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Bevor wir mit jeder Menge Reviews beginnen, noch ein kleiner Hinweis auf
eine sicherlich großartige DVD: Anfang November erscheint eine Maiden
Doppel-DVD namens “The History of Part 1”, 2 Silberscheiben prall gefüllt
mit allergenialsten Aufnahmen aus frühester Zeit, aus dem legendären
Ruskin Arms (mit Paul Di’Anno, endlich!!!), vom 82er „Beast over Hammersmith-Konzert
und nicht zuletzt vom 83er Auftritt des Rockpalast-Konzerts in der Westfalenhalle,
dazu kommen massig Interviews uvm., die den Werdegang der Band aus den Anfangstagen
dokumentieren und von denen man aufgrund der von Maiden-DVD´s gewohnten
Qualität einiges erwarten kann. Up the Hammers!!!!!!!
Jetzt aber zu jeder Menge neuer CD´s, viel Spaß!
FATES WARNING
X
Es muss für Jim Matheos frustrierend sein, als führender Kopf in
Sachen Prog Metal und nach 3 absoluten Klassikerscheiben (den ersten 3 nämlich)
so dermaßen an Boden verloren zu haben, dass kein Hahn mehr nach der
Band kräht und nun auch Drummer Mark Zonder das Handtuch geworfen hat
(er muss sich auch jeden Tag seine Brötchen kaufen, mit Fates Warning
als Hauptband wird man sich da wohl stets aufs Neue überlegen, wo die
Kohle dafür herkommt...). Leider setzt X das Dilemma der letzten Jahre
fort: Sind Musikalität und Produktion über jeden Zweifel erhaben
und besitzen die Songs wirklich allerhöchstes Niveau, so geht ihnen
doch etwas ab, was Bands wie Dream Theater ihren Titeln (meistens) mitgeben:
Wärme und Gefühl. Hier sucht man trotz einiger herausragender Passagen
(die Akustik-Gitarre am Ende von „Left here“ oder das schöne „Wish“
z.B.) vergebens nach etwas, das einen quasi dazu einlädt, die komplexen
Songstrukturen mitzuerleben. Fates Warning werden somit auch weiterhin (und
das auch eines Klasse-Sängers wie Ray Alder zum Trotz, der locker mit
einem James LaBrie mithalten kann) am äußersten Rand des Interesses
dahinvegetieren, auch wenn es einem anhand der nahezu perfekten Musik irgendwie
leid tut. Aber man kann einem eben nicht nur ein unüberwindlich scheinendes
musikalisches Labyrinth hinstellen, man muss einen auch hereinbitten, Wärme
und ein nettes Lächeln zum Eingang schicken, vielleicht auch Artwork-mäßig
weniger einen auf Pink Floyd machen – lässt man dies alles außen
vor, bleibt man in seinem Gebilde allein...
Frank
SAXON
Lionheart
Rein optisch sieht die CD aus, als käme sie aus der guten alten Zeit:
Tolles Coverartwork, das Digi sieht klasse aus, sogar ein Patch für
die Kutte ist noch dabei (habe meine letztens mal wieder anprobiert und prompt
sind hinten einige der Pyramiden-Nieten abgesprungen...), leider aber können
viele der neuen Songs dieses Niveau nicht halten, auch wenn die „Presse“
das mal wieder ganz anders sieht (so wie bei allen alten Bands, gell): Der
Opener „Witchfinder General“ hätte besser dem nachfolgenden „Man and
Machine“ als Eröffnungsstück Platz gemacht und auch sonst finden
sich allerhand Langweiler auf der Platte, die zwar nicht schlecht im Sinne
des Wortes, aber einfach schon tausendmal gehört und nichtssagend sind.
Der Titelsong geht noch als gelungen durch, eine Hymne im „Crusader“-Stil,
ansonsten bleibt Schulterzucken und das Zurückstellen ins Regal. Unterm
Strich sicher bei weitem nicht so enttäuschend wie die neue Dio, aber
auch nicht so gut, dass man dafür 15,-- € hinblättern müsste.
Frank
SHADOWS FALL
The War within
Eigentlich war es eher Zufall, dass ich die neue Saxon zusammen mit Shadows
Fall zum Anhören mitgenommen hatte, aber wenn man sich Biff&Co.
zuerst und Shadows Fall danach anhört, fallen einem sofort Worte wie
„frisch, unverbraucht, aggressiv, locker“ ein. Hier wird richtig losgeballert,
ultra-brutale Riffs und ebensolcher Gesang gehen einher mit feinsten Doppel-Leads
und Melodien und heben SF meiner Meinung nach ein wenig vom Rest der so called
NWOAHM ab; insbesondere im Gitarrenbereich hört man den Jungs an, dass
sie tief im Metal verwurzelt sind, immer wieder schimmern Maiden (bei den
melodischeren Sachen) oder alte Bay Area-Helden durch und machen Songs wie
das fantastische „Those who cannot speak“ zu einem riesigen Vergnügen.
Dass die Produktion ohne Ende knallt, ist hier fast selbstverständlich.
Unbedingt reinhören!!!
Frank
SEVEN WITCHES
Year of the Witch
Ihr habt das sicher auch schon erlebt: Eine Band hat eine klasse CD gemacht,
die ihr nach Probedurchgang gekauft und ins Herz geschlossen habt; deren
nächstes Werk kauft ihr daher blind und bereut das bitter. So wie ich
in diesem Fall. Der Vorgänger „Passage to the other side“ bestach durch
aggressive und zugleich melodische Riffs und die grandiosen Melodien von
Sangesgott James Rivera, alleine der Titelsong, der sich nach langsamem Beginn
mit einem unglaublichen Doppel-Lead unaufhaltsam zu einem famosen Erlebnis
aufbaute, war sein Geld wert, von all den anderen Hämmern der Scheibe
ganz zu schweigen. Und jetzt das hier... seien wir doch mal ehrlich, die
Idee des Openers „Metal Asylum“, in seinem Text alle relevanten Metal-Bands
und Album- bzw. Songklassiker zu verarbeiten, ist lediglich textlich gelungen,
musikalisch ist das einfach nur langweilig. Nicht besser wird es in der Folgezeit,
wobei das größte Manko die fehlenden Gesangsmelodien der Marke
„Mist, wir müssen die Platte fertig machen und haben noch keine Ideen
für den Gesang gehabt“ sind – schräg, einfallslos und alles andere
als melodisch geht es hier zu und James Rivera lässt kaum einmal erahnen,
welch großer Frontmann er ist. Kaum besser wird es bei dem mehrteiligen
Epos „Jacob“, auch hier Langeweile ohne Ende, keine zündenden Ideen,
geschweige denn Melodien, hie und da mal ein Zwischenspiel und am Schluss
eine 20-sekündige Sequenz, die beinahe wörtlich bei Dream Theater´s
„Metropolis Pt.I“ geklaut wurde. Also Leute, so geht es nicht, die Band hat
ihren Kredit sicher nicht nur bei mir verspielt (seht euch doch mal die wachsweichen
Reviews bzw. Plazierungen der Platte in den „Major“-Mags an, die lediglich
zu feige sind, Klartext zu reden..) und die 15 aus dem Fenster geworfenen
€ tun mir in der Seele weh...
Frank
HEAVEN SHALL BURN
Antigone
War das eine Erleichterung, als ich nach der Enttäuschung mit Seven
Witches diese Scheibe hier in den Player einfahren ließ und sich meine
Befürchtung über einen mögliches zweites Blindkauf-Desaster
nicht bewahrheitete: Irgendwie scheint mir das Hinzufügen von HSB zu
den diversen NWOAHM-Bands vom Schlage Killswitch Engage oder Shadows Fall
nicht gerechtfertigt zu sein, denn die Band ist doch weit mehr im melodischen
Death Metal verwurzelt und das ist dann auch genau das, was man hier zu hören
bekommt: Fett produziert knallen einem die melodischen Riffs tonnenschwer
um die Ohren, dazu der extreme Gesang und viele gute Ideen und fertig ist
eine absolute Killerscheibe, die in „Numbing the pain“ und „To harvest the
storm“ absolute Höhepunkte besitzt und einen weiteren Höhepunkt
der jüngeren Vergangenheit darstellt. Würden doch auch all die
Power-True-Epic-usw-Kapellen mit solchen Ideen und vor allem solcher Power
und Aggressivität an die Sache rangehen...
Frank
THUNDER STORM
Faithless Soul
Die ersten beiden Scheiben dieser hochgelobten Doom-Formation hätten
mich schon interessiert, nur leider tauchte nie ein Exemplar in den verschiedenen
Plattenläden bei uns auf. Dafür aber eine Promo der neuen Scheibe
im Postfach, schön :-) Ich muss sagen, dass mir die Songs ausnehmend
gut gefallen, und mit ihrer Mischung aus Candlemass-artigen Melodien, Memory
Garden-ähnlichen Gesang und den schweren, immer mal wieder an Sabbath
erinnernden Riffs heutzutage schon ziemlich aus dem Rahmen fallen. „Templars
of Doom (Black Knight Return)“, “Black Light” oder “Final Curtain” kommen
schwer, heavy (muss man heutzutage ja extra dazuschreiben…) und verdammt
gut produziert aus den Boxen und sorgen für willkommene Abwechslung.
Die Scheibe wird sich noch öfters bei mir im Player befinden und wenn
sie am 25.10. erschienen ist, solltet ihr sie auf dem Zettel haben. So ihr
ein Exemplar davon in eurem Laden ausfindig machen könnt... gegönnt
wäre es den Jungs, dass man ihre Platten auch mal vor Ort finden/anhören/kaufen
kann...
Frank
RAMMSTEIN
Reise, Reise
Also gut, was weltbewegend neues gibt es von Rammstein natürlich nicht
zu vermelden. Warum sollte man das alte Erfolgsrezept auch ändern? Rammstein
sind eben Rammstein! Stilmäßig also keine großen Veränderungen,
allerdings muss sich die Band doch einige Kritikpunkte gefallen lassen. Zum
einen wurde der sonst immer sehr dominierende, harte Gitarrensound im direkten
Vergleich zu den Vorgängeralben doch etwas gezähmt. Ruhigere und
gleichzeitig düsterere Sounds wurden etwas in den Vordergrund geschoben,
was auch die Keyboards mehr zur Geltung bringt! Auch bei den Songs gilt es
einige Abstriche zu machen. Waren früher immer mehrere, eindeutige Hits
vertreten so sind Höhepunkte dieses mal wesentlich spärlicher vertreten.
Natürlich ist das meiste immer noch ziemlich eingängig, aber richtige
Reißer wie Engel, Mutter usw. sind schwer auszumachen. Neben den schon
von den Videos bekannten Songs "Mein Teil" und "Amerika" sticht hauptsächlich
der Song "Moskau" heraus, welcher in Zukunft die etwas rockorientierteren
Tanztempel der Republik beherrschen wird. Zu erwähnen ist vielleicht
noch der Song "Los", der etwas an den 60er Klassiker "On the road again"
erinnert und insofern recht originell ist, aber leider in keinster Weise
die Erwartungen in eine Band wie Rammstein erfüllt. Dieser Song würde
wesentlich besser auffallen, wäre das Restmaterial durchgehend erste
Sahne. Unterm Strich bleibt eine gute Scheibe mit einigen Schwächen,
die wohl jedem Rammstein-Fan gefallen wird wobei die Leute, die die Tonträger
der Truppe hauptsächlich wegen den eindeutigen Hits kauften, zuerst
einmal ein Ohr im Plattenladen ihres Vertrauens riskieren sollten!
Adi
WINTERSUN
Wintersun
Was soll man zu diesen ganzen Finnen noch sagen? Da wird Sänger und
Gitarrist Jari Mäenpää kurzerhand von Ensiferum gefeuert und
bringt gleich danach ein Meisterwerk heraus, bei welchem er außer den
Drums alle Gitarren, Bass, Keyboards und Vocals selbst eingespielt hat. Nicht
genug damit, dass er alle Songs im Alleingang geschrieben hat ist die Scheibe
von Mastermind Jari auch noch komplett produziert worden und liegt soundtechnisch
mit Sicherheit im oberen Drittel aller aktuellen Releases. Zwischendurch
eingestreute Chorpassagen und Melodielinien erinnern etwas an eine Death
Metal Version von Blind Guardian, aber was hier geboten wird, lässt
einem ein ums andere mal voller Verzückung den Kopf schütteln.
In ca. 54 Minuten geben sich schnelle, harte Riffs mit immer wieder melodischen
Gitarren und ab und zu eingebaute langsamere, eingängige Passagen, gepaart
mit Solis die immer wieder an Malmsteen erinnern, die Klinke in die Hand.
Wer auf die erste Ensiferum gepaart mit Kalmah steht und einen etwas präsenteren
Klassikanteil zu schätzen weiß, MUß hier zuschlagen.
Finnland: 12 Points!
Adi
CRADLE OF FILTH
Nymphetamine
Sie haben zugeschlagen und zwar gewaltig! Nach diversen Interviewaussagen
der Band in verschiedenen Publikationen dachte ich so bei mir: Was meinen
sie wohl mit "wir sind eigentlich keine Black Metal Band"? Jetzt weiß
ich es! Was die Truppe hier abgeliefert hat ist kaum zu glauben. Nie hat
die Band frischer und aggressiver geklungen als auf dieser Platte! Obwohl
immer noch Orchester und sonstiger Trallala aufgeboten wird, wurde der Bombast
doch merklich aus der Musik genommen und nur noch sehr songdienlich eingesetzt.
Die Gitarren klingen roher und Achtung, jetzt kommt’s, das ganze ist zu 70%
eine Old School Thrash Scheibe geworden, mit gelegentlichen Black Metal Sounds.
Thrash Riffs gepaart mit alten Maiden und sogar einigen Melodylines die an
schnelle Omen Songs erinnern sind genauso vorhanden wie einige Querverweise
auf typischen Melodic Death. Auch der Gesang von Dani ist insofern etwas
entschärft, als die ganz hohen Schreie etwas herausgenommen wurden!
Somit wurde eigentlich nicht direkt der Stil verändert, da Cradle schon
immer Platz für "normale" Metal Riffs sowie einer leicht thrash/punkigen
Attitüde ließen, aber die Prioritäten wurden einfach völlig
verschoben. Geile Thrash Riffs wechseln hier mit melodischen Gitarren, die
Mucke ist geradliniger, weniger verschachtelt, weniger gothicmäßig
melancholisch, sondern viel mehr fast forward, aggressiver und voll auf die
Zwölf! Hervorzuheben ist auf jeden Fall das Titelstück "Nymphetamine",
ein Song der zwischen thrashigem Anfang und Ende durch einen langen, melodischen
Hauptteil besticht. Wunderschöne zweistimmige Gitarren werden in einigen
Strophen von der Stimme Liv Kristine`s (die kennt man doch hoffentlich?)
veredelt, mit einer Gesangsmelodie die fast feengleich daherkommt und zum
Sterben schön ist! Das ist schon fast Melodic Metal, passt sich aber
trotz der thrashigen Grundausrichtung der Scheibe nahtlos in den Gesamtsound
ein! Die alten Cradle Fans werden wohl auch diese Platte akzeptieren, aber
ich empfehle auch toleranten Thrash- sowie Melodic Deathfans, welche mit
Black Metal bisher nicht so warm werden konnten, sich diese CD zuzulegen!
Für mich auf jeden Fall eines der Highlights 2004!!
Adi
RHAPSODY
Symphony of Enchanted Lands II - The Dark Secret
Wer Rhapsody mangels Hörprobe mit irgendwelchem anderen sogenannten
Fantasy Metal, der Marke Synthie Pop on Speed gleichsetzt, hat einfach keine
Ahnung. Rhapsody ist keine Metal Band mit Einflüssen aus Filmmusik und
machen auch keine Filmmusik mit Metal Einflüssen, sondern bilden eine
fast schon natürliche SYMBIOSE aus diesen beiden Teilen. Was die Band
hier zeigt ist, dass wirklich viel Herzblut in die Sache gesteckt wurde.
Der Pathos und Bombast wurde im direkten Vergleich zur letzten Scheibe wieder
etwas angehoben und man konnte mit Christopher Lee auch gleich noch einen
berühmten Erzähler verpflichten.
Mehrere Orchester und Chöre haben das Teil in den Aufnahmetempeln von
4 Ländern veredelt, Managementboss Joey De Maio hat das ganze mitproduziert
und auch sonst wurde ein unglaublicher Aufwand betrieben. Einen Song hier
hervorzuheben ist Quatsch, da man das Teil in ganzer Länge genießen
muss, wie ein Klassikstück, oder man denkt sich einfach in die Fantasy
Welt der Band. Wuchtig und mächtig kommt die Mucke der Italiener und
hat trotz aller Melodic Power und kann auf Kindergarten Refrains getrost
verzichten.
Natürlich ist das alles Geschmackssache, aber Fakt ist, dass die Truppe
in diesem Bereich einzigartig ist!
Noch etwas muss hier erwähnt werden. Für die normale CD Version
zahlt man im benachbarten Media Markt 14,90 EUR und bekommt für gerade
mal einen Euro mehr die limited Edition! Ein richtig fettes Teil, mit hartem
Kartoneinband und tollem Fantasy Rundumcover. Ein sehr aufwendiges 32 Seitiges
Booklet, mit Lithographien dazwischen, Erklärungen zur Story und Zeittabellen
ist genauso vertreten wie eine zusätzliche DVD mit einem 15minütigen
Making Of bei welchem neben der Band mit ihrem lustigen, italienischen Akzent
auch Joey De Maio und Christopher Lee (im Königsoutfit für das
Video) zu Wort kommen! Außerdem vertreten ist das komplette, über
10minütige Video zu "Unholy Warcry" incl. Christopher Lee, welcher als
König kostümiert in einer Kathedrale steht und die Sprecherrolle
übernimmt. Kult ! Weitere 2 verkürzte Versionen (fürs TV schätz
ich mal) sind auch noch vertreten. DAS nenn ich Value for Money, vor allem
wenn man bedenkt, das manche Platten mit 35 Minuten Musik und kaum was aufmachungstechnischem
dabei bis zu 18 EUR kosten! Die Band MUß einfach irgendwann die Chance
bekommen die Musik für einen großen Fantasystreifen zu schreiben!
Verdient hätten sie es alle Mal!
Adi
AGATHODAIMON
Serpent`s Embrace
Hier etwas für die ganz Schwermütigen unter euch und ehrlich
gesagt weiß ich nicht genau warum ich mir die Platte gekauft habe.
Versteht mich nicht falsch, die Mucke ist toll gemacht und hat einen Bombensound,
auch der abwechslungsreiche Gesang, zwischen Black/Death und Melodic hin
und her pendelnd, weiß zu gefallen, aber das ist so eine typische "das
hör ich vielleicht 2 Mal und dann nie wieder" Platte. Alles ist bis
auf ein, zwei Blastbeats im langsamen bis midtempolastigen Bereich angesiedelt
und über längere Zeit eigentlich nicht am Stück zu ertragen,
zu melancholisch und depressiv wirkt das ganze, zumindest auf mich. Jetzt
kann man sich fragen: "Wieso kauft er die dann, man weiß doch von der
Band was für Mucke die machen?" Genau das weiß ich ja nicht, ha,ha!
Wahrscheinlich ein Anflug von Depression (Wirst auch älter, gell *g*
- Frank) Noch mal, die Scheibe ist auf einem sehr hohen Qualitätslevel
und Agathodaimon-Fans oder Leute mit Hang zu düsterer Musik können
hier natürlich bedenkenlos zuschlagen!
Adi
INCAPACITY
9th Order Extinct
Eine Scheibe die vor allem unserem Frank gefallen wird (ha, ha) da sich der
Grundsound doch eher an Old School Deathmetal orientiert, soll heißen,
tiefergestimmte Gitarren und sehr derber Gesang. ABER, und das muss man der
Truppe einfach zu Gute halten, das ganze ist auf einem spieltechnisch sehr
hohen Level und immer wieder mal mit melodischen Gitarren und vielen eindeutigen
Thrashpassagen durchzogen, was das ganze unterm Strich doch gut hörbar
macht. Auf jeden Fall geben sich die Jungs Mühe, trotz der durchaus
vorhandenen Progressivität immer mal wieder straighte Passagen einzubauen
um das ganze auch für den "Normalhörer" erträglich zu gestalten.
Wer mit einer Band wie Golem etwas anfangen kann, wird bei einem Kauf auch
hier nix falsch machen. Also ziemlich derbes Teil, aber mir gefällt
es trotzdem ganz gut wobei ich mich frage, warum man einen Song wie " Wide
of the Mark " an den Anfang einer solchen Scheibe stellen kann, welcher doch
sehr blastbeatlastig und somit etwas grindcorig daherkommt und angesichts
dieses Gebolzes ein völlig falsches Bild vom Rest der Platte vermittelt.
Wem der Rest vielleicht gefallen würde, aber im Laden nur in den ersten
Song reinhört, wird die Platte gleich in die Tonne kippen! Tja, so unklug
kann man sein.
Adi
LYZANXIA
Mindcrimes
Tja, so kann es gehen! Da stöbere ich vor einiger Zeit etwas im hiesigen
Media Markt herum und stoße nichtsahnend auf eine der besten Scheiben
die ich bis dato gehört habe, von einer Band die mir auch namentlich
völlig fremd war. Was man hier geboten bekommt ist angesichts des fetten
Sounds, der Abwechslung und des Spielvermögens der hier agierenden 4
Protagonisten schier unglaublich. Schon der erste Song "Time Dealer" zeigt,
wo es auf der Platte lang geht. Schneller melodischer Metal mit fetten Gitarren,
mal Richtung klassischem Heavy Material dann wieder thrashig oder in
die Melodic Death Ecke driftend. Außerdem gibt es in den Songs unvorhergesehene
Wendungen en masse die sich aber allesamt nahtlos in die jeweiligen Songs
einfügen.
Ein grandioser Break z.B. schon im ersten, bereits genannten Song! Die Mucke
wird 2 mal, mit einem Synthie-Loop hinterlegt, fast bis zum Stillstand abgebremst
um dann unvermittelt wieder in den geilen Refrain zu wechseln. Das will ich
mal Live sehen, was für ein timing. Ein Song wie "Damnesia" ist einfach
zu gut um wahr zu sein, nach melodischen 2 Dritteln des Songs die, auch vom
Gesang her, fast schon nach Cage klingen, schlägt der Song im
letzten Drittel unvermittelt in einen schnellen Melodic Death/Thrasher um
mit zweistimmigen, speedigen Gitarren, geilen Riffs und derben Grunts! Unglaublich
gut gemacht! Was soll ich sagen, das ist einfach der Oberhammer, vor allem
auch im gesanglichen Bereich. Die beiden Gitarristen wechseln sich mit den
Vocals ab, wobei ca. 60 -70 % des Gesanges sehr melodisch und gleichzeitig
leicht rau und kräftig daherkommen und sich der Rest hauptsächlich
aus aggressiven Melodic Death Vocals mit ab und zu eingestreuten Old School
Grunts zusammensetzt. Wer sich eine Mischung aus Mercenary, Demonoid (Guido
hat vollkommen Recht, geile Platte), Cage und Disillusion mit modernem fetten
Sound vorstellen kann muss hier einfach zugreifen, aber auch allen anderen
sei empfohlen sich die Scheibe zuzulegen. Genial !!
Adi
RESIDENT EVIL Pt.2 – APOCALYPSE
Film
Yessssssss!!! Wie immer mal wieder Slayer´s „Reign in Blood“ oder SOD´s
Klassiker „Speak english or die“ wie ein reinigendes Gewitter an der CD-Front
wirken können, so tut dies dieser Film hier: Einfach Gehirn am Eingang
abgeben und sich auf gute brutale Unterhaltung einstellen, dann kann nichts
schief gehen – jede Menge Hi-Tech-Geballer, Armeen von Untoten und massig
Opfer, die ihren Weg pflastern und fertig ist eine 90-minütige Achterbahnfahrt,
die so schnell vorbei ist, wie sie angefangen hat. Wer sich noch an Teil
1 erinnert, weiß, dass die beiden Hauptpersonen gerade noch das seinerzeit
infizierte (und von Zombies bevölkerte) Forschungslabor verlassen konnten,
jetzt ist die ganze Stadt verseucht und wird hermetisch abgeriegelt, um sie
am Morgen mit einer Atombombe zu zerstören und jegliche Schuld des Konzerns
zu verwischen. Mittendrin die weibliche Hauptfigur aus dem ersten Teil, die
noch eine weitere leichtbekleidete weibliche Begleitung und einen Schwarzen
mit allerlei witzigen Sprüchen zur Seite gestellt bekommt und zusehen
muss, bis zum Fall der Bombe aus der Stadt und den Zombies zu entkommen.
Von diesen werden jede Menge erledigt und ein Übermonster aus der Konzernzüchtung,
das wie eine Mischung aus Alien und Maiden-Eddie aussieht, taucht auch noch
auf. Das alles ist mit viel Aufwand sehr gut gemacht, teils sehr heftig und
ebenso unterhaltsam. Mir hat es zumindest sehr gut gefallen und als DVD kann
man sich den Film nach Erscheinen auch zulegen, um den erwähnten Slayer-
oder SOD-Effekt auch hier immer mal wieder erleben zu können. Jetzt
steht als nächste Achterbahnfahrt Anfang November „Alien vs. Predator“
auf dem Programm. Haut rein!!!!
Frank