Home


 

Bevor wir loslegen, möchten wir Euch an das alte Sprichwort “Das Beste sollte man sich für den Schluß aufheben” erinnern..!




ENSIFERUM
Iron

Das Debut war eine der mitreißendsten Scheiben der letzten Jahre, frisch und rasant zwischen Black-/Death und Folk pendelnd und packend umgesetzt, von daher war ich so gespannt wie lange nicht mehr, was das Zweitwerk von Ensiferum bringen würde. Nach einem Akustik-Instrumental namens „Ferrum Aeturnum“, welches mir mit seinen dreieinhalb Minuten ein wenig zu lang erscheint, brettert der Titelsong los, fast and furious und mit all den Melodien und Ideen des Debuts ausgestattet (incl. Akustik-Part). In die gleiche Kerbe schlägt „Sword Chant“, bevor mit „Mourning Heart – Interlude“ ein weiteres Akustik-Instrumental am Start ist. „Tale of Revenge“ beginnt schleppend, wird dann schneller, um im weiteren Verlauf auch wieder auf akustische Gitarren zurückzugreifen. Leider hält „Lost in Despair“ das Niveau nicht, schleppend und ein wenig an ein ausrangiertes Blind Guardian-Stück (ohne deren Bombast) erinnernd, bevor „Slayer of Light“ und „Into Battle“ endlich wieder im rasanten, unbekümmerten Tempo daherkommen. Von Titel her hatte ich mir bei „LAI LAI HEI“ einen Saufsong im Viking-Stil vorgestellt, aber das Stück beginnt erneut mit akustischen Gitarren, steigert sich dann aber und erinnert beim klaren Gesang einmal mehr an Hansi Kürsch. Der Rauswerfer „Tears“ klingt dann, als ob Ritchie Blackmore die Akustische schwingen und seine Holde singend um die Burg tanzen würde, Blackmores Night in Reinkultur, melodisch-süßlich und irgendwie „light“...letzteres scheint mir in Bezug auf die massive Präsenz von akustischen Gitarren ein Begriff zu sein, der zu „Iron“ paßt – die CD gibt mir das Gefühl, die Band hätte trotz der nach wie vor vorhandenen schnelleren Songs ein wenig Dampf rausgenommen, um das folkig-melodische Element in der Vordergrund zu stellen. Versteht mich nicht falsch, die Platte ist immer noch sehr gut und ein Farbtupfer in all den VÖ´s, sie ist mir nach dem knalligen Debut aber ein wenig ZU ruhig, akustisch und melodisch ausgefallen...

Frank


RHAPSODY
The dark secret

Als kleinen Appetitanreger fürs im Spätsommer erscheinende Album gibt´s vorab schonmal eine EP mit 5 Songs, von denen 4 später nicht auf der CD stehen sollen. Großartige Veränderungen gibt es nicht, lediglich die tiefe und geheimnisvolle Stimme von Christopher Lee spricht den einen oder anderen Part; ansonsten gibt es die gewohnt fette Klassik-Metal-Breitseite, wie gewohnt erstklassig produziert, die Orchesterparts fügen sich perfekt in den Gesamtsound ein und der Gesang thront glasklar und (mit eine Ausnahme, bei welcher auch mal rauhere Töne herrschen) ohne Ecken und Kanten über den Songs. Rhapsody wie man sie kennt eben. Die EP bietet 30 Minuten Spielzeit und der Preis von 9,99 € ist okay (bei Nuclear Blast müßt ihr 13,50 € hinblättern, Scheiß Abzockerei). Gekauft hab ich mir die CD nicht, da sie lediglich Altbekanntes bietet und mir das Einlegen einer der Vorgängerscheiben auch genügt. Warten wir mal ab, was im September kommt...

Frank


MOTÖRHEAD
Inferno

Na, ein Inferno ist es nicht gerade, was da auf einen zukommt. Ist halt eine weitere typische Motörhead-Scheibe mit all den Songs, die man kennt und mag oder eben nicht. Ich für meinen Teil find´s zwar ganz witzig, bin aber mit den CD´s, die ich habe, gut bedient. Und einen Blues am Ende brauche ich auch nicht.

Frank


TYRANTS REIGN
Same

Jesses, wo haben die nur immer die alten US-Combos her...? Nach Intruder und Ruffians hat man bei Hellion noch tiefer in der Schatzkiste gewühlt und mit Tyrants Reign noch eine Band mit Legendenstatus aus dem allertiefsten Underground gebuddelt. 1987 war´s, als die Band ihre meines Wissens nach einzige Scheibe „Year of the Tyrant“ veröffentlichte und es hat beinahe 20 Jahre gedauert, bis die Jungs wieder zusammengefunden haben. Auf vorliegender CD befinden sich 6 Titel von ´88 und 5 von ´89 und gleich der Opener „Thrashing Metal Maniacs“ zeigt, wo der Hammer hängt: Speed-/Thrash-Metal der US-Schule, voller Energie, Power und Aggression, massig Breks und Ideen, das Zeug springt einem förmlich mitten ins Gesicht und als Krönung dann auch noch das grandiose Organ von Sänger Randy Barron, mal hoch und sirenenartig, mal Richtung Stacy Anderson/Hallows Eve geshoutet, mal melodisch und mal rauh und aggressiv, SO klingt ein geiler Metal-Sänger!!!! Ein Frevel, einzelne Songs des remixten und remasterten Materials weiter hevorzuheben, oder sollte ich doch...? Das galoppierende Anfangsriff von „S.O.S.“ vielleicht oder den Brecher „Kill or be killed“...das abwechslungsreiche „The Amulet“ mit tonnenweise Killer-Riffs in über 7 Minuten..oder „Forever and a day“, welches balladesk beginnt und immer mal wieder in einen feinen Banger umschlägt..nicht zu vergessen die Bandhymne „Tyrants Reign“, welche ebenso abwechslungsreich und voller gesanglicher Aggressivität daherkommt wie „Jack the Ripper“... So was erfrischendes, ohne in irgendeiner Art und Weise altbacken zu klingen, habe ich lange nicht mehr gehört und kann daher nur jedem, der auch nur ansatzweise Metal im Herzen trägt, raten, 15,50 € zzgl. P+V bei Hellion loszuwerden (Postfach 1445, 25524 Itzehoe, www.hellionrecords.de) und sich diesen Kracher zuzulegen. Und wenn Ihr Euch nur noch ganz wenige Scheiben dieses Jahr kaufen wollt, dann stellt sicher, daß diese hier dabei ist und eine Band unterstützt wird, die uns vielleicht bald mit neuem Material beglücken wird. KILLER!!!

Frank


WARRIOR
Wars between machine and men

Warrior…schon in den 80ern total übersehen, auch wenn “Fighting for the earth” klasse war. In der Gegenwart (und ein paar überflüssige Scheiben ohne Original-Sänger später) singt Marc Storace auf diesem Album und er macht seine Sache so gut und aggressiv, daß man ihn kaum wiedererkennt. Jetzt müßte diesem Joe Floyd nur mal noch einer sagen, daß es mit ein paar jämmerlich auf modern runtergestimmten Gitarren und Riffs nicht getan ist und man gute Songs braucht, um bestehen zu können. Warrior können es ganz sicher nicht.

Frank


STATETROOPER
The Calling

Bei Statetrooper kam mir gleich beim Auspacken des Promo-Päckchens Gary Barden in den Sinn und siehe da, der Ex-MSG-Sänger ist immer noch an Bord. Zusammen mit 2 Gitarristen, einem Drummer und Gast-Basser Jeff Brown hat er ein fettes, gitarrenlastiges Hardrock-Album aufgenommen. Nur den Songs fehlt etwas. Zum einen sind sie allesamt gleich aufgebaut und hinterlassen beim Anhören am Stück das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben, zum anderen stimmen die Chöre bzw. die von ihnen transportierten Melodien nicht immer, das klingt manchmal seltsam unausgereift und manchmal auch ungewollt schräg. Auf der anderen Seite ist die sehr gut produzierte CD um Power und feine Riffs bemüht und bringt ein wenig altes MSG-Feeling zurück, welches Maestro Schenker ja leider nicht mehr zusammen bekommt. Bardens Stimme kommt immer noch gut (ich hatte sie bei MSG-Liveaufnehmen immer als ein wenig dünn empfunden), bei Songs wie „Twilights last gleaming“ und „I´m alive“ kann man sogar mit den Chören leben und unter dem Strich verbleibt eine CD, die man in Sachen Refrains sicher besser hätte machen können, die aber mit viel Power überzeugt und alten MSGlern ein Reinhören auf jeden Fall wert sein sollte.

Frank


WICKED SENSATION
Exceptional

Meistens haben es genau die Scheiben faustdick hinter den Ohren, von denen man es nicht erwartet. Und aus unserer Gegend kommen die Burschen auch noch. Wicked Sensation haben hier ein erstklassiges Melodic Metal-Brett aufgefahren – fette und zugleich melodische Riffs dominieren die Platte und verleihen dem erstklassigen Gesang sowie den zumeist einprägsamen Refrains das nötige Rückgrat. Sollte ich Bezugspunkte nennen, so fallen mir alte Def Leppard, alte Van Halen oder Dokken zu „Tooth and Nail“- oder „Unchain the Night“-Zeiten ein, und das sollte für alle, die zwischendurch auch mal gerne was Melodisches hören, Grund genug sein, dieser auch sehr gut produzierten CD eine Chance zu geben. Über das peinliche Backcover, das mit seinen Blitzen über dem Bandphoto an eine Eigenkreation aus den 80ern erinnert und nicht so recht ins erstklassige musikalische Bild passen will, kann man milde lächelnd den Mantel des Vergessens breiten. Wirklich „exceptional“!

Frank


MILLENIUM
Jericho

Wie schwer es ist, ein melodisches Metal-Album zu machen, zeigt diese Band hier. Obwohl sich die einzelnen Mitglieder mit Namen wie Iced Earth, Savatage und anderen illustren Namen schmücken können, bei denen sie schon auf die eine oder andere Art und Weise mitgemacht haben, kommt „J“ nicht so recht aus dem Quark. Auch hier stimmt es eigentlich – fetter Sound mit ebensolchen Gitarren, die Riffs kommen knallhart, der Gesang ist mittelhoch und voller Power, dem zumeist im Midtempo vorgetragenen Metal fehlt es jedoch trotz einiger Savatage-Referenzen an jeglichem Wiedererkennungswert. Das Versinken im Meer der anderen VÖ´s bzw. im Fach mit all den Namenlosen Sparte „Div. M“ dürfte vorprogrammiert sein...

Frank


LIONSHEART
Abyss

Steve Grimmett hat immer noch eine gewaltige Stimme! Das ist aber auch das Einzige, was bei dieser Scheibe voller mittelmäßiger Metal-Nummern trotz guter Produktion hängenbleibt. Schade eigentlich...

Frank


PLEXUS
Same

„Finest Heavy Metal from Brazil“ wird per gelbem Sticker auf der CD verkündet. Selten war ein solcher Spruch unpassender, denn HM spielen diese 3 Jungs hier nur bedingt und schlecht noch dazu. In den biederen, langweiligen und altbackenen Sound (der auch noch genau so produziert wurde) schleichen sich mal Black Sabbath-Anleihen aus den 70ern (Riffs) und dann wieder schräge Jammereien aus den 90ern (Gesang), es ist wirklich kaum zum Aushalten. Die Band ist so dermaßen altbacken, daß man meinen könnte, in Brasilien wären die Uhren stehengeblieben – passend dazu auch der letzte Song, der mit 9 Minuten angegeben wird, davon laufen dann 5 Minuten still vorbei und 1 Minute lang gibt es irgendwelchen „Wir sind sooo lustig“-Kram zu hören. Gääähhhhhn...von 40 Minuten Brutto-Spielzeit bleiben also lediglich 34 übrig und wenn man sich den Kram anhört, wünscht man sich, die Band wäre auch in der restlichen Zeit still geblieben...grausam.

Frank





Und hier, wie versprochen, was ganz Feines:


INSANE
Fucking Demo (Demo-CD)


Killer!!!!!!!!! KILLER!!!!!!!!! Ich LIEBE diese CD!!! Wer hat in den letzten Jahren nicht immer mal wieder das grandiose Slayer-Debut aufgelegt und gedacht, sowas müßte es heute noch geben?! Euer (und mein) Flehen wurde erhört, und zwar genau in jenem Land, das eigentlich nur durch lächerliche Keyboard-Speed-Kapellen auf sich aufmerksam macht und geradezu als Synonym für verzuckerten Pseudo-Metal steht: Italien! Meine Infos zur Band beschränken sich auf die vorliegende CD (und da steht außer den Songtiteln nix drauf..), aber Geduld, liebe Freunde des guten Geschmacks, ein Interview wird folgen. Bis dahin sei einfach nur erwähnt, daß hier aus jedem der 3 Songs eine Energie und Begeisterung, eine Kraft und ungezügelte Aggression entspringt, daß man den Kopf einziehen möchte – „Four Magicians“, „Sacrificer“ und „Death by Command“ blasen wirklich alles weg, sind noch dazu gut produziert und strotzen nur so vor Ideen und geilsten Riffs. Hinzu kommt der famose Gesang, der Araya-Klasse erreicht und zugleich das Beste aus aggressivem Shouting á la Death Angel („Kill as one“, „Mistress of Pain“) oder anderen Größen der damaligen Zeit in sich vereint und fertig ist ein so seltener Höhepunkt, den ich von Demo-Bands zu hören bekomme. Man tut sich leicht, der Band vorzuwerfen, sie würde wie Slayer zu „Show no mercy“-Zeiten klingen (was mich nicht die Bohne stört, by the way, weil kein Mensch heutzutage mehr so klingt), aber gute Songs muß man dennoch erstmal zustande bringen und Insane haben genau DAS geschafft! Bei mir dreht sich die Scheibe immer wieder im Player und ich kann Euch nur raten, die nächsten Updates zu verfolgen und dem geplanten Interview all die Infos zu entnehmen, die wir im Moment auch noch nicht haben – hier ist ein absoluter Geheimtip am Start und das Interview wird auch enthüllen, ob und wie ihr in den Besitz dieser Killer-Scheibe kommen könnt. Geil!!!!!

Frank