YES
Stuttgart, Liederhalle

Mann, was war ich gespannt, denn im Gegensatz zu Guido hatte ich die Prog-Götter noch nie live gesehen! Na ja, die Eintrittspreise waren ein Witz, die Spanne reichte von 48,-- bis 98,--(!) DM, da hört es meiner Meinung nach auf. Wir löhnten 67,--DM, dafür hatten wir dann wirklich hervorragende Plätze auf der Empore (ja ja, wir sind eben alte Säcke...) und als um kurz nach 20 Uhr das Licht ausging, sollten denkwürdige knapp 3 (!) Stunden folgen: Glasklar der Sound und toll die Songsuaswahl: Nur 2 Songs der neuen CD, die eh keinen interessierte und dann die ganzen Klassiker: "And you and I", "Yours is no disgrace", "Roundabout", "Starship Trooper", "Heart of the sunrise", eben alles, was das Herz begehrt. Klar kamen auch die wenigen Popfans auf ihre Kosten ("Owner of a lonely heart"), daneben gab´s dann aber noch das mystische "Wonderous stories" und nach eindreiviertel Stunden auch noch den totalen Hammer in Form des 20-minütigen "The revealing science of god"!!! Dazwischen gab´s die sonst bei Konzerten so überflüssigen weil zumeist schrecklichen Solo-Darbietungen, die mir allesamt sehr gut gefielen, weil sie nicht zu lang, sehr originell (Steve Howe spielte sein Solo auf akustischen Gitarren) und zudem von den besten und routiniertesten Musikern dieses Planeten gespielt wurden. Sogar der introvertierte Jon Anderson hatte sichtlich Spaß und klatschte den etwa 4.000 Fans in der ausverkauften Halle immer wieder selbst Beifall, weil die Fans richtig was los und im Verbund mit der glänzend aufgelegten Band den Abend unvergeßlich machten. Jetzt weiß ich auch, warum die Ticketpreise so hoch waren: Ich würde diese beim nächsten Mal nämlich wieder löhnen, denn Yes sind (wenn auch ohne Rick Wakeman) immer noch in toller Form und wenn sie dann das nächste Mal auch noch "Close to the edge" spielen, könnten sie auch 150,--DM Eintritt verlangen (dann sind wenigstens keine Milchbärte im Publikum, hi hi)...
Frank