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NIGHTWISH
Dark Passion Play

Wie so oft, kommen wir bei der CD einer bekannten Band ein wenig hinterher wie die alte Fastnacht, aber da ich mir das Ding kaufen und dann auch noch zigfach anhören mußte, dauert´s immer ein bissel, gell... Die Meinung der „Presse“ war eindeutig und „DPP“ erntete überall Lob. Bei mir nur begrenzt. Das liegt im übrigen nicht an der neuen Sängerin (die macht ihre Sache sehr gut), aber ich fürchte, daß mit der Einstellung einer „normalen“ Rock-Sängerin das Exotische, also Metal trifft auf Opernstimme, verloren geht und die Band in einen Bereich „zurückfällt“, in welchem man sie nicht immer sofort und auf Anhieb als Nightwish identifizieren kann. Somit fällt ein wesentliches Erkennungsmerkmal weg und man wird austauschbarer, kein Vorteil in der heutigen Zeit. In Sachen Songs steht ein Hammer gleich zu Beginn, denn „The Poet and the Pendulum“ zeigt eine Viertelstunde lang, welches Potential (immer noch) im Songwriting steckt und da ist es dann auch egal, ob das nun mit Opernstimme vorgetragen wird oder nicht. Die Blasinstrumente nach sechseinhalb Minuten klingen zwar, als ob Old Shatterhand gerade am Silbersee einreitet, aber der Titel ist wirklich klasse. Problematisch wird es erst, wenn die Songs an sich ein wenig gewöhnlich, um nicht zu sagen, langweilig daherkommen – „Whoever brings the night“ (einfallslos und uninspiriert), „Bye bye beautiful“ (welches bis auf das textliche Nachtreten in Sachen Ex-Sängerin nichts zu bieten hat), „Amaranth“ (völlig gewöhnlicher Rock-Song ohne jegliche Besonderheiten oder Höhepunkte) oder das abschließende „Meadows of heaven“ (erinnert ein wenig an ein abgewandeltes „Swanheart“ mit komisch abgebogener Gesangsmelodie und viel zu langem / langweiligem Schlußteil) gehen mitsamt der normalen Singstimme unter. Auf der anderen Seite haben wir mit „For the heart I once had“ (nach dem Opener der beste Song des Albums, tolle Melodie und ebensolcher Refrain) und „7 days to the wolves“ (hier paßt der männliche Gesang im zweistimmigen Refrain, klasse Melodien auch hier) wahre Perlen, von denen ich gerne mehr gehabt hätte. „The Islander“ sollte man als Ausbruch aus den sonstigen Strukturen akzeptieren (purer Folk mit Männerstimme, klingt ein klein wenig nach Jethro Tull), übertrieben dann aber die (folkige) „Fortsetzung“ mit dem instrumentalen „Last of the wilds“, welches einfach nur langweilig und vorhersehbar ist. Das wurde auf „Moondance“ schon um Lichtjahre besser und einfallsreicher gemacht. Irgendwo mittendrin bleiben dann Songs wie „Caress of her last breath“ oder „Sahara“, nicht schlecht zwar, aber ich nichts, was irgendwie für Aufsehen sorgen könnte. So bleibt unter dem Strich eine gute, aber bei weitem nicht erstklassige CD mit einigen Ausfällen und meine Befürchtung, daß die Band dafür bei der nächsten Scheibe den Preis bezahlen wird. In Sachen Rock-/Metal-Band mit epischen Songs und weiblichem Gesang (und so wie sich Nightwish heute anhören, müssen sie sich die Vergleiche jetzt leider gefallen lassen) ziehe ich hier die letzte Within Temptation klar vor.

Frank


ARCH ENEMY
Rise of the Tyrant

Selten war ich bei einer Platte so hin- und hergerissen wie bei dieser hier…ein Feuerwerk an feinen Riffs, tolle Soli, abwechslungsreiche Songs und dann dieser “Gesang”..Sorry, aber was sich Fr. Gossow da zusammenkeift und röhrt geht mir sofort auf Anhieb auf den Sack. Wie ein Death Growler, bei dem der Stimmbruch noch nicht eingesetzt hat, brüllt sie sich irgendwie völlig übermotiviert und hektisch durch die Songs und macht sie dermaßen platt, daß mir die Lust vergeht. Mögen die Lobeshymnen überall noch so laut sein, ich finde es schlimm, wie man eine geile Platte so kaputtmachen kann. Hört auf jeden Fall erstmal rein!

Frank


PATHS OF POSSESSION
The end of the hour

Schon komisch, As I lay dying bekommen wir nicht, obwohl wir schon die letzte geil fanden, die neue Lizzy Boden auch nicht, dafür dann aber dieses Teil hier…da scheint die interne Selbstbeschränkung bei Metal Blade versagt zu haben *g* Jesses, wenn ich dieses dumme Gegrunze schon höre, welches nur aus oooooohgohoooogggogogogogggghhh zu bestehen scheint, hab ich gleich keine Lust mehr. Noch dazu, wenn der Sound so fett und druckvoll kommt wie hier und man mit dem Opener „Memory Burns“ ein paar Riffs und Melodien raushaut, die manch normale Metal-Band gerne auf der Pfanne gehabt hätte. So bleibt mir nur die zweite CD, bei der mich der Gesang tierisch genervt hat...

Frank


DEMIRICOUS
Two (Poverty)

Und ob Ihrs glaubt oder nicht, hier geht mir der Gesang erneut auf den Sack. Was ist denn heute bloß los??Anders als bei den beiden o.g. Scheiben wird hier nicht stupide rumgegrowlt, sondern Hardcore-mäßig gebrüllt, null Abwechslung, immer nur dumm auf ewig gleiche Art und Weise rumgeblökt, ganz toll....und auch hier gefällt mir die Musik, das ist echt zum Davonlaufen. Wie schon beim Debut findet man doch so einige Slayer-Anleihen, aber das macht mir gar nichts aus und taugt auch nicht zur Kritik, wenn das Ganze so gut gespielt und produziert wurde wie hier. Aber der Brüllaffe hinterm Mikro....ich mach jetzt erstmal ne Pause und leg mir was Altes zum Entspannen auf.

Frank


ANCESTRAL
The ancient curse

Na, endlich mal wieder was Italienisches mit Fantasy-Cover. Aber oh, was ist denn das? Soll das ein Schlagzeug-Sound sein?? Sorry, aber wer in einer Zeit solch grandioser technischer Möglichkeiten mit solch einer Produktion daherkommt, kann nicht auf meine Gnade hoffen. Wenig Kohle hin oder her, das hab ich in Stephans kleinem Studio schon tausendfach besser gehört. Daß es sich hier um Power-/Epic-wasweißich Metal handelt, dürfte klar sein. Wenn das Schlagzeug dann aber so klingt, als ob der Drummer mitsamt seinem Instrument eine ewig lange Treppe runtergestoßen wird, nützt der beste Ansatz nix. Den es hier im übrigen aber auch kaum zu hören gibt....zu erhalten unter www.hellionrecords.de

Frank


SKYLARK
Divine Gates Part III

Und weiter geht´s im Niemandsland – eine der bekannteren Bands in Sachen Schwuchtel (huch!?) Metal und eine weitere Runde Kopfschütteln. Sorry, aber ich bin es so leid...das ist nicht meine Musik, war es nie und wird es nie sein. Kitschiges Geklimper, ein paar Gitarren, Männlein und Weiblein wechseln sich beim Gesang ab, schaurige Melodien und ganz einfach Zeitverschwendung. Wer´s mag, kann gerne bei Hellion zuschlagen, ich find´s schrecklich...

Frank


NOT FRAGILE
Scratch the surface

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber vor diesen Jungs habe ich allergrößten Respekt – die sind seit Anbeginn der Zeit (hihi..) dabei, noch nie einer breiteren Öffentlichkeit aufgefallen und geben dennoch nicht auf. Metal steht in Großbuchstaben auf den Fahnen der Nordlichter geschrieben und auch wenn ich den Vorgänger stärker gefunden habe (kann es sein, daß da auch die Produktion fetter gewesen ist?), so können alle Liebhaber der straighten Form unserer Musik hier erneut bedenkenlos zugreifen, denn egal ob „Speed Loader“, „Master Machine“ oder „Keep your mouth shut“, man bekommt auf traditionelle Art gezeigt, wo der Hammer hängt. Rauh, ursprünglich und mir zigfach lieber wie unnötig gepushter Hype. Schaut gleich mal bei Hellion vorbei und checkt das Ding an!

Frank


LIZZY BORDEN
Appointment with death

Na, kaum hab ich weiter oben gemeckert, daß wir die CD nicht bekommen haben, schon war das Ding wenige Tage später im Postfach, hihi… LB bleiben ihrem Stil glücklicherweise treu und bieten gut abgehangenen Melodic Metal, dessen Höhepunkte ganz klar die melodischen Doppel-Leads sowie des Meisters Gesang sind. Gut produziert knallen Stücke wie „Abnormal“, der Titelsong, „Perfect World“ oder „(We are) the only ones“ gut rein und machen Spaß. Leider hat sich auch der eine oder andere Füller eingeschlichen („Live forever“, „Bloody Tears“ oder „Tomorrow never comes“, letzteres auch noch als Akustikversion versteckt am Ende der Scheibe..) und mir ist das Ganze stellenweise zu glatt, mir fehlen da Ausbrüche wie „Psychopath“ oder „Love you to pieces“ auf der gleichnamigen LP. Und hier sind wir auch beim Fixpunkt angelangt, denn „LYTP“ ist für mich immer noch das Referenzwerk im Schaffen von LB (und eine der geilsten Metal-CD´s der 80er überhaupt) und deren Niveau von Seiten der Band stets unerreicht geblieben. Dies soll aber nicht darüber hinweg täuschen, daß „AWD“ eine gute CD geworden ist, die ich mir viel lieber als irgendwelches Pseudo-Epic-Klassike-Gedudel anhöre.

Frank


THIN LIZZY
Live and dangerous (DVD)

Endlich…!!!! Endlich ist es da, das Konzert, welches ich so sehnsüchtig auf DVD erwartet habe. Und es hat sich wirklich jemand die Mühe gemacht, dies nicht nur liebevoll zu verpacken und aufzumachen, sondern auch so viel Bonusmaterial beizufügen, daß man vor der Box niederknien möchte. Aber der Reihe nach – Universal haben mit der VÖ dieses Teils eine jahrelange Suche nach den alten VHS-Bändern abgeschlossen und das rund 50-minütige Konzert mit modernsten Mitteln restauriert und soundmäßig aufgepeppt. Somit erstrahlen Bild und Ton in einem Glanz, welches der Gig aus dem Rainbow Theatre 1977 auch verdient hat. Über Songs wie „The boys are back in town“, „Rosalie“ oder „Massacre“ braucht man wahrlich keine Worte mehr zu verlieren, die Band befand sich auf dem Höhepunkt ihres Schaffens (die dazugehörige LAD-Doppel-LP verkaufte sich millionenfach und wurde nur durch den Saturday Night Fever-Soundtrack vom Spitzenplatz der UK-Charts ferngehalten). Als Bonus wurde ein Konzert der 83er-Abschiedstour draufgepackt, welches mit „Cold Sweat“, „Holy War“ oder „The sun goes down“ und „This is the one“ Material vom letzten Album „Thunder and lightning“ sowie die Besetzung mit John Sykes bereithält und ebenso über jeden Zweifel erhaben ist. Doch damit bei weitem nicht genug – 5 Clips aus „Top of the Pops“ zwischen 1973 und 1979 sind ebenfalls auf der DVD enthalten, natürlich alle in bester Bild- und Tonqualität (war ja damals fürs TV aufgezeichnet) und den unterschiedlichen Besetzungen, von Eric Bell über Brian Robertson bis hin zu Gary Moore an der zweiten Gitarre neben Scott Gorham. Am interessantesten sind aber die nagelneuen 2007er Interviews mit Drummer Brian Downey sowie den beiden Klampfern Brian Robertson und Scott Gorham, die zusammen mit Phil Lynott in der LAD-Phase die Band bildeten. Downey sieht wie ein Rentner aus und gibt sich ruhig und bescheiden wie er auch damals gewesen ist, Gorham hat sich verdammt gut gehalten und ist so sympathisch wie immer, während Rauhbein Robertson total fertig aussieht (wie kann man eigentlich seine Haare dermaßen verändern, oder sollte ich verunstalten sagen? Der hatte mal ne Mähne wie John Sykes und sieht heute eher wie ein Ex-Mitglied der Sex Pistols aus, ts ts...) und seine gwohnt deftigen und ehrlichen Kommentare abgibt (also auch solche wie „So einen Mist spiele ich nicht“, was Lynott stets zur Weißglut trieb, hihi...). Hier kommen dann nochmal 50 Minuten zusammen, was unterm Strich über zweieinhalb Stunden DVD-Material ergibt und das ist wahrlich Value for Money. Und weil dem immer noch nicht genug ist, findet man im toll gestalteten Box-Set auch noch eine Live-CD mit Aufnahmen von 1975 in Derby und Perlen wie „Wild One“! Ich bin total begeistert und kann jedem Lizzy-Fan nur ganz dringend empfehlen, hier zuzuschlagen, besser und liebevoller geht´s nicht mehr!!! Zum Zeitpunkt meiner Bestellung gab es das Teil bei amazon.de noch nicht, also hab ich es mir über amazon.co.uk in England beschafft, was im übrigen schnell und völlig reibungslos funktioniert hat. Also Leute, nicht lange überlegen, eine der besten Hard Rock Bands ever wird hier endlich entsprechend gewürdigt, verpaßt das nicht!

Frank


KEN HENSLEY
When too many dreams come true – The Ken Hensley Story (Buch)

Das Wichtigste gleich vorneweg: Hier handelt es sich nicht um eine der üblichen Biografien, die chronologisch das Leben eines Rockmusikers erzählt. Dieses Buch ist völlig anders aufgebaut, zwar in verschiedene Kapitel aufgeteilt, aber der Text dabei stets so wirkend, als ob Hensley einen Moniolog halten und über alles referieren würde, was ihm grade so durch den Kopf geht. Dies hat zur Folge, daß Eindrücke aus der Kindheit recht schnell mit irgendwelchen Business-Geschichten oder Anekdoten aus seiner Zeit bei Uriah Heep wechseln – man kennt das ja, wenn man was erzählt, gerät man schnell mal Hundertsten ins Tausendste und weicht vom Thema ab und genau so ist es hier. Dies verhindert einen stetigen Erzählfluß und man kann aufgrund der vielen Themenwechsel nicht immer so gut folgen, wie man sich das vielleicht wünschen würde. Sieht man einmal von dieser Tatsache ab, bietet das hochwertig gedruckte, mit vielen Farbfotos versehene, großformatige 190-Seiten-Werk einen Einblick in das Leben eines Rockstars und die Auseinandersetzung mit dem „danach“, wie man damit umgeht, wenn die Karriere zu Ende ist und man eben nicht mehr all das Geld und die Leute um sich hat, die einem erzählen, wie toll man ist. Hensley hatte seine Schwieirigkeiten damit und auch wenn er Anfang der 90er zum christlichen Glauben gefunden hat, so wurde ich beim Lesen nie so ganz das Gefühl los, daß es ihn immer noch wurmt, nicht mehr der Star von früher zu sein. Ich für meinen Teil halte das allerdings für eine sehr menschliche Regung und kann das nachvollziehen; leider erfährt man nicht so ganz viel über Heep oder die verstorbenen David Byron (v) und Gary Thain (b), wie man sich das als Heep-Fan vielleicht erwartet hat, dafür aber bekommt man einen tiefen Einblick in das Leben nach der Karriere und wie sich ein Mensch fühlt, dessen Platz in den Charts schon lange von anderen belegt wird. Das wird durchaus kurzweilig und witzig erzählt, Hensley nimmt kein Blatt vor den Mund und auch keine Rücksicht in Bezug auf seine Ex-Band, die er ganz schön in die Pfanne haut, aber auch da hat er meiner Meinung nach recht, denn die Uriah Heep der Gegenwart haben seit 9 Jahren keine Platte mehr veröffentlicht und leben im Endeffekt auf ihren Konzerten von Hensleys Songs. Eine ausführliche Diskografie folgt im Anhang und abschließend die Feststellung, daß sich das Buch auf alle Fälle lohnt, wenn man mal etwas abseits der üblichen Musiker- bzw Bandbiografien lesen möchte. Erhältlich bei Amazon.

Frank


Leider hat´s für das neue Album vom Boß nicht gereicht, ich hab´s zwar schon, aber mir noch nicht genügend angehört. Beim nächsten Mal dann :-)