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NEVERMORE
This godless endeavor

Mit Nevermore bin ich nie richtig warm geworden, zu schräg und abgefahren kamen mir die meisten Alben der Band daher, melodische Glanztaten wie “The Sanity Assassin” bzw. die „In Memory“-EP standen allein auf weiter Flur. Nun also das neue, wirklich überall mit Lob zugeschüttete Album, für welches ich sogar mal 13,99 € blind investierte, um es zuhause in Ruhe durchzuhören. Zunächst fallen mir folgende Attribute ein: Fett, brutal, aggressiv. Doch mit fortdauernden Durchgängen drängen sich auch Melodien nach vorne, so etwa bei den ansonsten recht heftigen „Final Product“, „Bittersweet Feast“ oder dem wunderschönen „Sentient 6“, letzteres wirklich ein Halbballaden-Hammer vor dem Herrn. Doch auch bei den Brechern vom Schlage „Born“ oder dem famosen „The Psalm of Lydia“ wird man nicht von allzu verschachtelten Ideen vergrault, sondern lauscht verzückt den Wahnsinnsleistungen der Herren Smyth und Loomis an den Sechssaitigen und Breaks, die auch die ganz Großen der Frickelfraktion nicht besser hinbekommen. Ganz am Ende schimmern beim akustisch eingeleiteten „A future uncertain“ gar kurzzeitig melodische Doppel-Leads durch und der hektische Ablauf wird durch ein wenig ruhigere Töne unterbrochen, wohingegen der knapp 9-minütige Titelsong von melodisch-schwermütig bis Brett im Stile von Strapping Young Lad (nur mit besserem Gesang, man weiß ja, was man an Warrel Dane hat, gell) schwankt und einen würdigen Schlußpunkt setzt. Der druckvolle Breitwand-Sound tut ein übriges, um eine gute und interessante CD abzurunden, die zwar sperrig ist und einige Geduld verlangt, dafür aber originell und perfekt eingespielt wurde und hundertmal eher Eure Aufmerksamkeit verdient als vieles, was just zu diesem Zeitpunkt noch so veröffentlicht wird....

Frank


SYSTEM OF A DOWN
Mezmerize

Ähhhm... sorry... was soll man hier schreiben? Nachdem die letzte Scheibe "Steel this album" im Nachhinein etwas halbgar war (waren ja auch nur "Ausschußsongs" der letzten Produktion), stellte sich bei mir eine gewisse Skepsis ein. Nein, fangen wir anders an. Mögt ihr Thrash, normalen Metal, Punk, Hardcore, akkustik Passagen, Polka-Disco und Rastabeats, melodischen Gesang, psychotischen Gesang, harmonischen- und mehrstimmigen Gesang, Queenmäßige Choreinschübe usw.? Spart euch die Kohle für 20 andere CD's sonder kauft euch einfach das hier! Alle diese Stile kulminieren in 36 Minuten und 13 Sekunden auf dieser einen Scheibe. Das ganze liebevoll in den Details arrangiert, mit einer kraftvollen Produktion versehen ist es, völlig unabhängig vom eigenen Musikgeschmack, das Genialste was ich seit langem gehört habe. Eine Reise durch den Wahnsinn und trotzdem stets nachvollziehbar und mit Ohrwurmcharakter an vielen Stellen. Einzelne Songs beschreiben ist schier unmöglich, da in JEDEM Song soviel passiert, obwohl sie alle nicht besonders lang sind. Trotzdem wirkt alles logisch aufeinander abgestimmt und in keinster Weise zerissen oder künstlich zusammengesetzt, alles geht nahtlos ineinander über und wirkt unterm Strich wie aus einem Guß! Hammermäßig!!!!

Adi

Da war ich schon fast versucht, Adi´s Kritik zu löschen, war ich doch fest davon überzeugt, daß ich die schon geschrieben hatte, aber Pustekuchen! Wie auch immer, ich habe mir die Scheibe auch gleich nach VÖ gekauft und möchte nur kurz Adis Worte unterstreichen – „M“ ist sowas von genial, da fällt mir immer noch die Kinnlade runter. Die SOD der Neuzeit?!

Frank


AS I LAY DYING
Shadows are security

Nachdem ich die letzte Scheibe der Band schon toll fand, ist hier durchaus nochmal eine Steigerung auszumachen. Wer auf fett produzierten Melodic Death steht, ist hier genau richtig (nennen das nicht alle NWOAHM? Scheiß Schubladen *g* - Frank), schon der erste Song "Meaning in tragedy" knallt in typischer In Flames Manier zu seligen Whoracle Zeiten aus den Boxen. Der Gesang orientiert sich etwas mehr an alten Arch Enemy Scheiben und wirkt dadurch brachial und eingängig zugleich. Wer jetzt denkt, es wäre durch genannte Referenzgruppen nicht originell genug, dem möchte ich entgegenhalten, daß die Jungs durch einen eigenständigen Sound, sowie der Tatsache, daß sie wesentlich öfter ordentlich Gas geben als es In Flames jemals machten, in keinster Weise nur einen billigen Abklatsch darstellen. Dazu ist die Truppe einfach zu gut. Außerdem, da sich die klassischen Bands dieses Stils immer mehr von diesem Sound entfernen, finde ich es einfach nur geil, daß es noch junge Musiker gibt, die diese Art Metal hochhalten. Auch der zweite Song "Confinded" pendelt geschickt zwischen Speed, fettem Melodic Metal und gesteigertem Midtempo hin und her, wobei auch mal einige Passagen mit klarem Gesang versehen wurden. Mit dem Song "The darkest nights" zeigt man dann wieder die Liebe zu klassischem Melodic Death, eingängig und mit schönen, zweistimmigen Gitarrenmelodien. So zieht es sich durch die ganze Scheibe. Melodie und Härte, Speed und Tolle Breaks geben sich beständig die Klinke in die Hand. Klasse!

Adi

Und wenn ich jetzt noch wüßte, warum wir die Scheibe nicht bekommen haben, wäre alles in Butter, gell Metal Blade? ;-)

Frank


DARKANE
Layers of Lies

Tja was soll ich sagen, nachdem ich von anderen "Medienexperten" im Vorfeld zur neuen Darkane Scheibe desöfteren Worte wie "gut aber keine Weiterentwicklung" u.ä gelesen habe, war ich zuerst etwas vorsichtig (wann lerne ich es endlich, nicht mal im Unterbewußtsein IRGENDWAS auf die Meinung dieser "Götter" zu geben?). Völlig unbegründet wie ich schnell feststellen mußte, außerdem kann ich auf Weiterentwicklung a la In Flames gerne verzichten (Da hast Du recht, Alter! – Frank)! Nachdem die Jungs auf der vorletzten Platte ein, nennen wir es mal "geordnetes, brachiales Chaos", abgeliefert und auf der letzten dafür einen Gang zurückgeschaltet und die Sache etwas eingängiger gestaltet haben, wurde auf der neuen meiner Meinung nach ein geschickter Mittelweg eingeschlagen. Will sagen, man hat die eingängigere Linie beibehalten, die Durchschnittsgeschwindigkeit der Platte aber kräftig forciert. Eigentlich ist der Titelsong mit seinem eingängigen Refrain noch der kommerziellste (was immer das bei der Art Musik auch heißen mag,ha,ha) Song, welcher mit einer kurzen, gefälligen Speed Passage aufgelockert wird. Dem gegenüber stehen Songs wie "Contaminated" oder "Godforsaken Universe", die z.T mit ultrabrutalen Thrash Riffs aufwarten, pfeilschnell und trotzdem extrem exakt daher kommen. Bei den coolen Breaks und erstklassigen Soli hört man auch immer wieder, welch exzellente Musiker hier am Werk sind. Die powervolle Produktion trägt weiter dazu bei, daß der Silberling trotz einiger technischer Spielereien, wie aus einem Guß klingt! KAUFEN!

Adi


DEW SCENTED
Issue VI

Immer diese Vorwürfe, was mußte sich die Band ständig dieses Gequatsche von "Slayer-Plagiat" usw. anhören. Erstens bleibt bei dieser Art Thrash im ein oder anderen Riff eine Parallele nicht aus und zweitens bemüht sich die Gruppe schon seit der letzten Platte um wesentlich mehr Eigenständigkeit, was ihr durchaus gelingt! Hier irgendwelche Songs hervorzuheben ist völlig unnötig, da alle auf gleichbleibendem, hohen Level gespielt werden und durch ihre Power, Klarheit und Geschwindigkeit überzeugen. Ein klasse Sound, wie man es von DS gewöhnt ist unterstreicht das Ganze, so what? Der deathige Gesang klingt für manche vielleicht etwas monoton, aber das ist schließlich Geschmackssache, mich stört es in Verbindung mit der Mucke auf jeden Fall nicht. Außerdem wurde den Soli mehr Platz eingeräumt und diese durch wesentlich mehr Melodie aufgewertet, was dem Gesamtsound gut zu Gesicht steht! Zusätzlich gibt es zu der lim. Edition noch eine DVD mit dem Clip zum Song "Turn to ash", sowie 17 live Clips aus verschiedenen Gigs mit unterschiedlicher Bild- und Tonqualität, wobei aber trotzdem klar wird, daß die Jungs auch auf der Bühne das volle Brett fahren!

Adi


HOLY MOSES
Strength, Power, Will, Passion

Wie? Holy Moses? Zuerst mußte ich etwas schmunzeln (schmunzeln? Über die lache ich heute noch *g* - Frank), war ich auch zu früheren Zeiten nie ein Fan der Band, ganz o.k., mehr aber auch nicht! Dieses Schmunzeln blieb mir aber schon während dem ersten Hören der Scheibe im Gesicht hängen. Das soll Holy Moses sein? Beinharter Thrasch, nicht selten im Highspeed Bereich angesiedelt ballert dir da entgegen, unglaublich. Das ganze mit originellen Riffs und Breaks gespickt und auch die Melodieführung der Leadgitarren entspricht oft nicht der herkömmlichen 08/15 Kost. Schon der Thrasher "Angel Cry" zu Beginn des Silberlings läßt durch seine Wucht und einige, ungewöhnliche Gitarrenmelodien aufhorchen. Auch auf "End of time", welches durch ein schönes, zweistimmiges Lead und einem geilen Break aufgelockert wurde, dominieren die beinharten drums, deren power mit der Exaktheit eines Uhrwerkes zelebriert wird. "I will" ist ein schneller Thrasher mit Mitgröhlrefrain, während "Death Bells II" durch Bay Area Einflüsse besticht. Eine kraftvolle Double Bass bring den Song "Rebirthing" zur Geltung und die 1a Produktion trägt ein Übriges zum positiven Gesamtbild bei. Gebt es zu, jeder wartet darauf, daß ich was zum Gesang von "uns" Sabina Classen sage (Genau! - Frank). Also ehrlich, die Kritik von bestimmten Leuten kann ich hier nicht so Recht verstehen, denn abartiger als unser "blondes Engelchen" von Arch Enemy röhrt sich Sabina auch nicht durch die Songs und bei AE stört es dann komischerweise bei weitem nicht so viele Leute wie bei ihr. Egal, die Scheibe knallt, was ich der Band nie und nimmer zugetraut hätte und beweist mir mal wieder, daß sich viele deutsche Bands nicht hinter ihren internationalen Kollegen zu verstecken brauchen (ich denke, ich hör mir die Scheibe dann auf unserer MS-Feier an, bin echt gespannt – Frank).

Adi


DEFLESHED
Reclaim the beat

Liebe Kinder gebt fein Acht, ich hab euch etwas mitgebracht. Sollten zufällig auch mal ein paar ganz junge Metaller übers Mortal Sin stolpern, die es ihren Eltern mal so richtig zeigen wollen, von wegen  ständigem Genörgel über diese "elektrische Musik von den langhaarigen Bombenlegern" , legt euch die Scheibe zu und spielt sie in angemessener Lautstärke (also ca. 130 db,ha,ha) ab! Danach gibt es mehrere Möglichkeiten. Eure Eltern enterben euch oder schmeißen euch raus und stecken euch in ein Heim! Im ungünstigsten Fall werdet ihr von ihnen erschossen, oder sie erschießen sich selbst, was wieder den Umzug ins Heim zur Folge hat. Der Untertitel der CD trifft den Nagel auf den Kopf: ...an audial assault in twelve rounds...! In etwas über 35 Minuten bekommt man 12 roh, aber sauber produzierte Death/Thrash Granaten in die Gehörgänge geblasen, schnell, exakt und schnörgellos! Prägnannte Riffmassaker wechseln mit....eben...nichts! Keine überflüssigen Breaks und wie immer auch keine Soli. Länger als 35 Minuten wär die ganze Sache auch etwas langweilig, was heißt, daß ich einer Gruppe wie Defleshed ausnahmsweise mal dankbar für die nicht gerade üppige Spielzeit bin. Erwähnenswert ist auf jeden Fall Song Nr.8, der mir gleich irgendwie bekannt vorkam und tatsächlich, sie haben "Red Hot" von Mötley Crüe gecovert! DAS soll MC mal so nachspielen,har,har! Wer von den Jungs also was anderes erwartet, als das, was sie in der Vergangenheit gemacht haben, kann die Platte gleich im Regal stehen lassen, ich finds geil!

Adi


ENEMYNSIDE
Let the madness begin.....

Ich fasse es nicht, diese Art Metal hab ich schon mindestens 17 Jahre nicht mehr gehört. Kein Death-, kein Thrash-, kein Power-,kein Black-, kein Nu-Metal, geiler, etwas trocken aber sauber produzierter, lupenreiner Speed Metal mit starker 80er Prägung. Europäisch/teutonisch beeinflußte Speedgranaten mit Bay Area Einflüssen. Zu 90 Prozent wird ordentlich Gas gegeben ,wobei das Ganze durch originelle Breaks und tolle Soli schön aufgelockert wird. Der Sänger verfügt über eine aggressiv/melodische Stimme in mittlerer Tonlage, welche für sich genommen nicht die absoluten Maßstäbe setzt, aber zu der Musik paßt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Da ich sowas schon ewig nicht mehr gehört habe, fällt mir auch absolut kein adäquater Vergleich ein. Frei von der Leber weg wird hier drauflos gespielt und klingt dadurch so frisch, als gäbe es diesen Stil erst seit Gestern. Es hat mich dann doch interessiert, wo die Typen denn herkommen und was soll ich sagen.... es sind Italiener! Nix mit Synthie Pop on Speed! Na also, es geht doch!

Adi

CHAPTER SEVEN
Metamorphosis (Eigenpressung)

Zunächst mal eine Entschuldigung an diese Schweizer Band, die uns ihre CD bereits Mitte Mai zugeschickt hat und erst jetzt besprochen wird. Bin eben ein Chaot ;-) Das Quintett spricht von Progressive Power Metal, da gehen bei mir schon mal die ersten Warnlampen an, da ich insbesondere den ersten Begriff nicht mehr hören kann, so oft wie der in der Vergangenheit schon mißbraucht wurde. Glücklicherweise sind die Songs aus instrumentaler Sicht über jeden Zweifel erhaben, die 4 Jungs verstehen ihr Handwerk so gut, daß man gut durch die 9 Songs mit knapp 1 Stunde Spielzeit kommt, auch wenn mir die Keyboards ein wenig zu sehr im Vordergrund stehen und ich mir gerne noch mehr Raum für die Gitarre gewünscht hätte. Die Songs an sich sind nicht allzu hart geraten, sondern schwimmen in recht melodischem Fahrwasser und haben einiges an Abwechslung zu bieten, was beweist, daß sich die Band hier einige Mühe gegeben hat (ebenso wie beim tollen Artwork/Booklet, welches mühelos viele Label-Produkte hinter sich lassen kann). Der Schwachpunkt der Band steht meiner Meinung nach leider hinter dem Mikrofon, Sängerin Sara Runco klingt mir einfach zu dünn und zu wenig abwechslungsreich, ohne allerdings durch hohes Geträller zu nerven, wie das bei manchen ihrer Kolleginnen zu beobachten ist. Wer sich daran nicht stört, wird mit 9 gelungenen, manchmal auch getragenen, auf jeden Fall aber sehr abwechslungsreichen und professionellen Songs belohnt und sollte sich schleunigst auf der Website der Band umsehen www.chapterseven.ch.

Frank


FATES WARNING
Awaken the Guardian

Über dieses Album ist schon so viel von so vielen wirklich fähigen Köpfen gesagt worden und dennoch sei es hier in seiner prachtvollen Neuauflage nochmals erwähnt. Selten kann man von einem wahren Klassiker sprechen, einem der für die Ewigkeit gemacht ist, einem den man immer und immer wieder hört, der einen mitnimmt auf eine wunderschöne Reise, wenn man sich ihm öffnet. „Awaken the Guardian“ ist so ein Jahrhundertwerk. Gewiß, das Debut und das famose „Spectre within“ mochte und mag ich immer noch sehr gerne, an dieses Werk hier reichen sie aber nicht heran. Und nach den Neuauflagen der beiden erstgenannten erstrahlt nun auch der erweckte Wächter in ewigem Glanze, der remasterten und in ihrem Sound klarer und differenzierter scheinenden Original-CD hat man noch eine mit Demo- und Live-Songs sowie eine DVD mit einem Konzert anno ´86 mitgegeben. Die DVD hab ich natürlich nicht gesehen (DAS sind Kritiken, was? *g*), weil ich endlich das Update fertigmachen mußte, aber das kommt dann beim nächsten Mal...

Frank