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MERCENARY
11 Dreams

Vom Vorgänger „Everblack“ hatte ich die Band als Midtempo-Langweiler im Gedächtnis behalten und ich denke mal, kein Mensch hätte der Band eine CD wie diese hier zugetraut. Was man hier 11 Songs (Träume..) lang vernehmen kann, ist Metal in Perfektion, modern, melodisch, knallhart, eingängig und fett. Mit „World Hate Center“ steht der Haßbolzen ganz am Anfang, hysterische Growls passen wie die Faust aufs Auge aufs musikalisch-aggressive Gewand, doch was dann im Laufe der Scheibe alles kommt, schlägt dem Faß wirklich den Boden aus: „Firesoul“, der Titelsong, „ReDestructDead“ oder „Supremacy V2.0“ pendeln alle zwischen 5 und 8 Minuten und zeigen dabei in jeder einzelnen Sekunde, wie famos man sich über verschiedene Genres hinwegsetzen und eine Platte abliefern kann, die mich so dermaßen begeistert hat, daß Worte nur höchst ungenügend das wiedergeben können, was hier auf Euch wartet: Grandioser Gesang mit zum Himmel strebenden Refrains, ultra-aggressive Gitarren, wunderschöne Leads, eine Atmosphäre zum Greifen und dazu noch eine Wall of Sound, daß man glaubt, man hätte sich verhört. Und dann das gigantische „Music Nonstop“: Klingt nach James Last und ist in Wahrheit ein Ohrwurm für die Ewigkeit, ich bekomme die Melodie des Refrains und die Worte „Why don´t you dance to the music I hear inside my head, why don´t you dance to the music, it´s the Soundtrack for the End“ nicht mehr aus dem Kopf, SO GEIL!!! (ist im übrigen eine Coverversion, hab aber weder das Original noch von der Band je zuvor gehört). Es ist wirklich müßig, weiter zu versuchen, das Gehörte in Worte zu fassen (und ich ärgere mich maßlos darüber, daß ich nun schon ewig dasitze und mir nicht mal annähernd etwas einfällt, was Euch diesen Klassiker so schmackhaft machen könnte, daß Ihr gleich in den nächsten Plattenladen rennt), nur soviel: Wenn ihr nur noch wenige CD´s dieses Jahr kaufen wollt, dann stellt sicher, daß diese hier dabei ist. Und wenn Euch nur ein kleines bißchen was an den guten, den wirklich außergewöhnlichen Bands liegt, die mit Überraschungsschlägen wie diesem hier dafür sorgen, daß einem das Herz aufgeht und man voller Stolz die Faust ballt und sich Metal-Fan nennt, dann kauft diese fantastische, aggressive, epische, melodische, hymnische, strahlende Meisterwerk und unterstützt eine Band, die es verdient hat.... 11 Träume erwarten Euch...

Fade away
My dying day
The Fever takes control
Deceiver save my Soul
Light the sky
This dying night
The flaming torch will burn
The Path of no return
Firesoul…

Frank




HELLFUELED
Volume One

Leider sind wir hier (wie bei Into Eternity auch) ziemlich hinterher, das Los derer, die sich CD´s im Laden anhören und dann feststellen müssen, daß es die entsprechende Scheibe gar nicht dort gibt und sie auch nicht kommt. Also blind bestellt und auf den Zeitverlust gepfiffen (aufs Geld pfeifen wir ja sowieso, hihi...) und gleich bei den ersten Tönen von „Let me out“ die gute alte Luftgitarre wieder rausgeholt. Ist das geil... kaum zu glauben, daß sich hier einer Andy Alkman nennt und dann Ozzy daherkommt – das klingt nicht nur einfach wie Ozzy, das MUSS er einfach sein!!! Jesses, was für eine Stimme..und das Beste: Sie klingt, als wäre der heute eher bemitleidenswerte Madman in eine Zeitmaschine ge- und Anfang der 80er wieder ausgestiegen: Die Gitarre springt einem förmlich ins Gesicht, Metal-Riffs der Anfangs 80er- und durchaus auch 70er-Schule  gibt´s en masse, die Songs sind weit entfernt von Sabbath-Lahmarschigkeit, sondern gehen voll zur Sache, hier wird ein Uptempo-Brett abgeliefert, daß ich keine Sekunde ruhig bleiben kann, wenn die Scheibe läuft. Dazwischen gibt´s immer mal wieder grandiose melodische Doppel-Leads und die Feststellung, daß auch der fette, aber wohl durchaus gewollte rohe, direkte Sound wie die berühmte Faust aufs Auge paßt. Und während ich noch immer über diese Ähnlichkeit (das MUSS Ozzy sein...) sinniere und dabei Luftgitarre spiele, verweise ich noch auf lediglich 38 Minuten Spielzeit (Minuspunkt! Das Ding hat 16,99 € gekostet!!!!!) und bevor ich mich darüber aufrege, knallt „Break free“ durch die Boxen, Ozzy fängt wieder zu singen an und ich pfeife einmal mehr auf die Kohle und freue mich über eine absolut geile Abgeh-CD, die im Wechsel mit der fantastischen Mercenary sowohl in Auto- als auch der heimischen Anlage rauf und runter läuft.... Ihr wißt, was Ihr zu tun habt – die beiden Scheiben am besten gleich im Doppelpack kaufen, solch famose Platten hat man selten hintereinander!

Frank


DIO
Master of the Moon

Ach Ronnie… das Konzert in KA hat mir so gut gefallen und ich hätte es Dir und uns so gewünscht, daß Du endlich mal wieder einen raushaust… aber das hier... hör Dir doch nur mal den Titelsong an, sonst immer einer der Höhepunkte auf Deinen Platten, „Holy Diver“, „Last in line“, „Sacred Heart“, „Dream Evil“, Deine Klassiker, Deine wirklichen Klassiker, nicht die schwachen Scheiben der letzten Jahre, die nur von der Presse zu Klassikern gemacht werden sollten, alle komprimierten sie Dein Können in diesen Songs und in denen, die Du sonst dazu aufgenommen hast. Melodie und Größe verbanden sich mit feinen Riffs zu Metal-Songs für die Ewigkeit – wer will denn heute noch einen Song von „Strange Highways“, „Angry Machines“ oder dem nur beim Titel an frühere Glanztaten erinnernden „Magica“ hören? Und so wird es auch dieser Scheibe hier ergehen: Die Presse wird jubeln und sagen, daß Du endlich wieder wie früher klingst, nur die Fans, diejenigen, die Dich seit seligen Rainbow-Tagen begleiten, werden sich die Scheibe anhören und traurig den Kopf schütteln. So wie ich... und dann werden sie denken, daß Du zwar auch früher schon schwächere Songs aufgenommen hast, diese aber immer durch Klassiker wieder aufgefangen wurden - jetzt besitzen Deine Platten nur noch schwächere Songs und keine Klassiker mehr, keine Melodien und keine zündenden Refrains. Was bleibt einem dann noch anderes, als sich „Heaven and Hell“, „Rising“ oder „Holy Diver“ aufzulegen und wehmütig an die Zeiten zu denken, in denen Songs wie „The Eyes“ oder „In Dreams“ nicht mal in die Nähe eines Studios gekommen wären....

Frank


WORLD BELOW
Sacrifices to the Moon

Na, das ist doch mal was. Statt Underground Symphony nun Doom Symphony, natürlich ein Ableger der zumeist nur Italo-Schrott verbreitenden Firma, aber World Below stehen zurecht auf einem Label solchen Namens, denn statt schwuchteligen Keyboards und ebensolchen Gesängen dominieren schwere, fett produzierte Riffs in bester Solitude Aeturnus-Manier (von denen würde ich auch gerne mal wieder was Neues hören), jede Menge Candlemass fließt mit ein, beinahe schon hypnotischer Gesang, viele gute kleine Ideen (z.B. das kurze Instrumental „Mist of death“, dessen Titel auch auf das passen würde, was mein geliebter KSC momentan so zusammenkickt.....) und fertig sind düstere und zumeist recht lange Songs wie „Blood for Draculic“, „Ancient Rites of the Black Cult“ (über 9 Minuten), „Vengeance“ oder der Rauswerfer „Witchbrew“, die mir allesamt viel Spaß gemacht haben und nur die Fortsetzung dessen bedeuten, was wir in diesem Review-Update zuhauf gehabt haben, kleine aber feine CD´s allüberall. Für 15,50 € zzgl. P+V bekommt Ihr diese gelungene Doomscheibe bei Hellion Records, Jürgen Hegewald, Postfach 1445, 25524 Itzehoe, www.hellionrecords.de

Frank


DARE
Beneath the shining water

Also, ich weiß ja nicht… selten eine so zahnlos vor sich hinplätschernde Scheibe gehört. Klar, Dare klangen schon auf „Calm before the Storm“ sehr soft, aber da hatten die Songs noch einen durch eine druckvolle Produktion verliehenen Breitwandsound, den solch seichte AOR-Sachen nunmal benötigen, um richtig zünden zu können. So aber haben wir´s mit dem typischen MTM-/Ten-Sound zu tun, der nur billig klingt und dazu kommen dann noch Songs, die nicht mal ansatzweise die melancholische Größe von „Calm before the Storm“ besitzen. Schade....

Frank


METALLICA
Some kind of monster EP

Der Song an sich ist das scheppernde, dilettantische Nichts vom ebensolchen letzten Album, aber zwischen der Album- und der Single-Version tummeln sich 6 Live-Songs aus der Zeit, als Hetfield & Co. noch gute Musik gemacht haben: Aufgenommen in Paris kommen hier „Ride the Lightning“, „Damage Inc.“, „Leper Messiah“, „Hit the Lights“, „The Four Horsemen“ und „Motorbreath“ zum Zuge (wenn ich´s mir richtig gemerkt habe, werde schließlich auch nicht jünger, gell *g*) und tun dies mit rauhem, direktem Sound. Dazu hört man Hetfield an, wieviel Spaß ihm das Intonieren der alten Klassiker immer noch macht (oder sollte ich sagen: wieder macht?) und der Kopf setzt sich automatisch zum Bangen in Bewegung. Für eine EP sind über 40 Minuten Spielzeit eine feine Sache, leider aber wird diese in den Media Märkten Karlsruhe (14,99€) bzw. Heilbronn (12,99€) nicht zu einem EP-Preis angeboten. Läge dieser bei 9,99€, hätte ich mir das Ding zugelegt. So hab ich´s mir verkniffen...

Frank


MELIAH RAGE
Barely Human      (VÖ 27.9.)

Mensch, das ist auch schon eine kleine Ewigkeit her…damals bekamen wir das Debut von CBS (heute Sony Music, oder BMG Sony, oder wie auch immer die jetzt heißen) zugeschickt und das Gebotene war wirklich nicht von schlechten Eltern, nur leider waren sie viel zu spät damit dran (war ´89, glaube ich). Danach verschwand die Band so schnell, wie sie gekommen war und ist nun (und nach einigen Fehlversuchen) mit einer neuen CD am Start. Der Einstieg gelingt mit dem aggressiven „Hate Machine“ gleich perfekt und das nachfolgende „Invincible“ kommt nach langsamem Beginn mit einem Riff und vor Aggression nur so strotzenden Vocals daher, daß ich gedacht habe, ich höre nicht recht, klasse!!! Leider (und das ist echt zum Heulen nach so einem Beginn) fallen die anderen 7 Songs total dagegen ab, langweilige Riffs, kaum mal ein wenig Tempo oder Melodien, einfach 08/15-Metal mit Thrash-Schlagseite. So bleiben unterm Strich 2 Klasse-Nummern, aber das rechtfertigt einen Kauf genausowenig wie die löbliche Tatsache, daß man als Bonus auch noch das 95er Album „Unfinished Business“ (remastered und mit Bonus-Interview und ebenso nichtssagend) auf einer zweiten CD mit dazubekommt. Schade....

Frank


EXCITER
New Testament

Die anhaltende Re-Recording-Welle hat auch vor Exciter nicht haltgemacht und sorgt nun für eine vollgepackte CD mit jeder Menge Klassikern und neueren Songs – warum man welche von ’97 und später aber nochmal neu einspielen muß, bleibt das Geheimnis der Band. Ebenso, weshalb sie einen der größten Sound-Pfuscher dieser Erde namens Manfred Leidecker an die Regler setzte; jener hatte schon „Kill after Kill“ versaut und tut es jetzt wieder: Soll dieses rauschende, höhenlastige Etwas ein Gitarrensound sein??? Dieser völlig drucklose Sound etwa gar konkurrenzfähig? Sorry, aber das klingt im Computer-Zeitalter, in dem so ziemlich jede Demo-Band einen guten Sound hinbekommt, so dermaßen lächerlich, daß man lachen könnte, wenn es nicht so traurig wäre. Und nix gegen Sänger Jaques Belanger, aber lebten Exciter´s alte Brecher nicht gerade von Dan Beehlers hohem und einmalig aggressivem Gesang? Die Neuauflagen lassen das völlig vermissen. An Euch alle da draußen daher der Rat: Investiert Eure sauer verdiente Kohle lieber in Klassescheiben wie die von Mercenary oder Moonlyght, dann habt Ihr nicht nur gigantische Songs, sondern dazu auch einen Sound, der die Wände wackeln läßt!

Frank


HANKER
Web of Faith

Ich hatte nie verstanden, was all die Underground-Experten an Hanker fanden… und auch wenn man sich bei Hellion jetzt die Haare rauft, auch nach dem Anhören von “WOF” erschließt sich mir die angeblich vorhandene Genialität nicht; zu amateurhaft kommt das Ganze daher, wobei ich hier insbesondere den Gesang meine, der, weit in den Hintergrund gemischt, schräg und dünn daherkommt und mich stets an irgendwelche unfertigen Demo-Combos erinnert und den größtenteils famosen Riffs und Leads meilenweit hinterher hinkt. Nehmt einfach mal Mercenary, dann hört ihr den Unterschied zwischen erster und dritter Liga. Und wenn ihr mein Urteil überpfrüfen wollt, wendet Euch mit 15,50 € zzgl. P+V Hellion Records, Jürgen Hegewald, Postfach 1445, 25524 Itzehoe, www.hellionrecords.de und Ihr werdet Euch wünschen, die Band würde es mal mit einem richtigen Sänger versuchen...

Frank


TEARABYTE
Gloom Factory

Schon pervers, welch gravierende Qualitätsunterschiede es bei Bands gibt….hier Göttercombos wie Ensiferum, Finntroll, Bodom, Kalmah, Seven Witches, Cage, Moonlyght, Hellfueled oder Mercenary, dort das Heer der Namenlosen, die es aufgrund massiven Mangels an spielerischen und songwriterischen Qualitäten nie zu was bringen werden. So wie Tearabyte, deren mies produzierter Thrash nicht mal als Demo in den seligen 80ern eine Chance gehabt hätte, vom unbeschreiblich grausamen Gesang gar nicht zu reden. Labels, die solche Truppen unter Vertrag nehmen, gehören zwangsweise geschlossen.

Frank