Frankfurt, Festhalle 11.06.13





Nachdem wir uns bei Paulaner Hefeweißbier in der Nähe der Halle einstimmen und beobachten konnten, daß die Welt der Normalos immer noch recht verständnislos auf Metaller reagiert bzw schaut, zogen wir uns die Vorgruppe Voodoo Six rein. Hatte ich noch nie gehört und daß sich das auch auf breiterer Ebene nicht ändern wird, dafür sorgte die Band mit ihrem belanglosen, Pseudo-70er-Hardrock dann selbst. Nicht schlecht im Sinne des Wortes, aber sooooo langweilig….von Guido nach schier endlosen 45 Minuten mit der Frage „Wer kauft sowas???“ auf den Punkt gebracht. Gegen 20.45 Uhr war es dann soweit und die 13.000 in der ausverkauften Festhalle zeigten, wie laut es zugehen konnte, als das Licht erlosch und der Einstieg mit „Moonchild“ ein wenig verhalten ausfiel (nicht gerade mein Lieblingslied von Maiden). Aber keine Angst, mit „Waisted Years“, „7th Son..“, dem selten gehörten „The Prisoner“, „Run to the hills“ und „Number of the Beast“, wurde das Energielevel gewaltig nach oben geschraubt, die Fans tobten und nicht nur beim gigantischen Chor zu „Fear of  the dark“ erlebte man Gänsehautmomente. Bruce Dickinson hat meiner Meinung nach selten besser geklungen als dieses Mal bzw in der Gegenwart, kein Vergleich zur völlig heruntergewirtschafteten Stimme Mitte der 80er, als man ihn mit dem Motto „so viele Gigs wie möglich in kurzer Zeit“ beinahe verheizt hatte. Da saßen die Töne ganz wunderbar, keine Höhen waren zu hoch und dazu hatte er noch nen unglaublichen Bewegungsradius. Wenn man das mit Rob Halford vergleicht, wird einem noch mehr bewußt, wie körperlich am Ende jener leider zu sein scheint…wo wir gerade beim Thema Vergleiche sind: So sehr ich Nicko MacBrain als Typ schätze (und auch denke, daß er für die aktuellen Sachen genau der richtige Drummer ist), so kam mir sein Spiel bei „Phantom of the Opera“ so vor, als ob sich ein Elefant im Porzellanladen bewegen würde. Da war nichts von dem von mir so sehr geschätzen filigranen Drumming seines Vorgängers Clive Burr (RIP...), es wurde langsamer gespielt und mit Kawumm alles platt gemacht. Genug gemeckert. Soundmäßig war alles im grünen Bereich, wenn die 3 Gitarren zusammen in Melodien schwelgten (wie bei „7th Son..“ etwa) hätte ich echt stundenlang zuhören können. Dazu immer wieder originelle Eddie-Bühnenbilder, das Maskottchen selbst war auch auf der Bühne präsent (bei „The Trooper“ glaube ich, sorry, wir ham die Sau ein wenig rausgelassen, hehe…) und als der Zugabenblock mit „Aces high“, „The evil that men do“ und „Running free“ incl Bandvorstellung zuende war, war ich zum einen fix und alle und zum anderen im Glauben, bis dato keine bessere Maiden-Show als diese erlebt zu haben. Da habe ich dann gerne ne Ausnahme gemacht und die Merchandising-Maschinerie der Band mit 30,--€ für ein Tour-Shirt unterstützt. By the way, was die Leute vor dem Konzert an Shirts gekauft haben, war nicht mehr feierlich, da gab es fast niemanden mehr, der nicht in nem Maiden-Bekleidungsstück durch die Gegend lief und jeder schien ein anderes Motiv zu haben, irre…wie auch immer, die 2 Stunden vergingen (leider) wie im Flug und ich hoffe, daß wir auch zukünftig noch die Möglichkeit haben werden, solch gigantische Geschichtslektionen zu erhalten wie jene in Frankfurt. Up the Hammers!!!

 

Frank