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JUDAS PRIEST SIGN
JUDAS PRIEST
PhotoPhoto: www.judaspriest.com
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JUDAS PRIEST SIGN

Offenbach, Stadthalle

Anstatt Montag abends ins verhaßte Stuttgart zu fahren, zogen wir es vor, schon am 11.3., also Freitag, nach Offenbach zum Priest-Konzert zu fahren. Und welch Überraschung, nachdem kein Mensch beim Fachsimpeln größerer Gruppen beim Döner-Essen Bescheid wußte, wer denn nun Vorgruppe sein würde und auch auf den Konzertplakaten nichts stand, stellten wir voller Freude fest, daß niemand geringeres als In Flames da oben standen, um einzuheizen!!! Okay, wir brauchten bis zum 3. Song „Pinball Map“, um ganz sicher zu sein, auch wenn wir schon den Verdacht hatten, und welch grandiose Show zogen die Jungs ab. Anders Friden tobte wie ein Irrer über die Bühne, freute sich über das zur Verfügung stehende Licht auf der Bühne (welches dann auch gleich komplett ausging *g*), schenkte einem mißmutig dreinschauenden Fan, der wohl auch schon am Abend zuvor dagewesen sein mußte, ein T-Shirt und erhielt immerhin äußerst wohlwollenden Applaus. Da wir zu unserer Schande noch kein Konzert der Band gesehen hatten, war dies natürlich äußerst willkommen, und wir freuten uns tierisch über einen Klassiker wie „Episode 666“, am Ende ging dann bei „Only for the weak“ die Post ab – wir fanden´s klasse, auch wenn wir den letzten beiden Scheiben nicht so viel abgewinnen können („Cloud Connected“ kam auch super, mehr gefiel mir auf der Platte auch nicht..), diese knapp 40 Minuten hatten es in sich!!!

Nach knapp 30 Minuten Umbaupause legten Priest dann mit „The Hellion“ vom Band los und es war wie damals, ´81 in der Schwarzwaldhalle Karlsruhe... ´81.... verdammt, schon 24 Jahre ist das her... 24 Jahre!!! Aber pfeif drauf, die Halle war proppenvoll (passen so etwas über 4.000 Leute rein), neben Jungs unseres Alters, die damals auch schon dagewesen waren gab´s auch jede Menge Jungvolk (unsere Bands von damals sind eben zeitlos) und als Rob Halford dann völlig unbeweglich zu „Electric Eye“ einstieg, war es, als sei die Zeit stehengeblieben.... In der Halle war der Teufel los, Klassiker vom Schlage „Riding on the wind“, „Green Manalishi“ oder „Breaking the Law“ wurden mitgesungen, Fäuste geschüttelt und hunderte nach oben gereckte Zeige- und kleine Finger gingen im Takt mit, grandios! Von der neuen CD (auf Nr. 4 in den Charts, mitten rein in all den Kommerz-Dreck) kamen „Judas Rising“, „Deal with the devil“ und das famose „Hellrider“ und reihten sich perfekt in den Reigen der alten Songs ein; „Diamonds and Rust“ kam akustisch, „Beyond the realms of death“ war ebenso klasse wie „Victim of Changes“ und die Idee, von beinahe jeder Platte einen Song zu spielen, ist auch gelungen. Nur (und das ist das Einzige, was wir zu meckern haben): Warum um Himmels willen kommt „Turbo Lover“ zum Einsatz, während eine der besten Priest-Scheiben „Defenders of the Faith“ völlig unberücksichtigt bleibt????? Kein „Freewheel Burning“, „Jawbreaker“ oder „The Sentinel“, das verstehe wer will…. wenigstens gab´s noch „Ripper“ und „Hot Rockin´“ sowie ein wirklich klasse gesungenes „Painkiller“ (still killing!!!) und als nach jeder Menge Schweiß (abartig heiß war´s in der Halle, die müssen eingegangen sein in ihren Lederklamotten) und guter Laune dann plötzlich die Harley ertönte und Halford damit auf die Bühne kam, tobte der Mob! „Hell bent for leather“ wurde mitgegröhlt (wie gut, daß ich beinahe wöchentliches KSC-Training für die Stimme habe, hihi) und „Living after Midnight“ wurde dann endgültig zur Massen-Ekstase, tierisch!!! Priest beendeten den Gig nach 2 Stunden mit „You´ve got another thing comin´“ und einigen Mitsing-Einlagen und zu Queen´s „We are the champion“ suchte sich die erschöpft-zufriedene Masse den Weg nach draußen.

Es war ein wirklich großartiges Konzert, auch und gerade weil man mit In Flames eine der besten neuen Bands dabei hatte, weil Rob Halford noch immer den stoisch-ruhig-überheblich-souveränen Frontmann gibt (der sich dennoch wie ein Kind über die Euphorie gefreut und sich auch für den Chart-Entry bedankt hat), weil er klasse gesungen hat, weil die Gitarrenfraktion eingespielt und tight wie eh und je ist, weil mit Ian Hill ein Veteran am Baß und mit Scott Travis pure Power am Schlagzeug sitzt, weil der Sound fantastisch gewesen ist (nicht zu laut und glasklar) und nicht zuletzt weil über allem die Gewißheit schwebt, daß unsere Musik und die Helden von damals auch heute noch ihre Daseinsberechtigung haben, solange sie uns und sich selbst treu bleiben.

Welcome back, Priest!!!!!

Frank



Frank

JUDAS PRIEST SIGN
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