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Walter Leibold

*04.04.1966 – †23.09.2012

 

Man lernt im Leben viele Menschen kennen, manche bleiben, manche kommen und gehen und mit vielen verbindet man bestimmte Lebensabschnitte. Als ich nichtsahnend die Tageszeitung durchblätterte, traf es mich wie ein Schlag und ich kann es immer noch nicht glauben. Ich las wieder und wieder aufs Neue und rief dann Guido an. Walter war von Anfang an beim Mortal Sin dabei und ich kann mich wie gestern an jenen Tag 1986 erinnern, als ich mich zum ersten Mal mit dem Metal-Haufen in Bruchsal traf und wir uns gegenseitig beschnupperten. Walter saß damals bei mir, er hieß mich von der ersten Sekunde an willkommen und machte mir so den Einstieg in die Gruppe und ins Heft gleich von Beginn an sehr einfach. Ich sehe ihn vor mir, mit seinem längeren blonden Haaren (waren da nicht sogar Strähnchen drin?) und der etwas helleren Stimme mit dem für mich fremden Forster Dialekt. Er war froh, unter all den „Hohlköpfen“ einen weiteren mit Abitur begrüßen zu dürfen, ein Umstand, den wir immer wieder hervorhoben und uns köstlich dabei amüsierten. Walter war für die Poser-Abteilung im Mortal Sin verantwortlich, von Europe über Ratt, Kick Axe oder Pretty Maids hörte er alles, was melodisch war und konnte mit dem Faible der anderen für Speed und Thrash nicht so viel anfangen. Wie das Leben so spielt, bringt es Veränderungen mit sich und das Mortal Sin bzw. dessen Macher wurden weniger und konzentrierte sich schließlich auf Guido, Stephan, Adi und mich. Wie bei vielen Menschen, denen man im Leben begegnet, reißt irgendwann der Kontakt ab, man lernt neue Leute kennen, der harte Kern an Freundschaften (wie in meinem Fall mit Guido und Stephan) bleibt. Und wenn man sich dann zufällig mal begegnet, freut man sich und erinnert sich an die alten Zeiten. Ich habe Walter noch zweimal getroffen, beim letzten Mal schauten wir uns ein wenig unsicher an, weil keiner sicher war, ob es wirklich derjenige war, den man vermutete, bevor wir uns lachend begrüßten und wie immer über Musik und damals sprachen. Jetzt ist Walter nach schwerer Krankheit gestorben. Er hinterläßt seine Frau und 3 Kinder. Und die Erinnerung an sein freundliches und aufgeschlossenes Wesen, welches es mir so einfach machte, mich ins Mortal Sin einzugliedern, damals ´86 in Bruchsal. Und diese Erinnerung wird ewig bleiben, auch wenn es so viele Jahre her ist, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.

 

Try to find your sky

Your world within yourself

 

In death I’ve found the answer

In death I live again

Fear not the Reaper’s Blade

It does not mean the end

 

It never really ends

 

 

R.I.P. Walter

 

 

Frank und Guido