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MANOWAR
Gods of war

Hat leider ein wenig gedauert (hatte die CD bestellt und mußte drauf warten, wollte sie aber unbedingt im Update haben), aber hier ist sie endlich! Mittlerweile dürftet ihr überall darüber gelesen haben, das HOW findet die CD toll, das RH nicht. Mein Urteil stand relativ schnell fest und es ist leider nicht besonders gut ausgefallen..
Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich „Battle Hymns“ beim Stöbern im Schlaile fand und da das Ding nach Metal aussah, auch angehört habe. Seite 1 fand ich langweilig, aber Seite 2 mit „Dark Avenger“ und dem Titelsong bliesen mich so dermaßen weg, daß ich die Platte haben mußte. Seitdem bevorzuge ich die epischen, atmosphärischen Songs und anhand der vor VÖ verbreiteten Wasserstandsmeldungen war ich diesbezüglich sehr optimistisch. Das änderte sich dann allerdings recht schnell bzw je länger die CD lief -
es wimmelt nur so von Intros, Outros, Orgeln, Synthies, orchestralen Passagen, gesprochenen Passagen, Wind, Regen und irgendwann dazwischen tauchen dann einzelne Songs auf. Zu allem Unglück empfinde ich diese als lediglich mittelmäßig, „King of kings“ ist einfach ein 08/15-Song, „Blood Brothers“ eine langweilige Ballade, die gerne „Heart of steel“ wäre, „Sons of Odin“ ist genausowenig was besonderes wie „Odin“, welches außer Queen-Gitarren zu Beginn nichts zu bieten hat. Vom grausigen „Die for metal“ ganz zu schweigen, hier wie bei den meisten anderen Songs passiert einfach kaum was, die Strophen werden völlig monton gesungen und von einfältigsten Riffs begleitet, da kann nicht mal ein Klasse-Sänger wie Eric Adams was rausholen. Bleiben mit „Sleipnir“ und „Loki God of fire“ zwei gute Stücke übrig, die allerdings auf Meisterwerken wie „Kings of metal“, „Sign of the hammer“ oder „Hail to England“ lediglich unter „ferner liefen“ gefallen wären. Das billig gestaltete Backcover (einfach nur blau und die Songs in weiß draufgedruckt) paßt auch optisch zu dem, was geboten wird (die Texte im Booklet kann auch kein Mensch lesen). Bleibt unter dem Strich eine richtig fette Enttäuschung, die einen Fan der ersten Stunde allerdings nicht wirklich überrascht, denn nach „Kings of metal“ kam doch eigentlich kaum noch was Bemerkenswertes (auch wenn ich die letzte Platte nicht schlecht fand), „Dawn of battle“ von der EP hatte bei mir Hoffnungen geweckt, die nicht erfüllt wurden. Viel Rauch um Nichts und 15,--€, die ich bereut habe.

Frank


EXILED
Blood Sea

Sieht man mal von der äußerst bescheidenen Umsetzung des Albumtitels auf dem Cover ab, bietet sich dem Hörer hier eine wirklich feine CD, tief verwurzelt im US-Metal der 80er, ohne altbacken zu klingen. Galoppierende Riffs wie in „Fools Gold“, aggressiver und eigenständiger Gesang, eine Produktion, die rauh und klar rüberkommt und Songs wie „Circle of Violence“ (voller Abwechslung und guter Ideen), „The kingdom has fallen“, „Fire across the land“ oder „They spoke to us“ und fertig ist eine Metal-CD, die mir sehr gut gefallen hat und euch locker 15,50 € zzgl P+V wert sein sollte, ohne daß ihr euch hinterher ärgen müßt. Erhältlich bei Hellion www.hellionrecords.de

Frank


TWISTED TOWER DIRE
Netherworlds

Kennt Ihr das Gefühlt, wenn Ihr eine CD gekauft habt und denkt “Schlecht ist sie nicht, aber wenn ich sie nicht gekauft hätte, hätte ich auch nichts verpaßt”?! Genau so ist es mir bei dieser CD ergangen. Guter melodischer Gesang, rauher Sound, ein wenig in der NWOBHM verwurzelt, aber so richtig hängenbleiben will keiner der Songs. Na ja, wenigstens hab ich so eine der weniger namhaften Bands unterstützt, auch wenn ich, hätte ich nochmal die Wahl, mir die Scheibe dann doch nicht gekauft hätte...

Frank


MESSIAHS KISS
Dragonheart

Habt Ihr oben gelesen? „Schlecht ist sie nicht, aber.....“ Beinahe hätte das auch auf diese Scheibe hier zugetroffen. Klasse Sänger (Mike Tirelli!), rauher und harter Sound (der noch ein wenig besser, sprich transparenter hätte produziert sein können), gute Songs und kein Erinnern daran. Bis ich zu Song Nr. 8 kam, „Nocturnal“ und ich dabei den Kopfhörer so laut gedreht habe, daß mir schier der Kopf weggeblasen wurde. Was für ein geiler Refrain!!! Und erst beim zweiten Mal....langgezogen und nur das Riff dahinter, das ist mal richtig famos. Und das Solo danach gehört zum genialsten, was ich seit längerem gehört habe. Und als sei dem nicht genug, folgt am Ende der CD mit „The ivory gates“ der zweite Paukenschlag, noch besser als „Nocturnal“; langsam eingeleitet folgt ein schnelles Riff, der gewohnt hochklassige Dio-esque Gesang und dann ein Break, nach dem sich ein weiteres geniales Riff die Ehre gibt, richtiger Metal eben, mit Hirn und Power. Tja, und so hab ich eben die 16,--€ hingeblättert und mir die Scheibe gekauft. Vielleicht ein wenig teuer für 2 absolute Hammer-Songs, aber die anderen sind auch okay und gefallen mir wesentlich besser als das, was ich von Twisted Tower Dire gehört habe. Hört mal rein, „Nocturnal“ und „The ivory gates“ sind es wert!!!

Frank


WITHIN TEMPTATION
The heart of everything

Ahhh, welch eine Wohltat…..ganz anders als Pfeifen wie Krypteria (Review weiter unten) gehen WT ans Werk; gleich der Opener „The Howling“ ist ein klasse Ohrwurm voller Wärme und Atmosphäre, fett und druckvoll produziert, mit ebensolchen Gitarren. Bei Songs wie „Our solemn hour“ kommt ein massiver Chor zum Einsatz (ein echter übrigens, keine Konserve) und das Stück erinnert wohltuend an die „Omen“-Filme, unheimlich und sehr gut. Ansonsten ist es egal, ob ihr den Laser bei „Frozen“, „The Cross“ oder „The truth beneath the rose“ sein Werk verrichten laßt, die tolle Stimme von Sharon den Adel verzaubert, erinnert hie und da ein ganz klein wenig an Kate Bush und die Songs selbst sind ebenfalls hochklassig. Die Single „What have you done“ erinnert mit seinem geshouteten Refrain ein wenig an den ersten großen Hit von Evanescence und ist nicht stellvertretend für den Rest der CD, gefällt mir aber ebenso gut. Wenn ihr mal wieder eine richtig gute Gothic Metal-Band (wenn man schon eine Schublade aufmachen muß, gell) mit female vocals hören wollt, dann ist das hier eure CD!

Frank


LEGION OF THE DAMNED
Sons of the Jackal

Ich weiß ja nicht…das Debut hatte ich mir für 7,77 € nachträglich noch gekauft und guten, wenn auch nicht überragenden Thrash der alten Destruction./Sodom-/Kreator-Schule gehört. Und als ich mir den Nachfolger angehört habe, dachte ich, die Band hätte das Debut einfach noch einmal eingespielt und die Songs umbenannt. Das ist jetzt vielleicht ein wenig hart, aber ich weiß bis heute nicht, weshalb ich mir die Scheibe kaufen sollte, wenn ich das Debut besitze – oder wollt ihr zweimal genau das gleiche und dafür Geld ausgeben? Getreu dem Motto „Kennst Du eine, kennst Du alle“ kennt man in diesem Fall eben auch die andere, denn bis auf ne akustische Gitarre zu Beginn von „Infernal Wrath“ (glaube ich..) gleicht „SOTJ“ dem Debut bis aufs Haar, Strukturen, Gesang, Sound, Stil, Songs, Riffs, ihr könnt nehmen, was ihr wollt. Dafür würde ich dann nicht mal mehr die knapp 8 Euro ausgeben wollen, die mich das Debut gekostet haben. Beim nächsten Mal sollte es dann doch ein wenig mehr Abwechslung sein...

Frank


SYMPHORCE
Become death

Die letzte Scheibe der deutschen Power Metaller fand ich grausig, auch wenn sie wie üblich mit Lob zugeschüttet wurde. So richtig geschafft haben es Symphorce nie (und werden es auch nie, wage ich mal zu behaupten), daher gebührt der Band für ihr nimmermüdes Schaffen Respekt. Verpackung und Titel lassen einen zunächst kurz verwundert innehalten und auch der Beginn von „Darkness fills the sky“ macht stutzig: Sollte der Titel hier Programm sein und sich die Jungs gängigen Erfolgs-Schemata angepaßt und melodischen Death Metal aufgenommen haben? Ganz so ist es dann doch nicht, erwartet uns doch wirklich famoser Power Metal, der eine düstere Atmosphäre verbreitet, fett produziert wurde und trotz runtergestimmter Gitarren kein bißchen angebiedert klingt. Dazu kommt, daß wir es mit einem grandiosen Sänger zu tun haben, die Refrains sitzen und deren feine Melodien die dunklen Gitarrenwände durchdringen wie Sonnenschein dunkle Wolken verdrängt, „Death has come“, „Towards the light“, „Ancient Prophecies“ oder das bereits erwähnte „Darkness fills the sky“ seien hier stellvertretend genannt. Mir hat die Platte großen Spaß gemacht, weil sie eben nicht fröhlich und glatt daherkommt, sondern eher eine bedrückende und dunkle Stimmung schafft und somit einmal mehr (dieses Mal berechtigtes) Kritikerlob, aber sicher wieder keine sonderlich berauschenden Verkäufe erzielen wird. Wäre schade, wenn Ihr die CD übergehen würdet, gebt ihr auf jeden Fall eine Chance und überzeugt euch selbst, wie gut Power Metal made in Germany klingen kann!

Frank


TRISTANIA
Illumination
KRYPTERIA
Bloodangels Cry

Diese beiden hier mußte ich einfach zusammenfassen, beide bedienen dieselbe Schublade (grob: Gothic Metal mit female vocals) und beide offenbaren so deutliche Unterschiede, daß man dies einfach direkt gegenüberstellen muß. Krypteria sind die gefeierte deutsche Underground-Sensation, wenn man sich all die euphorischen Besprechungen der mit farbigen Anzeigen dafür „belohnten“ Magazine ansieht. Und als ich die ersten Songs gehört hatte, zweifelte ich einmal mehr am Verstand mancher Leute (obwohl....Verstand haben die Typen schon, schließlich haben sie geschrieben, was das Label hören wollte und dafür die lebenswichtige Kohle kassiert..), denn was aus den Boxen kommt, ist holprig, amateurhaft und mit dünnem Stimmchen miserabel gesungen. Die Songs strotzen vor schrägen Melodien und abgehackten Strukturen, die so dermaßen mieses Demo-Format bieten, daß ich mir wohin beißen würde, hätte ich dafür auch noch Geld hingelegt (so muß Guido das tun, hihi..). Ganz im Gegensatz dazu die neue Tristania – DAS ist Qualität, DAS sind Melodien, DAS ist eine gute Produktion, DAS ist eine wirklich gute Sängerin! Hier stimmt alles vom ersten Ton an, die Songs sind hart und melodisch, ausgefeilt und kommen auf den Punkt, Sängerin Vibeke bringt famose Melodien und man bekommt bei Perlen wie „Destination Departure“ eine Gänsehaut, so intensiv und durchdacht ist das, was man zu hören bekommt. Die früher bei Tristania gleichberechtigten Growls kommen nur noch äußerst vereinzelt zum Einsatz („The Raven“) und man vermißt sie aufgrund der gebotenen Qualität auch nicht. Somit hat Guido sein Geld hier erstklassig angelegt und ihr solltet das auch tun. Ansonsten gilt – je euphorischer die Reviews, umso genauer solltet ihr hinhören, aber das wißt ihr bei Leuten wie Rock Hard & Co ja schon...

Frank


KALEDON
Chapter IV – Twilight of the gods

Oha, Kapitel 4 ?! Haben wir da etwa 3 verpaßt? Und ist das bei italienischen Epic-Power-irgendwas-Truppen wirklich schlimm? Grundsätzlich muß es ja irgendeinen Markt für solche Bands geben, die VÖ´s reißen nicht ab...egal, widmen wir uns dem, was uns zugeschickt wurde. Zunächst mal fällt die aufwendige Verpackung auf, das Booklet ist richtig fett und erinnert an Rhapsody-Verpackungen (auch wenn ich die letzten Werke der Band nicht mehr gehört habe, zu sehr wird da wiederholt..) und wenn wir schon bei „fett“ sind, auch die Produktion verdient sich dieses Prädikat. Der Opener „The holy water“ bietet dann genau das, was ich befürchtet hatte, o.g. Metal-Schublade öffnet sich ganz automatisch und Happy Metal erklingt. Doch siehe da, das nachfolgende „Hell on earth“ ist klasse, majestätisch und absolut gelungen, erinnert im Chor gar ein wenig an Drive („Eternal Mercenary“, kennt das überhaupt noch jemand?? „Characters in time“ nennt sich die LP, auf der das damals stand, falls Ihr Interesse haben solltet, eine Perle des US-Metal) und schaltet am Ende Tempo-mäßig nach oben, sehr gut und absoluter Höhepunkt der CD! Und mit „Goodbye my friend“ folgt ein weiterer absoluter Höhepunkt, schwer, traurig und klassisch in der Gitarrenmelodie (die ihr sofort wiedererkennt, wenn ihr sie hört, ein ganz bekanntes Klassik-Stück eines Herrn namens Albinoni wurde da erstklassig verwoben). „Clash of the titans“ folgt eher dem Stratovarius-Weg, schnell und melodisch, dazu kommt, daß die Stimme des Sängers hier ziemlich an seinen bekannteren Berufskollegen erinnert und hoch und kräftig über den Songs thront. Damit wäre auch die Richtung der restlichen Songs genannt, nicht unbedingt die meine, aber richtig gut gemacht, mal schwer und stampfend („The Fury“), mal schnell („Eyes of fire“) und glücklicherweise nicht zu glücklich (Ihr wißt, was ich meine, auch wenn das jetzt ein wenig abenteuerlich formuliert ist *g*). Für 15,50 € zzgl P+V bei Hellion zu bekommen und eine Überlegung wert, wenn man auf den genannten Stil abfährt. Schaut einfach mal unter www.hellionrecords.de nach!

Frank


PASSIVE AGGRESSIVE
Hardchrist

Nach gutem instrumentalem Beginn frage ich mich dann beim ersten richtigen Song „The hardchrist rebellion“, was das genau sein soll. Musikalisch eher traditionell, haben wir es mit dem schwachbrüstig growlenden Gitarristen zu tun, der dem Ganzen einen derben Touch verpaßt. Und sonst? Nun, nicht mehr viel, es sind noch 3 mäßig klingende Demo-Songs neben den 4 regulären Tracks vorhanden, wobei der Demo-Song mit dem Namen der Band wenigstens mal ein wenig nach vorne geht und auch die mit Hall verzerrte Stimme besser dazu paßt. Ansonsten wirklich nicht viel, was einen zum Kauf bewegen könnte, bei Interesse schaut bitte bei Hellion unter www.hellionrecords.de rein.

Frank





Und da es momentan unserer Meinung nach nicht sonderlich viel Neues gibt, in welches es sich zu investieren lohnt, hier wieder ein kleiner Ausflug in Klassiker-Gefilde, alte Schätze neu aufgelegt. Here we go:


QUIET RIOT
Metal Health

Eine Lücke in meiner Sammlung, die ich für nicht mal 9,--€ günstig schließen konnte – 2001 erschien die digital remasterte Wiederveröffentlichung dieser 80er Jahre-Senkrechtstarter, deren LP-Version ich damals rauf und runter gehört habe. Klar, der Titelsong und das Slade-Cover „Cum on feel the noize“ überstrahlen alles und sind auch heute noch im Gedächtnis geblieben, nicht zuletzt hat vorallem letztgenannter Song dafür gesorgt, daß „MH“ es bis auf einen sensationellen 1. Platz der US-Billboard-Charts und über 6 Mio verkaufter Exemplare geschafft hat. Allerdings würde man dem restlichen Material Unrecht tun, würde man die Platte nur auf diese beiden Songs reduzieren, denn auch „Slick Black Cadillac“, „Run for cover“, „Breathless“ oder „Let´s get crazy“ boten rauhen, unverfälschten, von Kevin DuBrow´s Slade-ähnlichem Organ geprägten Hardrock, bei dem stets die Gitarre im Vordergrund stand und man auf irgendwelche Spielereien verzichtete. Mit „Battle Axe“ gibt´s noch ein kurzes Instrumental, „Love´s a bitch“ ist die obligatorische Ballade  und „Don´t wanna let you go“ der einzige Ausfall, bevor am Ende mit dem sentimentalen „Thunderbird“ ein schöner Abschluß gemacht wurde. Neben einem informativen Booklet gibt es mit „Danger Zone“ noch einen sehr guten Studio- und mit „Slick Black Cadillac“ einen Albumtrack als Live-Song als Bonus und die Feststellung, daß alle, die damals (´83) die LP genauso gerne gehört haben wie der Verfasser dieser Zeilen, ihr Geld hier gut angelegt haben. Mit QR ging es danach im übrigen genauso schnell rapide bergab, wie es mit „MH“ an die Spitze ging, interne Querelen, DuBrow´s Mundwerk und der schwache Nachfolger (passenderweise „Condition Critical“ betitelt) ließen Quiet Riots Stern schnell wieder verblassen. Mit „MH“ bleibt jedoch ein Meilenstein in Sachen rauher Hardrock, der seinen Platz in der Geschichte gefunden hat.

Frank


KROKUS
The dirty dozen

Von Chris von Rohr zusammengestellter und digital remasterter Best of-Sampler der einstigen Schweizer Vorzeige-Band, der zum einen zeigt, wie gut die Jungs waren und zum anderen, wie sinnlos und unnötig ihr Abstieg gewesen ist. Die 17 Songs bieten einen gelungenen Querschnitt von „Metal Rendezvous“ bis zu „Headhunter“ und somit all die Kracher wie „Heatstrokes“, „Easy Rocker“, „Headhunter“, „Long stick goes boom“, „Night Wolf“ oder der Power-Ballade „Screaming in the night“, zudem in einer verdammt guten (verbesserten) Sound-Quailität. So erklingen die schnellen Drums zu Beginn von „Headhunter“ klar und druckvoll, wo sie beim Original noch ziemlich dumpf gewesen sind, ein Beispiel von vielen, daß hier sehr gute Arbeit geleistet wurde. Das Booklet ist ein wenig dürftig, bietet zwar jede Menge Fotos aber keinerlei Liner-Notes, das sollte bei nicht mal 9,--€, die man für die Scheibe hinblättern muß, aber nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Dafür bekommt man zum großen Teil wichtige Songs einer einst sehr erfolgreichen Band, auch wenn man sich über das Thema Songsauswahl bei Best of-Samplern immer streiten kann (warum „Smelly Nelly“, „Rock City“ , „Down the drain“ oder „Playin´the outlaw“, wenn ich „Streamer“, „Tokyo Nights“, „To the top“, „Come on“ oder „Russian Winter“ haben kann?). Egal, ich habe mich über das Wiederhören in wesentlich verbessertem Sound sehr gefreut und hoffe, „Metal Rendezvous“, „Hardware“, „One vice at a time“ und „Headhunter“ kommen endlich mal in komplett remasterten Neuauflagen raus..

Frank


DEEP PURPLE
Reflections   DVD + Buch

Ziemlich gefährlich, hier über 30,--€ zu investieren, ohne je was über die DVD gelesen zu haben. Warum ich es trotzdem getan habe? Es wird damit geworben, daß auch der 1976 im Alter von 25 Jahren verstorbene Blackmore-Nachfolger Tommy Bolin zu Wort kommt und das mußte ich einfach haben... Teilt man Deep Purple in die Vor-Gillan-Zeit (mit Rod Evans und Nick Simper), die Gillan-Zeit (mit Gillan und Roger Glover) sowie die Nach-Gillan-Zeit ein (mit Coverdale und Glenn Hughes sowie auf der letzten LP mit Tommy Bolin), so muß ich sagen, daß ich, wäre ich Fan der Gillan-Ära, die DVD aus dem Fenster geworfen hätte. Zu Beginn erzählt der in Ehren ergraute Nick Simper sympathisch und kurzweilig vom Start der Band bis hin zu seinem und Rod Evans´ Rauswurf; stutzig macht einen allerdings, daß weder Lord, Paice noch Blackmore zu sehen sind und deren Aussagen lediglich aus für Intervies gemachten eingespielten Tonbandaufnahmen bestehen, die mit Bildern hinterlegt sind und bei denen man schon genau aufpassen muß, daß man alles versteht (teilweise sind sie untertitelt). Dafür gibt es wenigstens einiges an Live-Material zu sehen (wenn auch stets durch Interviews/Einspielungen unterbrochen), aufgrund der Tatsache, daß aus der Gillan-Besetzung aber niemand für die DVD gewonnen werden konnte, gibt es hier nur Einspielungen sowie Zeitungsausschnitte zu sehen und das ist ziemlich dürftig für den Haufen Geld und wird auch dementsprechend kurz abgehandelt. Solltet Ihr aber Fan der Coverdale-/Hughes-Zeit sein wie ich, dann lohnt sich die DVD letzten Endes doch, denn ein immer noch erstaunlich fit aussehender (man bedenke, was der sich damals alles eingeworfen hat..) Glenn Hughes erzählt offen, ehrlich und ausführlich von der Burn-/Stormbringer-/Come taste the band-Zeit und es gibt sogar ein Band-Interview von 1974 zu sehen, bei dem alle außer Blackmore anwesend sind. Jener hat ein 74er Extra-Interview zu bieten, auch wenn man hier qualitative Abstriche machen muß, denn man merkt den Aufnahmen an, daß sie über 30 Jahre alt sind (Bild und Ton sind nicht immer synchron, zudem ist die Bild-und Tonqualität nicht besonders). Tommy Bolin wird mit einem Tonband-Einspieler gewürdigt und nicht zuletzt bekommt man Auszüge von „Love Child“ von der 75er Japan-Tour zu sehen und das ist schon sehr interessant. Genauso wie Coverdale, der ´74 noch so schüchtern daherkam (wie das eben so ist, wenn man vom Boutique-Verkäufer zum Sänger einer der größten Bands der Welt aufsteigt) und der dann ´79 herzhaft gegen Blackmore und dessen Regentschaft nachtritt. Vielleicht sollte er sich mal überlegen, daß er ohne Blackmore immer noch Klamotten verkaufen würde und es Whitesnake nicht gegeben hätte, die er aufgrund seiner bei Purple erworbenen Reputation hätte vorwärts bringen können.. Hughes ist so ehrlich und bedankt sich beim Gitarristen für seine Art, aus ihm einen besseren Musiker und Sänger zu machen, auch wenn das eine Anweisung beinhaltete wie „Diese Seite der Bühne gehört mir, wenn Du auf die Idee kommen solltest, hierher zu kommen, ziehe ich Dir die Gitarre über den Kopf“... Das Buch ist in Digi-Form in der aufklappbaren DVD-Box enthalten und bietet verschiedene Interviews mit (u.a.) Blackmore und Jon Lord für Circus, Creem und Sounds und da der Hauptteil der knapp 70 Minuten auf der Coverdale-Zeit liegt, ist der Verfasser dieser Zeilen trotz aller qualitativen Mängel mit der DVD zufrieden. Zumindest so lange, bis es besseres und ausführlicheres über die Zeit nach Gillan zu kaufen gibt (in diesem Zusammenhang sei die 60-minütige Doku „Heavy Metal Pioneers“ zu nennen, welche die Purple-History aus der Sicht von Jon Lord bietet und die auch sehr gut gelungen ist).

Frank


Marc Eliot
TO THE LIMIT – The untold story of the Eagles (Buch)

Im Laufe der Jahre habe ich unzählige englischsprachige Band-Bios gelesen, zumeist über die Bands der 70er. Purple, Zeppelin, Sabbath, Tull, Yes, Heep, Lizzy, Peter Grant (Zeps Manager) uvm – keines hat mich im Nachhinein so schockiert und angeekelt wie dieses hier. Und das hat weder was mit dem Inhalt noch mit dem Autor zu tun. Doch der Reihe nach: Das Buch erzählt spannend und anschaulich, wie die Eagles zu Superstars aufstiegen, „Hotel California“ ihren Höhepunkt markierte, Songs wie „Take it easy“, „Desperado“ oder „Doolin Dalton“ an die Spitze kamen, kümmert sich um die Solo-Zeiten der beiden rivalisierenden Masterminds Don Henley und Glenn Frey und zeigt beeindruckend, wie angesagt die Band auch und gerade in der Gegenwart noch ist. Der Autor legt dazu entsprechende Zahlen vor und diese lassen einen stets den Kopf schütteln – der Band-Manager Irving Azoff genoß einen denkbar schlechten Ruf in der Branche, setzte sich allerdings stets für die Gruppe ein und brachte ihr, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Bands jener Zeit, richtig viel Geld ein. Man könnte auch sagen, die Kohle kommt der Band wirklich zu den Ohren raus, weil alles, was veröffentlicht wurde, einschlug wie eine Bombe. Genaueres erfahrt ihr im Buch, nur eines noch: Die erste „Greates Hits“-Platte (erschienen in den 70ern) steht mit über 28 Mio verkauften Exemplaren an Nr. 1 der meistverkauften Platten aller Zeiten (stets im Wechsel mit M.Jacksons „Thriller“). Was mich so dermaßen abgeturnt hat, steht im Anhang des Buches zu lesen – die Versuche Henleys, Einfluß auf das Manuskript zu nehmen, über seine Anwälte zu drohen, den Verlag, den Autor und die ganze Welt zu verklagen, das Buch unter massivem Druck aus Läden nehmen zu lassen, die Tour des Autors zur VÖ zu be- und verhindern und den Autor letztlich als böse und verrückt hinzustellen. So etwas abartiges habe ich noch nie gelesen und das läßt mich den Kopf über Leute schütteln, denen vor lauter Wohlstand und Erfolg jeglicher gesunder Menschenverstand abhanden gekommen zu sein scheint. Wirklich unfaßbar, ich konnte kaum glauben, was da alles zu lesen war, was für ein mieses Geschäft, genauso abstoßend wie die Metal-„Szene“ mit all ihren Anzeigen-geschwängerten Auswüchsen. All diese Punkte, zusammen mit der wirklich spannenden Story der Band und ihrer Höhenflüge, all die Animositäten der Bandmitglieder untereinander, die „they sounded like angels and partied like the devil“-Attitüde mit damit einhergehenden Anekdoten, Photos, dem genannten Anhang sowie massivem Statistikteil am Ende, machen „To the limit“ zum Besten und Interessantesten, was ich seit langem gelesen habe.

Frank