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CD-Reviews 

 

 

MOTÖRHEAD

Ace of Spades (40th Anniversary Edition)

 

Nachdem ich schon die „Overkill“- und „Bomber“-40er mein Eigen nennen durfte, war „Ace of Spades“ ebenfalls ein Pflichtkauf. Schön wie die beiden anderen in nem Digibook verpackt (das Cover ist einfach geil und wird es immer bleiben), gibt es Liner-Notes und Fotos zu sehen und ein Konzert der Tour aus Belfast ist ebenfalls vertreten. So weit, so gut. Ich habe dann allerdings beim obligatorischen Soundvergleich mit dem vorher erhältlichen Remaster (nicht die Deluxe Edition – ich denke, Lemmy fände die ganzen verschiedenen Versionen nicht gut…) festgestellt, daß der gute Andy Pearce hier womöglich auf seinen Ohren gesessen hat. Die Songs kommen eher flach daher, da fehlt jegliche Power im Bass-Bereich (ich denke, Lemmy hätte ihm nen Besuch dafür abgestattet…), so daß dieser neue Remaster nicht sonderlich empfehlenswert ist. Das Konzert aus Belfast bietet den gewohnt rauhen, an ein Bootleg erinnernden Sound, ist aber ebenso wie die Gigs der beiden Vorgänger absolut in Ordnung. Leider ist das Publikum recht lahm, da kommt so gut wie nix rüber. Auch hier scheint man im Studio was verpennt zu haben, denn es gibt Material auf youtube von genau diesem Konzert und da ist die Hölle los. Ich hab das Konzert trotzdem sehr gerne gehört, auch die ganzen Dialoge auf der Bühne mit dem Publikum, Fast Eddie ist auch des öfteren zu vernehmen - man mag kaum glauben, daß keiner der drei mehr am Leben ist, das macht mich nach wie vor sehr traurig….Als Live-Dokument und für Sammler, die alles der Three Amigos haben müssen (so wie der Verfasser dieser Zeilen) lohnenswert, alle anderen sollten mit dem Kauf des Remaster mit Bonus-Tracks bestens bedient sein.

 

Frank

 

 

AC/DC

Power up

 

Von Guido mit nem Schulterzucken bedacht (stimmt`s, Alter?) hab ich mich gefreut, daß die alten Herren nochmal was Neues rausgebracht haben und mir die Scheibe gekauft. Klar, man weiß von vornherein, was einen erwartet, aber ich hab Sachen wie „Realize“ (geiler Opener), „Shot in the Dark“, oder „Demon Fire“ mit viel Freude laut im Auto knallen lassen, die feine Produktion tut ihr Übriges, damit Angus und Stevie Youngs Klampfen so richtig rauchen. Wenn ich was zu kritisieren hätte, dann lediglich, daß ich anstelle des eher lahmen „Code Red“ nen flotteren Rauswerfer gewählt hätte, ansonsten aber alles gut bei AC/DC. Ich mag die neue Scheibe, klar, kein Vergleich zu alten Großtaten mit Bon Scott, aber eine feine Sache für die Gegenwart, in der es solche Sachen nicht mehr so oft gibt. AC/DC gibt es sowieso nur einmal und das bleibt hoffentlich noch lange so.

 

Frank

 

 

IRON MAIDEN

Night of the Dead: Legacy of the Beast (Live)

 

Maiden Live-CD die hundertfünfzehnte...als Überbrückung der aufgrund Corona unterbrochenen „Legacy of the Beast“-Tour ist nun eine weitere Doppel-CD erschienen, die die Jungs um Steve Harris in Mexiko zeigt, na ja, zeigt ist nicht ganz richtig, leider gibt es kein visuelles Material, wäre bestimmt interessant gewesen, das zu sehen, denn das viel gepriesene Publikum ist zumindest auf CD nicht gerade der Brüller, da hab ich ganz andere Live-Reaktionen gehört. Zu vermerken sind einige Probleme beim Gesang, aber die hat nicht nur Bruce Dickinson (der zudem noch eine Krebserkrankung wegstecken mußte), sondern auch andere wie Rob Halford, Ian Gillan, Robert Plant oder Brian Johnson, man kann das dann zwar kritisch anmerken, aber seine Kritik nicht ausschließlich daran festmachen, wie ich finde. Musikalisch gibt es wie immer nichts auszusetzen, zudem hat man darauf geachtet, auch einige sonst selten oder nie gespielte Titel wie „The Clansman“, „Where Eagles dare“, „Revelations“, „For the greater good of God (geiler Song im übrigen) oder „Sign of the Cross“ einzubauen. Soundmäßig leider das Übliche, denn auch wenn der unsägliche Kevin Shirley endlich mal nix mit der Produktion zu tun hat, kann man sich auf dünnen (3 Gitarren?? Wo?) und hackenden statt fetten Bass-Sound einstellen, wenn Steve Harris seine Finger im Spiel hat, so daß das Ganze leider eher schwachbrüstig anstatt druckvoll rüberkommt. Verpackt ist die Deluxe-Version in ein schönes Digi-Book, welches man dann neben die der „Book of Souls“- Studio und Live-Version ins Regal stellen kann. Als Maiden-Fan der ersten Stunde trotz der genannten nachteiligen Punkte macht das immer noch Freude beim Anhören und ich gebe mein Geld immer noch gerne für eine Erinnerung an die vielen von uns bereits besuchten Maiden-Konzerte aus.

 

Frank

 

 

VAN HALEN

A different kind of truth

 

Als Eddie van Halen gestorben ist, hat mich das genauso geschockt wie bei Lemmy, Philthy, Fast Eddie, Gary Moore oder Ronnie James Dio. So sehr, daß ich beim letzten Update gar nicht darüber schreiben konnte. Da ist ein weiterer Teil meiner Jugend gestorben. Ich kann mich noch daran erinnern, wie einer meiner coolen (Ihr wißt schon, Fußballer und so…), aber netten Klassenkameraden von Van Halen erzählte (wobei er es so aussprach, wie man es schreibt), er hatte dann die VH II mal dabei und ich kam dann zum Debut, welches mich ebenso umgehauen hat wie wohl jeden Rock-und Metal-Interessierten Ende der 70er. Der Gitarrensound ist unerreicht, auch heute noch, dazu Songs, die auf ewig Klassiker sein werden, mit „Eruption“ veränderte Eddie van Halen die gesamte Gitarren-Welt in knapp unter 2 Minuten. Ich habe im Laufe der letzten Wochen viel Zeit damit verbracht, das von Van Halen zu hören, was ich hatte und mir alles nachgekauft, was mir gefehlt hat, insbesondere aus der Ära mit David Lee Roth, das waren dann „Diver Down“ und „Fair Warning“, die ich noch überhaupt nicht hatte sowie „Women and Children first“, die ich nur als LP besitze. Und am Schluß noch die letzte VÖ der Band, eben diese CD hier. Ich hatte 2012, als die Platte rauskam, nur die Single „Tattoo“ gehört, die gefällt mir heute noch ebenso wenig wie damals. Beim Rest der Scheibe ist mir dann doch einiges durch die Lappen gegangen, wie ich festgestellt habe. Zunächst mal mit dem geilen fetten Sound gesegnet, den eine Van Halen-CD einfach haben MUSS (DAS ist ein Gitarrensound!! Und ein Drum-Sound!! Und der Baß fett darunter!!), ist das was EVH da abläßt echt spektakulär. Ob sparsam wie bei „You and your Blues“ oder über einen hinwegrollend wie bei „As Is“ (was ein Solo…und dann das Break, von Speed über ne Vollbremsung wieder zum Speed zurück), „The Trouble with never“ oder „Outta Space“ (mit fettem Riff am Anfang und genialem Solo) und „China Town“ bzw „Bullethead“ mit Double Bass in Highspeed. „Stay Frosty“ muß man auch gehört haben, geht nach akustischem Beginn voll ab und der Titel paßt zum abgefahrenen Song, total geil! Diese Riffs sind einmalig und die Soli ebenfalls. Sie waren einmalig. Wie hab ich im Rock Candy Mag UK gelesen: „Van Halen was the Sound of Life. How can Eddie be dead? I´m in a Shock.“ RIP Eddie….einen wie Dich wird es nie mehr geben.

 

Frank

 

 

 

 

 

SATAN’S FALL

Final Day

 

Na, bei dem Bandnamen kann eigentlich nicht viel schief gehen, erinnert er doch an selige Mercyful Fate-Zeiten. Damit haben die Finnen allerdings nix am Hut, eher schon mit ner Mischung aus Power Metal und NWOBHM mit hohem Gesang. Das klingt auch alles nicht schlecht, ist mir aber ein wenig zu zahm / altbacken geraten. Obwohl, „There will be Blood“ ist sehr gut, „The Flame Keeper auch“..

 

Es sei hier allerdings erwähnt, daß Guido die Scheibe sehr gut findet und sie empfohlen hat! So sind die Geschmäcker verschieden J

 

Und wenn Ihr Euch selbst überzeugen wollt, youtube gibt Euch die Entscheidungshilfe.

 

Frank

 

 

SACRED OUTCRY

Damned for all time

 

Mir gefallen diese Griechen hier besser – Epic Power Metal wird geboten, aber das kommt einfach professioneller rüber, die Songs sind besser („Where ancient gods are still hailed“) und durchdachter, alleine das 14-minütige epische „Damned for all time“ spricht hier Bände, wenn der Song nach 2 Minuten in nen astreinen Banger umschlägt und dann wieder langsamer wird, die epischen Momente, das ist alles sehr gut durchdacht und sehr gut produziert (die haben auch Jahre dafür gebraucht, wie man so lesen kann, der Rough Mix des Albums stammt von 2001, danach war erstmal Feierabend, 2018 sind sie dann wieder zusammengekommen und ins Studio gegangen, um das Werk zu vollenden, da findet der Spruch „Gut Ding will Weile haben“ eine ganz neue Bedeutung) - dazu kommt der erstklassige Gesang und noch ein paar Anspieltips meinerseits: Der über 7-minütige Rauswerfer „Farewell“ ist geil, genauso wie der Song, der den Namen der Band trägt sowie „Lonely Man“, härtester Song des Albums und das melodische „Crystal Tears mit tollem Akustikteil in der Mitte und am Ende) – hört mal rein, das ist richtig gut und macht Laune auf mehr! CD ganz normal erhältlich, habe meine bei ebay geordert.

 

Frank

 

 

THRASHWALL

ThrashWall

 

Kein Schreibfehler, die Band schreibt sich tatsächlich so. Und geht nach gelungenem Intro mit „War outside the Wall“ auch genau SO zu Werke – das Riff rollt über einen hinweg und bevor man sich dabei ertappt, zu hoffen, daß der Sänger da mithalten kann, ertönt schon die Stimme von Luis Rodrigues (die Band stammt im übrigen aus Portugal) und alles ist gut. Selten so nen geilen Song einer der neuen Thrash-Bands gehört, da ist alles vereint, was man von den Größen wie Vio-lence oder Megadeth so gerne gehört hat, geile Riffs, Tempowechsel und Agression, noch dazu fett produziert, geil!!! Und das Beste: Es geht genau so weiter, da könnt Ihr reinhören, wo Ihr wollt, „World Domination“, „Insanity Alert“, „Warehouse Rampage“, völlig egal, überall geile Riffs, immer mal wieder wechselndes Tempo, richtig guter Gesang, bin begeistert und habe mir gleich die CD beim Label bestellt (auf youtube verlinkt), sind zwar nur knapp 29 Minuten, dafür aber mit nem 10er fair bemessen und auf die 5,50€ P+V pfeifen wir mal. Ne geile portugiesische Thrash-Band, die Eure Aufmerksamkeit wert sind!

 

Update: Leider hat sich nach 3 Wochen in Sachen Versand nichts getan (bestellt und bestätigt am 14.12.), eine Antwort auf meine Nachfrage habe ich auch nicht erhalten. Also ist es wohl besser, nicht zu bestellen, wenn das alles so unzuverlässig ist….werde die Sache im Auge behalten und die Kohle dann notfalls bei PayPal zurückfordern….schade eigentlich….so eine gute Band, die so mies vertreten wird. Und dann wundern sich die Leute, daß keine CDs verkauft werden. Das hier schreit nach einem Download (und da werden dann sicher viele illegal und somit an der Band vorbei herunterladen) - wenn man den CD-Versand nicht auf die Reihe bekommt, sollte man am besten erst gar keine anbieten….

 

Frank

 

 

BLUE ÖYSTER CULT

The Symbol remains

 

Obwohl ich mir gerne 70er Hardrock anhöre, konnte ich mit BÖC lange Zeit nicht so sehr viel anfangen, kaufte mit dann die Original Album Classics (5 Alben in einer kleinen günstigen Box) und konnte mich von der Qualität der Band überzeugen. Flugs noch das eine oder andere nachgekauft („Imaginos“, „Fire of unknown Origin“, sehr geil) und auch bei der neuen Platte zugeschlagen. Und was ist TSR gut…! Da geben sich wahnsinnige Hardrock-Melodien echt die Klinke in die Hand, „Tainted Blood“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man tollen und glasklar und druckvoll produzierten Sound zustande bringt, der hängenbleibt; daneben stehen Höhepunkte wie „Nightmare epihany“ (total originell auch noch), „That was me“, das witzige „Train true“, melodisches wie „Florida Man“ oder „There´s a crime“, der coole und eher relaxte Rauswerfer „Fight“ oder eher atmosphärisches vom Schlage „The Alchemist“ (mit Maiden-artigem Mittelteil) und vieles andere der 14 insgesamt enthaltenen Songs und lassen den Rezensenten freudestrahlend zurück. Das ist mal wirklich eine geile CD für alle, die sich neben unserem geliebten Thrash Metal auch mal was melodischeres reinziehen wollen, ganz klare Kaufempfehlung!!

 

Frank

 

 

SAVAGE GRACE

Master of Disguise

 

Auf (angeblich) 500 Stück limitierte Neuauflage des legendären Debuts von Savage Grace, bei dem ich erstmal überlegen mußte, welche Versionen davon ich schon hatte – da waren die Original LP von damals, die Reborn Classics-Bootleg-Variante sowie der Re-Issue mit dem Remix, das eigentliche Original fehlte mir tatsächlich noch, da waren die 15,--€ dann auch egal. Im Booklet sind alle Texte sowie ein Interview mit Mastermind Christian Logue enthalten, der auch noch jeden Song einzeln kommentiert, es steckt also genügend Liebe zum Detail hinter der Sache, um sich ewige Klassiker wie „Bound to be free“, „Fear my way“, „Sins of the damned“, „Into the fire“ oder den Titelsong nochmal in seiner originalen Form zuzulegen. Diese Brecher sind so gut, so klasse gespielt, so rasant, so voller Power und mit dermaßen geilem Gesang versehen, daß es nicht mal die kaum vorhandene Produktion geschafft hat, daran etwas zu ändern. Immer noch so genial wie damals!

 

Frank

 

 

ICED EARTH

Iced Earth (30th Anniversary Edition)

 

Mann, ich wußte gar nicht mehr, wie gut die Scheibe ist, so lange hab ich sie nicht mehr gehört bzw die Neueinspielungen mit Matthew Barlow im Kopf gehabt, an dessen Stimme ich mich irgendwann satt gehört und Iced Earth seit längerem nicht mehr im Auto laufen hatte. Die CD mußte ich mir holen, nachdem ich online reingehört hatte und mir dann auf- bzw wieder eingefallen war, daß hier mit Gene Adam ein anderer Sänger am Werk war; die ganzen eher negativen Bewertungen so mancher Kiddies waren folgerichtig, denn Adam konnte Barlow gesanglich nicht das Wasser reichen, allerdings sollten alle, die auch mit den ganzen Underground und somit auch eher kauzigeren Stimmen wie bei Nasty Savage, Manilla Road, Brocas Helm (die sind dann der Inbegriff für kauzig) oder Thrust vertraut sind (man könnte auch Mercyful Fate/King Diamond nennen), hier unbedingt nochmal reinhören. Mir gefällt der Gesang, auch wenn er seine Schwächen hat, über weite Teile des Albums ganz ausgezeichnet, weit weg von dem, was danach kam und wie die Faust aufs Auge zu den Songs passend. Wie eine der eher obskureren Sachen aus den 80ern eben. Womit wir bei der Musik wären und die ist wahrlich Erstklassig! Sind das geile Riffs und Leads, meine Fresse…das kommt im neuen Remix und Remaster von Zeuss (dieser Name steht echt für Qualität, Leute) eindrucksvoll rüber, ich kann mich gar nicht satt hören an bekannten Perlen wie „Colors“, „Written on the Walls“, dem endzeitmäßig-schönen Akustik-Zwischenspiel „Solitude“, dem nachfolgenden „Funeral“ oder dem epischen Rauswerfer „When the night falls“. Iced Earth hatten seinerzeit viele längere Instrumental-Parts eingebaut, irgendwo mußten die ganzen guten Riff-Ideen schließlich auch hin, gell. Leider sind Bonus-Tracks/Liner Notes Fehlanzeige, wenn ihr die CD aber noch nicht hattet (so wie ich), dann ist das ein Pflichtkauf.

 

Frank

 

 

WHITE LION

Fight to survive

Auf den Mega-Erfolg „Pride“ stand ich damals schon und es war echt an der Zeit, das nicht minder hochklassige Debutalbum in die Sammlung zu holen. Rock Candy haben ein schönes Booklet mit aktuellem Interview mit Mike Tramp erstellt (wie bei allen RC-Releases bekommt man hier Value for Money) und man erfährt so einiges aus den Anfangstagen einer später sehr erfolgreichen Band. Songs wie „Broken Heart“, „Cherokee“ oder der Titelsong sind wunderbare Melodic Rock-Perlen, die jeder Interessierte gehört haben sollte. Daneben gibt es allerhand weiteres zu entdecken, das düstere „In the City“ oder das treibende „All the fallen Men“ seien hier ebenso erwähnt wie das schwere „All Burn in Hell“ sowie das flotte „El Salvador“ - alle mit Mega-Refrains sowie dem überirdischen Gitarrenspiel von Vito Bratta gesegnet, klasse produziert, warm und fett kommen die Songs daher und der mit Klavier eingeleitete Rauswerfer „The Road to Valhalla“ beschließt eine tolle Scheibe, die ich schon viel früher hätte kaufen sollen.

 

Frank

 

 

DEATH ANGEL

A Thrashumentary

 

Aufgrund der Tatsache, daß ich bis auf das Klassiker-Debut „The Ultra-Violence“ nie so richtiger Fan der Band war, hat mich die 2,5 stündige Laufzeit erstmal abgeschreckt, schlußendlich hab ich mir die Doku dann doch angesehen und es nicht bereut. Vorallem die ersten ca 45 Minuten nicht, als es um die Anfänge der Band und die Bay Area-Thrash Metal Szene ging, da kommen dann Leute wie Chuck Billy oder Scott Ian zu Wort, sehr interessant und mitreißend kommt das alles rüber. Die Jungs waren zwischen 14 und 16 Jahren alt (!), als sie das Debut aufnahmen, mit den beiden Nachfolgern begann dann die Hinwendung zu eher Thrash-fremden Spielarten, die dann bspw Funk-Einflüsse in die Musik und mich von der Band wegbrachten. Als Thrasher wollte und will ich immer noch nicht (hab´s danach nochmal probiert) irgendwelche andere Musik damit vermischt haben, mir gefallen einfach die Songs nach dem Debut nicht, auch wenn ich Mark Osegueda für einen fantastischen Sänger halte. Und die Erklärung, daß sie ja beim Debut noch sehr jung waren und dann erwachsener wurden, ist ein Witz – was hat die Liebe zum Thrash Metal mit dem Alter zu tun??? Das höre und spiele ich nur, wenn ich jung bin und es nicht besser weiß?!?! Scheiß auf eine solche Argumentation. Ich höre das nach auch als alter Sack immer noch. Und jetzt? Komisch, daß die Werke nach der Reunion wieder thrashiger (wenn auch nicht unbedingt besser) ausgefallen sind. Egal, das soll der Qualität und Unterhaltsamkeit der Doku keinen Abbruch tun, die Band war nach dem Busunfall erstmal ein paar Jahre außer Gefecht (bzw hatte sich danach aufgelöst) und man merkt bis heute, wie schwierig es ist, Familie mit Kindern mit Tourneen einer Band unter einen Hut zu bringen, die nicht sonderlich viel Geld abwirft. Die letzte dreiviertel Stunde dreht sich dann extrem um die Neuzeit und hat mich nicht soooo sehr interessiert, aber insbesondere der neue Drummer macht einen Rieseneindruck mit seinem fröhlichen und lustigen Wesen, welches ihn die Scheiß Corona-Erkrankung hoffentlich nicht gekostet hat. Kann man sich also durchaus anschauen, auf youtube leicht abzurufen.

 

Frank