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CD-Reviews 

 

METALLICA

Hardwired…to self-destruct

 

Bei unser aller „Lieblingsband“ scheint sich das Fan-Lager bei neuen Werken in 2 Lager aufzuteilen: Diejenigen, die alles Neue von Metallica genial zu finden scheinen und stets sofort von Klassikern sprechen, die man spätestens beim Erscheinen der nächsten Platte wieder vergessen hat. Oder erinnert sich jemand großartig an Songs von „Death Magnetic“? Eben. Und dann sind da diejenigen, die strikt die ersten 3 oder 4 Platten als Maßstab anlegen und von daher alles Neue von vornherein als mißlungen bezeichnen. Ich zähle mich eigentlich zu keinem der beiden Lager. Zum einen ist es nun mal Fakt, daß die Band nie an die alten Zeiten anknüpfen konnte (aber - welche der alten Bands konnte das schon?) und mir die Herren Ulrich, Hetfield und Hammett zutiefst unsympathisch rüberkommen, weil alles, wofür sie stehen, in krassem Gegensatz zu dem steht, was sie einst vertreten haben. Zum anderen hat man aber bei jeder der alten Bands von früher immer die Hoffnung, daß vielleicht doch noch was Großes veröffentlicht wird und so wanderte die CD voller Spannung in den Player. Der vorher bereits online zu vernehmende Titelsong ist ein Brett, wie ich es lange von der Band vermisst habe, fast and furious, die Produktion stimmt (das grausige Übersteuern und die Verzerrungen des Vorgängers sind zum Glück verschwunden) und man kann mit dem druckvollen und klaren Sound so richtig die Wände wackeln lassen. „Atlas, Rise!“ fand ich online nicht berauschend, der Song gewinnt aber einiges, wenn man ihn über die Anlage hört, schöne Doppel-Lead-Einschübe lassen ein wenig Maiden-Feeling aufkommen, bevor mit „Now that we’re dead“ der erste Langweiler folgt, den man getrost hätte weglassen können. „Moth into flame“ ist immer noch genauso geil wie vorher online angedeutet, viel Abwechslung, Power und Melodie werden hier zu einem Klassesong vermischt, Daumen hoch! Und mit dem nachfolgenden „Dream no more“ senkt er sich sogleich wieder, schräg, langweilig, uninspiriert, kann man kaum am Stück hören. Dafür gefällt mir das melodische „Halo on fire“ wieder sehr gut, vielleicht ein wenig zu lang mit über 8 Minuten, aber trotzdem ein guter Song. CD1 hinterläßt also einen guten Eindruck, 4 sehr gute / gute Songs von 6 ist aller Ehren wert. CD2 macht das Dilemma der Platte deutlich: Wer mir allen Ernstes Mist wie „ManUNkind“, „Here comes revenge“ oder „Am I savage?“ als hochklassiges neues Material verkaufen will, dem sei geraten, einfach nochmal in die guten Sachen von CD1 reinzuhören; wer da keinen Unterschied bemerkt, hat den Schuß nicht mehr gehört. Und der gute Lemmy hätte sicher Besseres als den Durchschnitts-Song „Murder One“ verdient gehabt. Bei allen 4 genannten Songs werden die eh schon langweiligen Riffs zu Tode geritten, es passiert NICHTS, wirklich gar nichts, Kirk Hammetts Soli sind ebenso schludrig wie das Drumming von Mr Ulrich und ich kann bei so mancher Online-„Kritik“ von irgendwelchen Verblendeten echt nur den Kopf schütteln. „Confusion“ und der schnelle Rauswerfer „Spit out the bone“ retten die 2. CD nicht mehr. Unterm Strich hätte man sich 50% der 12 Songs sparen und eine richtig geile CD mit 6 Songs machen können. Auch wenn diese dann nur etwa 40 Minuten lang gewesen wäre. Wie die beiden Scheiben im übrigen auch – warum muß man das als Doppel-CD verkaufen? 39 bzw 40 Minuten auf je einer CD, das ist eher ein Witz, auch wenn man fairerweise sagen muß, daß das ganze für 12,99 € verkauft wird und das dem Preis einer einfachen CD entspricht. Fazit – ich hätte die Hälfte der Songs nicht gebraucht. Daß sie es mit der anderen Hälfte doch noch können, läßt mich einer vergebenen Chance nachtrauern.

 

Frank

 

 

DARK ANGEL

Darkness Descends (Black Edition)

 

Bei ebay ergattert, eines der besten Thrash-Alben aller Zeiten und bei mir schon in der normalen Fassung vorhanden. Soundmäßig hört man keinen Unterschied, einen Remaster-Vermerk gibt es nicht, aber das größere Format mit der schwarzen Hülle macht was her und das entsprechend größere Booklet läßt einen die Lupe beim Lesen der Texte zur Seite legen. Als Bonus gibt es 8 Live-Bonus-Tracks von 2 US-Konzerten anno ´88 und ´89, die soundtechnisch absolut in Ordnung gehen und auf dem Backcover in völlig falscher Reihenfolge abgedruckt sind, da waren mal wieder richtige Helden bei der Plattenfirma am Werk. Eine der wenigen geilen Thrash-Bands, die es meines Wissens nach leider nie nach Germany geschafft haben und von denen ich nach wie vor auf ein neues Lebenszeichen hoffe, auch wenn dieses wohl leider ohne Sänger Don Doty stattfindet.. Wie auch immer, unsterbliche Lärm-Granaten wie „Perish in Flames“ oder „The Burning of Sodom“ bleiben unerreicht, Don Dotys irres Organ, die Riff-Salven der Herren Durkin und Meyer und nicht zuletzt das Monster-Drumming von Gene Hoglan lassen auch heute kein Auge trocken. Zeitlos genial.

 

Frank

 

 

 

 

 

DARK ANGEL

Time does not heal

 

Ich war damals enttäuscht, als ich die LP gekauft hatte. Da war nix Eingängiges mehr a la „The Burning of Sodom" oder “Perish in Flames” drauf, nur noch eine Aneinanderreihung von Riffs auf langen Songs, noch dazu mit nem anderem Sänger. Also hab ich die Platte in die Sammlung gestellt und nicht mehr angehört. So einfach war das, hahahaha!! Es brauchte eine kleine Ewigkeit, bis ich mir die Platte mal wieder angehört habe und ich war doch ziemlich überrascht – zum einen haben wir es hier mit einer richtig guten Produktion zu tun (kein Vergleich zum schwachen Vorgänger „Leave Scars“, der soundtechnisch leider ziemlich verhunzt wurde) und zum anderen stellte sich der viel gescholtene Don Doty-Nachfolger Ron Rineheart als richtig guter Sänger heraus. Die CD bekommt man als Rerelease sehr günstig, also hab ich sie mir geholt und in Ruhe reingezogen. Die o.g. Punkte (guter Sound, sehr guter Sänger) bleiben, wenn auch z.T. die damals gemachte Feststellung, daß die Songs teilweise zu lang sind (nur 1 der 9 Songs unter 6 Minuten, die anderen Sachen spielen sich zwischen 6 bis über 9 Minuten ab) auch heute noch Bestand hat. Dies betrifft eigentlich die Songs an sich nicht, da sind richtige Perlen wie „The New Priesthood“ darunter, schwierig wird’s aufgrund der Riffdichte nur beim Genuß am Stück. Lag vielleicht auch daran, daß mit Jim Durkin (g) einer der Hauptsongwriter nicht mehr dabei war und der neue Gitarrist Brett Eriksen (zusammen mit Gene Hoglan) an allen Songs beteiligt war, der stilistische Unterschied ist schon recht deutllich. Hört einfach mal in den einen oder anderen Song der Scheibe rein, das ist wirklich gutes Zeug und wenn man sich nicht alles am Stück anhört, bleibt es auch leichter verdaulich. Die Band hatte mit „TDNH“ ihr eigenes Grab geschaufelt, Fans wie wir wollten halt schnelle und derbe Kracher wie auf „Darkness Descends“ oder „We have arrived“ hören und stimmten dann eben mit unserem nicht ausgegebenen Geld bzw. negativer Mundpropaganda ab, die die Band dann wohl auch zu spüren bekam, löste sie sich doch kurze Zeit später auf. Für die Experimentierfreudigen bzw diejenigen unter euch, die neben den ganzen bekannten Klassikern ein wenig tiefer in die Materie einsteigen wollen, ist die CD auf jeden Fall eine gute und nicht allzu große Investition.

 

Frank

 

 

DEMOLITION HAMMER

Epidemic of Violence

 

Noch ne Band, die an mir vorbeigegangen ist…lag vielleicht auch daran, daß das Debut der Jungs aus der Bronx erst 1990 und somit (was den Zeitgeist angeht) zu spät erschienen und untergegangen ist. Diese Scheibe hier war der Nachfolger und krachte mittenrein in die Nirvanas, Pearl Jams und wie sie alle hießen. Sprich: Die Band war zum Untergang verdammt, da spielte es keine Rolle, wie verdammt gut die Songs auf „EoV“ sind. Geboten wird tierisch abwechslungsreicher, schneller Thrash Metal mit ner ganzen Menge an guten Ideen und fetten Riffs, dazu ein Organ, welches dem von Mille (Kreator) hier und Schmier (Destruction) dort ein wenig ähnelte und fertig war eine richtig geile Thrash-Scheibe. Druckvoll und sauber produziert kommen Kracher wie „Human Dissection“oder „Carnivorous Obsession“ aus den Boxen, die Riffs lassen so manches erkennen, was dann auf den folgenden Death Metal Alben fortgesetzt wurde, womit die Band sich neben dem schlechten Timing auch noch zwischen alle Stühle setzte. Thrasher, wo wart ihr?? (Auch an uns gerichtet). Vorliegende Neuauflage bringt 4 Live Bonus-Tracks und die online gefundene gute Nachricht, daß sich die Band beinahe in Originalbesetzung wieder zusammen gefunden hat (Drummer Vinny Daze ist leider verstorben) und der erste Gig des Quartetts in der Bronx im Juni 2016 in kürzester Zeit ausverkauft war. Wenn man bedenkt, daß man die Scheibe für nen läppischen 5er bei Amazon bekommt, gibt es hier keine Entschuldigung, sich dieses famose Aggro-Teil nicht zuzulegen!

 

Frank

 

 

MERCYFUL FATE

Melissa (CD+DVD)

 

Mensch, hinter dem Teil war ich her wie der Teufel hinter der armen Seele (man beachte den feinen Bezug zum zu besprechenden Artikel). War etwas teurer und auch nur gebraucht noch möglich, das fette Digi sieht ein wenig mitgenommen aus, aber wen juckt´s (mich nicht, zumindest nicht in diesem Fall). Massig Liner-Notes zur Bandgründung und zum Aufnahmeprozeß der Platte, Lyrics, Bonus-Tracks und ne DVD mit ganzen 3 (in Worten drei!) Songs, die man auch mit des Königs Kommentaren abspielen kann und die lediglich Bootleg-Format haben werden geboten, mehr Kult aus den Frühachtzigern in Sachen Black Metal geht nicht. Über die Songs sei hier nicht groß was erzählt, wer „Evil“, das famose folkig-eingeleitete „Into the Coven“ oder den Mammut-Song „Satan`s Fall“ nicht kennt, sollte eigentlich gar nicht hier sein und das hier lesen. Ein Klassiker, auch in 100 Jahren noch, zumindest bei denen, die Bescheid wissen. Jetzt wißt Ihr Bescheid. Äh, ja. Schwer aufzutreiben das Teil, ich hab ewig danach gesucht, falls ihr diese wunderbare Band nicht kennen solltet, tun’s auch die normalen Ausgaben von „Melissa“ (am besten in Verbindung mit „In the Beginning“) und dem mit identischer Genialität gesegneten Nachfolger „Don`t break the Oath“.

 

Frank

 

 

MALICE

License to Kill

 

Mein nächster ebay-Zugang, da es die CD so gut wie nirgends gibt und ich nur ein von der LP gezogenes Bootleg mein Eigen nannte. Wounded Bird Records haben schon bei der Thin Lizzy DoCD „Life“ tolle Arbeit geleistet, hier fehlt mir aufgrund einer anderen Pressung zwar der Klangvergleich, aber was da so aus den Boxen kommt, ist aller Ehren wert. Wobei ich sagen muß, daß die ersten 3 Songs „Sinister Double“, der Titelsong sowie „Against the Empire“ den Rest des Albums klar überstrahlen, diese Kracher hauen auch heute noch genauso rein wie damals! Der Rest der Songs ist nicht schlecht und entfernt sich von der auf dem Debut eingeschlagenen Judas Priest-Linie, eine richtige Entscheidung, die der Band aber leider kein Glück gebracht hat. Ich bin froh, das Teil endlich als reguläre CD zu haben, besonders viele gibt es nicht davon..

 

Frank

 

 

MAD MAX

Rollin‘ Thunder

 

Das war mal ein Zeitmaschineneffekt…ich hatte die LP damals gekauft (anno ´84) und ebenso wie das nachfolgende Album „Stormchild“ sowie das uns dann von Roadrunner zugeschickte „Night of Passion“ sehr gemocht. Vorliegende CD hab ich für nen 10er bei Amazon bekommen, einen auf 2.000 Stück limitierten Re-Release als Digipack, der auch noch remastered wurde. Das Booklet beinhaltet eine Bandhistory (die dann wohl auf „Stormchild“ gleich sein müßte) und die Songs haben nichts von ihrem etwas holprigen, typisch deutschen Charme verloren und punkten mit Melodien und einer spürbaren Begeisterung einer damals noch jungen Band. Der Opener „Fly fly away“ hat mich gleich wieder in die gute alte Zeit zurückversetzt, der melodische Gesang von Michael Voss sowie die schön eingespielten Gitarren sind auch heute noch richtig gut und haben die Jahre schadlos überdauert. Höhepunkte der Platte sind daneben noch das knallharte „Strangers“ sowie das speedige „Shout and Cry“, wobei der Titelsong mit seinem tollen Refrain ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte. Auch die anderen Songs kommen immer noch gut und ich bin drauf und dran, mir entweder „Stormchild“ oder die CD mit Neueinspielungen alter Sachen zuzulegen. Gefällt mir heute immer noch genauso gut wie damals!

 

Frank

 

 

WARLORD

Deliver us (DoCD)

..and the cannons of destruction have begun (DoCD)

 

Da wurde es aber Zeit. Endlich die beiden Warlord-Scheiben mal gescheit wiederveröffentlicht, mit Bonus-CDs sowie fetten Booklets mit Photos und Liner-Notes, um ein wenig in die kurze Geschichte einer der wohl mysteriösesten Bands damals einzutauchen. Ich habe immer irgendwie das Gefühl, daß die Klassiker mit jedem neuen Sänger wieder neu aufgenommen und auf die eine oder andere Art neu veröffentlicht wurden (das geht bis in die Gegenwart so, keine Ideen mehr, Mr Tsamis?). Einen Unterschied beim Sound kann ich zwischen den Remasters und den Originalen nicht feststellen, das macht aber auch nix, da man die Dinger jetzt endlich wieder regulär und mit der ihnen zustehenden feinen Aufmachung erstehen kann. Von den ganzen Bonus-Tracks wird man schier erschlagen, 18 auf der einen, 17 auf der anderen CD, da wurde aber mal so richtig entstaubt. Wie es dann halt so ist, geben sich Überflüssiges (Gedudel mit Namen „Untitled Instrumental“, um nur ein Bsp zu nennen) und richtig Gutes die Klinke in die Hand, was aber keinen von euch vom Kauf abhalten sollte, da man die Originale eh nicht mehr bekommt. Und Songs wie „Child of the Damned“, „Black Mass“, „Deliver us from evil” oder “Lucifer´s Hammer” sind genauso genial wie sie einzigartig sind, ganz gleich, ob da dann Damien King 1, 2 oder 19 drauf gesungen hat. Ich habe mir beide Scheiben geholt, weil sie beide ihren Reiz haben und ich auf die Bonus-Songs sowie die Infos in den Booklets nicht verzichten wollte. Habe es nicht bereut und freue mich, daß einer so tollen Band (damals, heute nicht mehr, die letzte Platte war ein schlechter Witz) die ihr zustehende Würdigung zuteil wurde.

 

Frank

 

 

 

SADUS

Illusions

Swallowed in Black

 

So, jetzt mal was ganz anderes. Da ich die bekannten Thrash-Bands im Laufe der Jahre in- und auswendig gehört habe und von dieser Stilart einfach nicht genug bekommen kann, ist jetzt Zeit für die Combos aus der zweiten oder dritten Reihe, die zumeist völlig zu Unrecht von Schlafmützen wie uns übersehen wurden. Sadus sind so eine Band. Was ich auf dieser bei ebay erstandenen Perle zu hören bekam (okay, ich hatte vorher auf youtube nen Probedurchgang gemacht, man will sein Geld ja nicht in den Sand setzen..), ließ mir echt die Kinnlade runterklappen. Ich hatte die Jungs als Techno-Thrash in Erinnerung und im Gedenken an komplizierte Songstrukturen wohl damsls abgewunken. Großer Fehler. Jesses, was für eine Abfahrt…“Certain Death“!!! Kein Witz, das ist nicht von dieser Welt! Das ist rasende Hysterie und dann ein Stop genau auf den Punkt. „Cer!-tain! Death!“, der Refrain stampft das ganze Tempo in einer Sekunde wieder ein, bevor es wieder schnell wird. So geht das die ganze Zeit über, pfeilschnelle Thrasher mit Riffs und Breaks, die in 2 Minuten mehr Ideen bieten als manche Bands über ganze Alben zu bieten haben, „Undead“, „Sadus Attack“, „And then you die“, ganz egal, wo ihr da reinhört, das Gift und Galle spuckende Organ von Gitarrist Darren Travis sowie die irrwitzigen Bassläufe von keinem geringeren als Steve DiGeorgio, dazu das gigantische Drumming von Jon Allen und fertig ist eine CD, die ihr euch unbedingt anhören mußt. Als Dreingaben gibt es noch das 86er Demo „D.T.P.“ sowie das 87er Demo „Certain Death“ und nen Video-Clip vom abartigen „Certain Death“, Texte, Liner-Notes, alles da. Die Scheibe erschien übrigens zunächst mit dem Titel „Illusions“ in Eigenregie, verkaufte fette 7.000 Stück, veranlasste Roadrunner, die Band unter Vertrag zu nehmen und die Platte unter dem Titel „Chemical Exposure“ mit anderem Cover nochmal rauszubringen, das nur am Rande.

 

So, jetzt mußte ich den Nachfolger haben und stieg in ne nette Auktion um das auf 2.000 Stück limitierte Roadrunner Digipack ein, welches ich mit 25,--€ einsacken konnte (ein Schlaumeier meinte, genau diesen Betrag 2 Sek vor Ende noch reinzuknallen, was genau meinem vorher eingestellten Höchstbetrag entsprach, so daß das Teil zu mir wanderte, hahahaha!!!). 2 Bonus-Tracks sind vertreten, das Booklet enthält ne Band-History sowie alle Texte und eines der geilsten Artworks aller Zeiten. So sieht ne richtig krasse Thrash-Scheibe aus! Musikalisch setzte man auf den vom Erstling gewohnten Sound, also rasend schneller, auf den Punkt stoppender, mit vielen Breaks durchsetzten Thrash-Metal, den man kaum besser machen konnte. Anspieltips sind überflüssig, beide Sadus-Scheiben sind ihr Geld wert und beim Gedanken daran, daß wir die Jungs in den 80ern nicht in unserer gedruckten Version untergebracht haben, könnte ich mich schwarz ärgern….

 

Absolute und totale Kaufempfehlung!!!

 

Frank

 

 

WHIPLASH

Power and Pain

 

An manche Sachen kann man sich noch ganz genau erinnern, ganz egal, wie lange sie schon zurückliegen; bei dieser Platte hier weiß ich noch genau, wie wir uns damals zu fünft in Guidos XR2i mit der Monsteranlage gezwängt haben und er dieses Ding laufen ließ, von dem ich noch nie gehört hatte. „Nailed to the Crossssssss“, den Refrain hab ich nie mehr vergessen und bei meinem kleinen Streifzug durch meine LP-Sammlung auf der Suche nach Sachen, die ich nicht auf CD hatte, fiel mir diese Platte in die Hände. Bei ebay gleich die CD gekauft und „Nailed to the Crosssssss“ brüllte dann 30 Jahre später (es macht einen traurig, daß das alles schon so lange her ist…) BOSE-verstärkt aus meinem MiTo und ein glückliches Lächeln überzog das Gesicht des Schreiberlings, als 170 Pferde zu diesem geilen Sound ebenso happy davonzogen….“Stage Dive“, „Red Bomb“, „Message in Blood“ oder der Klassiker „Spit on your grave“…those were the days, my friends…glückliche musikalische Tage waren das, voller Unschuld irgendwie, ständig konnte man was Neues entdecken und die Klassiker flogen einem nur so um die Ohren. Und drüber schreiben konnten wir im MS auch gleich noch. Zieht es euch in Ruhe online rein, ein weiteres geiles Dokument der besten Metal-Zeit ever.

 

Frank

 

 

 

 

DIRKSCHNEIDER

Back to the Roots

 

Los, rein in die Zeitmaschine, diese hier bringt euch 2 CDs lang zurück in leider längst vergangene Tage, als wir uns `81 in der Schwarzwaldhalle KA über 20 Minuten Accept mehr gefreut hatten als über die nachfolgenden Def Leppard und Judas Priest. Der gute Udo weiß halt, wie er Leute in die Hallen lockt (ich wage mal zu behaupten, daß er ein solches Level mit U.D.O. nicht erreicht), haut ihnen mit nem Monstersound die Kracher um die Ohren, bis hin zum kultigen „I’m a Rebel“, schon dafür gehört das Teil gekauft. Doch auch die anderen Hits vom Schlage „Princess of the Dawn“, „Monsterman“ oder „Metal Heart“ halten, was sie schon damals versprochen hatten, dazu kommen auch obskurere Sachen wie „Winter Dreams“ oder „Neon Nights“ und das, in Verbindung mit dem druckvollen fetten Sound, macht das Vergnügen komplett. Da kann man dann auch mal drüber hinweg sehen, daß bspw „Breaker“ oder „Losers and Winners“ nen Tick zu langsam gespielt werden und Udo auch nicht mehr alle hohen Töne trifft (werdet Ihr mal so alt, ich kann heute mit Anfang 50 auch nicht mehr so viel saufen wie zu den KSC-Glanzzeiten, hahaha!!). Es macht tierischen Spaß, sich die alten Gassenhauer am Stück zu geben, Udo hat ne richtig feine Band am Start, die beiden Gitarristen lassen sogar Posernummern (hihi..) wie „Screaming for a Love-Bite“ feinstens krachen, dazu noch „Restless and Wild“, „Son of a bitch”, “Fast as a shark”, “London Leatherboys”, “Balls to the Wall”, man könnte ewig aufzählen, genauso wie man ewig zuhören könnte. Ganz große Klasse und eine Riesenfreude für alte Säcke wie uns bzw ein Anreiz für alle Kiddies, sich die Brecher von damals mit zeitgemäßem Sound zu geben.

 

Frank

 

 

METALLICA

Liberte, Egalite, Fraternite, Metallica!

 

Diese auf 20.000 Stück limitierte CD war teilweise sehr teuer am Markt (momentan bei Amazon gar nicht mehr bzw nur über Marketplace für 37,--€ zu bekommen), ich konnte das gute Stück wenigstens zum Preis einer normalen CD bekommen. Die den Opfern des Terroranschlags vom Pariser Bataclan gewidmete CD (alle Einnahmen werden gespendet) bietet neben dem guten und unterstützenswerten Zweck 9 Live-Songs, die richtig knallen. 2003 aufgenommen, werden hier richtig geile Versionen von alten Klassikern wie „The four horsemen“, „No Remorse“ oder „Ride the Lightning“ geboten, die mit allerfettestem Sound aus den Boxen kommen und Spaß machen. Und das ist etwas, was ich bei Hetfield & Co lange nicht mehr sagen konnte. Bei „Blackened“, „Seek & Destroy“ oder „Damage Inc“ kann man kaum ruhig bleiben, so geht’s da zur Sache, daneben runden „Leper Messiah“ und „Fade to Black“ eine richtig gute Scheibe ab, die sogar das grausige „Frantic“ von der Rohstoff-und Zeitverschwendung „St. Anger“ verschmerzen läßt. Hut ab für die Aktion und ebenso für das Gebotene auf der CD!

 

Frank

 

 

 

RAZOR

Violent Restitution

 

Und noch ein kleiner Trip zurück, ins Jahr 1988 und zu einer Band, die zwar zusammen mit den bekannteren aus dem Thrash-Bereich startete (eine selbstfinanzierte EP erschien 1984, das offizielle Debut mit Plattenfirma dahinter hieß„Armed & Dangerous“ und kam 1 Jahr später raus), es aber dennoch nicht über die zweite oder dritte Reihe hinaus schaffte, was den Erfolg in der Szene betraf. Vielleicht lag das auch an der Tatsache, daß die Jungs aus Kanada und somit etwas weiter weg vom Schuß waren, dazu kamen viele Line-up-Wechsel, eben all das, was einem als Band so im Weg stehen kann. „VR“ war immer noch Thrash, einige Riffs konnte man aber auch dem Power Metal zuordnen, der Schrei beim instrumentalen Opener „Marshall Arts“ erschreckt einen auch heute noch und Song wie „Taste the floor“, „Enforcer“ oder das zunächst instrumental schwer und stampfend eingeleitete „Edge of the Razor“ hauen richtig rein und lassen kein geschultes Thrasher-Auge trocken. Dazu tragen auch die Schreie und der wie die Faust aufs Auge passende Gesang sowie die differenzierte und klare Produktion bei, die bei den 14 Songs nie Langeweile aufkommen und mich die CD wärmstens empfehlen lassen (zieht euch mal den Anfang von „Disciple“ rein). Keine Ahnung, warum ich bislang noch keinen Silberling der Band in der Sammlung hatte, wurde jetzt echt mal Zeit. Die Band ist im übrigen wieder aktiv, Mastermind Dave Carlo verkündete einige Südamerika-Gigs in 2017, vielleicht kommen wir ja auch in den Genuß neuer Songs?!

 

Frank

 

 

MANOWAR

Into Glory Ride

 

Man mag über Manowar und ihre fragwürdigen Outputs der letzten Jahre denken, was man will (mir hat keiner davon gefallen), was Originalität und die Anzahl von richtigen Klassikern angeht, gibt es kaum Bands, die so viel(e) davon haben. IGR stand immer ein wenig im Schatten der bekannten Klassikeralben, obwohl es mit „Secret of Steel“ und „Gates of Valhalla“ zwei unsterbliche Kracher zu bieten hatte (wenn Eric Adams bei letzterem anfängt zu singen, bekomme ich ebenso eine Gänsehaut wie beim Refrain des erstgenannten Songs, damals wie heute – ich sehe es noch wie gestern, als Ross the Boss den armen Eric, der auf einer Couch geschafen hatte, von eben jener verscheuchte, damit ich Platz nehmen und ein Interview machen konnte, passiert in den glorreichen 80ern in RoFa LB) Die beiden epischen Longtracks “Revelation” (Death`s Angel)” sowie „March for Revenge (by the Soldiers of Death)” erreichen vielleicht nicht ganz das Niveau der beiden Gegenparts des Debuts „Dark Avenger“ und „Battle Hymns“, ragen aber ebenso aus dem Material heraus und machen IGR zu einem absoluten Muß. Die von mir erstandene Neuauflage in der Silver Edition wurde remastered und man hört das auch – die ein wenig trockene und irgendwie verstaubt klingende Produktion kommt  klarer und druckvoller rüber, dazu gibt es ein ausführliches Interview sowie Photos und Songtexte im Booklet (das Bild auf den Pferden ist sowas von Kult, hahahaha!!!), das ganze verpackt in einem schicken Digi-Pack, da kann man nix falsch machen.

 

Frank