Wenn man nach einem 33 Grad heißen Tag in der wärmsten Stadt Deutschlands
(WIR halten den Hitzerekord für Deutschland, WIR hatten 1 Tag danach
den heißesten Tag des Jahres in Deutschland und WIR haben die meisten
Sonnenstunden, Ihr Freiburger Weinbauern, hihi...) mit dem Gang ins unterirdische
Subway beschließt, um dort den Hitze-Overkill zu erleben, muß
man schon sehr an dem Künstler oder der Band hängen, die dort spielen.
Was soll ich sagen, Dio in KA und wir mußten hin, egal, wie abartig
die Temperaturen auch sein mochten. Klasse schon die Hundertschaften am Eingang,
jede Menge Shirts der alten Bands waren vertreten, unsereiner wurde gar noch
auf sein „Killers“-T-Shirt angesprochen, so daß wir ein wenig über
Maiden und Paul Di`Anno philosophierten...Die geplante Vorgruppe fiel aus
(nicht, daß es mich gestört hätte..) und genau um 21.15 Uhr
betraten Craig Goldy, Rudy Sarzo, Simon Wright (was für eine Besetzung!)
und der Meister Ronnie James Dio (keine Ahnung, wer da an den Keyboard stand
*g*) die leicht erhöhte Bühne im niedrigen dunklen Substage und
der Opener „King of R’n’R“ deutete nicht mal ansatzweise an, welch grandiose,
was sag ich, GRANDIOSE Auswahl an KLASSIKERN folgen sollte....“Sign of the
Southern Cross“ kam als nächstes und das gottgleiche „Stargazer“ machte
alles platt...war das klasse...der Sound war vom Allerfeinsten, klar und
differenziert, Craig Goldy´s Gitarre kam fett und virtuos, was kann
dieser Typ Gitarre spielen (hatte ihn, als er früher bei Dio spielte,
nie live gesehen). Nun kam die Klassiker-Maschinerie erst richtig ins Rollen,
wie eine Maschinenpistole wurde ein Hammer nach anderen ausgespuckt und in
die frenetische Menge gejagt (das Substage war ausverkauft, 800 bis 1.000
Leute dürften reinpassen, die Atmosphäre war zum Greifen, neben
mir war ein Paar sogar aus Kassel (!) angereist), „Don´talk to strangers“,
„Holy Diver“, „Mob Rules“, „Long live R’n’R“, „Stand up and shout“, “Heaven
and Hell“, „The last in line“, „Rock and Roll Children“, „Man on the silver
mountain“, ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut alleine vom Eintippen,
WAR DAS GENIAL!!! Dio setzte mit seinem fantastischen Gesang die Krone auf,
da wurden keine hohen Gesangspassagen einfach tiefer gesungen oder weggelassen,
sondern bei dieser (ich sag´s nochmal) gerade auch für die Musiker
perversen Hitze Vollgas gegeben, daß die ganze Bude wackelte! Und als
sei all das noch nicht genug, wurde ein Song ausgegraben, den ich noch nie
live gehört hatte und der hunderte ausgestreckte Zeige- und kleine Finger
(hihi..) sofort beim Intro in die Höhe schnellen ließ: Rainbow´s
„Gates of Babylon“!!! „Rainbow in the dark“ und “We rock” beendeten ein grandioses,
unvergeßliches und mit 22,--€ (im VVK waren die Karten gar für
18 Schlappen zu erhalten) auch noch sehr günstiges (für die heutige
Zeit..) Konzert und ließen darüber hinwegsehen, daß der
einzige neue Song vom Ende August erscheinenden neuen Album namens „The Eyes“
mir nicht sonderlich gefallen hatte (zu modern und abgehackt das Riff, zu
elektronisch die Synthie-Spielereien in der Mitte, nur wenig Gesangsmelodie,
Mensch Ronnie, hoffentlich ist der Rest der Platte besser, würde es
Dir und uns so gönnen). Dio präsentierten sich an diesem heiligen
Abend in famoser Verfassung, der Meister kam äußerst nett und
genauso sympathisch wie seine Mitstreiter daher, hatte in jeder Sekunde ebenso
viel Freude wie die, die unten standen und ich verneige mich ehrfurchtsvoll
vor dieser großartigen Stimme...
P.S. „Maybe you remember 1984 when we played here at the Monsters of Rock“
(Dio zwischen 2 Songs). Lauter Jubel, auch vom damals ebenfalls anwesenden
Verfasser dieser Zeilen und ich dachte „Waren das wirklich schon 20 Jahre..?,
aber scheiß drauf, wir sind noch da und Dio auch, irgendetwas müssen
er und wir also doch richtig gemacht haben :-)
Frank