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Reviews 


METALLICA
72 Seasons

Guidos Lieblingsband hat wieder was Neues am Start, hahahaha!!! Na ja, ich halte jetzt auch nicht sonderlich viel von Hetfield & Co, sind sie doch irgendwie zu etwas geworden, über das sie in den Anfangstagen gelacht hätten, Anzugträger und Kunstsammler, angepaßt und nach den Regeln spielend. Nur Lars Ulrich schwallt immer noch genauso viel wie füher. Auf der anderen Seite tun sie viel Gutes, viele Spenden und Charity-Aktionen, das sollte auch mal erwähnt werden. Jetzt aber zur neuen CD. Beim Vorgänger hatte ich einige richtig gute Songs ausgemacht, die, wenn man sie auf eine einzige CD konzentriert hätte, ein richtig gutes Album ergeben hätten; stattdessen standen diesen guten Songs ebenso viele Füller und Langweiler gegenüber, so daß das Gesamturteil dann doch leider wieder eher gemäßigt ausfiel. Mit dem Titelsong startet die in ein ebenso auffälliges wie grelles und mich nicht sonderlich ansprechendes Artwork verpackte Platte gut, baut sich langsam auf, um dann mit einem NWOBHM-angehauchten Riff loszulegen. Dabei fällt mir leider der irgendwie gezügelte Gitarrensound auf, eine Produktion ohne Ecken und Kanten, druckloses Schlagzeug, safety first wie von einer Band dieser Größenordnung leider zu erwarten. Schönes Break in der Mitte, schnelles Solo, gibt hier nix zu Meckern. Eher schon bei Sachen wie „Screaming Suicide“ oder „If Darkness had a son“, wenn mir einer erzählt, daß das geile Songs sein sollen, dann hat das Fanboy-Dasein leider das Gehirn vernebelt, langweilig, nichtssagend und in dem Moment vergessen, wo man es gehört hat. Das vorab ausgekoppelte „Lux Aeterna“ gefällt mir da besser, auch wenn mir bei der NWOBHM-Anleihe in Sachen Riff ein wenig die Aggressivität fehlt. Liegt vielleicht auch an der wie gesagt etwas gebremsten Produktion im Bereich der Rhythmus-Gitarre, Solo ist wiederum sehr gut. „Shadows follow“ hat ein langweiliges Riff, ein gutes Solo und eine langweilige Bridge, bei „Sleepwalk my life away“ wird recht unverhohlen bei „Enter Sandman“ geklaut, aber das fällt den Dauerjublern sicher nicht auf, gell. „You must burn!“ stampft total nichtssagend vor sich hin, für „Crown of barbed wire“ gilt dasselbe und man sehnt sich nach glorreichen „Master of Puppets“-Zeiten, als man die ganzen langen Songs auch mit Klasse statt mit Langeweile zu füllen in der Lage gewesen ist. Ich habe gar keine Lust, auch noch die anderen viel zu langen (langweiligen) Sachen aufzuzählen, die noch folgen, einzig erwähnenswert noch das schöne Doppel-Lead beim mit über 11 Minuten ebenfalls viel zu langen „Inamorata“, sonst ist da nicht viel. Aber ist ja auch egal, es ist wurscht, daß wir die Platte scheiße finden, ebenso wie die Tatsache, daß Metallica auch den Sound einer Waschmaschine hätten aufnehmen können, um massive Verkaufszahlen zu erreichen, es wird hysterisch aufgeheult, von Meisterwerk gefaselt und was sonst noch. Verschwenden wir nicht noch mehr Platz und beenden das an dieser Stelle.

Frank


METAL CHURCH:
Congregation of Annihiliation

Ehrlich gesagt konnte mich nach dem glorreichen Debut sowie „The Dark“ kein MC-Album mehr vom Hocker hauen und das obwohl mit Mike Howe (RIP) ein gigantischer Sänger anstelle von David Wayne (RIP) ans Mikro trat („Blessing in Disguise“ hatte einige gute Songs am Start). Nun versucht sich Mark Lopes und wenn der nicht brutal nach David Wayne klingt, weiß ich auch nicht… die Songs sind härter und aggressiver und mit dem Opener „Another Judgement Day“ oder „Pick a god and prey“ (wobei ich die Schreibweise mal infrage stellen möchte, „prey“ für rauben paßt da doch nicht, wenn wir „pray“ (beten) haben, aber vielleicht kapier ich das auch einfach nicht). Auch der Titelsong oder „Children of the lie“ hauen voll rein, zünden aber nicht, da einfach nicht gut genug bzw zu beliebig. „Me the nothing“ ist sehr geil, melodisches Riff, dazu der geile Gesang, ein Stimmungswechsel in der Mitte des Songs, das ist mal richtig klasse! Das nachfolgende „Making Monsters“ ist ebenfalls auf der Habenseite zu verbuchen, „Say a Prayer with 7 Bullets“ leider nicht, „These violent Thrills“ ist gut, aggressiv gesungen mit guten Solo, „All that we destroy“ kommt auch gut, der Sänger ist richtig gut, wechselt immer wieder in ultra-aggressiven Stil und hohe Screams, deutlich auch beim Rauswerfer „My favorite Sin“. Mir gefällt die Platte, hätte ich nicht gedacht. Zum Kauf wird’s aber wohl nicht reichen, aber immerhin mal wieder ein gutes und deutliches Lebenszeichen einer gebeutelten Band.

Frank


SAVAGE GRACE
Sign of the Cross

Das hab ich erst gar nicht geglaubt, endlich mal wieder was Neues von einer der geilsten Bands ever! Na ja, der Bandname erinnert noch an glorreiche Tage, die Besetzung eher weniger, denn außer Christian Logue ist keiner der Original-Besetzung mehr an Bord, leider der Normalfall, wenn sich Bands wiedervereinigen, der Anteil an früheren Bandmitgliedern hält sich in Grenzen. „SOTC“ hat nicht viel mit der Band zu tun, die mit Speed-Krachern wie „Bound to be free“, „Sins of the Damned“ oder „We came, we saw, we conquered“ (seinerzeit hatte Chris Logue den Posten hinterm Mikro übernommen) zu begeistern wußte. Hab erstmal den Clip zu „Automoton“ gesehen, der Sänger schaut wie ne Frau aus, ansonsten ein gutklassiger Metal-Song mit der einen oder anderen falschen Note beim Solo. Hm. „Barbarians at the Gate“ eröffnet das Album schnell und gut, der Titelsong baut sich langsam auf, die Stimme des Sängers ist sehr gut, aber so richtig mitreißend ist das irgendwie nicht, das hat man alles schon tausendmal gehört. „Rendezvous“ ist ein bissel arg kommerziell, „Stealing my heart away“ macht gerade so weiter – da steht Savage Grace drauf, Mensch!!! „Slave of Desire“ zieht den Härtegrad wieder an, „Land beyond the Walls“ ist ebenso okay wie beliebig, bevor mit „Star Crossed Lovers“ (Alter, was für Songtitel) wieder in Richtung härtere Hair-Bands gezielt wird, der Rauswerfer „Branded“ macht keinen Unterschied….puuuhhhh….würde die Band zu gerne fragen, ob das echt ernst gemeint ist…da dominieren Chöre, die auch von Ratt kommen könnten (der Bonus-Track „Helsinki Nights“ ist ein Paradebeispiel) und man möchte Chris Logue fragen, ob er nicht mitbekommen hat, daß die Sunset Strip Hair Metal-Zeit lange vorbei ist?! Mit Savage Grace hat das alles leider gar nichts zu tun. Doch, halt: Das Cover schaut genauso beschissen aus wie das des Klassikers „Master of Disguise“, immerhin! Doch während dort ein Klassiker nach dem anderen rausgehauen wurde, ist hier nicht viel. Schade eigentlich…

Frank


FIFTH ANGEL
When Angels kill

Schon der vorab veröffentlichte Titelsong ließ mich etwas ungläubig zurück – das war bei aller musikalischen Qualität einfach ein Power Metal-Song wie viele andere auch. Da war nichts, was auch nur ansatzweise an die Band erinnerte, die ich so liebgewonnen hatte. Einfach ein Metal-Song von vielen, gesichtslos und in der Masse unerkannt… Massiv unterboten (!) wurde das dann mit Vorab-Veröffentlichung Nr. 2 namens „Resist the Tyrant“…Leute, ist das echt euer Ernst? Sowas Langweiliges unter dem Namen Fifth Angel zu veröffentlichen? Mit peinlichem Manowar-Background-Chor, nichtssagendem Refrain und nem totlangweiligen Riff? Okay, weiter mit „On Wings of Steel“, ein weiterer stinknormaler Metal-Song, der nichts, aber auch gar nichts hat, was irgendwie erwähnenswert wäre. Und so geht es immer weiter, die Songtitel klingen gut, die Songs selbst sind extremster 08/15-Metal, der mit nichts aus dem Wust der heutigen Zeit herausragt und wirklich überhaupt nichts mehr mit der Band zu tun hat, die ich so mochte. Für mich eine Riesenenttäuschung, langweilig, austauschbar, nichtssagend.

Frank





WINGS OF STEEL
Gates of Twilight

Wer hören möchte, wie man es richtig macht, here we go – die US-Band hatte ich schon mit ihrer EP auf dem Schirm (Anspieltip: Der Song, der den Namen der Band trägt), GOT setzt das nahtlos fort und steigert das Niveau weiter. Fetter US-Metal, mit geiler Gitarrenwand, voller Melodien und Abwechslung, Doppel-Leads, grandioser Gesang - SO klingt Metal, der nicht wie tausend andere Bands daherkommt und dennoch erstklassig, eingängig und heavy ist. Kracher wie „Fall in line“ (das ist ein verdammter Klassiker!!!), „Liar in love“ (hört euch mal die Gitarrenarbeit und das Solo neben der famosen Gesangsmelodie an…), „She cries“ (explodiert in der Mitte des Songs, was für geile Gitarren!!!), das hymnische „Cry of the Damned“ sowie der Stampfer „Lady of the Lost“, das fantastische Solo bei „Slaves of Sorrows“ oder der abwechslungsreiche Titelsong bieten erstklassigen Metal in der Schnittmenge von Leatherwolf, Crimson Glory, Fifth Angel oder den genialen Hittman. Alter, was hat der gute Leo Unnermark für ein Organ, das gibt es gar nicht. Und Parker Halub spielt nicht nur eine der geilsten Gitarren ever (das stößt in Leatherwolf-Dimensionen vor, Leute!), sondern hat auch noch den Baß eingespielt. Hört bei den genannten Songs unbedingt mal rein und unterstützt eine Band, die eure Kohle hundertmal eher verdient hat als so manche alteingesessenen Langweiler!

P.S. Ich habe die CD beim famosen Underground Power Metal-Shop auf ebay bekommen, aber es sind nicht mehr viele da, die Band hat auch schon nachpressen lassen, also beeilt euch!!!

P.S.S.: In meiner Euphorie und weil ich gerade Brian Slagels zweites Buch gelesen hatte (Review s.u.), er von neuen Bands erzählte, nach denen er weiter Ausschau halten will, habe ich mich dazu hinreißen lassen, mal an die US-Mailadresse zu schreiben wg Wings of Steel incl Links zu Interview / Album etc. Dreimal dürft Ihr raten, was zurückgekommen ist. Nichts. War irgendwie klar. Scheiß Plattenfirmen. Mehr können wir als kleines Fanzine leider nicht tun…. aber IHR könnt! Kauft das Album!!

Frank


CAVALERA
Morbid Visions 2023

Woooooowwwwwww….was für eine Abfahrt. Ich bin eigentlich kein sonderlich großer Freund von Neuaufnahmen alter Songs bzw Alben, aber das hier haut mal richtig rein. Man hört die Arrangements viel besser raus, die Kompositionen im allgemeinen werden verständlicher, man bekommt die alten Sachen quasi mit nem auf Hochglanz polierten Holzhammer um die Ohren gehauen und das ist absolut geil. Fett, aggressiv, auf den Punkt. Das schließt den neuen Song mit ein, der sich nahtlos einreiht. Die beiden Cavalera-Brüder sind für mich immer noch die wahren Sepultura bzw die Band in ihrer aktuellen Besetzung nur noch eine Hülle, die diesen Namen trägt. Hört unbedingt mal rein, auch wenn sich die ebenfalls als Neuaufnahme präsentierende „Bestial Devastation“-EP (bzw damals als Split mit einer Band namens Overdose erschienene LP) zum Preis eines vollen Albums angeboten wird (wir reden von knapp über 20 Minuten Musik). Wer wie wir gerne das physische Produkt in Form einer CD in Händen hält, wird hier abgezockt, während der MP3-Download für 5,99 € erhältlich ist. Warum nicht beide Alben auf einer CD zusammen angeboten werden, weiß nur irgend ein Marketing-Idiot, der damit so gut wie keine CDs verkaufen wird. Und wenn das eh nicht (mehr) gewünscht ist, warum dann überhaupt anbieten? Na ja, nicht unser Problem. Die ganzen Scheiß Plattenfimen hängen eh am Tropf, was wir seit Jahren mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen.

Frank


TROUBLE
Run to the Light (Expanded)

Endlich wurde jetzt auch das 3. Album von Trouble neu aufgelegt – „Run to the Light“ hatte schon von Haus aus nen besseren und klareren Sound als die beiden Klassiker „The Skull“ und „Psalm 9“, dem wird auch die neue Remaster-Auflage gerecht. Die Platte klingt reifer und durchdachter, das Solo bei „Thinking of the Past“ ist gigantisch, das Intro zu „On borrowed time“ leitet in Eric Wagners schrill/schräge Stimme über und der Titelsong hat ruhigere Töne zu bieten und zählt zu den Klassikern der Band. „Peace of Mind“ ist ebenfalls gelungen, wird nur leider etwas unmotiviert ausgeblendet. „Born in a prison“ wird mir zu selten als klasse Song genannt, ist abwechslungsreich und bietet zudem feinste Doppel-Leads, Doppel-Bass-Drum, geil! Und wird auch ausgeblendet. Mensch, Leute!!! Keine Ahnung, was das soll, aber das ist ziemlicher Mist, den ich so gar nicht mehr im Kopf hatte. Ideen oder Zeit ausgegangen? Hmm… „The Beginning“ beschließt die Platte hochklassig und voller Power und läßt sie sich mühelos in die beiden genannten Vorgänger-Klassiker einreihen. 4 Bonus-Tracks gibt es noch, einmal „Come together“ von den Beatles (boah….unbestritten von ihrem Einfluß kann ich die Musik genauso wenig ab wie die der Stones), bisher nur auf ner Best of Metal Blade-Compilation erhältlich und genauso schrecklich wie das Original. Dazu kommen noch 3 Demos von auf dem Album vorhandenen Songs, die ganz nett, aber verzichtbar sind. Die CD kommt in nem schicken 6-seitigen Digi-Pack daher, paar Fotos von damals, die Lyrics im Booklet (da hätte ich gerne Liner-Notes zur Entstehung des Albums gesehen, aber man kann nicht alles haben..), schaut schön aus und ist aufgrund der Klasse der Scheibe auf jeden Fall eine Anschaffung wert.

Frank


ORACLE
As Darkness Reigns

Als wir Anfang der 90er in Sachen Metal in finsterster Nacht saßen, erreichte uns das Demo dieser Band, die sich damals noch Prodigy nannte, bevor man sich in Oracle umbenannte. Unsere Lobeshymnen waren nicht umsonst, die Band veröffentlichte eine CD bei Massacre (nicht wegen uns natürlich, aber wir haben uns sehr für die Jungs gefreut, damals war nicht viel in Sachen Metal..), auch wenn es nur das remixte Demo gewesen ist. Songs wie „Nightmares“ (was ein geiles Solo), „Knights of the Round Table“, „No faith for the Liar“ oder der Titelsong bieten erstklassigen US-Metal mit viel Abwechslung, gutem Sound (auf dieser Neuauflage hier wurde nochmal remastert) und der klasse Stimme von William Wren (RIP). Mehr gibt es nicht zu sagen, jeder qualitätsbewußte Anhänger von gutem US-Metal sollte die Scheibe bei sich im Regal stehen haben. Die CD kommt im Pappschuber, Booklet mit ausführlichem Interview sowie Lyrics und über 60 Minuten feinem US-Metal, auf was wartet ihr noch?

Frank


TOTAL THRASH – The Teutonic Story
Blu Ray

Herrlich, dachte ich mir zur Beginn, was ne geile Zeitreise zurück in ein Jahrzehnt, in welchem in Sachen Metal ALLES passierte. Es kommen Fans zu Wort und Musiker aller maßgebenden deutschen (und auch weniger maßgebenden, hahaha!) Bands und geben einen tollen Einblick, wie es damals war. Konzentriert sich dabei nicht nur aufs Ruhrgebiet, sondern es kommen auch Leute wie Schmier (der aus unserem gelobten Badnerland stammt) oder Gerre zu Wort und schildern ihre Erlebnisse. Sehr sehr geil. Und dann kommt der Moment, in dem mir das alles ziemlich sauer aufstößt und erneute Erinnerungen weniger guter Art wieder hochkommen, wenn ein gewisser Holger Stratmann erscheint und Leute von diversen Plattenfirmen wie Century Media – alle gingen seinerzeit Hand in Hand, die einen gaben ihren Kumpels gute Reviews und die anderen bedankten sich, indem sie die ganzen  „imperialistischen Schreibgehilfen“ (Copyright Matthias Herr) mit Anzeigen am Leben erhielten. Das kotzt mich heute noch so an wie damals. Herrlich dazu die Ansage von Mille während eines Kreator-Gigs, wie sehr er Leute hassen würde, die an unserer Musik ne schnelle Mark verdienen wollen. Genau das haben diese elenden Scheiß Magazine und Fanzines getan (wo waren denn die ganzen großkotzigen Pseudo-Fanzines Anfang der 90er, als kein Mensch mehr Metal hören wollte?) und das überlagert den schönen Trip in die 80er, der hier geboten wird, weil wir damals eben dabeigewesen sind und da schon gegen diese Maschinerie gewettert haben. Put your money where your mouth is, sagt man. Haben wir getan. Und zwar richtig viel Geld. Und genau das gibt uns das Recht, all diese verlogenen Penner zu verachten, die damals eben nicht mehr am Start waren, als kein Mensch mehr Metal hören wollte bzw diejenigen, die sich vor lauter Verzweiflung an damals gängige Trends verkauft und verkündet haben, Metal sei tot. Heute wie damals: FUCK OFF!!!

Äußerst sympathisch sind mir die Aussagen so mancher Protagonisten im 2. Teil der Doku, als es um die 90er geht. Wenig überraschend die Aussage von Herrn Stratmann, daß das eine tolle Zeit war, in welcher die Plattenfirmen viel investieren konnten. Genau, in Dein lächerliches Blatt, damit Du den Trends hinterherhecheln und Dein fremdfinanziertes Produkt am Leben erhalten konntest mit all dem Müll, den es damals zu überstehen gab und der es mir nicht wert ist, hier genannt zu werden. Jeder meinte auf einmal, mit Crossover anfangen zu müssen, Death Metal der grausigsten Art war angesagt und die Thrash Bands, die noch am Start waren, ergingen sich in elektronischen Spielereien (Kreator), nahmen auf einmal Balladen auf (Testament) oder veränderten ihren Stil komplett wie die 4 unsäglichen Gestalten von Metallica. Übrig blieben nur Slayer, die zwar weniger gute Platten aufnahmen, diese aber immer noch mit rasend schnellen thrashigen Songs versahen und ihren lieb gewonnenen Stil nie aufgaben. Ihren guten Ruf hat die Band nicht umsonst, auch bei uns. Über richtig gute Metal-Bands vom Schlage Oracle, Steel Prophet, Mystik oder Attika wurde von Seiten der „Presse“ geschwiegen. F**** Euch!!!

Unterm Strich auf jeden Fall interessant, auch wenn es mit einmal Streamen getan ist und man Blu Ray/DVD nicht haben muß.

Frank


BRIAN SLAGEL
Swing of the Blade (Buch)

Den Vorgänger hatte ich gelesen und wie so viele das Gefühl, daß man da sicher noch mehr hätte schreiben können. Das hat der gute Brian Slagel selbst so in der Einleitung beschrieben und nun einen Nachfolger vorgelegt, dessen erste Hälfte ich verschlungen habe. Wo gibt es heutzutage etwas über Bands wie Fates Warning (John Arch kommt selbst zu Wort!), Omen, Nasty Savage, Heretic, Cirith Ungol oder Warlord zu lesen? Von einem, der dabeigewesen ist und die Bands teilweise sogar unter Vertrag gehabt hat? Eben. Genial. Leider schwenkt er in der zweiten Hälfte des Buches dann auch in die Gegenwart um und die interessiert mich nicht, keine einzige der da genannten Bands und die Geschichten drumherum auch nicht. Brian ist ein großer NHL-Fan, auch dem Sport widmet er ein Kapitel – ist sein gutes Recht, juckt mich aber nicht. Und ein Kapitel über Maiden gibt es auch. What? Muß ich das haben in einem Buch über Metal Blade? Hmmm… und „Senjutsu“ ist eine der besten Platten der Band ever. Yo. Und wo ich gerade am Meckern bin -  sogar als Nicht-Muttersprachler fallen einem jede Menge Fehler auf, da war es mit dem Korrekturlesen leider nicht weit her. Höhepunkt: „Doomsday for the Receiver“! Alter…im ersten Moment lacht man darüber, bevor man sich fremdschämt. Dafür gibt es am Ende noch einen Seitenhieb auf unsere „Freunde“ aus der Zeckenstadt, den ich sehr genossen habe. Verbleibt unter dem Strich ein nur teilweise interessantes Buch für Leute, die an den genannten Klassiker-Bands interessiert sind, man kommt dafür aber auch bei den genannten Stories voll auf seine Kosten, so daß ich den Kauf nicht bereut habe.

Frank


JOEL Mc IVER
Metallica – Justice for all New Revised Edition

Wo wir gerade bei teilweise interessanten Büchern sind – das hier ist ein Extrembeispiel. Äußerst klein geschrieben bzw gedruckt gibt es auf über 400 Seiten richtig viel zu lesen, wobei die erste Hälfte und da insbesondere die Teile zu Beginn zum Interessantesten zählen, die man als Thrasher der 80er zu lesen bekommen kann (gibt ja sonst nix in Sachen Büchern darüber). Da geht es weit über Metallica hinaus, es werden alle Hintergründe der Entstehung der damaligen Bay Area-Szene beleuchtet, da kommen Bands wie Death Angel, Exodus, Testament aber auch East Coast Vertreter wie Anthrax oder Overkill zu Wort, Possessed, Metal Church, alle finden Erwähnung. Teilweise liest sich das wie eine US-Thrash History, das hab ich sowas von verschlungen. Klar ist auch die Entstehungsgeschichte von Metallica interessant, wie die einzelnen Typen so ticken (daß Mr Ulrich eine Nervensäge ist, haben sie überall schon früh erkannt), es wird viel dem armen Cliff Burton gewidmet (R.I.P.) und auch mit hartnäckigen Mythen aufgeräumt. Oder glaubt jemand allen Ernstes, daß es mit ihm (Burton) eine Platte gegeben hätte, die keinerlei Bass-Spuren aufweist?  („…And Justice for all“, für mich nach wie vor absolut unhörbar bzw nur mit einigen richtig guten Online-Remix-Versionen zu genießen, die die Bass-Spuren in die Songs zurückgebracht haben). Der gute Cliff hätte Hetfield und Ulrich in den Hintern getreten bzw das hatte er gar nicht nötig – als bester Musiker der Band, ein wenig älter als die anderen, hat er mit seiner ruhigen Art die Band quasi aus dem Hintergrund geführt. So einen Mist wie Justice wäre mit ihm unmöglich gewesen. Der Autor vertritt wie der Verfasser dieser Zeilen die Meinung, daß „Load“ und „Reload“ ein großer Haufen Mist sind und danach verließ mich dann die Lust, weiterzulesen. Was kommt noch Interessantes? „St. Anger“? Hahahaha!!! Oder „Lulu“? Alter… oder das grausig komprimierte „Death Magnetic“? Interessiert mich alles nicht, was there, listened to it back then, finde das alles beschissen und meine Zeit nicht wert. Man hat also quasi nur die Hälfte des dicken Buches, die interessant ist, wenn man so denkt wie wir, aber das reicht zum Kauf, weil das einfach zu gut und kompetent beschrieben und erklärt wird. Von daher eine Kaufempfehlung.

Frank