Wir
wissen, wie lange das letzte Update schon her ist, es ist leider jede Menge
dazwischen gekommen…. Aufholjagd in Liga 3, wie immer in der Scheiß Relegation
gescheitert (und mal wieder 500 km one way umsonst mit meinen ebenso
KSC-bescheuerten Kumpels ins Erzgebirge und wieder zurück gefahren), ein
Knöchelbruch, der unsereinen dann im Sommer für fast 3 Monate lahmgelegt hat
usw usw….und im Nu ist ein Haufen Zeit vergangen und die CDs stapeln
sich…Luxusproblem J Here we go:
Wie
groß die Freude über die Rückkehr der Band war, konnte man schon daran
erkennen, daß wir uns da mal wieder aus der Deckung gewagt und ein Interview
gemacht hatten, auch wenn das auch schon wieder einige Jahre her ist. Daß Ted
Pilot nicht singen würde, wußten wir und waren auch recht enttäuscht darüber,
aber der gute Ted ist mittlerweile Zahnarzt und trägt nen Doktortitel, daß er
sich da nicht auf ein Projekt einläßt, welches sicherlich kein Geld abwirft,
ist verständlich. Am „neuen“ Sänger (und eigentlichen Gitarristen) Kendall
Bechtel (der ist immerhin seit dem kommerziellen Zweitling „Time will tell“ und
somit seit Ende der 80er mit an Bord) liegt es auch nicht, daß mich die Songs
ein wenig enttäuscht zurückgelassen haben. Vorab war „Can you hear me“ online
zu hören und diese (Halb-) Ballade fand ich klasse; es sind die härteren Songs,
die meine Erwartungen nicht erfüllen…Vergleicht man den Opener „Stars are
falling“ mit dem fantastischen „In the Fallout“ vom legendären Debut, dann ist
hier schon ein klarer Qualitätsabfall zu verzeichnen und das setzt sich durch
die ganz Platte hindurch fort, bei Sachen wie „Queen of Thieves“, „We will
rise“ oder dem langweiligen Titelsong frage ich mich, ob die Lobeshymnen auch
so groß wären, würde es sich um eine x-beliebige Power Metal-Band handeln, die
keiner kennt. „Dust to Dust“ sowie das genannte „Can you hear me“ sowie „This
is War“ besitzen gute, eingängige Refrains, dazu kommen die erstklassige
Gitarrenarbeit und der ebenso starke Gesang, welche die Höhepunkte einer
ansonsten blassen Comebackscheibe markieren, deren Songs zumeist recht
unspektakulär daherkommen. Nicht nur im Vergleich mit den Glanztaten der
Vergangenheit, auch und gerade in Anbetracht der Konkurrenz ragt das nicht aus
der breiten Masse heraus. Schade….
Frank
DIMMU BORGIR
Eonian
Guido
und seinem Blindkauf habe ich es zu verdanken, daß diese dunkle Perle bei mir
gelandet ist….ist das ein Werk. Dunkel, böse, geheimnisvoll. Was die Band hier
geschaffen hat, wird (so kann ich mir vorstellen) bei eingefleischten Die Hards
sicher nicht gut ankommen, da das kaum noch was mit Black Metal zu tun hat.
Aber DB tun nichts anderes, als einen eingeschlagenen Weg weiterzugehen und um
Diamanten wie „The Unveiling“, „I am Sovereign“, „Lightbringer“ oder „Interdimensional
Summit“ wurde ein scheinender Mantel aus Chören sowie orchestralen Klängen
gelegt, die auch schwerer zugängliche Songs wie „Council of Wolves and Snakes“
oder „The Empyrean Phoenix“ einladend erscheinen lassen. Die beiden riesig am
Ende thronenden Monumente „Alpha Aeon Omega“ und „Rite of Passage“ bestehen so
gut wie ausschließlich aus bombastischen Melodien sowie mächtigem Chorgesang
(keine Growls, die treten insgesamt weit in den Hintergrund), erstgenannter
Titel wird dann noch mit Blasts unterlegt, die wie die Faust aufs Auge dazu
passen. Ich bin wirklich begeistert und werde mir die CD zulegen. Solltet Ihr
auch tun, „Eonian“ ist ein Meisterwerk der dunklen Seite und so gut wie ich
selten was gehört habe.
Frank
BATTLEROAR
To Death and beyond…
Hammer!
So einen Einstieg in eine Platte hab ich lange nicht mehr gehört. Das ist eine
verdammte Wall of Sound, die da auf einen zurollt wie ein Brecher, den man von
weitem kommen sieht, unaufhaltsam und sich seinen Weg durch die Boxen bahnend,
schwer und stampfend, mit allerfeinster Produktion und melodischem Gesang. Dieses
Wunderwerk nennt sich „The Wrathforge“ und zählt mit zum Gewaltigsten, was ich
seit langem hören durfte. Geil!!! Was diese Jungs hier rauslassen, hat mich
dermaßen begeistert, daß ich mir die CD zugelegt habe, Songs wie „Dragonhelm“
oder „Finis Mundi“ (DAS ist Abwechslung, erst schwer stampfend, dann ganz ruhig
und zerbrechlich, bevor einem die Gitarren mitten ins Gesicht springen) sind
einfach klasse und lassen über eine Peinlichkeit wie „Metal from Hellas“ und
„Born in the 70s“ hinwegsehen. Dafür entschädigen Longsongs wie „Oceans of
Pain“ oder „Death before disgrace“, doch auch die kürzeren Sachen a la „Warlord
of Mars“ oder „Hyrkanian Blades“ sind top, knallen genau auf den Punkt und
machen diese Scheibe zu einer der besten, die ich seit langem entdeckt habe
(stammt von 2008, womit ich mal wieder ein schlappes Jahrzehnt zu spät komme…).
Ich hab mir auch die anderen Scheiben angehört, aber da hat es nicht gezündet,
vorallem weil ich Gerrit Mutz nicht als passende Stimme für die Band ansehe
(keine Ahnung warun, der Gesang ist sehr gut, aber mir paßt das nicht zusammen)
und ich daher mit den beiden nachfolgenden Scheiben von 2014 und 2018 nix
anfangen kann, die beiden davor reichen auch nicht an diesen Überhammer heran.
Absolute und totale Kaufempfehlung - legt
das Teil ein, dreht voll auf und testet
Eure Anlage!!! BRETT!!!!
Frank
VISIGOTH
Conqueror’s
Oath
Herrlich…schon
den Vorgänger mochte ich total, auch und gerade wegen des genialen
„Necropolis“-Covers. An dieser Stelle sei ein „RIP Mark Shelton“ erlaubt….wieder
einer der richtig Guten, der gegangen ist… Es ist schwer zu erklären, was den
Reiz an Visigoth ausmacht, es ist dieses melodisch-kauzige, welches zum einen
altbacken, zum anderen aber aufgrund der guten Produktion dann doch wieder
neuzeitlich klingt. Schon der Opener „Steel an Silver“ weist den Weg, der dann
mit klasse Songs vom Schlage „Warrior Queen“, „Hammerforged“ oder dem
fantastischen „Traitor´s Gate“ weitergegangen wird; kurzweilig, unterhaltsam,
originell, mit sehr gutem Gesang und Riffs, es ist einfach alles da, was eine
gute Metal-Scheibe ausmacht. Solltet ihr unbedingt mit einer Hörprobe oder
besser gleich mit einem Kauf würdigen, die Band ist es wert!
Frank
ARCHAIC
How much blood would you shed
to stay alive?
Wenn
ihr von Archaic noch nie was gehört habt, geht es euch wie mir. Handelt sich um
eine ungarische Band, die sich dem Thrash verschrieben hat. Und das mit
verdammt gutem Sound und allerfettesten Gitarren! Es lohnt sich eigentlich
nicht, irgendwelche Sachen hier rauszuheben, da das gutklassige Niveau nie
unterschritten wird, vielleicht der Hinweis, daß mich die Songs ein wenig an
neuere Exodus erinnern, aber es gibt Schlimmeres, nicht wahr? Hört mal rein und
haltet nach dem schönen Digipack Ausschau, es lohnt sich wirklich, wenn ihr mal
wieder frischen Thrash Metal hören wollt, der den Sound von früher in die
Gegenwart rettet. Viel Tempo und fette Riffs im Verbund mit viel Abwechslung
erwarten Euch!
Frank
SORCERER
The Crowning of the Fire King
Schön,
daß der schwere, melodische Doom-Metal der Candlemass-Richtung (jetzt wieder
mit Johan Langquist, dem Sänger des Klassiker-Debuts „Epicus, Doomicus,
Metallicus“, das läßt Großes erwarten!!!) nicht ausgestorben ist. Und damit
meine ich nicht die zahllosen Bands, die man online mit Produktionen hören
kann, die ebenso schwachbrüstig klingen wie die jeweiligen Sänger, sondern
Bands wie Sorcerer – schwer, mächtig, majestätisch und druckvoll. „Sirens“
zeigt gleich zu Beginn, wo´s langgeht, auch wenn die nachfolgenden Songs nicht
ganz so schnell ins Ohr gehen. Das folgende fast 10-minütige „Ship of Doom“
wirkt schroff und abweisend, der zweistimmige Refrain scheint dann wie ein
Sonnenstrahl durch die Dunkelheit, klasse! Es finden sich hier wirklich massig
Perlen wie „Abandoned by the Gods“, „The Devil’s Incubus“ (bei dessen ruhigem
Mittelteil Sänger Anders Engberg dem legendären Tony Martin am nächsten kommt,
was für eine Stimme..) oder der
Titelsong, das sind alles lange, ausladende und durch ihre Melodien so geniale
Momente, daß ich euch diese Scheibe wirklich allerwärmstens ans Herz legen
kann.
Frank
SAXON
Thunderbolt
Da
ich nach dem Genuß des toll gemachten Motörhead-Tribute-Videos „And they played
Rock’n’Roll“ Bock auf die Platte bekam, hab ich sie mir bestellt. Und wurde
wirklich positiv überrascht. Kommt der einleitende Titelsong aufgrund eines
eher langweiligen Refrains noch nicht so richtig überzeugend rüber, ändert sich
das in den nachfolgenden Songs zum Glück gewaltig. „The Secret of Flight“ kommt
für Saxon-Verhältnisse beinahe schon progressiv rüber, das nachfolgende
„Nosferatu“ hat sich zu meinem Lieblingsstück auf der Platte gemausert, fett
und total melodisch, abwechslungsreich und mit vielen guten Ideen haben wir es
hier mit einer kleinen epischen Perle zu tun, die so gut ist, daß auch die als
Bonus angehängte „Raw Version“ ebenso gut ist. Geil! „They played Rock’n’Roll“
kommt dann mit Vollgas um die Ecke und ist eine würdige Verbeugung vor den alten
Tour-Kameraden (RIP Fast Eddie…Du warst einer der ganz Großen und eine der
coolsten Säue aller Zeiten!!!). Weiter geht´s mit „Predator“ und eingestreuten
Growls. Ha!!! Und die passen wie die Faust aufs Auge, ein richtig gelungenes
Experiment, das mir verdammt gut gefällt. „Sons of Odin“ und „A Wizards Tale“
setzen auf viel Melodie und Epik, während die schnellen „Sniper“ und „Speed
Merchants“ ein wenig davon hätten gebrauchen können. Abgerundet wird eine
richtig gute CD dann vom „Roadies Song“ und der Rezensent ist sehr zufrieden,
seine 15 Euro nicht mit einem Blindkauf in den Sand gesetzt zu haben.
Hoffentlich können Priest da nachziehen…
Frank
JUDAS
PRIEST
Firepower
Über
diese Scheibe hat mittlerweile jeder was geschrieben und die Meinungen sind eindeutig
– Priest haben eine wirklich tolle Platte gemacht. „Lightning strike“ mit
seinem gigantischen Doppel-Leadgitarrensolo á la Lizzy, „Never the Heroes“, das
epische „Rising from the Ruins“, das geniale „Traitor`s Gate“, das flotte „No
surrender“, alles richtig geile Metal-Songs einer Band, die sich entgegen
meiner Erwartungen nochmal zu was richtig Großem aufgeschwungen hat. Respekt
und große Freude meinerseits über eine feine CD einer meiner Jugendfaves!
Frank
ATTIC
Sanctimonious
Hat
ein paar Jahre gedauert, bis Attic mit ihrem Zweitwerk um die Ecke gekommen
sind, welches ich mir natürlich sofort bestellt habe. Ob die Jungs wohl sauer
wären, wenn ich sie als deutsche Mercyful Fate bezeichnen würde? Für mich ist
das ein Kompliment, welches ich gerne ausspreche, denn es gibt wohl niemand,
der so dicht am Schaffen der alten MF dran ist, wie Attic. Und, seien wir
ehrlich, ein Organ wie das von King Diamond kann man nicht einfach mal so
nachmachen, entweder man hat so eine Sirene oder eben nicht. Und Meister
Cagliostro (der nennt sich wirklich so) hat genau das. Und die beiden Klampfer
hauen die MF-Riffs genauso raus wie einst Denner/Sherman, nur halt eben mit dem
Vorteil, diese Sirene mit dabei zu haben (haben Denner/Sherman leider momentan
nicht). Einzelne Songs kann man nicht rausheben, keiner unterschreitet auch nur
ansatzweise das hohe Niveau, welches wir vom Debut gewohnt sind, ihr könnt also
getrost in richtig coole (und sehr gut produzierte) Sachen wie den Titelsong,
„Sinless, „On Choir Stalls“ oder den Rauswerfer „There is no god“ reinhören und
euch über geile Musik freuen. Und solltet ihr, was ich doch hoffe, die Band mit
dem Kauf der CD unterstützen, bekommt ihr ein feines Digi mit Texten,
Zeichnungen und sogar einem eingeklebten Grundriss des Gemäuers, in welchem
sich die erzählte Geschichte abspielt. Absolut hochklassig und während der
Abwesenheit des Königs nur zu empfehlen!
Frank
RAGE
Seasons of the Black
Von
Rage hatte ich bestimmt 25 Jahre oder so nix mehr gehört, die sind einfach an mir
vorbeigegangen… bis mir letzt ein Kollege im Büro die neue Scheibe gegeben hat.
Ich bin ein wenig hin und her gerissen. Auf der einen Seite haben wir fast
durchgehend richtig fette, harte und geile Riffs, auf der anderen Seite beinahe
schon kitschig-melodiöse Refrains, die einen Zuckerguß auf ansonsten feine
Songs legen, den ich nicht gebaucht hätte und der mir so vorkommt, als wolle
sich die Band wem auch immer mit dieser gezwungenen Eingängigkeit anbiedern.
Anspieltip ist ganz klar das famose „All we know is not“, ansonsten müßt ihr
entscheiden, ob euch das eure Kohle wert ist. Für mich ganz klarer Gewinner ist
die zweite CD mit 6 neu aufgenommenen Sachen von Avenger (hätten ruhig mehr
sein können), das haut mal so richtig Old-School-mäßig rein und hat mich
sogleich zum Kauf der Avenger-CD „Prayers of Steel“ geführt.
Frank
RUNNING WILD
Gates to Purgatory
Oh
Mann, da werden Erinnerungen wach…war eine irgendwie unschuldige Zeit damals,
man bezeichnete Running Wild dem Black Metal zugehörig bzw. stellte die Band
genauso wie Helloween auf einem Sampler namens „Death Metal“ zum ersten Mal
einer breiteren Öffentlichkeit vor… lange bevor irgendwelche Psychopathen
Kirchen abgefackelt, sich selbst und auch gegenseitig umgebracht haben. Hier
warten jede Menge Klassiker aus dieser guten alten Zeit, Sachen wie „Victim of
States Power“, das flott-eingängige „Soldiers of Hell“, der Hit „Genghis Kahn“
(steht so auf dem Backcover, hat aber nix mit Oliver Kahn zu tun, ich glaube,
ich muß mal auf meiner LP-Version nachschauen, die ich immer noch habe…“DMM
Direct Metal Mastering“ anyone?) oder der Oberhammer „Adrian S.O.S.“. Perlen,
die in Würde gealtert sind und auch heute noch Spaß machen, manche Sachen wie
„Black Demon“ oder „Preacher“ hab ich sicher 25 Jahre lang nicht mehr gehört.
Dazu kommt ein schlankes Digi-Pack, welches nicht so viel Platz im Regal
wegnimmt, richtig gute und interessante Bonus-Tracks (u.a. vom genannten „Death
Metal“ (hihi…)-Sampler) sowie ausführliche Liner-Notes und die Tatsache, daß
das alles schon für nen 10er zu haben ist. Absoluter Pflichtkauf und ein
richtig schöner Trip in alte Zeiten.
Frank
CELTIC FROST
Innocence and Wrath
Zu
CF hatten wir immer ein gespaltenes Verhältnis…auf der einen Seite das stets
bemüht hochintellektuelle Gerede und im Gegensatz dazu der beinahe mit der
Brechstange umgesetzte Versuch, limitierte Fähigkeiten mit von Herrn Fischer
gewünschtem künstlerischem Anspruch zu verbinden, was in Peinlichkeiten wie den
meisten auf „Into the Pandemonium“ vertretenen Songs mündete. Vom so gar nicht
dazu passenden äußerst peinlichen Hair Metal Outfit auf dem miserablen „Cold
Lake“ ganz zu schweigen. Das paßt(e) für mich alles nicht zusammen. Auf der
anderen Seite aber mit „Morbid Tales“, „Emperors Return“ und „To Mega Therion“ Outputs,
deren Einfluß auf die Szene gar nicht genug gewürdigt werden kann, voll von
Klassikern, die man nur als zeitlos bezeichnen kann. Genau dieser Widerspruch
wird auf der vorliegenden Doppel-CD deutlich. CD 1 bringt Heldentaten vom
Schlage "Into Crypts of Rays“, „Return to the Eve”, “Dawn of Meggido” oder
“Jewel Throne”, wirklich ein Kracher nach dem anderen, 14 Songs lang absolute
Oberklasse. CD 2 ist manchmal so peinlich, daß man sich die Songs kaum anhören
kann („Mexican Radio“, „I won´t dance“ oder „In the chapel in the moonlight“),
dafür wird man dann aber mit einem letzten Aufbäumen namens „Nemesis“ belohnt,
ein Meisterwerk, welches die mögliche Richtung der Band eindrucksvoll dargelegt
hätte, wären CF nicht auseinander gebrochen. Das abschließende „Journey into
fear“ aus den ER-Sessions beendet die 27 Songs umfassende Werkschau dann mit
einem richtig schönen Flashback in alte Zeiten. Die ganze Sache ist sehr schön
aufgemacht, alle Covers der vertretenen Alben, jede Menge Bandphotos sowie
Liner-Notes sind enthalten, das alles in einem schönen Digi verpackt und für
nur etwas mehr als 10,--€ zu bekommen. Trotz der genannten Ausfälle ist die
Dichte an Klassikern hier so hoch, daß man sich das Teil ohne Bedenken in die
Sammlung stellen kann. Absolute Kaufempfehlung.
Frank
CELTIC
FROST
Morbid Tales / To Mega Therion
/ Vanity/Nemesis
Pfeif
drauf, ich hab mir die beiden von mir so geschätzten Scheiben dann doch nochmal
in der neuen Aufmachung zugelegt (für kleines Geld bei Amazon zu haben
gewesen). Man könnte die CF-Wiederveröffentlichungen als Referenz für andere
heranziehen, hier steckt wahnsinnig viel Liebe und Mühe dahinter und wenn die
Songs dann noch so dermaßen bahnbrechend wie auf den beiden genannten
Longplayern sind, muß man echt nicht lange nachdenken. „Vanity/Nemesis“ dann
noch obendrauf, denn auch da gibt es richtig gute Sachen zu entdecken (die ist
damals an mir vorbeigegangen, weil CF für die meisten von uns nach Cold Lake gestorben
waren) und die Aufmachung entspricht der der anderen Scheiben. Richtig klasse
und der gebotenen Qualität der Songs alle Ehre gemacht. An dieser Stelle ein
RIP an Martin Eric Ain, wieder einer der Großen, die uns zu früh verlassen
haben….Deine Musik lebt auf ewig weiter…
Frank
DEATHROW
Raging Steel
Deception Ignored (2018er Neuauflagen)
Oh
Mann, Deathrow…was waren die genial. Das Debut mähte im Thrash-Bereich so gut
wie alles nieder („SAAAMHAAAAAIIIIIINNNNNNN!!!!!“) und mit dem nachfolgenden
„Raging Steel“ vermochten sich die Jungs aus Düsseldorf sogar noch zu steigern.
Remember Rock Pub Zeutern? Da haben wir die Jungs damals zum Interview
getroffen…gute alte Zeit….wir dachten, sie würde nie zu Ende gehen…
An
„Deception Ignored“ kann ich mich noch gut erinnern. Mit großer Vorfreude und
ebensolchen Erwartungen nach „RS“ aufgelegt (das waren noch LPs damals, Ihr
Banausen!) und alsbald ungläubig über den Richtungswechsel der Band gestaunt.
Hier reihte sich Sperriges an noch Sperrigeres und wir hatten eine weitere
hoffnungsvolle Combo ins Reich des Techno-Thrash verloren, mit dem kaum einer
von uns damals was anfangen konnte (Stephan vielleicht, aber der war/ist selbst
Musiker); Forbidden fallen mir noch ein, die mit „Twisted into Form“ ebenfalls
meinten, der Welt zeigen zu müssen, was für lange Schwänze sie in Sachen
technischer Fähigkeiten hatten, unsereiner zeigte daraufhin, was für nen langen
Mittelfinger er hatte und kümmerte sich einfach nicht mehr um die Band,
hahahaha!!). Deathrow waren für mich damals gestorben, weil ich einfach keinen
Bock hatte, mich auf solch kompliziertes Zeug einzulassen. Rückblickend kann
ich verstehen, warum sich so manche Thrash-Band vom Knüppel-aus-dem-Sack-Sound
befreien wollte, die Zeiten änderten sich und so auch der Sound vieler Bands
damals. Hingehauen hat dieser Stilwechsel aber bei keiner der Thrash-Kapellen, fast
alle sind mit Beginn der 90er eingegangen und hätten mal lieber mit erhobener
Flag of Hate (um mit Kreator zu sprechen, die den Weg ebenfalls verließen..)
den Rückzug angetreten. Höre ich mir die Sachen heute an, so führt allerdings
kein Weg daran vorbei, eine Platte wie „Deception Ignored“ als absolut
Hochklassig zu bezeichnen. Da werden mit glasklarem und fettem Sound Brecher
wie „Events in Concealment“ oder „The Deathwish“ vorgetragen, Sänger Milo
überzeugte auf einmal mit richtigem (gutem!) Gesang und der Rauswerfer
„Bureaucrazy“ läßt mich einer der geilsten deutschen Combos hinterhertrauern,
die es wohl auch nicht mehr geben wird (Sänger Milo hatte unter einem Pseudonym
u.a. mit Techno-Projekten zu tun, WTF????). Sehr interessant sind in diesem
Zusammenhang die Liner-Notes des feinen Digis, in welchem sich die
Gründungsmitglieder Sven Flügge (g) und Markus Hahn (dr) wenig schmeichelhaft
über die Platte und ihr Zustandekommen äußern. Wenn man sich vor Augen hält,
daß dieser Wechsel zu komplizierten Songs nicht ganz freiwillig bzw unter dem
Zeitdruck des Labels und fehlendem eigenen bzw dem mitgebrachten Material des
neuen Klampfers zustande gekommen ist (dem hätte ich gesagt, schreib einfaches
Zeug oder Fuck off…aber die Band hatte wohl keine Wahl, da unsere „Freunde“ von
Noise Druck machten), dann ist das besonders bitter, weil es zum Ende von
Deathrow geführt hat. Es kam noch eine wieder etwas thrashigere Scheibe namens
„Life beyond“ mit leider wesentlich schwächerem Sound 1992 raus, als sich kein
Mensch mehr für Metal, geschweige denn Thrash interessierte, auch und gerade
die großen Mags, wie stets treudoof am Tropf der Labels hängend und um ihr
Überleben bettelnd, da hat sich bis heute nichts geändert. Beide CDs sind ihr
Geld absolut wert und mit knapp über 10,--€ auch fair angeboten.
Frank
VOIVOD
War and Pain / Rrröööaaarrr / Killing
Technology
Und
immer weiter, immer tiefer in den Thrash-Untergrund hinein mit den Neuauflagen
der Voivod-Klassiker. Fett kommen die Digis daher und entfalten nach
dreimaligem Aufklappen 2 CDs sowie eine DVD, remastert die Originale und
prallvoll mit Audio- und Video-Inhalt die beiden Bonus-Scheiben, gigantisch!
Tolle und informative Liner-Notes sowie viele Photos begleiten einen beim
Anhören der ursprünglich noch dem Schneller-Höher-Weiter-Lager angehörenden
Kanadier, deren beiden Erstlingswerke nur so von schrägen Songs, irren Breaks
sowie dem völlig einzigartigen Sound von Gitarrist Piggy (R.I.P.) strotzen. „Voidvod“,
„Warrior of Ice“, Iron Gang“ oder „Nuclear War“ blasen einem ins Gesicht und
gleichzeitig mit urwüchsiger Gewalt alles weg, was sich in den Weg stellt.
Gleiches beim Nachfolger, man sollte über „Korgüll the Exterminator“ oder den
genialen Rauswerfer „To the Death!“ keine Worte mehr verlieren, im Stile des
Erstlings ging es weiter, der Albumtitel ist Programm, schnell, teilweise
chaotisch, einfach mal so nebenher hören war und ist hier immer noch nicht
drin. Bei „Killing Technology“ fand die Band dann zu ihrem danach immer
weiterentwickelten Stil, denn die Songs wurden komplizierter, die Produktion
klarer, der Gitarrensound noch prägender, der Titelsong steht stellvertretend
dafür. Um das Ganze in Sachen Erinnerung mit dem Sahnehäubchen der früh
Geborenen zu versehen – am 12.11.86 durften wir in der RoFa LB dem Package
Voivod/Possessed/Deathrow beiwohnen. Those were the days….miss them….
Frank
DESTRUCTION
Eternal Devastation
Und
als weiter mit den Neuauflagen aus der guten alten Thrash Metal-Zeit..ich war
Fan der Band direkt nach VÖ bzw Kauf ihrer Mini-LP und das blieb auch während
der beiden Nachfolger „Infernal Overkill“ und „ED“ so. Die beiden Erstgenannten
wurden ja auf einer CD (leider recht lieblos) zusammengefasst (aber immer noch
besser als gar nix), die Neuauflage von „ED“ machte mir Hoffnung, daß ein
Klassiker da entsprechend gewürdigt wird. Vergleicht man dann allerdings diesen
Re-Release mit z.B. denen von Deathrow, dann kommt da bei mir doch leichte
Enttäuschung auf. Ein „Poster“, zwar mit allerlei Photos von damals versehen,
aber das war´s dann auch. Im dünnen Booklet die Texte und das war´s dann auch
hier. Halt, den Pappschuber hab ich noch vergessen, zu was auch immer der bei
komplett gleicher Aufmachung wie die CD gut sein soll. Warum keine Liner-Notes
wie bei den Deathrow-CD´s (von den tollen Kreator- bzw Celtic Frost-Neuauflagen
will ich gar nicht erst anfangen)? Bei einer Band wie Destruction hätte es
sicher genug zu erzählen gegeben, stattdessen vermittelt das einfach nur den
Eindruck eines Schnellschusses, der bei weitem nicht die liebevoll aufgemachte
Qualität der genannten Bands besitzt und halt einfach mal so auf den Markt
geworfen wurde. Bonus-Tracks gibt es übrigens auch keine. Dazu mit mindestens 15,--€
auch nicht besonders günstig. Schade, bei Klassikern wie „Curse the Gods“,
„Eternal Ban“ oder „Confused Mind“ hätte ich mir mehr gewünscht, so ist das
einfach nur lieblos, billig und auf die Kohle der Leute gezielt, die die CD
damals nicht gekauft hatten (ich hab noch die LP‘s). Na ja, so hab ich mir
wenigstens das Geld für die ebenso enttäuschend aufgemachten Neuauflagen der
Mini-LP bzw „IO“ gespart. Straft solche Sachen einfach mit eurem Geldbeutel ab
und holt euch stattdessen die wirklich tollen Sachen von Kreator, Celtic Frost,
Deathrow oder Running Wild, die eure Kohle wert sind und bei denen die
Aufmachung die (erneute) Anschaffung lohnt und die tollen Songs da auch im
würdigen Rahmen rüberkommen.
Frank
CANDLEMASS
Epicus Doomicus Metallicus
Als
Neuauflage bei Peaceville erschienen und sogleich macht sich beim Auspacken
Ernüchterung breit – im dünnen Booklet nur die recht unleserlichen Texte, keine
Liner-Notes, Photos, nichts. Dafür entschädigt der Remaster-Sound mit noch
klarerem und druckvollerem Sound als das Original, welches meiner Meinung nach
etwas zu höhenlastig ausgefallen war. Dieses Manko wurde hier beseitigt und
Klassiker wie „Demons Gate“, „Black Stone Wielder“ oder das unsterbliche „A
Sorcerer´s Pledge“ erstrahlen nun in noch hellerem Glanz als zuvor. Schade, daß
die Aufmachung dem nicht gerecht wird, auch wenn der Preis bei unter 10,--€
liegt. Bin immer noch auf der Suche nach der Doppel-CD-Ausgabe, bei der es auf
CD 2 Live-Versionen gibt und das Booklet Liner-Notes von Leif Edling enthalten
soll (ist mir momentan aber noch zu teuer…).
Frank
WUTHERING HEIGHTS
Far from the madding crowd
Es
kommt nicht oft vor, daß ich was höre und es sofort und dermaßen heftig klickt,
daß ich tagelang nix mehr anderes hören kann und die Musik sich in die lange
Reihe von Klassikern von damals einreiht. Und auch wenn diese zumeist aus
Speed-/Thrash-Scheiben bestehen, so kommt neben Atlantean Kodex und ihrer
weißen Göttin nun auch diese Band aus Dänemark hinzu. Eigentlich wollte ich nur
mal das eine oder andere Astral Doors-Album anchecken, weil ich deren Sänger
Nils Patrick Johansson mit seiner gewaltigen Dio-/Tony Martin-Röhre so mag und
ich nur das Debut in der Sammlung habe. „Astralism“ bestellt und ein wenig
weitergehört, WH tauchen als Vorschlag auf, das Intro „Gather ye wild“ ertönt
und der Verfasser dieser Zeilen sitzt plötzlich wie erstarrt vorm PC…fette
Gitarren setzen ein und Gary Moore kommt mir mit seinem unsterblichen „Wild
Frontiers“ in den Sinn…es ist folkig, ohne süßlich zu sein, Gitarren regieren
hier, fett und hart, es ist immer Metal und darüber dann die gigantische Stimme
von eben jenem Nils Patrick Johansson…es ist echt nicht wahr, daß ich das nicht
früher entdeckt habe. Die CD stammt von 2004..na ja, besser spät als nie…hört
es euch an und bestellt die CD. Das hier ist ganz großartiger Metal, der nicht
eine Sekunde der 61 Minuten auch nur im Geringsten nachläßt, mit tollen
Melodien, vielen Ideen („Longing for the woods Pt.1 – The Wild Children“, der
Song platzt beinahe vor lauter Ideen, alle wollen in knapp 6 Minuten raus und
erschaffen ein abartiges Feuerwerk, nur ein Beispiel von vielen..), einer
fetten und klaren Produktion und mehr Abwechslung und Musikalität als 99% aller
Bands dieser Erde. Echt jetzt, hört rein und macht euch ein Bild. Das ist SO
geil!!!
Frank
ENSIFERUM
One Man Army
Manchmal
könnte man sich in den Hintern beißen, wenn einem eine wirklich geile Scheibe
durch die Lappen gegangen ist und man wie die alte Fastnacht hinterherkommt.
Ich habe so einiges von Ensiferum rumstehen, keine Ahnung, warum ich in die
letzte CD nie reingehört hatte….als ich das dann online nachgeholt habe, war
ich so baff, daß ich wie in Trance läppische 6,66 € (wie passend…) abgedrückt
und die Platte bestellt habe. Ich kann euch ja jetzt viel erzählen vom rasanten
Titelsong, vom aggressiven Opener „Axe of Judgement“, vom feinen Zwischenspiel
„Burden of the Fallen“ oder dem tollen Doppelschlag am Ende (Heathens Throne
Part III betitelt) mit den beiden Songs „My Ancestors Blood“ und „Descendants,
Defiance, Domination“ (letzterer mit über 11 Minuten ein totaler Hammer“) und
doch fasst nichts so sehr die Genialität der Band so zusammen wie „Two of
Spades“ und „Cry for the Earth Bound“! Ersteres schlägt nach 2 Minuten in ein
Boney M-artiges Stück um und wird mit „Huh! Hah!“-Rufen wie einst bei Dschingis
Khan getoppt, das ist so irre wie es genial ist!!! „Cry for the Earth Bound“
ist mit seinen gigantischen Chören eine epische Wucht, die einen umhaut! Ganz
große Klasse!!! Dazu gibt es tolles Cover-Artwork, ein schönes Booklet und von
mir die Feststellung, daß ihr dieses auch noch sehr gut produzierte Wahnsinnsteil
unbedingt haben solltet!
Frank
SEPULTURA
Schizophrenia
Sepultura
haben mir nie sonderlich gefallen, wenigstens kann ich mir die für jeweils nen
5er erstandenen „Beneath the Remains“ und „Arise“ einigermaßen anhören, da
guter Thrash mit leider grausig-eintönigem Gesang geliefert wird. Alles danach
finde ich grauenhaft, weit weg von dem, was die Band früher gemacht, ich kann
Sachen wie „Roots“ nicht hören und die neueren Sachen sind für mich einfach nur
moderner Lärm. Umso überraschter war ich über „Schizophrenia“, so sehr, daß ich
mir die CD gekauft habe. Was wir hier hören, Ladies and Gents, ist
allerfeinster Thrash aus den guten alten Zeiten, mit Slayer-/Kreator-/Bay
Area-Schlagseite! Kracher wie „From the Past comes the Storms“, „To the Wall”,
„R.I.P. (Rest in Pain)“ oder “Septic Schizo” gehen ab wie die Hölle, brillieren
mit geilen Riffs und ganz viel Tempo und Abwechslung und auch und gerade der
Gesang kommt um ein vielfaches hörenswerter daher als auf allen Nachfolgern.
Verbleibt mir noch auf die gute Aufmachung mit Photos, Liner-Notes sowie 3
Bonus-Tracks aufmerksam zu machen und das Instrumental „Inquisition Symphony“
gesondert zu erwähnen, welches mühelos die Klasse von bspw Death Angels „Ultra
Violence“ erreicht. Klasse und trotz etwas rumpeliger Produktion eine richtig
schöne Überraschung!
Frank
POWER TRIP
Nightmare Logic
Und
wieder ein guter Tip aus unserem Ungarn-Büro. Richtig geilen US-Thrash Metal
gibt es hier zu hören, Riffs wie hier machen sie heute kaum mehr und auch wenn
der Gesang etwas derb ist, so ist er weit weg von eintönigem Gebrüll oder gar
Growls und paßt wie die berühmte Faust aufs Auge. Gebt Krachern wie „Executioner’s
Tax (Swing of the Axe)“, Firing Squad” oder “Crucifixation” unbedingt eine
Chance, wenn ihr auf den Lärm der guten alten Zeit (verpackt in eine fette
Produktion) steht und mal wieder was Neues mit jeder Menge Power, Aggression und
Abwechslungsreichtum hören wollt. Die 10,-- €, die ich bei ebay hinblättern
mußte, waren verdammt gut investiertes Geld und viel besser angelegt als in
gehypte neue Releases vom Schlage Havok (die finde ich so schlecht und auch
schlecht produziert, daß ich sie hier nicht mal bespreche..), Ranger oder
Warbringer. Reinhören!
Frank
OMEN
Battle Cry
Warning of Danger
The Curse
(2017 Rereleases Digipack)
Hach
ja, Omen…..diese 3 Klassiker laufen auch heute noch bei mir und sie haben nie
aufgehört, mir eine gute Zeit zu verschaffen. Die Frage, die sich stellt, ist
nun – braucht man die neuen Wiederveröffentlichungen, wenn man die vor einigen
Jahren erschienene 2-CD-Box + DVD schon besitzt? Die Digipacks sehen auf jeden
Fall sehr schön aus, zum Aufklappen und mit Fotos bzw Liner Notes; remastered
wurden sie auch, was insbesondere bei „The Curse“ am meisten gebracht hat, die
eh schon am besten produzierte der 3 Scheiben besticht durch glasklaren und
enorm druckvollen Sound, leider ist beim genialen Debut so gut wie kein
Soundunterschied auszumachen. Die Booklets (als Posterbooklets angepriesen)
waren/sind mir zum Blättern lieber als so ein Riesenlappen, den man im
Endeffekt in der Hand hält, zumal einfach die Infos/Liner-Notes der beiden
schon in der Box enthaltenen Booklets übernommen wurden (gilt auch für die
sonstigen Bilder etc); ergänzt wurden alle 3 um Liner-Notes von Produzent Bill Metoyer
von 2016. Man kann die Eingangs gestellte Frage also wie folgt beantworten: Als
Komplettist, Sammler und Omen-Fanatiker sollte man sich alle 3 zulegen (so wie
ich das gemacht habe, zumal sie auch für weniger als nen 10er pro Stück zu
bekommen sind), ansonsten ist man mit der Box und dem enthaltenen Konzert auf
der DVD sehr gut bedient. Da allerdings „The Curse“ nicht in der Box enthalten
war, ist der Kauf als neues Digi allerdings ein absolutes Muß. Über
unsterbliche Klassiker wie „Battle Cry“, Dragons Breath“, Don´t fear the
Knight“, „Termination“, Kill on sight” oder “Teeth of the Hydra” muß man keine Worte
mehr verlieren, von einer tollen Band voller Energie knallhart und melodisch
eingespielt, von einem tollen Sänger entsprechend rau und voll Power veredelt
(RIP JD Kimball). Omen still rules!!!!!
Frank
MANOWAR
Hail to England (Silver
Edition)
Nach
dem Teil hab ich auch ewig gesucht, da meine CD ausgerechnet bei „Blood of my
enemies“ springt und bereits die Silver Edition bei „Into Glory Ride“ einen
hörbar besseren Sound als das Original besitzt. Bei ebay lief dann neben all
den schweineteuren Ausgaben eine Versteigerung, bei der dann außer mir wohl
alle gepennt haben, denn es hat keiner geboten und das Teil wanderte für das
Mindestgebot von 8 Euro zum Verfasser dieser Zeilen! Und auch hier liegen
Welten zum Sound der Originalausgabe, klarer und lauter kommt das alles daher,
dazu ein feines Booklet mit vielen Photos und Liner-Notes, das Digi noch in
einer Extrahülle verpackt, perfekt! Und über Songs wie „Blood of my Enemies“
oder „Bridge of Death“ noch großartig Worte zu verlieren, wäre Verschwendung
von Zeit und Platz. Daß da kein Platz für Bonustracks ist, ist zu verschmerzen,
denn neben solchen Großtaten bzw nach einem Abschluß wie BOD KANN gar nichts
mehr kommen. Manowar waren eine der besten Metal-Bands aller Zeiten und haben
Songs und Alben für die Ewigkeit gemacht, das können auch die Peinlichkeiten
der Neuzeit nicht mehr kaputtmachen.
Frank
PRIMORDIAL
Gods to the Godless
Von
denen hatten wir mal was von Metal Blade geschickt bekommen und das habe ich in
guter Erinnerung, keine Ahnung, warum ich die nicht weiter verfolgt habe. Die
2016er Live-Scheibe diente mir quasi als Best of und da ich noch nen Media
Markt Gutschein hatte, hab ich mir das fette Teil zugelegt. Zuerst fällt mal
der abartige Sound auf – tief und satt kommt der Bass daher und die mächtigen
Drums bringen die BEATS-Boxen in meinem
kleinen Abarth Competizione an ihre Leistungsgrenzen, ein absolutes
Naturereignis und fast genauso laut wie das, was aus den 4 Rohren hinten
rausbrüllt, hihi… Die überlangen Songs finden zu Beginn mit dem Titelsong bzw
dem genialen „Where greater men have fallen“ einen tollen Einstieg und werden
vom finalen Quartett „The Coffin Ships“, „Heathen Tribes“, dem für mich besten
Song „Wield lightning to split the sun“ und dem Rauswerfer „Empire Falls“ in
die Ewigkeit katapultiert. Das haut mal richtig fett und mächtig rein, Leute!
Schade nur, daß das Sch*abenpublikum genauso verschlafen rüberkommt, wie man
sich unsere Nachbarn aus dem nahen Osten immer so vorstellt und so passen die
müden Reaktionen so überhaupt nicht zu den Großtaten von der Bühne. Das läßt
sich aufgrund der buchstäblich mächtigen Songs aber verschmerzen und macht
„GTTG“ zu einem Erlebnis, auf welches ich mir daraufhin gleich noch „To the
nameless dead“ und „Where greater men have fallen“ zugelegt habe.
Frank
BORKNAGR
Winter Thrice
Wie
so oft, bin ich auch auf dieses Teil bei einem meiner Streifzüge durch youtube
gestoßen und hab mir die CD dann für kleines Geld bestellt (das solltet ihr
übrigens alle tun, wenn ihr was entdeckt, was euch gefällt, die Bands danken es
euch!). Vor allem der sich abwechselnde Klargesang in Verbindung mit richtig
guten Growls auf äußerst melodisch gehaltenen Songs haben mich zum Kauf der
Scheibe bewogen, „The Rhymes of the Mountain“, der Titelsong oder „When Chaos
calls“ (das würde ich der elenden Versager- und Jammerlappentruppe vom KSC
widmen wollen, die vor 2 Jahren in Liga 3 abgestiegen ist, aus der wir jetzt
nicht mehr hochkommen...) sind es wert, gehört zu werden, ein schönes Artwork
bzw Booklet gibt es auch, so daß ich mich über ein weiteres vorzügliches
Schnäppchen gefreut habe. Cool!
Frank
DARK FOREST
Beyond the Veil
Sollte
ich diese allerorts gelobte Scheibe mit einem Wort beschreiben, so wäre das
„unspektakulär“. Nette Folk-Melodien und ein Sänger, der wie eine
schaumgebremste Bruce Dickinson-Version klingt, dazu eine altbacken klingende
Produktion lassen mir die 70 Minuten Spieldauer viel zu lange erscheinen bzw
Langeweile aufkommen. Irgendwie wirkt die Platte auf mich, als ob die Band
nicht wirklich Metal spielen wolle, dies aber aus welchen Gründen auch immer
versucht, ohne daß es ihr sonderlich liegen würde. Das Ergebnis geht in ein Ohr
rein und aus dem anderen wieder raus, ohne auch nur irgendeinen Eindruck zu
hinterlassen. Schöne Melodien, alles ebenso harm- wie belanglos und für mich leider
nur Zeitverschwendung.
Frank
SABBAT
Dreamweaver – Reflections of our yesterdays
Die
Platten bekamen wir damals von Noise und ich kann mich erinnern, daß ich nicht
sonderlich viel mit der Band anfangen konnte. Ob es daran lag, daß ich z.B. vom
Artwork, von den Songtiteln und der Tatsache, daß einige längere enthalten
waren, mit mehr Melodien, Abwechslung, Fantasie oder Folk-Einflüssen gerechnet
hatte? Als preiswerte Remaster-Version nun im CD-Player gelandet, bleibt
festzuhalten, daß von den allerorten gepriesenen „Medieval“-Einflüssen abgesehen
vom einen oder anderen kleinen Zwischenspiel zumindest rein musikalisch nicht
sonderlich viel zu hören ist. „Dreamweaver“ ist zuallererst ein Thrash-Album,
welches sich im Gegensatz zum schönen Artwork ausladend und sperrig gibt. Riffs
gibt es massenweise, dazu muß man auch mit Martin Walkyiers Organ
zurechtkommen. Dieses vermittelt so gut wie gar keine Melodien, ist rau und mit
wenig Gesang im Sinne des Wortes zu vernehmen und zudem wenig abwechslungsreich
(Ausnahme „Advent of Insanity“, welches mit seinem Klargesang jedoch eher die
stimmlichen Schwächen offenbart). Dennoch liegt das Niveau bei Songs wie dem
tollen Opener „The Clerical of Conspiracy“ oder dem über 8-minütigen „The Best
of Enemies“ richtig hoch und kann mit den meisten damals veröffentlichten
Produkten mithalten. Die von Andy Sneap (der hier die Gitarre bediente)
remasterte Version klingt meiner Meinung nach nicht mehr ganz so dumpf wie das
Original, das Booklet bietet Liner-Notes (wenn auch 1 : 1 aus dem Thrash Metal Special
vom Metal Hammer UK übernommen), die gigantischen (auch quantitativ gemeint)
Texte und 3 Live-Bonus-Songs, deren Sound akzeptabel ist, sind ebenfalls
enthalten. Bleibt unter dem Strich eine schöne wenn auch etwas schroffe
Zeitreise in 1989, die für wenig Geld zu haben ist.
Frank
ACCEPT
Restless and Wild (Platinum
Edition)
Wer
auch immer auf die Idee gekommen ist, diese Neuauflagen nur für Nord- und
Südamerika, Asien, Russland, Türkei und die Baltischen Staaten zu machen, es
funktioniert nicht. Wie schnell hatte ich über ebay ein Exemplar aus England zum
normalen CD-Preis geordert und jetzt vor mir liegen. Und wer auch immer bei afm
records die Behauptung aufgestellt hat, daß die ersten 4 neu aufgelegten
Scheiben alle zum ersten Mal überhaupt als Digi-Packs erhältlich seien, sagt
nicht die Wahrheit. Oder warum liegt ein von Nuclear Blast seinerzeit (im Jahre
2000, um genau zu sein) von Breaker Records lizensiertes Digi-Pack von RAW
genau vor mir? Genau. Dieses trägt sogar einen fetten „Digitally
Remastered“-Aufkleber, auch wenn es keine näheren Infos auf dem Teil dazu gibt.
Ob diese neuen Ausgaben hier remastered sind, steht nirgends, nicht auf der
Verpackung und auch online ist nix zu finden. Bonus-Tracks haben wir jeweils 2
pro Neuauflage (beim Debut ist ein Audio-Interview enthalten), komischerweise
nicht von Accept, sondern von Dirkschneider. Das hat irgendwie schon ein
Gschmäckle, finde ich…auf der einen Seite mag der gute Udo nichts mehr mit
Accept zu tun haben, schmeißt aber dann die Wiederveröffentlichungen, schreibt
die Liner-Notes und als Bonus erscheinen Songs seiner Band. Hm. Über die Platte
selbst muß ich nichts mehr sagen, das Digi schaut gut aus, die (etwas
spärlichen) Liner-Notes sind auf einem Extrablättchen beigefügt, Texte und
Photos runden das Ganze ab. Falls man also die CDs nicht schon haben sollte,
kann man getrost zuschlagen, ich für meinen Teil werde wohl noch „I’m a Rebel“
(hab ich nur als LP) und „Breaker“ bestellen.
Frank
THIN LIZZY
Johnny the Fox (Deluxe)
Umgerechnet
32,-€ hat mich das Teil bei ebay gekostet, weil sonst so gut wie nirgends mehr
aufzutreiben (bzw zu noch übleren Preisen..) und ich hab mich gefragt, warum
man die anderen Lizzy-Deluxe-Ausgaben alle noch zu normalen Preisen erstehen
kann, nur den guten Johnny nicht?! Während dem Anhören mal aufs Booket und
Backcover geschaut und da haben wir es auch schon – Fehler über Fehler bei den
Songs und deren Reihenfolge, abweichende Angaben in Booklet und Backcover und
beide sind falsch! Wie peinlich und unprofessionell.. Ich denke mal, irgendwann
sind die Fehler aufgefallen und man hat die Pressung einfach auslaufen lassen
und nicht wieder neu aufgelegt…die Platte selbst ist über jeden Zweifel erhaben
(genaueres findet ihr in der Lizzy-Story an anderer Stelle auf dieser Seite),
das Booklet bietet wie gehabt viele Infos, ausführliche Liner-Notes sowie
Photos und ist ebenso gelungen wie die ganzen Bonus-Tracks auf CD 2 (2 Remixe
von Joe Elliott, div BBC-Sessions etc). Das gelungene Artwork trägt seinen Teil
zur tollen Platte bei und die Fehler sind immerhin dafür verantwortlich, daß
man sich eine kleine Rarität ins Regal stellen kann. Komisch nur, daß
Spezialisten wie Rock Candy so ein Teil auf den Markt bringen und es dann
dermaßen verkacken….
Frank
KROKUS
As long as we live (DVD)
Nach
dem Genuß des Films muß man echt tief durchatmen. Rasant wie eine
Achterbahnfahrt verlaufen die rund 80 Minuten, unten angefangen, erst langsam,
dann steil nach oben und genauso steil wieder nach unten, um wieder genau dort
zu landen, wo man einst angefangen hat. Im bescheidenen Solothurn beginnt diese
2004er DVD, als sich 5 junge Schweizer treffen, um aus der Langeweile und dem
Spießbürgertum ihrer Heimat auszubrechen; über stilistische Umwege (man erkennt
bei einem AC/DC-Konzert, wie man eigentlich klingen möchte, auch wenn man der
Band damit Unrecht tut, Krokus waren so viel mehr als ein AC/DC-Imitat!) nimmt
die Geschichte Fahrt auf und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Das
Tolle an der DVD ist, daß wirklich alle Protagonisten zu Wort kommen, von den
beiden Band-Köpfen Fernando von Arb und Chris von Rohr, über Drummer Freddy
Steady (der eigentlich Frutig heißt) bis hin zu Soundmann und Produzent der
Anfangstage Jürg Nägeli und dem amerikanischen Manager der Band Butch Stone,
dazu Leute von der Plattenfirma, Roadies etc, hier wird nicht rumspekuliert,
sondern Nägel mit Köpfen gemacht, genauso kompromisslos und knallhart wie die
Musik der Jungs bis einschließlich „Headhunter“ gewesen ist. Traurig, wie über
all den Partys, Mädels, den Drogen und dem Erfolg die Band langsam zerbricht
und einer nach dem anderen auf der Strecke bleibt, bis hin zum finalen Krach
zwischen den beiden Bandleadern. Gitarrist Tommy Kiefer hat seine Drogensucht
mit dem Leben bezahlt, auch darauf wird (u.a. von seinem Bruder und der Band) mit
bewegenden Worten eingegangen, wie man überhaupt sagen muß, daß man so eine
Doku kaum offener und ehrlicher gestalten kann, bis hin zur Versöhnung von von
Arb und von Rohr, die am Ende mit ihren Akustikgitarren in einem Park in
Solothurn sitzen und zusammen Musik machen. Die Band ist danach wieder
auferstanden, wie gewohnt mit den üblichen Besetzungswechseln, wobei sie bzw
die neuen Releases mich leider recht kalt gelassen haben. Egal, man wünscht den
Jungs nach diesen turbulenten und anstrengenden 80 Minuten wirklich jeden Erfolg,
auch wenn sich der aus den 80ern nicht mehr einstellen wird. A propos
anstrengend: Das durchgehend gesprochene Schwyzerdütsch macht einen gerade als
Süddeutschen wahnsinnig – man denkt immer, man würde das Gesprochene verstehen,
tut es aber doch nicht. Zumindest nicht in dem Maße, daß man der Geschichte
folgen könnte. So bleibt einem dann nur das Mitlesen mittels deutscher Untertitel.
So, und jetzt zieh ich mir mal wieder „Metal-Rendezvous“ und „Hardware“ rein.
Frank