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RAVENSTHORN
Hauntings and Possessions

Es gibt doch tatsächlich noch Bands, die es neben dem Schießen peinlichster Band-Fotografien verstehen, edelsten US-Metal der alten Schule mit produktionstechnischen Möglichkeiten der Gegenwart zu versehen und daraus eine zwischen all den angesagten Richtungen erfrischend anders klingende Scheibe zu machen. Dieses US-Quartett gehört zu diesen seltenen Spezies. Man meint, jemand hätte die Uhr um 20 Jahre zurückgedreht, wenn dieser Mix aus King Diamond und längst vergessener Heroen wie Oliver Magnum ertönt... druckvoll und glasklar produziert erfreuen Riffs wie in „Possessed by Evil“, des Sängers Stimme kommt mittelhoch und schwingt sich ebenso mühelos in des Königs Stimmlagen hinauf wie beim abschließenden über 8-minütigen „Bloodthirst of Dracula“ in tiefste Growl-Tiefen hinunter, fantastisch! Zu bekommen ist dieses kleine (und mit nur rund 35 Minuten auch leider recht kurze) Juwel bei Hellion Records, Sandberg 13, 25524 Itzehoe für 15,50 € zzgl. P+V bzw. unter www.hellionrecords.de. Eine Ausgabe, die sich lohnt, zumal auch Artwork und Booklet was hermachen und in alter Glorie längst vergangener Tage erscheinen, inklusive der genannten Band-Pics, hihi.. Unterstützt diese feine Band!!!!

Frank


PRIMORDIAL
The gathering wilderness

Gelesen hatte ich schon einiges über die Band und war ziemlich gespannt auf diese am 07.02. erscheinende CD. Nachdem ich die 7 überlangen Songs dann gehört hatte, war ich ziemlich ratlos, denn die auf dem schönen stimmungsvollen Artwork versprochene Atmosphäre wird nicht vermittelt; vielmehr ertönen raue, fast schon spröde und nicht sonderlich abwechslungsreiche Töne, die mich ein wenig an Bathory zu „Hammerheart“-Zeiten erinnern, ohne jedoch dessen Welten vor dem geistigen Auge des Zuhörers zu erschaffen. Zu wenig passiert mir hier in den Songs, die aufgrund ihrer Spielzeiten ausreichend Platz für Ideen gehabt hätten. So bleibt unter dem Strich eine recht eintönige CD, aber wer weiß, vielleicht haben die Jungs schon immer so geklungen..?

Frank


SCAR SYMMETRY
Symmetric in Design

„Soilwork!“ schreit es hier an allen Ecken und Enden, und zwar Soilwork zu glorreichen “Natural born chaos”-Zeiten; hier wird mit Keyboards und Melodien gearbeitet, die Songs sind abwechslungsreich und stecken voller Ideen, während der Gesang zwischen melodischen Klarpassagen, tiefen Growls und Gekeife hin und her pendelt und man beim Blick aufs Line-up eigentlich kaum glauben kann, daß hier nur ein Sänger an Bord ist (bei der Bandbreite hat sicherlich der eine oder andere aus der Band seine Stimme mit im Spiel, solche Stimmlagen kann ein einziger gar nicht bringen...oder?). Wie auch immer, die 5 Schweden (nehme ich zumindest anhand der Namen mal an) einfach nur als Soilwork-Plagiate abzutun wäre in höchstem Maße ungerecht, denn zum einen gibt es niemanden mehr, der auf dieser musikalischen Schiene fährt (Soilwork selbst haben ihr Meisterwerk ja auch nicht mehr erreicht) und zum anderen sind Songs wie „Veil of Illusions“ oder „Dominion“ einfach viel zu gut, um ungehört zu bleiben. Ab dem 07.02. habt Ihr Gelegenheit dazu!!

Frank


RAISING FEAR
Mythos

Hat Italien eigentlich wirklich so viele Einwohner, wie es dort “Epic/Power/“usw - Bands gibt? Und wieviele in peinliche bunte Bildchen verpackte CD´s muß ich noch auspacken, bis sich dahinter mal was Ordentliches verbirgt? Fragen über Fragen...zumindest die zweite kann ich endlich beantworten, denn trotz besonders lächerlichem Cover-Artwork haben Raising Fear das, was ich so selten bei Italo-Bands höre: Power! Die Gitarren knallen fett produziert aus den Boxen, die aggressiven Riffs werden von hochmelodischen Doppel-Leads verfeinert und der Gesang erinnert an eine Mischung aus Vic Hix (Shok Paris) und Chris Boltendahl (Grave Digger). Es passiert einiges innerhalb der durchschnittlich 6-minütigen Songs, es werden immer mal wieder ruhigere Passagen eingestreut und das Tempo variiert, so daß unter dem Strich bis auf das nur mäßig umgesetzte „Angel Witch“-Cover (KANN man solch einen Song überhaupt covern?) 9 wirklich gelungene Songs, die den Begriff Metal mal nicht nur als Lockvogel verwenden. Unbedingt reinhören (VÖ 07.02.05)!

Frank


TIERRA SANTA
Apocalipsis

Was für eine feine Metal-Scheibe…. jawohl, Metal! Sehr melodischer Metal zwar, aber beileibe nicht so poppig, wie das in der einen oder anderen Review, die ich gelesen hatte, rüberkam (und härter als auf der ebenfalls sehr guten Vorgängerscheibe sind sie auch). Dafür sind Songs wie „Neron“ (also, wenn das Intro nicht bei Rainbow´s „Tarot Woman“ geklaut ist, weiß ich auch nicht..) oder das pfeilschnelle „Kamikaze“ einfach viel zu heavy, dazu kommt ein feiner, rauher Gitarrensound und die exotische Sprache und versprühen in „Tu misión“ (klasse Riffs!!) oder „El grito de la Tierra“ (Gitarren all überall, geil!) einen einzigartigen Charme, den keine andere momentan existierende Truppe zu bieten hat. Klar, hie und da wird einfach ausgeblendet und das Keyboard ist an manchen Stellen deutlich zu hören, aber das fällt bei diesen feinen Songs wirklich nicht ins Gewicht. Eine kleine Perle in Sachen Melodic Metal, die ihr als Freunde des Genres unbedingt antesten müßt!! Aufpassen solltet ihr beim Preis, bei Amazon oder Media Markt in HN werden knapp 17,--€ (!) fällig (in KA haben sie die CD erst gar nicht, Schnarchnasen..), erst beim MM in Pforzheim wurde ich für humane 14,99 € fündig (wie gut, wenn man in der Nähe arbeitet und in der Mittagspause mal schnell rüberfahren kann, gell). Ein Dauergast auf allerhöchster Rotation in meinem Player und in eurem ebenfalls, versprochen! Was die ganzen dezent negativen Reviews sollen, bleibt das Geheimnis derer, die ihre Köpfe in den Hintern der Industrie stecken, um am Leben zu bleiben.

Frank


ANTHRAX
The greater of two evils

Es muß sich rechnen, sonst würden nicht alle möglichen Combos ihren alten Kram neu aufnehmen… bei Anthrax sollen´s nur 2 Tage im Studio gewesen sein und das hört man dem Sound überhaupt nicht an, es ballert und kracht, daß einem schier die Scheiben aus dem Auto fallen, geil!! Leider klappen die neuen Versionen nicht bei allen Songs, so werden „AIR“ oder „Caught in a mosh“ langsamer gespielt als die Originale und „Deathrider“ haben sie nach dem famosen Einstieg irgendwie einen anderen Rhythmus verpaßt, dazu kommt, daß John Bush die Turbin/Belladonna-Sachen leider viel zu tief (in seiner Tonart eben) singt und somit einiges der fast schon hysterischen Kraft von „Fistful of Metal“ oder „Spreading the Disease“ verloren geht, auch die Background-Chöre klingen schwach und lassen das Hardcore-Feeling und die Aggression der Frühzeit vermissen. So, und nachdem ich nun ohne Ende rumgemeckert habe, müßt Ihr mir trotzdem glauben, daß die meisten Sachen dennoch unheimlichen Spaß machen, „Panic“ kommt göttlich, „Indians“ ebenso, „Gung-Ho“ bleibt auch in der neuen Version pfeilschnell (auch wenn das witzige Ende fehlt), „Among the living“, „Metal thrashing mad“, „I am the law“, hier ist wirklich was gebacken, wozu nicht zuletzt der bereits erwähnte knackige Sound beiträgt. Sie sollten ihre Platten immer in 2 Tagen aufnehmen, wenn so ein Sound dabei rauskommt...

Frank


WITHIN TEMPTATION
The Silent Force

Also, ich weiß nicht… klar ist das hier nicht schlecht im Sinne des Wortes, aber ist es wirklich so außergewöhnlich, wie man uns sicher wieder glauben machen wird? Die Single „Stand my ground“ ist klasse (auch wenn sie für Sound und Video von Evanescence dafür verklagt werden müßten *g*), aber sonst? Gut produzierter Gothic Metal mit schönem Frauengesang und völlig unspektakulärer Musik, die, würde es sich um eine No-Name-Band aus Polen oder sonstwoher handeln, niemals so hochgejubelt werden würde, wie es hier aufgrund des Vorgänger-Erfolgs und damit verbundener massiver Promotion der Fall sein wird.

Frank


SLAYER
Raining Blood Live – Still Reigning

Mann, war das ein Konzert, damals, als die immer noch beste Thrash-Scheibe aller Zeiten erschienen war und wir uns zum Konzert aufgemacht hatten…relativ kurz war die Spielzeit damals schon, Malice waren entnervt ausgestiegen, Destruction konnten irgendwie nicht und eine krude Vorband aus Roadies versprach, daß die Totschläger daür länger spielen würden, was die natürlich nicht taten *g* Ein riesiges auf dem Kopf stehendes Kreuz war die einzige Bühnendekoration und das Konzert ein Hammer aus Aggression und geilem Sound. Klar, daß die DVD her mußte und erfreulich, daß Tom Araya besser bei Stimme ist als auf der „Warfield“-DVD. Über die einzelnen Songs muß man nichts mehr erzählen, der Sound stimmt und der Höhepunkt, das regnende Blut, macht aus den Vieren eine Horde blutgetränkter Gestalten und schafft die passende Atmosphäre zur Eruption eines legendären Klassikers. Die Jungs erzählen noch ein wenig von der Bandgeschichte, leider gibt es keine alten Ausschnitte zu sehen, aber dafür wird es dann sicher noch eine weitere DVD geben. Bleibt abschließend nur der Wunsch, die Band möge sich der hier komplett runtergespielten Klassiker erinnern und nach langen Jahren endlich mal wieder mit ner Hammerscheibe rüberkommen, anstatt mit dumpfem Gebrüll und Hardcore-Schrott zu nerven....

Frank


THIN LIZZY
Inside Thin Lizzy – A critical review

Sehr gespannt war ich auch auf diese DVD hier, denn sie eröffnet eine ganze Reihe von so called “critical reviews”; grob gesagt lassen einige mehr oder weniger bekannte Musiker/Manager die Bandgeschichte Revue passieren, gehen auf jede einzelne Platte ein und sprechen über die damalige Zeit. Kurzweilig wird das alles durch Ausschnitte von Interviews, Videos, Konzerten und Photos, so daß die Stunde Spieldauer wie im Flug vergeht. Nicht verstehen muß man die teils lächerlichen Stern-Bewertungen zu jeder LP, denn wenn ein Klassiker wie „Black Rose“ nur 3 von 5 Sternen bekommt, obwohl mit dem Titelsong, „Waiting for an alibi“, „Sarah“ oder „Got to give it up“ jede Menge Killersongs vertreten sind, dann muß bei denjenigen, die dafür verantwortlich sind, etwas nicht ganz in Ordnung im Oberstübchen sein. Wie auch immer, die DVD geht in Ordnung, auch wenn ich mir Leute gewünscht hätte, die wirklich was mit Lizzy zu tun hatten bzw. welche, die nicht irgendwo unbekannt im Hintergrund arbeiten und die daher kein Mensch kennt. Aufgrund der Tatsache, daß es von Lizzy immer noch nichts wirklich gelungenes auf DVD gibt (der Rockpalast-Mitschnitt leidet an erbärmlichem Sound und Bild, wie an anderer Stelle in den Reviews zu lesen, der Australien-Mitschnitt von 1978 war schon als VHS kaum zum Aushalten), kann man mit Inside Thin Lizzy die Wartezeit überbrücken, bis endlich die DVD-Versionen der bislang nur auf VHS erhältlichen verschiedenen Videos bzw. des Live and Dangerous-Tapes erscheinen. Leider ist bislang noch niemand der Verantwortlichen aus seinem Tiefschlaf aufgewacht, also warten wir weiter...

Frank


JEFF PERKINS
David Byron – Born to perform (Buch)

Guter alter Dave… niemals hat mich Musik mehr berührt als die, die von seiner Stimme getragen wurde. Und niemals hat mich eine Biografie mehr beschäftigt als die, die von seinem Leben erzählt. Klar, nach über 15 Jahren Uriah Heep-Fanclub-Mitgliedschaft und dem Ansammeln aller möglichen (und unmöglichen...) LP´s, CD´s, Bücher, Videos und DVD´s aus aller Herren Länder weiß man, wie alles gelaufen ist (oder man nimmt es an) und hat sich längst seinen Überblick über den Werdegang der einstigen 70er-Giganten und deren Sänger gemacht. Liest man dann aber alles komprimiert, wird einem wie mit einem Tiefschlag bewußt, wie tragisch manche Lebensläufe sein können – von den Anfängen mit den Stalkers und Spice hin zu Uriah Heep, deren Anfänge bis hin zu ersten Erfolgen 1971 mit „Look at yourself“ und Superstar-Status mit DEM Heep-Line-up mit Byron, Ken Hensley, Mick Box, Lee Kerslake und Gary Thain, welches mit „Demons and Wizards“, „The Magician´s Birthday“, dem Millionenseller „Uriah Heep Live“, „Sweet Freedom“ und „Wonderworld“ weltweit Gold- und Platinscheiben kassierte; Thain´s Drogenabhängigkeit führte in Verbindung mit einem schweren Stromschlag zu dessen Rauswurf und Tod einem Jahr später, 1976 folgte ihm David Byron, der grundlegende Meinungsverschiedenheiten mit dem Management der Band und zudem massiv mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte. All dies und vorallem die Zeit nach Heep schildert dieses mit viel Liebe geschriebene Buch und enthüllt wenigstens ein wenig die Jahre von 1977 bis zu Byron´s Tod 1985 mit der unglücklichen „Supergroup“ Rough Diamond, die es nur zu einer LP brachte, seiner Soloscheibe „Baby-faced Killer“, die mit kommerzielleren Titeln floppte und der Byron-Band-LP „On the rocks“, die ebenfalls untergegangen ist und einen wünschen läßt, Byron hätte damals (1980) das Angebot von Box angenommen, wieder zur Band zurückzukehren. Was folgte waren Alkoholismus, Scheidung von seiner Frau Gaby, die er Anfang der 70er kennengelernt hatte und das Abrutschen in Einsamkeit und Ausweglosigkeit, die im Februar 1985 nach einem epileptischen Anfall ihr Ende fanden, als man Byron allein in seiner Wohnung fand, die er bezogen hatte, nachdem er seine Villa aufgrund der ausbleibenden Einnahmen hatte verkaufen müssen. Hier haben wir das Beispiel des ersten echten Showmanns, der sogar von Leuten wie Freddie Mercury als Vorbild erkoren wurde, der mit den größten Zuschauermassen spielen und dennoch mit Fans an einer Bar sitzen und reden konnte wie ein normaler Mensch, jemandem der seine Wände mit Gold-und Platinscheiben dekoriert hatte und dann alleine war, einem Rockstar, der allzu schnell (u. a. auch aufgrund der 1977 herum wütenden Punk-Welle, die alles Große der 70er verabscheute) in Vergessenheit geriet und der doch aufgrund seiner Fähigkeiten als Frontmann und als Sänger die Fortsetzung seiner bis 1976 eindrucksvollen Karriere verdient gehabt hätte. Das Buch erzählt seine Geschichte, besucht die Stätten seines Lebens, zeigt Bilder von Heirats- und Sterbeurkunden, von seiner Villa und den Zeiten, als er zusammen mit den von ihm und Box gegründeten Uriah Heep neben Zeppelin, Purple und Sabbath auf dem Thron saß und beschreibt die Gefühle eines Fans, nämlich dessen, der dieses Buch geschrieben und versucht hat, in vielen Interviews mit ehemaligen Weggefährten dem Menschen David Byron auf die Spur zu kommen. Es ist ein trauriges Buch, weil es eine traurige Geschichte erzählt, eine, die in ihren Extremen beinahe unerträglich ist. Und es ist ein würdiges Andenken an meinen Lieblingssänger meiner Lieblingsgruppe, der Jahrhundert-Klassiker wie „July Morning“, „Circle of Hands“ oder „The Easy Road“ mit seiner wundervollen Stimme veredelt hat. R.I.P. David, gone but not forgotten...

Frank