co. den Stachel wieder gezückt und kleinlaut um
Vergebung gebeten. Oder waren sie es vielleicht nur satt, ihren weichgespülten
Kram in jedem Kaufhaus zu hören? Egal, mit „Unbreakable“ zeigen sie
wirklich, daß sie es noch nicht verlernt haben, wir finden jede Menge
melodischer Kracher mit fetten Gitarren und dem gewohnt guten Gesang von
Klaus Meine; klar, nicht alle Riffs zünden, manche kommen ein wenig
schräg daher und nicht jeder Refrain sitzt, aber hier geht es mir mehr
um die Feststellung, daß die Band einen Schritt in die richtige Richtung
gemacht hat, weg von halbgaren und unglaubwürdigen Experimenten, hin
zu denjenigen, die sich (wie wir..) dereinst „Virgin Killer“ oder „Blackout“
gekauft und die Platten geliebt haben (tue ich heute noch). Als Paradebeispiel
zumindest teilweise wiedergewonnener Stärke dient der Rauswerfer „Remember
the good times“, für mich der Höhepunkt des Albums und zugleich
auch der Beweis, daß die Scorpions immer noch wissen, wie man famose
melodische Hardrock-Songs mit feinen Gitarren schreibt. Bleibt nur zu hoffen,
daß eine Hallentour mit jeder Menge alter Kracher in der Setlist folgt
und der Weg nun endgültig Back to the Future heißt. Den ersten
Schritt haben sie mit „Unbreakable“ gemacht.
Frank
WOLF
Evil Star
Pfeif auf Massacre-Bemusterung – dieses Ding hier haben wir (bzw. hat mein
kleiner Engel) bei einer Verlosung des Heilbronner “Echo am Mittwoch” gewonnen.
Man ist ja flexibel, hehe... Zunächst auf der Autoanlage geprüft,
ging mir die ausdruckslose, stets gleich klingende hohe Stimme des Sängers
auf den Zeiger, wogegen einige der Riffs und Leads für Aufsehen sorgten.Auf
der heimischen Anlage gespielt, stellten sich doch recht schnell einige Dinge
heraus, als da wären: Musikalisch ist die Sache wirklich vom Feinsten,
nicht einfach nur 08/15-Power Metal mit tausendfach gehörten Riffs und
Melodien, vielmehr wird hier erstklassige Gitarrenarbeit Stoßrichtung
alte Maiden / alte Mercyful Fate gemischt und bei Songs wie „American Storm“,
dem Titelsong oder „Transylvanian Twilight“ klappt das auch ganz hervorragend.
Der Sänger könnte immer noch ein paar Ecken und Kanten vertragen,
mir ist das zu glatt und besitzt so gut wie keine Aggressivität, auch
wenn er schön melodisch daherkommt. Am Stück genossen, prägen
sich lediglich einzelne Riffs und Doppel-Leads ein, die Songs selbst ähneln
sich gerade auch aufgrund der stets gleichen Art des Gesangs leider ein wenig,
aber das hält sich im akzeptablen Bereich, da die Gitarrenarbeit wirklich
absolut fantastisch ist (Paradebeispiel ist „Black Wing Rider“, bei welchem
es von genialen Riffs und Ideen der Instrumental-Fraktion nur so wimmelt,
während der schräge zweistimmige Refrain überhaupt nicht dazu
paßt). Das Slayer-Cover „Die by the sword“ (von den „Fachleuten“ im
„Metal“ Hammer nicht als solches erkannt und als „Die by MY sword“ zitiert...)
wurde völlig umgekrempelt und klingt scheiße (ähem..) und
auch der zweite Bonus-Track (ein Ramones-Cover) ist nicht der Rede wert.
Nu ja, wenigstens den BÖC-Klassiker „Don’t fear the Reaper“ haben sie
klasse hinbekommen, hier funktioniert auch der Gesang. Licht und Schatten
also, und auch wenn sich unter dem Strich keine Höchstnote befinden
würde, so wir welche vergeben würden (ich würde hier eher
auf nen Querdaumen zurückgreifen wollen *g*), so ist ein Hördurchgang
absolut gerechtfertigt, weil man instrumental wirklich viel geboten bekommt
und man es mit einem Pflichtkauf zu tun hat, wenn man Vocals der Marke Hammerfall
(also ohne jegliche Aggression und Power) mag.
Frank
DEATH ANGEL
The Art of Dying
Glaubt mir, für Leute, die in den 80ern schon am Start waren, ist das
Gelaber angeblicher Genialität von Platten wie “Act III” kaum auszuhalten.
Kein Mensch hat sich damals für die Scheibe interessiert, und wenn Ihr
sie Euch anhört, wißt Ihr auch, warum die Band untergegangen ist.
Jetzt kramen sie diesen alten Schinken wieder raus und verkaufen ihn als
Glanzleistung, obwohl es mit „The Ultra-Violence“ nur eine einzige von Death
Angel gegeben hat. Daß diese Comeback-Scheibe ebenfalls keine ist,
dafür sorgen allerlei schräge und abgefahrene Töne, Motörhead-kompatible
Sounds und Songs, die so langweilig und banal sind, daß man sie noch
während dem Hören wieder vergessen hat. Wenigstens haben sich Nuclear
Blast dem erbärmlichen Standard der Musik angepaßt und auf dem
Digipack einen fetten Fehler bei der Songreihenfolge gemacht – hier paßt
also wirklich alles.....
Frank
RUFFIANS
´85 + Live
Und wo wir schon bei Klassikern sind: DAS hier ist einer!!! Einer, der Pfeifen
wie Death Angel auch nach 20 Jahren noch zeigt, wo´s langgeht, obwohl
Craig Behrhorst & Co. eine ganz andere Schiene fuhren. Astreiner US-Power-Metal
stand hier zu Buche und ist hier endlich in CD-Fassung zu bewundern (wie
oft habe ich gedacht, ich müsse die Original-EP endlich mal auf CD überspielen,
das ist jetzt zum Glück nicht mehr nötig..); Knaller wie „Bad Boys
Cut Loose“, „Fight for your life“, Wasteland“ oder „Run for Cover“ strotzen
nur so vor Kraft, bringen feine Riffs und nicht zuletzt die famose Stimme
des viel zu früh verstorbenen Carl Albert wieder zurück, der die
Band kurze Zeit nach der EP verließ, um bei Vicious Rumors eine Stufe
nach oben zu kommen. „Eyes of fire“ und die Ballade „You’re all I need“ komplettieren
die 6-Track-Mini-LP, die nicht digital nachbearbeitet wurde, dies aber aufgrund
der rauhen und druckvollen Produktion auch gar nicht nötig hat. Hellion
waren fleißig und haben noch 6 Live-Tracks der guten alten Zeit ausgegraben,
von denen „I’ve got to know“, „Desert of Tears“ und „Ruffian“ gänzlich
unbekannt sind; der Sound geht in Ordnung, Carl Alberts Gesang dominiert
mit schönen Melodien und viel Power, so daß Eure 15,50 € wirklich
verdammt gut angelegt sind (zzgl.P+V). Die EP wird gleichzeitig auch noch
als Vinyl-Ausgabe mit anderem Cover erscheinen und anstelle der Live-Songs
ist hier das unveröffentlichte ´87er Demo mit Nachfolgesänger
Rich Wilde zu finden (hätte ich auch gerne gehört bzw. auf CD gehabt...!),
die LP bekommt Ihr für 13,--€. Erwähnenswert noch das dicke CD-Booklet
mit Pics, Liner-Notes und allen Texten, so daß Ihr Euch hier wirklich
eine grandiose Vollbedienung in Sachen US-Metal abholen könnt. www.hellionrecords.de
Frank
AFTER FOREVER
Invisible Circles
Allzu gut kamen die Holländer in den einschlägigen Magazinen ja
nicht weg, wenn ich das recht in Erinnerung habe. Verstehen muß ich
das nicht. Hier haben wir es mit 12 erstklassigen Songs zu tun, die grob
gesagt an metallischere Within Temptation erinnern würden, wären
da nicht die vereinzelt eingestreuten Growls männlicherseits, die die
famose (!) Stimme von Sängerin Floor Jansen immer mal wieder unterbrechen
und der Musik einen groben und dunklen Touch verleihen. Es finden sich jede
Menge verschiedene Stimmungen auf der CD, die von verträumten Klavierpassagen
bis hin zu aggressiven Riffs reichen, eine Menge Melodien gibt es ebenfalls
zu entdecken und die massig eingestreuten Breaks sorgen dafür, daß
das Material seinen kompletten Zauber nicht sogleich freigibt. Dies erfordert
mehrere Durchgänge dieses in einem schönen Digi-Book verpackten
Silberlings, bei dem nur die hie und da auftauchenden und viel zu langen
Dialogsequenzen nerven. Ansonsten finden wir hier melancholischen, dunklen
und glasklar produzierten Metal, der mir viel Spaß gemacht hat und
sich garantiert immer mal wieder in meinem Player wiederfinden wird. Reinhören!
Frank
NOCTURNAL RITES
New World Order
Ich weiß nicht… zwar geben sich NR auf ihrer neuen Scheibe alle Mühe,
die gewohnten Kinderlied-Melodien zu vermeiden, bauen wie in “Egyptica” wirklich
gute Ideen ein, variieren mit der Geschwindigkeit und doch sind sie mir irgendwie
zu gewöhnlich, um einen Kauf zu rechtfertigen. Die meisten Songs hinterlassen
keinen bleibenden Eindruck, hinzu kommt die irgendwie trockene Produktion,
unter der insbesondere die hölzern daherkommende Rhythmusgitarre zu
leiden hat, so daß unterm Strich lediglich eine Empfehlung für
all diejenigen bleibt, die ALLES aus dem Power Metal-Bereich haben müssen.
Ich zum Glück nicht.
Frank
ALTARIA
Divinity
Synthie-“Metal” zum 4.982sten. Poppig, langweilig, nichtssagend, verzuckert.
Im Angesich solch fantastischer Bands wie Moonlyght ist jeglicher hier investierte
Cent ein Witz...
Frank
THUNDER RIDER
Tales of Darkness & Light II
Zunächst fallen mir beim Öffnen des Booklets 2 Aufkleber und ein
Plektrum entgegen und beim Blättern im dicken Booklet erkennen wir,
daß sich die Jungs dieser kanadischen Band viel Mühe gegeben haben;
jeder Songtext wird mit einer Zeichnung bedacht, alles in Farbe, wirklich
schön. Soviel zu den Äußerlichkeiten, hin zur Musik. Diese
ist, sagen wir mal, reichlich obskur... zunächst haben wir es mit extrem
gewöhnungsbedürftigem Gesang der Manilla Road-Klasse zu tun (ebenso
schwierig zu verdauen, ohne aber wie Mark Shelton zu klingen, gell) , der
etwas theatralisch im tieferen und mittigen Bereich liegt und die eine oder
andere schräge Melodie zutage fördert (ein John Cyriis, dem man
das hohe Singen verboten hat, könnte sich auch so anhören). Die
Band sorgt aber nicht nur damit dafür, daß das Zuhören nicht
einfach ist, denn auch die Musik ist schwer zu beschreiben: Titel wie „Death
Angel“, „Holy Terror“, „Evil Slayer“ oder „Satan´s Wrath“ klingen härter
als sie sind, vielmehr haben wir es mit US-Metal der sperrigen Schule zu
tun, der von Keyboards durchsetzt ist und hie und da auch recht episch daherkommt,
ohne Kindermelodien zu zitieren (das könnte der schräge Vogel hinterm
Mikro auch gar nicht, hehe...). Doomsword fallen mir noch als Vergleich ein
und wer auf obskurstes Zeug wie bei den genannten Bands oder auch The Lord
Weird Slough Feg abfährt, zudem vielleicht ein wenig vor seinen Kumpels
mit einer Band prahlen will, deren Musik man kaum beschreiben kann, der sollte
diese toll aufgemachte Scheibe besitzen (15,50 € zzgl. P+V bei Hellion),
originell ist´s nämlich allemal.
Frank
FORCE OF EVIL
Evil comes....alive (DVD)
Das Debut der Mannen um die beiden Mercyful Fate-Gitarristen Hank Shermann
und Michael Denner habe ich noch in guter Erinnerung (so lange ist´s
auch noch nicht her), jetzt kommt schon eine DVD nach. Umso verwunderlicher,
als dieser einstündige Gig in Stockholm beim erst zweiten Konzert (!)
der Band mitgeschnitten wurde... andererseits muß bei den oben genannten
bzw. sonst noch von King Diamond / MF vertretenen Namen (Drummer Bjarne T.Holm
und Bassist Hal Patino stammen bekanntermaßen ebenfalls aus des Königs
Garde) auch ein anderer Maßstab angelegt werden, handelt es sich hier
doch um erfahrene Profis, die schon ewig Musik machen und die so ein Gig
sicher nicht aus der Ruhe bringt. 11 Songs bekommen wir geboten, darunter
mit „Curse of the Pharaohs“ und „Evil“ 2 Klassiker von Mercyful Fates immer
noch grandiosem Debut „Melissa“ und nicht nur hier überzeugt der einzige
Frischling, Sänger Martin Steene mit rauher und kräftiger Stimme
- hatte ich an dem nicht bei der CD herumgemäkelt..? Wie auch immer,
live bringt er´s, und die Band liefert astreinen Metal der alten MF-Schule
ab, tolle verspielte Riffs prägen Songs wie „Samhain“, „Fountain of
Grace“ oder „Hell on Earth“ und machen im Verbund mit perfektem Bild und
Ton viel Spaß. Hinzu kommen noch ein paar Extras wie 2 Interviews,
2 Songs vom allerersten Konzert in den USA, Biographie, ein paar Bilder sowie
Studioeindrücke und runden eine feine, kleine DVD ab, die hoffentlich
zu einer Art Einstiegspreis zu haben sein wird, um mehr Leute auf diese geile
Formation aufmerksam zu machen.
Frank
KILL BILL VOL.2
Film
Wir waren gespannt, wie es nach dem irren, furiosen, brutalen, rasanten,
originellen ersten Teil weitergehen würde. Nun, eigentlich ganz einfach,
denn es passiert so gut wie.... nichts! 2 Stunden Dialoge, unnötig in
die Länge gezogene Handlung, von der man meint, sie sei extra geschrieben
worden, um 2 Filme draus machen zu können (keine Angst, wir wissen,
daß dem nicht so war) und nur ganz vereinzelte Action-Szenen wie in
Teil 1. Wirklich, ich hab mich selten so gelangweilt und selten so darauf
gewartet, daß IRGENDETWAS passiert, aber Pustekuchen, Bill wird letztendlich
auch in wenigen Sekunden gekillt und das war´s dann nach 120 quälend
langen Minuten, von denen man locker 15 Minuten in Teil 1 hineinsetzen bzw.
hätte anhängen können und wir immer noch einen sehr guten
Film gehabt hätten. So bleibt nur David Carradine in einer wirklich
coolen Rolle in Erinnerung und ein Film, der so überflüssig war
wie ein Kropf. Na ja, wenigstens sind wir am Kinotag gegangen und haben nur
die Hälfte bezahlt, für 8,70€ hätte ich mir wohin gebissen...
Frank
TROJA
Film
Zuerst mal: Welcher Depp hat Brad Pitt die Synchronstimme von Nicolas Cage
verpaßt, anstatt ihm die gewohnte Stimme zu lassen??? Ansonsten ist
dieser Brad Pitt wirklich ein verdammter Hurensohn, der nicht nur klasse
aussieht (na ja, zumindest sagen das alle, bin nicht vom anderen Ufer und
kenne mich mit Männern net so aus *g*), sondern wie in „Fight Club“
oder „Sieben“ auch ebensolche Rollen spielt. Für „Troja“ durfte es Achilles
sein und das Bemühen, diesem eine gewisse Söldner-Mentalität
angedeihen zu lassen, dem sein Land und König und auch sonst alles egal
ist und dem es nur um den eigenen Ruhm geht, ist gelungen. Hierbei geht er
buchstäblich über Leichen und erst gegen Ende kommt seine menschliche
Seite durch. Ansonsten bleibt festzuhalten, daß die Frauen mal wieder
an allem schuld sind (wie immer eben, hihi...) und der Film wuchtig (blutig..)
und mit großen Heeren und Gesten daherkommt, daß Odysseus (Sean
Bean, der Boromir aus „Herr der Ringe“) neben Achilles der einzige bei den
Griechen war, der Grips hatte und ich unter dem Strich über 160 Minuten
feinstens unterhalten wurde. Solltet Ihr „Gladiator“ ebenso gemocht haben
wie ich, werdet Ihr von „Troja“ nicht enttäuscht sein, auch wenn die
beiden Streifen nur schwer miteinander zu vergleichen sind und nur das Genre
dasselbe ist. Ach ja, noch was: Wer immer diese verdammte Pause bei etwas
längeren Filmen eingeführt hat, in welchen man schlagartig vom
Schlachtengetümmel bei Kiddie-Gekicher und Popcorntüten-Geraschel
landet, gehört erschlagen...
Frank
Und vergeßt
nicht - am 24.5. erscheint die Moonlyght-CD!!!