METALLICA
Hardwired…to self-destruct
Bei
unser aller „Lieblingsband“ scheint sich das Fan-Lager bei neuen Werken in 2
Lager aufzuteilen: Diejenigen, die alles Neue von Metallica genial zu finden
scheinen und stets sofort von Klassikern sprechen, die man spätestens beim
Erscheinen der nächsten Platte wieder vergessen hat. Oder erinnert sich jemand
großartig an Songs von „Death Magnetic“? Eben. Und dann sind da diejenigen, die
strikt die ersten 3 oder 4 Platten als Maßstab anlegen und von daher alles Neue
von vornherein als mißlungen bezeichnen. Ich zähle mich eigentlich zu keinem
der beiden Lager. Zum einen ist es nun mal Fakt, daß die Band nie an die alten
Zeiten anknüpfen konnte (aber - welche der alten Bands konnte das schon?) und
mir die Herren Ulrich, Hetfield und Hammett zutiefst unsympathisch rüberkommen,
weil alles, wofür sie stehen, in krassem Gegensatz zu dem steht, was sie einst
vertreten haben. Zum anderen hat man aber bei jeder der alten Bands von früher
immer die Hoffnung, daß vielleicht doch noch was Großes veröffentlicht wird und
so wanderte die CD voller Spannung in den Player. Der vorher bereits online zu
vernehmende Titelsong ist ein Brett, wie ich es lange von der Band vermisst
habe, fast and furious, die Produktion stimmt (das grausige Übersteuern und die
Verzerrungen des Vorgängers sind zum Glück verschwunden) und man kann mit dem
druckvollen und klaren Sound so richtig die Wände wackeln lassen. „Atlas,
Rise!“ fand ich online nicht berauschend, der Song gewinnt aber einiges, wenn
man ihn über die Anlage hört, schöne Doppel-Lead-Einschübe lassen ein wenig
Maiden-Feeling aufkommen, bevor mit „Now that we’re dead“ der erste Langweiler
folgt, den man getrost hätte weglassen können. „Moth into flame“ ist immer noch
genauso geil wie vorher online angedeutet, viel Abwechslung, Power und Melodie
werden hier zu einem Klassesong vermischt, Daumen hoch! Und mit dem
nachfolgenden „Dream no more“ senkt er sich sogleich wieder, schräg,
langweilig, uninspiriert, kann man kaum am Stück hören. Dafür gefällt mir das
melodische „Halo on fire“ wieder sehr gut, vielleicht ein wenig zu lang mit
über 8 Minuten, aber trotzdem ein guter Song. CD1 hinterläßt also einen guten
Eindruck, 4 sehr gute / gute Songs von 6 ist aller Ehren wert. CD2 macht das
Dilemma der Platte deutlich: Wer mir allen Ernstes Mist wie „ManUNkind“, „Here
comes revenge“ oder „Am I savage?“ als hochklassiges neues Material verkaufen
will, dem sei geraten, einfach nochmal in die guten Sachen von CD1 reinzuhören;
wer da keinen Unterschied bemerkt, hat den Schuß nicht mehr gehört. Und der
gute Lemmy hätte sicher Besseres als den Durchschnitts-Song „Murder One“
verdient gehabt. Bei allen 4 genannten Songs werden die eh schon langweiligen
Riffs zu Tode geritten, es passiert NICHTS, wirklich gar nichts, Kirk Hammetts
Soli sind ebenso schludrig wie das Drumming von Mr Ulrich und ich kann bei so
mancher Online-„Kritik“ von irgendwelchen Verblendeten echt nur den Kopf
schütteln. „Confusion“ und der schnelle Rauswerfer „Spit out the bone“ retten
die 2. CD nicht mehr. Unterm Strich hätte man sich 50% der 12 Songs sparen und
eine richtig geile CD mit 6 Songs machen können. Auch wenn diese dann nur etwa
40 Minuten lang gewesen wäre. Wie die beiden Scheiben im übrigen auch – warum
muß man das als Doppel-CD verkaufen? 39 bzw 40 Minuten auf je einer CD, das ist
eher ein Witz, auch wenn man fairerweise sagen muß, daß das ganze für 12,99 €
verkauft wird und das dem Preis einer einfachen CD entspricht. Fazit – ich
hätte die Hälfte der Songs nicht gebraucht. Daß sie es mit der anderen Hälfte
doch noch können, läßt mich einer vergebenen Chance nachtrauern.
Frank
DARK
ANGEL
Darkness Descends (Black
Edition)
Bei
ebay ergattert, eines der besten Thrash-Alben aller Zeiten und bei mir schon in
der normalen Fassung vorhanden. Soundmäßig hört man keinen Unterschied, einen
Remaster-Vermerk gibt es nicht, aber das größere Format mit der schwarzen Hülle
macht was her und das entsprechend größere Booklet läßt einen die Lupe beim
Lesen der Texte zur Seite legen. Als Bonus gibt es 8 Live-Bonus-Tracks von 2
US-Konzerten anno ´88 und ´89, die soundtechnisch absolut in Ordnung gehen und
auf dem Backcover in völlig falscher Reihenfolge abgedruckt sind, da waren mal
wieder richtige Helden bei der Plattenfirma am Werk. Eine der wenigen geilen
Thrash-Bands, die es meines Wissens nach leider nie nach Germany geschafft
haben und von denen ich nach wie vor auf ein neues Lebenszeichen hoffe, auch
wenn dieses wohl leider ohne Sänger Don Doty stattfindet.. Wie auch immer,
unsterbliche Lärm-Granaten wie „Perish in Flames“ oder „The Burning of Sodom“
bleiben unerreicht, Don Dotys irres Organ, die Riff-Salven der Herren Durkin
und Meyer und nicht zuletzt das Monster-Drumming von Gene Hoglan lassen auch
heute kein Auge trocken. Zeitlos genial.
Frank
DARK ANGEL
Time does not heal
Ich
war damals enttäuscht, als ich die LP gekauft hatte. Da war nix Eingängiges
mehr a la „The Burning of Sodom" oder “Perish in Flames” drauf, nur noch eine
Aneinanderreihung von Riffs auf langen Songs, noch dazu mit nem anderem Sänger.
Also hab ich die Platte in die Sammlung gestellt und nicht mehr angehört. So
einfach war das, hahahaha!! Es brauchte eine kleine Ewigkeit, bis ich mir die
Platte mal wieder angehört habe und ich war doch ziemlich überrascht – zum
einen haben wir es hier mit einer richtig guten Produktion zu tun (kein
Vergleich zum schwachen Vorgänger „Leave Scars“, der soundtechnisch leider
ziemlich verhunzt wurde) und zum anderen stellte sich der viel gescholtene Don
Doty-Nachfolger Ron Rineheart als richtig guter Sänger heraus. Die CD bekommt
man als Rerelease sehr günstig, also hab ich sie mir geholt und in Ruhe
reingezogen. Die o.g. Punkte (guter Sound, sehr guter Sänger) bleiben, wenn
auch z.T. die damals gemachte Feststellung, daß die Songs teilweise zu lang
sind (nur 1 der 9 Songs unter 6 Minuten, die anderen Sachen spielen sich
zwischen 6 bis über 9 Minuten ab) auch heute noch Bestand hat. Dies betrifft
eigentlich die Songs an sich nicht, da sind richtige Perlen wie „The New
Priesthood“ darunter, schwierig wird’s aufgrund der Riffdichte nur beim Genuß
am Stück. Lag vielleicht auch daran, daß mit Jim Durkin (g) einer der
Hauptsongwriter nicht mehr dabei war und der neue Gitarrist Brett Eriksen
(zusammen mit Gene Hoglan) an allen Songs beteiligt war, der stilistische
Unterschied ist schon recht deutllich. Hört einfach mal in den einen oder anderen
Song der Scheibe rein, das ist wirklich gutes Zeug und wenn man sich nicht
alles am Stück anhört, bleibt es auch leichter verdaulich. Die Band hatte mit
„TDNH“ ihr eigenes Grab geschaufelt, Fans wie wir wollten halt schnelle und
derbe Kracher wie auf „Darkness Descends“ oder „We have arrived“ hören und
stimmten dann eben mit unserem nicht ausgegebenen Geld bzw. negativer
Mundpropaganda ab, die die Band dann wohl auch zu spüren bekam, löste sie sich
doch kurze Zeit später auf. Für die Experimentierfreudigen bzw diejenigen unter
euch, die neben den ganzen bekannten Klassikern ein wenig tiefer in die Materie
einsteigen wollen, ist die CD auf jeden Fall eine gute und nicht allzu große
Investition.
Frank
DEMOLITION
HAMMER
Epidemic of Violence
Noch
ne Band, die an mir vorbeigegangen ist…lag vielleicht auch daran, daß das Debut
der Jungs aus der Bronx erst 1990 und somit (was den Zeitgeist angeht) zu spät
erschienen und untergegangen ist. Diese Scheibe hier war der Nachfolger und
krachte mittenrein in die Nirvanas, Pearl Jams und wie sie alle hießen. Sprich:
Die Band war zum Untergang verdammt, da spielte es keine Rolle, wie verdammt
gut die Songs auf „EoV“ sind. Geboten wird tierisch abwechslungsreicher,
schneller Thrash Metal mit ner ganzen Menge an guten Ideen und fetten Riffs,
dazu ein Organ, welches dem von Mille (Kreator) hier und Schmier (Destruction)
dort ein wenig ähnelte und fertig war eine richtig geile Thrash-Scheibe.
Druckvoll und sauber produziert kommen Kracher wie „Human Dissection“oder
„Carnivorous Obsession“ aus den Boxen, die Riffs lassen so manches erkennen,
was dann auf den folgenden Death Metal Alben fortgesetzt wurde, womit die Band
sich neben dem schlechten Timing auch noch zwischen alle Stühle setzte.
Thrasher, wo wart ihr?? (Auch an uns gerichtet). Vorliegende Neuauflage bringt
4 Live Bonus-Tracks und die online gefundene gute Nachricht, daß sich die Band
beinahe in Originalbesetzung wieder zusammen gefunden hat (Drummer Vinny Daze
ist leider verstorben) und der erste Gig des Quartetts in der Bronx im Juni
2016 in kürzester Zeit ausverkauft war. Wenn man bedenkt, daß man die Scheibe
für nen läppischen 5er bei Amazon bekommt, gibt es hier keine Entschuldigung,
sich dieses famose Aggro-Teil nicht zuzulegen!
Frank
MERCYFUL
FATE
Melissa
(CD+DVD)
Mensch,
hinter dem Teil war ich her wie der Teufel hinter der armen Seele (man beachte
den feinen Bezug zum zu besprechenden Artikel). War etwas teurer und auch nur
gebraucht noch möglich, das fette Digi sieht ein wenig mitgenommen aus, aber
wen juckt´s (mich nicht, zumindest nicht in diesem Fall). Massig Liner-Notes
zur Bandgründung und zum Aufnahmeprozeß der Platte, Lyrics, Bonus-Tracks und ne
DVD mit ganzen 3 (in Worten drei!) Songs, die man auch mit des Königs
Kommentaren abspielen kann und die lediglich Bootleg-Format haben werden
geboten, mehr Kult aus den Frühachtzigern in Sachen Black Metal geht nicht.
Über die Songs sei hier nicht groß was erzählt, wer „Evil“, das famose
folkig-eingeleitete „Into the Coven“ oder den Mammut-Song „Satan`s Fall“ nicht
kennt, sollte eigentlich gar nicht hier sein und das hier lesen. Ein Klassiker,
auch in 100 Jahren noch, zumindest bei denen, die Bescheid wissen. Jetzt wißt
Ihr Bescheid. Äh, ja. Schwer aufzutreiben das Teil, ich hab ewig danach
gesucht, falls ihr diese wunderbare Band nicht kennen solltet, tun’s auch die
normalen Ausgaben von „Melissa“ (am besten in Verbindung mit „In the
Beginning“) und dem mit identischer Genialität gesegneten Nachfolger „Don`t
break the Oath“.
Frank
MALICE
License
to Kill
Mein
nächster ebay-Zugang, da es die CD so gut wie nirgends gibt und ich nur ein von
der LP gezogenes Bootleg mein Eigen nannte. Wounded Bird Records haben schon
bei der Thin Lizzy DoCD „Life“ tolle Arbeit geleistet, hier fehlt mir aufgrund
einer anderen Pressung zwar der Klangvergleich, aber was da so aus den Boxen
kommt, ist aller Ehren wert. Wobei ich sagen muß, daß die ersten 3 Songs
„Sinister Double“, der Titelsong sowie „Against the Empire“ den Rest des Albums
klar überstrahlen, diese Kracher hauen auch heute noch genauso rein wie damals!
Der Rest der Songs ist nicht schlecht und entfernt sich von der auf dem Debut
eingeschlagenen Judas Priest-Linie, eine richtige Entscheidung, die der Band
aber leider kein Glück gebracht hat. Ich bin froh, das Teil endlich als
reguläre CD zu haben, besonders viele gibt es nicht davon..
Frank
MAD
MAX
Rollin‘
Thunder
Das
war mal ein Zeitmaschineneffekt…ich hatte die LP damals gekauft (anno ´84) und
ebenso wie das nachfolgende Album „Stormchild“ sowie das uns dann von
Roadrunner zugeschickte „Night of Passion“ sehr gemocht. Vorliegende CD hab ich
für nen 10er bei Amazon bekommen, einen auf 2.000 Stück limitierten Re-Release
als Digipack, der auch noch remastered wurde. Das Booklet beinhaltet eine
Bandhistory (die dann wohl auf „Stormchild“ gleich sein müßte) und die Songs
haben nichts von ihrem etwas holprigen, typisch deutschen Charme verloren und
punkten mit Melodien und einer spürbaren Begeisterung einer damals noch jungen
Band. Der Opener „Fly fly away“ hat mich gleich wieder in die gute alte Zeit
zurückversetzt, der melodische Gesang von Michael Voss sowie die schön
eingespielten Gitarren sind auch heute noch richtig gut und haben die Jahre
schadlos überdauert. Höhepunkte der Platte sind daneben noch das knallharte
„Strangers“ sowie das speedige „Shout and Cry“, wobei der Titelsong mit seinem
tollen Refrain ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte. Auch die anderen Songs
kommen immer noch gut und ich bin drauf und dran, mir entweder „Stormchild“
oder die CD mit Neueinspielungen alter Sachen zuzulegen. Gefällt mir heute
immer noch genauso gut wie damals!
Frank
WARLORD
Deliver us (DoCD)
..and the cannons of
destruction have begun (DoCD)
Da
wurde es aber Zeit. Endlich die beiden Warlord-Scheiben mal gescheit wiederveröffentlicht,
mit Bonus-CDs sowie fetten Booklets mit Photos und Liner-Notes, um ein wenig in
die kurze Geschichte einer der wohl mysteriösesten Bands damals einzutauchen.
Ich habe immer irgendwie das Gefühl, daß die Klassiker mit jedem neuen Sänger
wieder neu aufgenommen und auf die eine oder andere Art neu veröffentlicht
wurden (das geht bis in die Gegenwart so, keine Ideen mehr, Mr Tsamis?). Einen
Unterschied beim Sound kann ich zwischen den Remasters und den Originalen nicht
feststellen, das macht aber auch nix, da man die Dinger jetzt endlich wieder
regulär und mit der ihnen zustehenden feinen Aufmachung erstehen kann. Von den
ganzen Bonus-Tracks wird man schier erschlagen, 18 auf der einen, 17 auf der
anderen CD, da wurde aber mal so richtig entstaubt. Wie es dann halt so ist,
geben sich Überflüssiges (Gedudel mit Namen „Untitled Instrumental“, um nur ein
Bsp zu nennen) und richtig Gutes die Klinke in die Hand, was aber keinen von
euch vom Kauf abhalten sollte, da man die Originale eh nicht mehr bekommt. Und
Songs wie „Child of the Damned“, „Black Mass“, „Deliver us from evil” oder
“Lucifer´s Hammer” sind genauso genial wie sie einzigartig sind, ganz gleich,
ob da dann Damien King 1, 2 oder 19 drauf gesungen hat. Ich habe mir beide
Scheiben geholt, weil sie beide ihren Reiz haben und ich auf die Bonus-Songs
sowie die Infos in den Booklets nicht verzichten wollte. Habe es nicht bereut
und freue mich, daß einer so tollen Band (damals, heute nicht mehr, die letzte
Platte war ein schlechter Witz) die ihr zustehende Würdigung zuteil wurde.
Frank
SADUS
Illusions
Swallowed
in Black
So,
jetzt mal was ganz anderes. Da ich die bekannten Thrash-Bands im Laufe der
Jahre in- und auswendig gehört habe und von dieser Stilart einfach nicht genug
bekommen kann, ist jetzt Zeit für die Combos aus der zweiten oder dritten
Reihe, die zumeist völlig zu Unrecht von Schlafmützen wie uns übersehen wurden.
Sadus sind so eine Band. Was ich auf dieser bei ebay erstandenen Perle zu hören
bekam (okay, ich hatte vorher auf youtube nen Probedurchgang gemacht, man will
sein Geld ja nicht in den Sand setzen..), ließ mir echt die Kinnlade
runterklappen. Ich hatte die Jungs als Techno-Thrash in Erinnerung und im
Gedenken an komplizierte Songstrukturen wohl damsls abgewunken. Großer Fehler.
Jesses, was für eine Abfahrt…“Certain Death“!!! Kein Witz, das ist nicht von
dieser Welt! Das ist rasende Hysterie und dann ein Stop genau auf den Punkt. „Cer!-tain!
Death!“, der Refrain stampft das ganze Tempo in einer Sekunde wieder ein, bevor
es wieder schnell wird. So geht das die ganze Zeit über, pfeilschnelle Thrasher
mit Riffs und Breaks, die in 2 Minuten mehr Ideen bieten als manche Bands über
ganze Alben zu bieten haben, „Undead“, „Sadus Attack“, „And then you die“, ganz
egal, wo ihr da reinhört, das Gift und Galle spuckende Organ von Gitarrist
Darren Travis sowie die irrwitzigen Bassläufe von keinem geringeren als Steve
DiGeorgio, dazu das gigantische Drumming von Jon Allen und fertig ist eine CD,
die ihr euch unbedingt anhören mußt. Als Dreingaben gibt es noch das 86er Demo
„D.T.P.“ sowie das 87er Demo „Certain Death“ und nen Video-Clip vom abartigen
„Certain Death“, Texte, Liner-Notes, alles da. Die Scheibe erschien übrigens
zunächst mit dem Titel „Illusions“ in Eigenregie, verkaufte fette 7.000 Stück,
veranlasste Roadrunner, die Band unter Vertrag zu nehmen und die Platte unter
dem Titel „Chemical Exposure“ mit anderem Cover nochmal rauszubringen, das nur
am Rande.
So,
jetzt mußte ich den Nachfolger haben und stieg in ne nette Auktion um das auf
2.000 Stück limitierte Roadrunner Digipack ein, welches ich mit 25,--€
einsacken konnte (ein Schlaumeier meinte, genau diesen Betrag 2 Sek vor Ende
noch reinzuknallen, was genau meinem vorher eingestellten Höchstbetrag
entsprach, so daß das Teil zu mir wanderte, hahahaha!!!). 2 Bonus-Tracks sind
vertreten, das Booklet enthält ne Band-History sowie alle Texte und eines der
geilsten Artworks aller Zeiten. So sieht ne richtig krasse Thrash-Scheibe aus!
Musikalisch setzte man auf den vom Erstling gewohnten Sound, also rasend
schneller, auf den Punkt stoppender, mit vielen Breaks durchsetzten
Thrash-Metal, den man kaum besser machen konnte. Anspieltips sind überflüssig,
beide Sadus-Scheiben sind ihr Geld wert und beim Gedanken daran, daß wir die
Jungs in den 80ern nicht in unserer gedruckten Version untergebracht haben,
könnte ich mich schwarz ärgern….
Absolute
und totale Kaufempfehlung!!!
Frank
WHIPLASH
Power and Pain
An
manche Sachen kann man sich noch ganz genau erinnern, ganz egal, wie lange sie
schon zurückliegen; bei dieser Platte hier weiß ich noch genau, wie wir uns
damals zu fünft in Guidos XR2i mit der Monsteranlage gezwängt haben und er
dieses Ding laufen ließ, von dem ich noch nie gehört hatte. „Nailed to the
Crossssssss“, den Refrain hab ich nie mehr vergessen und bei meinem kleinen
Streifzug durch meine LP-Sammlung auf der Suche nach Sachen, die ich nicht auf
CD hatte, fiel mir diese Platte in die Hände. Bei ebay gleich die CD gekauft
und „Nailed to the Crosssssss“ brüllte dann 30 Jahre später (es macht einen
traurig, daß das alles schon so lange her ist…) BOSE-verstärkt aus meinem MiTo
und ein glückliches Lächeln überzog das Gesicht des Schreiberlings, als 170
Pferde zu diesem geilen Sound ebenso happy davonzogen….“Stage Dive“, „Red
Bomb“, „Message in Blood“ oder der Klassiker „Spit on your grave“…those were
the days, my friends…glückliche musikalische Tage waren das, voller Unschuld
irgendwie, ständig konnte man was Neues entdecken und die Klassiker flogen
einem nur so um die Ohren. Und drüber schreiben konnten wir im MS auch gleich
noch. Zieht es euch in Ruhe online rein, ein weiteres geiles Dokument der
besten Metal-Zeit ever.
Frank
DIRKSCHNEIDER
Back to the Roots
Los,
rein in die Zeitmaschine, diese hier bringt euch 2 CDs lang zurück in leider
längst vergangene Tage, als wir uns `81 in der Schwarzwaldhalle KA über 20
Minuten Accept mehr gefreut hatten als über die nachfolgenden Def Leppard und
Judas Priest. Der gute Udo weiß halt, wie er Leute in die Hallen lockt (ich
wage mal zu behaupten, daß er ein solches Level mit U.D.O. nicht erreicht),
haut ihnen mit nem Monstersound die Kracher um die Ohren, bis hin zum kultigen
„I’m a Rebel“, schon dafür gehört das Teil gekauft. Doch auch die anderen Hits
vom Schlage „Princess of the Dawn“, „Monsterman“ oder „Metal Heart“ halten, was
sie schon damals versprochen hatten, dazu kommen auch obskurere Sachen wie
„Winter Dreams“ oder „Neon Nights“ und das, in Verbindung mit dem druckvollen
fetten Sound, macht das Vergnügen komplett. Da kann man dann auch mal drüber
hinweg sehen, daß bspw „Breaker“ oder „Losers and Winners“ nen Tick zu langsam
gespielt werden und Udo auch nicht mehr alle hohen Töne trifft (werdet Ihr mal
so alt, ich kann heute mit Anfang 50 auch nicht mehr so viel saufen wie zu den
KSC-Glanzzeiten, hahaha!!). Es macht tierischen Spaß, sich die alten
Gassenhauer am Stück zu geben, Udo hat ne richtig feine Band am Start, die
beiden Gitarristen lassen sogar Posernummern (hihi..) wie „Screaming for a
Love-Bite“ feinstens krachen, dazu noch „Restless and Wild“, „Son of a bitch”,
“Fast as a shark”, “London Leatherboys”, “Balls to the Wall”, man könnte ewig
aufzählen, genauso wie man ewig zuhören könnte. Ganz große Klasse und eine
Riesenfreude für alte Säcke wie uns bzw ein Anreiz für alle Kiddies, sich die
Brecher von damals mit zeitgemäßem Sound zu geben.
Frank
METALLICA
Liberte, Egalite, Fraternite, Metallica!
Diese
auf 20.000 Stück limitierte CD war teilweise sehr teuer am Markt (momentan bei
Amazon gar nicht mehr bzw nur über Marketplace für 37,--€ zu bekommen), ich
konnte das gute Stück wenigstens zum Preis einer normalen CD bekommen. Die den
Opfern des Terroranschlags vom Pariser Bataclan gewidmete CD (alle Einnahmen
werden gespendet) bietet neben dem guten und unterstützenswerten Zweck 9
Live-Songs, die richtig knallen. 2003 aufgenommen, werden hier richtig geile
Versionen von alten Klassikern wie „The four horsemen“, „No Remorse“ oder „Ride
the Lightning“ geboten, die mit allerfettestem Sound aus den Boxen kommen und
Spaß machen. Und das ist etwas, was ich bei Hetfield & Co lange nicht mehr
sagen konnte. Bei „Blackened“, „Seek & Destroy“ oder „Damage Inc“ kann man
kaum ruhig bleiben, so geht’s da zur Sache, daneben runden „Leper Messiah“ und
„Fade to Black“ eine richtig gute Scheibe ab, die sogar das grausige „Frantic“
von der Rohstoff-und Zeitverschwendung „St. Anger“ verschmerzen läßt. Hut ab
für die Aktion und ebenso für das Gebotene auf der CD!
Frank
RAZOR
Violent Restitution
Und
noch ein kleiner Trip zurück, ins Jahr 1988 und zu einer Band, die zwar
zusammen mit den bekannteren aus dem Thrash-Bereich startete (eine
selbstfinanzierte EP erschien 1984, das offizielle Debut mit Plattenfirma
dahinter hieß„Armed & Dangerous“ und kam 1 Jahr später raus), es aber
dennoch nicht über die zweite oder dritte Reihe hinaus schaffte, was den Erfolg
in der Szene betraf. Vielleicht lag das auch an der Tatsache, daß die Jungs aus
Kanada und somit etwas weiter weg vom Schuß waren, dazu kamen viele
Line-up-Wechsel, eben all das, was einem als Band so im Weg stehen kann. „VR“
war immer noch Thrash, einige Riffs konnte man aber auch dem Power Metal
zuordnen, der Schrei beim instrumentalen Opener „Marshall Arts“ erschreckt
einen auch heute noch und Song wie „Taste the floor“, „Enforcer“ oder das zunächst
instrumental schwer und stampfend eingeleitete „Edge of the Razor“ hauen
richtig rein und lassen kein geschultes Thrasher-Auge trocken. Dazu tragen auch
die Schreie und der wie die Faust aufs Auge passende Gesang sowie die
differenzierte und klare Produktion bei, die bei den 14 Songs nie Langeweile
aufkommen und mich die CD wärmstens empfehlen lassen (zieht euch mal den Anfang
von „Disciple“ rein). Keine Ahnung, warum ich bislang noch keinen Silberling
der Band in der Sammlung hatte, wurde jetzt echt mal Zeit. Die Band ist im
übrigen wieder aktiv, Mastermind Dave Carlo verkündete einige Südamerika-Gigs
in 2017, vielleicht kommen wir ja auch in den Genuß neuer Songs?!
Frank
MANOWAR
Into
Glory Ride
Man
mag über Manowar und ihre fragwürdigen Outputs der letzten Jahre denken, was
man will (mir hat keiner davon gefallen), was Originalität und die Anzahl von
richtigen Klassikern angeht, gibt es kaum Bands, die so viel(e) davon haben.
IGR stand immer ein wenig im Schatten der bekannten Klassikeralben, obwohl es
mit „Secret of Steel“ und „Gates of Valhalla“ zwei unsterbliche Kracher zu
bieten hatte (wenn Eric Adams bei letzterem anfängt zu singen, bekomme ich
ebenso eine Gänsehaut wie beim Refrain des erstgenannten Songs, damals wie
heute – ich sehe es noch wie gestern, als Ross the Boss den armen Eric, der auf
einer Couch geschafen hatte, von eben jener verscheuchte, damit ich Platz
nehmen und ein Interview machen konnte, passiert in den glorreichen 80ern in
RoFa LB) Die beiden epischen Longtracks “Revelation” (Death`s Angel)” sowie
„March for Revenge (by the Soldiers of Death)” erreichen vielleicht nicht ganz
das Niveau der beiden Gegenparts des Debuts „Dark Avenger“ und „Battle Hymns“,
ragen aber ebenso aus dem Material heraus und machen IGR zu einem absoluten Muß.
Die von mir erstandene Neuauflage in der Silver Edition wurde remastered und
man hört das auch – die ein wenig trockene und irgendwie verstaubt klingende
Produktion kommt klarer und druckvoller
rüber, dazu gibt es ein ausführliches Interview sowie Photos und Songtexte im
Booklet (das Bild auf den Pferden ist sowas von Kult, hahahaha!!!), das ganze
verpackt in einem schicken Digi-Pack, da kann man nix falsch machen.
Frank